Neurologie compact, 9. Auflage: Umfassendes Wissen für Klinik und Praxis

Das Standard- und Nachschlagewerk "Neurologie compact" liegt nun in seiner überarbeiteten neunten Auflage vor. Es bietet maximale inhaltliche Informationsdichte und bleibt dennoch fokussiert auf die wichtigsten Fakten für den neurologischen Alltag. Das Buch ist sowohl für die Klinik als auch für die Praxis ideal geeignet, indem es so viele Grundlagen wie nötig mit so viel klinisch anwendbarem Wissen wie möglich verbindet.

Inhaltliche Schwerpunkte und Struktur

Das Werk deckt das gesamte neurologische Facharztwissen ab. Die Inhalte sind übersichtlich und praxisrelevant in folgende Abschnitte gegliedert:

  • Symptome und Syndrome
  • Neurologische Erkrankungen
  • Diagnostische Methoden
  • Therapieverfahren
  • Anhang mit Skalen und Scores sowie neurologischer Begutachtung

Abbildungen, Übersichten und Checklisten ergänzen die Textpassagen und tragen zum besseren Verständnis bei.

Aktualisierungen und Neuerungen in der 9. Auflage

Die Inhalte wurden anhand der DGN-Leitlinien 2020 und MS Leitlinien 2021 aktualisiert. Zudem wurden folgende Kapitel neu aufgenommen:

  • Neurologische Rehabilitation
  • Informationen zu COVID-19
  • Handouts für Patienten
  • Nützliche Links zu wichtigen Quellen

Praxisrelevante Informationen

Für die Praxis sind insbesondere die genauen Dosierungsangaben, übersichtlichen Therapieschemata und Clinical Pathways für den raschen Überblick relevant.

Lesen Sie auch: Neurologie vs. Psychiatrie

Online-Zusatzmaterial in der eRef

Der Inhalt des Buches steht ohne weitere Kosten digital in der Wissensplattform eRef zur Verfügung (Zugangscode im Buch). Dort finden sich folgende Zusatzmaterialien:

  • Bild- und Videoatlas zu neurologischen Krankheitsbildern
  • Umfassend aktualisierte Clinical Pathways
  • Skalen und Fragebögen zur Befunderhebung
  • Handouts für Patienten
  • Links zu aktuellen Leitlinien

Detaillierter Einblick in die Inhalte

Um einen detaillierteren Einblick in die behandelten Themen zu geben, folgt eine Übersicht über die einzelnen Kapitel und deren Inhalte:

1. Symptome und Syndrome

Dieser Abschnitt widmet sich der Beschreibung neurologischer Symptome und Syndrome, die in der klinischen Praxis häufig vorkommen. Dazu gehören:

  • Bewusstseinsstörungen: Hier werden verschiedene Formen von Bewusstseinsstörungen erläutert, von der einfachen Benommenheit bis hin zum Koma. Zudem werden spezielle Syndrome wie das Zwischenhirnsyndrom, Mittelhirnsyndrom, Bulbärhirnsyndrom, apallische Syndrom, Zustand minimalen Bewusstseins, akinetischer Mutismus und das Locked-in-Syndrom behandelt.
  • Neuropsychologische Syndrome: Dieser Abschnitt befasst sich mit Störungen höherer kortikaler Funktionen. Themen sind Orientierungsstörungen, Aufmerksamkeitsstörungen, dysexekutives Syndrom, Gedächtnisstörungen (inkl. transienter globaler Amnesie), Aphasien, Sprechapraxie, Dysarthrien, Apraxie, visuell-räumliche Verarbeitungsstörungen, Neglect, Agnosien und interhemisphärische Diskonnektionssyndrome. Auch Demenz wird in diesem Zusammenhang thematisiert.
  • Organische Psychosyndrome: Hier werden akute und chronische organische Psychosyndrome beschrieben, inklusive Verwirrtheitszuständen, Dämmerzuständen und amnestischen Syndromen.
  • Motorische Symptome und Syndrome: Dieser Abschnitt definiert wichtige Begriffe im Zusammenhang mit motorischen Störungen und geht auf spezifische Symptome wie Singultus ein.
  • Tremor: Die verschiedenen Tremorarten werden detailliert dargestellt, darunter physiologischer Tremor, essenzieller Tremor, dystoner Tremor, orthostatischer Tremor, Parkinson-Tremor, Holmes-Tremor, zerebellärer Tremor, medikamenteninduzierter Tremor und psychogener Tremor.
  • Kleinhirnsyndrome: Es werden die allgemeinen Grundlagen von Kleinhirnsyndromen sowie einzelne Syndrome erläutert.
  • Augenbewegungsstörungen: Dieser Abschnitt bietet eine Übersicht über wichtige zentrale Augenmotilitätsstörungen wie Blickparese, internukleäre Ophthalmoplegie (INO), Opsoklonus, Skew Deviation, Moebius-Syndrom, Stilling-Türk-Duane-Syndrom und okulomotorische Apraxie. Zudem werden wichtige pathologische Nystagmusformen beschrieben.
  • Augenlid-Bewegungsstörungen: Die Physiologie der Augenlidbewegungen sowie Störungen wie Ptosis, Lidretraktion und andere supranukleäre Störungen werden erläutert.
  • Pupillenstörungen: Hier werden die verschiedenen Formen von Pupillenstörungen wie Mydriasis, Miosis, Anisokorie, Horner-Syndrom, Pupillotonie und das Argyll-Robertson-Syndrom beschrieben.
  • Schwindel: Dieser Abschnitt befasst sich mit den verschiedenen Ursachen und Formen von Schwindel, darunter benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel (BPLS), akute Vestibulopathie, bilaterale Vestibulopathie, Vestibularisparoxysmie, Morbus Menière, phobischer Schwankschwindel, episodische Ataxie Typ 2 und vestibuläre Migräne. Auch Kinetose und das Mal-de-Debarquement-Syndrom werden thematisiert.
  • Schluckstörungen: Neurogene Schluckstörungen (Dysphagien) werden in diesem Abschnitt detailliert behandelt.
  • Spinale Syndrome: Es werden verschiedene Rückenmarkssyndrome beschrieben, darunter das Pyramidenbahnsyndrom, Hinterstrangsyndrom, Vorderseitenstrang-Syndrom, Vorderhornsyndrom, Hinterhornsyndrom, Kleinhirnseitenstrang-Syndrom, Anterior-Cord-Syndrom, Posterior-Cord-Syndrom, Zentromedulläres Syndrom, Brown-Séquard-Syndrom, Querschnittsyndrom, Konus-Syndrom, Epikonus-Syndrom, Kauda-Syndrom und autonome Rückenmarksyndrome.
  • Vaskuläre Syndrome: Dieser Abschnitt befasst sich mit vaskulären Syndromen in verschiedenen Stromgebieten, darunter das Karotis-Stromgebiet, vertebrobasiläre Stromgebiet, vaskuläre Kleinhirnsyndrome und spinale Gefäßsyndrome.

2. Neurologische Erkrankungen

Dieser Abschnitt widmet sich der Beschreibung verschiedener neurologischer Erkrankungen.

  • Zerebrale Ischämie:
    • Ischämischer Schlaganfall (Hirninfarkt, ischämischer Insult): Epidemiologie, Ätiologie, Pathophysiologie, Anamnese, klinisches Bild, Differenzialdiagnose, Akutbehandlung, Komplikationen, Management, Prognose und Fahrtauglichkeit werden ausführlich behandelt.
    • Progressive Stroke
    • Postakutdiagnostik zur ätiologischen Abklärung
    • Grundzüge der Sekundärprophylaxe
    • Infarkttypen: Territorialinfarkte, maligner Mediainfarkt, lakunärer Infarkt, subkortikale atheromotöse Astinfarkte, hämodynamischer Infarkt, infratentorielle Infarkte, Basilaristhrombose, Basilariskopfsyndrom, Kleinhirninfarkt.
    • Venös bedingte zerebrovaskuläre Erkrankungen: Aseptische Sinusthrombose, septische Sinus-/Venenthrombose.
    • Sonstige akute zerebrovaskuläre Erkrankungen: Akute hypertensive Enzephalopathie, Hyperperfusionssyndrom, posteriores reversibles Enzephalopathie-Syndrom (PRES), reversibles zerebrales Vasokonstriktionssyndrom (RCVS), spinale Ischämie.
  • Intrakranielle Blutungen:
    • Spontane supratentorielle intrazerebrale Blutung
    • Spontane infratentorielle Blutung (Kleinhirnblutung, Hirnstammblutung)
    • Aneurysmatische Subarachnoidalblutung (SAB)
    • Nicht aneurysmatische Subarachnoidalblutung
    • Vasospasmen bei aneurysmatischer Subarachnoidalblutung
    • Traumatische intrakranielle Blutungen
  • Schlaganfall-Ätiologie: spezifische Diagnostik und Therapie:
    • Kardiale Embolie: Persistierendes Foramen ovale (PFO), Vorhofflimmern (VHF), Endokarditis.
    • Makroangiopathie: Arteriosklerose hirnversorgender Gefäße, dilatative zerebrale Makroangiopathie (Dolichoektasie), Dissektionen der extrakraniellen und intrakraniellen hirnversorgenden Arterien, fibromuskuläre Dysplasie, Moya-Moya-Erkrankung, mechanisch bedingte zerebrale Ischämien.
    • Zerebrovaskuläre Malformationen: Zerebrale arteriovenöse Malformation (AVM), durale arteriovenöse Malformation (Durafistel), Karotis-Sinus-cavernosus-Fistel, Kavernom, kapilläre Teleangiektasie, venöse Anomalie, intrakranielle Aneurysmen, Morbus Osler, superfizielle Siderose des ZNS.
    • Zerebrale Mikroangiopathien: Zerebrale Mikroangiopathie durch Arteriolosklerose, zerebrale Amyloid-Angiopathie (CAA), CADASIL-Syndrom.
    • Seltene Mikroangiopathien: Susac-Syndrom, Hereditary Endotheliopathy with Retinopathy, Nephropathy and Stroke (HERNS).
    • Vaskulitiden: Primäre Vaskulitis (Angiitis) des ZNS (PACNS), isolierte Vaskulitis des peripheren Nervensystems, Arteriitis cranialis, Arteriitis temporalis Horton, Riesenzellarteriitis (RZA), Takayasu-Arteriitis, Polyarteriitis nodosa (PAN), eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis (EGPA), Granulomatose mit Polyangiitis (GPA), Hypersensitivitätsvaskulitiden, Kawasaki-Syndrom, Cogan-Syndrom, Thrombangitis obliterans, infektbedingte oder -assoziierte Vaskulitiden, Malignomassoziierte Vaskulitis, Neuro-Behçet-Syndrom.
    • Vaskulitiden des Nervensystems bei Kollagenosen: Systemischer Lupus erythematodes (SLE), rheumatoide Arthritis, Sjögren-Syndrom, Sklerodermie, Dermatomyositis/Polymyositis.
    • Gerinnungsstörungen: Mangel an Gerinnungsinhibitoren, Faktor-V-Mutation, Faktor-II-Mutation, sonstige Thrombophilie-Ursachen, Fibrinolysestörungen, Hyperhomozysteinämie, Antiphospholipid-Antikörper-(APA)Syndrom, Sneddon-Syndrom, Heparininduzierte Thrombozytopenie (HIT).
    • Hämatologische Erkrankungen als Schlaganfallursache: Thrombotisch-thrombozytopenische Purpura, paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie, Sichelzellanämie.
  • Infektiöse Erkrankungen:
    • Allgemeines zu infektiösen Erkrankungen des Nervensystems.
    • Chronische Meningitis/Meningoenzephalitis.
    • Bakterielle Infektionen: Bakterielle Meningitis/Meningoenzephalitis (Meningokokkenmeningitis, Pneumokokkenmeningitis), Hirnabszess, septisch-embolische Herdenzephalitis, septisch-metastatische Herdenzephalitis, septische Enzephalopathie, Liquor-Shunt-Infektion und Ventrikulitis, Mykoplasmen-(Meningo-)Enzephalitis und Myelitis, mykobakterielle Meningitis, Lepra, Listeriose, Q-Fieber, Lyme-Borreliose, Anaplasmose, Ehrlichiose und Neoehrlichiose, Neurolues, Morbus Whipple, Tetanus, Botulismus.
    • Virusinfektionen: Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), Herpes-Enzephalitis, VZV-Infektionen (Zoster, Radikulitis, Myelitis, Meningitis, Enzephalitis), Zytomegalie-Virus-Enzephalitis (CMV-Enzephalitis), Epstein-Barr-Virus-(EBV)Enzephalitis, Enterovirus-Infektionen, Post-Polio-Syndrom, akute Masern-Enzephalitis, Masern-Einschlusskörperchen-Enzephalitis, subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE), Tollwut (Rabies), HIV-Infektion/AIDS (HIV-assoziierte Demenz, HIV-Polyneuropathie, akute HIV-Meningitis/-Meningoenzephalitis, chronische HIV-Meningitis, HIV-Myelopathie, HIV-Myopathie, Immunrekonstitutions-Syndrom (IRIS), progressive multifokale Leukenzephalopathie (PML)), COVID-19-assoziierte neurologische Manifestationen („Neuro-COVID“).
    • Pilzinfektionen des Nervensystems: Candidamykose des ZNS, Kryptokokkose des ZNS, Aspergillose des ZNS, Zygomykose (Mukormykose).
    • Protozoeninfektionen: Toxoplasmose des ZNS, Malaria, zerebrale Amöbiasis, afrikanische Trypanosomiasis (Schlafkrankheit).
    • Helminthosen: (Neuro-)Zystizerkose, Echinokokkose, eosinophile Meningitis/Meningoenzephalitis durch Nematoden.
    • Humane Prionen-Erkrankungen: Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung (CJE), neue Variante der Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung (vCJE), Gerstmann-Sträussler-Syndrom (GSS), fatale familiäre Insomnie (FFI).
  • Demyelinisierende Erkrankungen:
    • Multiple Sklerose (MS)
    • Opticusneuritis
    • Neuromyelitis optica (NMO) und NMO-Spectrum-Disorders (NMOSD)
    • MOG-IgG-assoziierte Enzephalomyelitis
    • Akute disseminierte Enzephalomyelitis (ADEM)
    • Subakute Myelooptikoneuropathie (SMON)
    • Diffuse disseminierte Sklerose (Schilder-Krankheit)
    • Konzentrische Sklerose Balò
  • Autoimmun-Enzephalitiden und paraneoplastische neurologische Erkrankungen:
    • Paraneoplastische neurologische Erkrankungen: Klassische paraneoplastische limbische Enzephalitis (LE), paraneoplastische Kleinhirndegeneration (PKD), subakute sensorische Neuropathie, Hirnstammenzephalitis/bulbäre Enzephalitis/Rhombenzephalitis, paraneoplastische Enzephalomyelitis, autonome Neuropathie, Opsoklonus-Myoklonus-Syndrom, paraneoplastische Retinopathie, Stiff-Person-Syndrom (SPS), Lambert-Eaton-Myasthenie-Syndrom (LEMS).
    • Antikörpervermittelte Autoimmun-Enzephalitiden: NMDA-R-Enzephalitis, LGI1-Antikörper-Enzephalitis, CASPR2-Antikörper-Syndrome, AMPA-R-Enzephalitis, GABA-B-R-Enzephalitis, GABA-A-R-Enzephalitis, GAD65-Enzephalitis, Anti-Glycin-R-assoziierte Syndrome, mGluR5-Enzephalitis (Ophelia-Syndrom), Dopamin-D2-Rezeptor-(Basalganglien-)Enzephalitis, Enzephalopathie in Assoziation mit IgLON5-IgG4-Antikörpern, DPPX-Enzephalitis.
  • Sonstige entzündliche neurologische Erkrankungen:
    • Nicht erregerbedingte Meningitiden und Enzephalitiden: Aseptische Meningitis, medikamentös induzierte Meningitiden, Morbus Boeck (Sarkoidose), Morbus Behçet, Bickerstaff-Enzephalitis, Pseudomigräne mit flüchtigen neurologischen Symptomen und lymphozytärer Pleozytose (PMP-Syndrom), Mollaret-Meningitis, Rasmussen-Enzephalitis, akute hämorrhagische Leukenzephalomyelitis (AHLE), Steroid responsive Enzephalopathy mit assoziierter Autoimmun-Thyreoiditis (SREAT), Chronisch lymphozytäre Inflammation mit pontinem, perivaskulärem Enhancement responsiv auf Steroide (CLIPPERS), Anti-GFAP-Astrozytopathie, Enzephalitis lethargica.

Zielgruppe

Das Buch richtet sich an:

Lesen Sie auch: Expertise in Neurologie: Universitätsklinik Heidelberg

  • Ärzte in der Weiterbildung zum Neurologen
  • Facharzte für Neurologie
  • Praktizierende Ärzte, die mit neurologischen Fragestellungen konfrontiert sind

Gesamteinschätzung

"Neurologie compact" ist ein herausragendes Fachbuch und Nachschlagewerk, das von meinungsführenden Experten erstellt wurde. Es bietet einen umfassenden Überblick über das gesamte Gebiet der Neurologie und ist somit ein "Must-have" für jeden Arzt, der mit neurologischen Patienten arbeitet.

Lesen Sie auch: Aktuelle Informationen zur Neurologie in Salzgitter

tags: #neurologie #compact #9 #auflage #inhalt