Die Neurologische Klinik Dülmen, als Teil der Christophorus-Kliniken, ist ein wichtiger Anlaufpunkt für Patienten mit neurologischen Erkrankungen im Kreis Coesfeld und darüber hinaus. Mit einer zertifizierten Stroke Unit und Neurophysiologischer Klinik bietet sie ein breites Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten. Jährlich werden hier mehr als 3.500 Patienten stationär betreut. Die Klinik ist spezialisiert auf die Behandlung von Schlaganfällen, Parkinson, Multipler Sklerose, Epilepsie, Rückenmarkserkrankungen, Polyneuropathie, Kopfschmerzen und Schwindel.
Im Folgenden werden verschiedene Bewertungen und Erfahrungen von Patienten und Medizinstudierenden zusammengefasst, um ein umfassendes Bild der Neurologie Dülmen zu zeichnen.
Angebote und Schwerpunkte der Neurologie Dülmen
Die Neurologische Klinik Dülmen bietet eine Vielzahl spezialisierter Leistungen an. Zu den Besonderheiten gehören:
- Sprechstunden für Privatversicherte
- Sprechstunde für Parkinson (einschließlich Tiefer Hirnstimulation)
- Sprechstunde für Multiple Sklerose
- Ambulante videobasierte Parkinsoneinstellung in Zusammenarbeit mit Neurologen aus Nordwestdeutschland
Die Klinik ist Mitglied des Kompetenznetzes Parkinson, des Parkinsonnetzes Münsterland Plus (PNM+) und von der Deutschen MS Gesellschaft als Schwerpunktzentrum anerkannt. Die hohe Qualität in der Behandlung von Schlaganfallpatienten wird durch die 2022 erneut erfolgreich zertifizierte Stroke Unit bestätigt.
Diagnostische Verfahren
Die Klinik verfügt über ein modern ausgestattetes neurophysiologisches und neurosonographisches Labor. Hier werden verschiedene diagnostische Verfahren durchgeführt:
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- Elektroencephalographie (EEG) einschließlich 24 Stunden Video-EEGs
- Elektroneurographie zur Messung von Arm- und Beinnerven
- Evozierte Potentiale
- Doppler-/Duplexsonographie der hirnversorgenden Arterien nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurophysiologie (DGKN)
- Differenzierte Schluckdiagnostik mittels Endoskopie (FEES)
Ergänzt wird die Diagnostik durch ein hauseigenes Liquorlabor und eine eigene Radiologische Klinik mit MRT und CT.
Therapeutische Schwerpunkte
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Behandlung von Schlaganfällen. Die Neurologische Klinik verfügt über acht modern ausgestattete Stroke Unit-Betten, in denen jährlich etwa 900 Schlaganfallpatienten behandelt werden. Hier werden Patienten mit einem Schlaganfall notfallmäßig von ärztlichen und pflegerischen Spezialisten aufgenommen.
Weitere Therapieangebote umfassen:
- Medikamentöse Therapie zur Ausgleichung des Dopaminmangels bei Parkinson
- Alternative Therapieoptionen bei nachlassender Wirkung der konventionellen Parkinson-Therapie (Apomorphin subkutan, Tiefe Hirnstimulation, Duodopa-Pumpe)
- Intravenöse Kortisontherapie im akuten MS-Schub
- Plasmaaustauschtherapie
- Intrathekale Baclofentherapie inclusive Einstellung einer Baclofenpumpe
- Intrathekale Kortisontherapie
- Einstellung einer Immuntherapie mit injizierbaren sowie oral verfügbaren Medikamenten bei MS
Patientenbewertungen: Einblicke in die Erfahrungen
Die Bewertungen der Neurologie Dülmen fallen gemischt aus. Einige Patienten berichten von positiven Erfahrungen, während andere Kritik äußern.
Positive Erfahrungen
- Kompetente Behandlung: Mehrere Patienten loben die kompetente Behandlung durch die Ärzte. Ein Patient mit chronischen Rückenschmerzen fühlte sich von Dr. Mehring ganzheitlich betreut und erhielt hilfreiche Strategien zur Schmerzbewältigung. Die Empfehlung zur Psychotherapie wurde als sehr hilfreich empfunden.
- Freundliches Personal: Einige Bewertungen heben die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft des Personals hervor.
- Gute medizinische und pflegerische Betreuung: Patienten berichten von einer guten medizinischen und pflegerischen Betreuung, die ihren Wünschen entsprach.
- Intensive kardiologische Betreuung: Die kardiologische Betreuung wurde als überraschend intensiv und fachlich auf höchstem Niveau beschrieben.
Negative Erfahrungen
- Lange Wartezeiten: Mehrere Patienten bemängeln die langen Wartezeiten auf einen Termin oder in der Notaufnahme. Ein Patient musste 2,5 Stunden warten und ging schließlich ohne Behandlung nach Hause. In der Notaufnahme wurde von Wartezeiten bis zu 7 Stunden berichtet.
- Unpersönliche Behandlung: Einige Patienten fühlen sich unpersönlich behandelt und als "Fall" abgestempelt. Es wurde kritisiert, dass während der Untersuchungen private Gespräche unter dem Personal stattfanden.
- Schlechte Aufklärung und unsensibler Umgang: Die Aufklärung wurde als schlecht und der Umgang als unsensibel empfunden. Patienten bemängelten, dass die Überlastung des Personals in ihrer Anwesenheit thematisiert wurde, was wenig Vertrauen erweckte.
- Fehlende Ursachenforschung: Ein Patient bemängelte, dass nicht nach der Ursache seiner Beschwerden gesucht, sondern lediglich Schmerzmittel verschrieben wurden.
- Mangelnde Hilfe bei der Einnahme von Medikamenten: Ein Patient mit Epilepsie, der als Notfall eingeliefert wurde, erhielt zwar Medikamente, aber in den ersten Tagen keine Unterstützung bei der Einnahme.
- Mangelnde Sauberkeit: Die Badezimmer wurden von einem Patienten als schmutzig beschrieben.
- Eingeschränkte Freiheiten und veraltete Regeln: In einer Bewertung wurde das Konzept der Klinik als fragwürdig kritisiert. Es wurde bemängelt, dass die Therapie- und Beschäftigungsmöglichkeiten sehr gering und einseitig seien und dass es kaum Rückzugsmöglichkeiten gebe. Auch die Regeln wurden als veraltet und wenig sinnvoll empfunden.
- Personalmangel und Überforderung: Eine Patientin, die ihr Kind per Notkaiserschnitt zur Welt brachte, berichtete von überforderten Schwestern auf der Wöchnerinnenstation, die kaum Zeit für Stillberatung hatten.
- Falsche Diagnose: Es wurde eine falsche Diagnose gestellt.
Erfahrungen von Medizinstudierenden im Praktischen Jahr (PJ)
Die Neurologie Dülmen bietet Medizinstudierenden die Möglichkeit, das Praktische Jahr (PJ) zu absolvieren. Die Erfahrungen der PJ-Studierenden sind überwiegend positiv:
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- Gute Integration ins Team: Die Studierenden werden von Anfang an ins Team integriert und können theoretisch ab Tag 1 eigene Patienten betreuen.
- Eigenverantwortliches Arbeiten: Die Studierenden dürfen Patienten aufnehmen, untersuchen, bei Visiten vorstellen und ggf. auch punktieren. Sie arbeiten unter ärztlicher Aufsicht sehr selbstständig.
- Unterstützung und Teaching: Die Assistenzärzte und Oberärzte sind sehr nett und erklären gerne vieles. Sie legen Wert auf Studierendenunterricht.
- Vielfältige Fortbildungsmöglichkeiten: Es gibt vielfältige Fortbildungsmöglichkeiten, wie EKG-Seminare, Radio-Demos, EEG-Seminare und neurologische Fortbildungen.
- Guter Teamgeist: Der Teamgeist wird als sehr gut beschrieben. Die Studierenden gehen gemeinsam Mittagessen und unterstützen sich gegenseitig.
- Rotationen: Es besteht die Möglichkeit, in die Notaufnahme, Stroke Unit und Funktionsdiagnostik zu rotieren.
Einziger Nachteil ist, dass man pendeln muss (falls man in Münster wohnt).
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