Neurologie in Hanau, Leimenstraße: Umfassende Informationen für Patienten und Interessierte

Die Klinik für Neurologie in der Leimenstraße 63450 Hanau bietet ein breites Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Leistungen für Patienten mit Erkrankungen des Nervensystems. Als Teil des Klinikums Hanau, einem Krankenhaus der Maximalversorgung und Akademischen Lehrkrankenhaus der Goethe-Universität Frankfurt am Main, profitiert die Klinik von einer engen interdisziplinären Zusammenarbeit und modernster Medizintechnik.

Das Klinikum Hanau und seine Klinik für Neurologie

Das Klinikum Hanau verfügt über 747 Betten und umfasst 13 Kliniken, 3 Institute, 4 kooperierende Praxen und eine zentrale Notaufnahme. Die Klinik für Neurologie hält 73 Betten auf 4 Stationen vor und bietet somit eine umfassende stationäre Versorgung neurologischer Patienten.

Schwerpunkte der Klinik für Neurologie

Die Klinik für Neurologie in Hanau hat traditionell einen besonderen Behandlungsschwerpunkt im Bereich neurologischer Bewegungsstörungen, insbesondere des Morbus Parkinson.

Parkinson-Zentrum

Auf einer eigenen Parkinson-Station werden Patienten mit einer Parkinson-Krankheit und atypischen Parkinson-Syndromen (Multisystematrophie, progressive supranukleäre Blickparese (PSP), Corticobasale Degeneration) sowie Patienten mit einer Lewy-Körperchen-Demenz, Tremor, Dystonien, einer Chorea Huntington, Restless-Legs-Syndrom, Normaldruckhydrocephalus und anderen Bewegungsstörungen behandelt. Die Klinik betreut Parkinson-Patienten aller Krankheitsstadien, von der Frühdiagnose und -Therapie bis hin zur Behandlung fortgeschrittener Fälle mit einem Neurostimulator zur Tiefenhirnstimulation und mit Medikamentenpumpen (Apomorphin- bzw. Duodopa®- und Lecigon®-Pumpe). Neben der Parkinson-Station besteht eine Spezialambulanz für die Versorgung von Patienten mit einem idiopathischen sowie mit atypischen Parkinson-Syndromen, Chorea Huntington und Restless Legs-Syndrom (RLS).

Schlaganfallversorgung

Ein weiterer Schwerpunkt der Klinik ist die Akutbehandlung von Schlaganfallpatienten auf der zertifizierten Stroke Unit, einer hochmodernen Schlaganfall-Spezialstation. Die Stroke Unit ist durch die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft zertifiziert. So ist sichergestellt, dass alle Patientinnen und Patienten immer nach dem neuesten wissenschaftlichen Kenntnisstand behandelt werden. Um die Auswirkungen des Schlaganfalls so gering wie möglich zu halten, ist ein schnellstmöglicher Transport in die Klinik erforderlich, um unmittelbar mit der Therapie beginnen zu können. Wenn ein Patient oder eine Patientin innerhalb von viereinhalb Stunden nach Beginn der Symptome die Klinik erreicht, kann durch eine medikamentöse Behandlung (sog. Thrombolyse) das Blutgerinnsel, das den Schlaganfall verursacht hat, aufgelöst werden. Bei manchen Patienten ist es möglich, das Blutgerinnsel lokal aus der verschlossenen Arterie zu entfernen. Als Mitglied des Interdisziplinären Neurovaskulären Netzwerks Rhein-Main (INVN) arbeitet die Klinik eng mit mehreren Kliniken im Rhein-Main-Gebiet zusammen und kann somit gewährleisten, dass eine solche Behandlung für Betroffene jederzeit kurzfristig zur Verfügung steht. Für den Fall, dass eine intensivmedizinische Behandlung erforderlich ist, gibt es eine hochprofessionelle interdisziplinäre Intensivstation unter der Leitung der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie.

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Weitere neurologische Erkrankungen

In der Klinik für Neurologie werden alle Erkrankungen behandelt, bei denen Nervenstrukturen beeinträchtigt sind. Dies kann Erkrankungen des Gehirns, des Rückenmarks, der peripheren Nerven, der Muskeln und des Bewegungsapparates betreffen. Das Aufgabenspektrum umfasst insbesondere die Akutbehandlung des Schlaganfalls, die Diagnostik und Behandlung der Parkinson-Erkrankung sowie anderer Bewegungsstörungen wie Dystonien oder das Restless-Legs-Syndrom (RLS), akute und chronische Entzündungen des Nervensystems (Multiple Sklerose, Borreliose u. a.), aber auch die Behandlung von Epilepsien, akuten und chronischen Schmerzerkrankungen (z. B. Kopfschmerzen und Bandscheibenerkrankungen), Schwindel, Demenzerkrankungen, Polyneuropathien und neuromuskuläre Erkrankungen (z. B. Myasthenie oder Myopathien).

Zu den besonderen Schwerpunkten der Klinik gehören:

  • Die Diagnose und Therapie der Multiplen Sklerose (MS) mit einer spezialisierten MS-Ambulanz.
  • Die Behandlung von Patientinnen und Patienten mit einer Dystonie oder einer Spastik (z. B. nach einem Schlaganfall) in der Botulinumtoxin-Ambulanz. Jährlich werden hier mehr als 700 Injektionsbehandlungen mit Botulinumtoxin durchgeführt.

Diagnostik und Therapie

Das medizinische Leistungsspektrum der Klinik für Neurologie umfasst die Diagnostik und Therapie sämtlicher neurologischer Erkrankungen, hierzu zählen insbesondere:

  • Akuter Schlaganfall (Hirninfarkt, Hirnblutung, Subarachnoidalblutung)
  • Chronische Durchblutungsstörungen des Gehirns
  • Morbus Parkinson, Dystonien, Restless-Legs-Syndrom und andere Bewegungsstörungen
  • Multiple Sklerose
  • Epilepsie
  • Hirnhautentzündung (Meningitis)
  • Borreliose
  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Hirntumore
  • Demenzerkrankungen
  • Wirbelsäulenerkrankungen mit neurologischen Symptomen, z. B. Bandscheibenvorfälle
  • Erkrankungen der peripheren Nerven (Polyneuropathien, Guillain-Barré-Syndrom)
  • Muskelerkrankungen und neuromuskuläre Erkrankungen (Myopathien, Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), Myasthenia gravis)
  • Rückenmarkserkrankungen

Multimodale Komplexbehandlung bei Morbus Parkinson

Die Klinik bietet eine multimodale Komplexbehandlung bei Morbus Parkinson an. Die Patientinnen und Patienten werden von einem Team unter fachärztlicher Behandlungsleitung über wenigstens 14 Behandlungstage intensiv therapiert. Wöchentlich findet eine Teambesprechung mit entsprechender Dokumentation bisheriger Behandlungsergebnisse und Behandlungsziele statt. Neben der medizinischen Therapie erfolgen zusätzlich Therapien in mindestens drei weiteren Bereichen (Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Neuropsychologie bzw. Psychotherapie). Die Betroffenen erhalten tägliche Therapieeinheiten, die wöchentlich mindestens siebeneinhalb Stunden umfassen, davon finden wenigstens fünf Stunden in Einzeltherapie statt.

Spezialambulanz

Neben der spezialisierten stationären Behandlung gibt es für die ambulante Behandlung von Parkinson-Patienten eine Spezialambulanz.

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Das Team der Klinik für Neurologie

Die Klinik wird geleitet von Dr. med. Sven Thonke, Facharzt für Neurologie mit der Zusatzbezeichnung Geriatrie und dem Zertifikat „Qualifizierte Botulinumtoxintherapie“ des Arbeitskreises Botulinumtoxin der Deutschen Gesellschaft für Neurologie. Zum Team gehören weiterhin fünf Oberärzte und 18 Assistenz- und Fachärzte, die eng mit den Pflegekräften zusammenarbeiten. Im Funktionsbereich Neurophysiologie sind drei medizinisch-technische Assistentinnen beschäftigt, die für die Ableitung von EEG und für andere neurophysiologische Untersuchungsverfahren zuständig sind. Weiterhin gehören zu dem Team der Klinik ein Diplompsychologe, mehrere Sozialarbeiterinnen, Physiotherapeuten, Logopädinnen, Ergotherapeuten und zwei Sekretärinnen.

Akademische Ausbildung und Forschung

Als akademisches Lehrkrankenhaus der Goethe-Universität Frankfurt bildet die Klinik Studierende der Medizin im Praktischen Jahr und Famulanten aus. Chefärzte halten Vorlesungen an ihren "Heimatuniversitäten", z.B. Universitäten in Frankfurt/Main, Marburg, Köln, Würzburg, Gießen, TU-Dresden, Mannheim, Heidelberg, Düsseldorf, Freiburg i. B. Im Rahmen von Lehraufträgen halten Mitarbeiter des Klinikums aus Verwaltung, Management und Medizin Vorlesungen und Unterricht an Fachhochschulen. Im Klinikum tätige Chefärzte beteiligen sich regelmäßig an wissenschaftlichen Publikationen, Vorträgen und Kongressen. Die Klinik kooperiert mit der Hochschule Fulda für den Bachelor Studiengang Hebammenkunde des Fachbereichs Pflege und Gesundheit.

Sprechstunden und Kontakt

Die Klinik bietet eine offene Sprechstunde für Neurologie mittwochs von 08:00-13:00 Uhr an. Aufgrund begrenzter Kapazitäten kann jedoch nur eine begrenzte Zahl an Patienten aufgenommen werden.

Über die Online-Rezeption können Patienten Termine vereinbaren, absagen oder ein neues Rezept / eine Heilmittelverordnung anfordern.

Öffnungszeiten:

  • Montag: 08:00-17:00 Uhr
  • Dienstag: 08:00-17:00 Uhr
  • Mittwoch: 08:00-13:00 Uhr
  • Donnerstag: 08:00-17:00 Uhr
  • Freitag: 08:00-13:00 Uhr

Wichtige Hinweise für Patienten

  • Schlaganfall: Bei Verdacht auf einen Schlaganfall sollte sofort die Notrufnummer 112 gewählt werden.
  • Parkinson: Für Parkinson-Patienten werden alle diagnostischen und therapeutischen Verfahren angeboten bis hin zur Tiefen Hirnstimulation und Pumpentherapien mit Apomorphin oder Duodopa®.
  • Prästationäre Untersuchung: Zunächst erfolgt eine prästationäre Untersuchung, bei der kognitive Tests und ggf. eine Bildgebung des Gehirns durchgeführt werden. Aufgrund der Untersuchungsergebnisse wird entschieden, ob weiterführende diagnostische Maßnahmen wie eine Lumbalpunktion im Rahmen eines kurzen stationären Aufenthaltes erfolgen müssen. Hierfür ist eine Krankenhauseinweisung erforderlich.

Kooperationen und Netzwerke

Die Klinik arbeitet eng mit der Deutschen Parkinson-Vereinigung (dPV) zusammen, einer Selbsthilfeorganisation von Parkinson-Kranken und ihren Angehörigen. Sie berät im Rahmen eines Beratungsprojektes Patientinnen und Patienten, Angehörige und Interessierte in den Regionalgruppen vor Ort und hält regelmäßig Vorträge für Patientinnen und Patienten im Rahmen von Fortbildungsveranstaltungen.

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