Neurologie im Krankenhaus Ahaus und Umgebung: Ein umfassender Überblick

Die Neurologie befasst sich mit der Diagnose und Behandlung von Erkrankungen des Nervensystems. Dazu gehören das Gehirn, das Rückenmark, die peripheren Nerven und die Muskeln. In der Region um Ahaus, Borken und Bocholt bietet das Klinikum Westmünsterland ein breites Spektrum an neurologischen Leistungen an. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die neurologische Versorgung in den Krankenhäusern Ahaus, Borken und Bocholt, wobei der Fokus auf den jeweiligen Schwerpunkten und Besonderheiten liegt.

Neurologische Versorgung im Klinikum Westmünsterland

Das Klinikum Westmünsterland umfasst mehrere Standorte, die jeweils unterschiedliche Schwerpunkte in der neurologischen Versorgung anbieten. Dazu gehören das St. Marien-Hospital Borken, das St. Marien-Krankenhaus Ahaus und das St. Agnes-Hospital Bocholt. Diese Standorte arbeiten eng zusammen, um eine umfassende und flächendeckende Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen.

St. Marien-Hospital Borken: Schlaganfallversorgung und neurologische Frührehabilitation

Das St. Marien-Hospital Borken nimmt eine zentrale Rolle in der neurologischen Versorgung der Region ein. Besonders hervorzuheben ist die Stroke Unit (Schlaganfallstation), die als einzige im Kreis Borken und eine der größeren in Deutschland gilt.

Schlaganfallversorgung:

Die Stroke Unit im St. Marien-Hospital Borken ist mit 10 Betten ausgestattet und behandelt jährlich über 1.000 Schlaganfallpatienten. Sie ist von der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft und der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe zertifiziert. Die Stroke Unit gewährleistet eine schnelle und zielgerichtete Schlaganfalltherapie durch:

  • Kontinuierliche Überwachung der Patienten
  • Effiziente und schnelle Arbeitsabläufe
  • Reibungsloses Handeln in Notfallsituationen
  • Modernste Therapiewege
  • Multiprofessionelles Team aus Ärzten, Pflegern, Physiotherapeuten und weiteren Berufsgruppen

Die Behandlung erfolgt nach den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) und der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG). Das Motto "Time is brain" wird hier ernst genommen, um bleibende neurologische Schäden nach einem Schlaganfall zu verhindern oder zu mildern.

Lesen Sie auch: Neurologie vs. Psychiatrie

Neurologische Frührehabilitation (Phase B):

Das St. Marien-Hospital Borken hat eine neue Abteilung für die neurologische Frührehabilitation Phase B in Betrieb genommen. Damit gehört das Krankenhaus zu den wenigen Kliniken in Deutschland mit einem solchen hochspezialisierten Behandlungsangebot. Die neurologische Frührehabilitation der Phase B richtet sich an schwer neurologisch erkrankte Patienten, z.B. nach einem Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma oder einer Hirnblutung, die medizinisch stabil sind, aber weiterhin intensiv betreut und therapiert werden müssen. Ziel ist die gezielte Aktivierung der Patienten, um frühzeitig Funktionseinbußen entgegenzuwirken und den weiteren Rehabilitationsverlauf zu optimieren.

Die neue Abteilung ist modern ausgestattet mit großzügigen Therapieflächen, lichtdurchfluteten Patientenzimmern und speziellen Geräten wie einem "Stehend-Trainer" zur Wiedererlernung von Mobilität. Eine zentrale Monitorüberwachung gewährleistet eine engmaschige medizinische Betreuung rund um die Uhr. Im Mittelpunkt steht die hochqualitative neurologische Therapie mit täglichen, individuell angepassten Behandlungsplänen und einem intensiven, multidisziplinären Therapieansatz.

Weitere neurologische Leistungen:

Die Klinik für Neurologie im St. Marien-Hospital Borken deckt das gesamte Spektrum der neurologischen Erkrankungen ab, wie z.B. Epilepsie, Multiple Sklerose, Meningitis, Parkinson-Syndrome, Demenzen, Schwindel und Kopfschmerzen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Behandlung von neuromuskulären Erkrankungen. Prof. Dr. Kley ist Sprecher des durch die DGM zertifizierten Neuromuskulären Zentrums Ruhrgebiet.

Die Klinik verfügt über umfassende radiologische Möglichkeiten zur Diagnostik, wie z.B.:

  • MRT einschließlich MR-Angiographien
  • CT einschließlich CT-Angiographien und CT-Myelographien
  • Digitale Subtraktionsangiographien
  • Szintigraphie
  • Native Röntgendiagnostik

Außerdem stehen moderne apparative Diagnostik zur Verfügung, wie z.B.:

Lesen Sie auch: Expertise in Neurologie: Universitätsklinik Heidelberg

  • Ultraschalldiagnostik der hirnversorgenden Gefäße
  • EEG Videoüberwachung
  • Elektroneurographie
  • Elektromyographie
  • Evozierte Potentiale
  • Hirnstammdiagnostik
  • Schlafapnoe-Screening
  • Prüfung des Gleichgewichts
  • Psychometrische Verfahren

Kontakt:

St. Marien-Hospital BorkenAm Boltenhof 746325 Borkenwww.klinikum-westmuensterland.de

Chefarzt: Prof. Dr. Rudolf A. Kley

St. Marien-Krankenhaus Ahaus

Das St. Marien-Krankenhaus Ahaus bietet ebenfalls neurologische Leistungen an, wobei der Schwerpunkt auf der allgemeinen neurologischen Versorgung liegt.

Kontakt:

St. Marien-Krankenhaus AhausWüllener Straße 10148683 Ahauswww.klinikum-westmuensterland.de

St. Agnes-Hospital Bocholt

Das St. Agnes-Hospital Bocholt ergänzt die neurologische Versorgung im Klinikum Westmünsterland.

Lesen Sie auch: Aktuelle Informationen zur Neurologie in Salzgitter

Kontakt:

St. Agnes-Hospital BocholtBarloer Weg 12546397 Bocholtwww.klinikum-westmuensterland.de

Schlaganfall: Ein Notfall

Ein Schlaganfall ist ein medizinischer Notfall, bei dem es auf jede Minute ankommt. Ursache ist meist eine verstopfte Blutbahn im Gehirn (ischämischer Schlaganfall) oder seltener eine Blutung im Gehirn. Dadurch erhalten die Nervenzellen im Gehirn zu wenig Sauerstoff und Nährstoffe, was zu Funktionsausfällen und im schlimmsten Fall zum Absterben der Zellen führt.

Symptome eines Schlaganfalls:

  • Plötzliche Schwäche oder Gefühlsstörung einer Körperseite
  • Plötzlicher Verlust der Sprechfähigkeit oder Schwierigkeiten, Gesprochenes zu verstehen
  • Erstmalig und plötzlich auftretende sehr heftige Kopfschmerzen
  • Vorübergehende Doppelbilder
  • Plötzlich einsetzender Schwindel mit Gangunsicherheit

Was tun bei Verdacht auf Schlaganfall?

Bei Verdacht auf einen Schlaganfall sollte sofort der Notruf 112 gewählt werden. Je schneller die Behandlung beginnt, desto besser sind die Chancen, bleibende Schäden zu vermeiden.

Parkinson-Komplexbehandlung

Die Parkinson-Komplexbehandlung ist ein intensiver, interdisziplinärer Behandlungsansatz für Menschen mit Parkinson-Syndromen. Sie gründet auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und wird ständig dem wechselnden klinischen Bild des Patienten angepasst.

Neuromuskuläre Erkrankungen

Neuromuskuläre Erkrankungen sind ein Oberbegriff für eine Vielzahl von Erkrankungen, die entweder direkt die Muskulatur betreffen (Myopathien) oder die Nerven, die die Muskeln kontrollieren (periphere Neuropathien, Motoneuronerkrankungen). Im Volksmund wird die Erkrankung häufig „Muskelschwund“ genannt. In Deutschland leben schätzungsweise rund 80.000 Personen mit erblichen neuromuskulären Erkrankungen. Hinzu kommt eine weitaus größere Zahl von Patienten mit erworbenen Myopathien und peripheren Neuropathien.

Psychotherapeutische Praxis für neurologische Erkrankungen

Für Menschen mit neurologischen Erkrankungen kann eine psychotherapeutische Begleitung hilfreich sein. Eine Fachärztin für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie bietet in der Region eine spezialisierte psychotherapeutische Praxis an. Ziel ist es, gemeinsam mit den Patienten Ziele zu erarbeiten, die in einem realistischen Zeitrahmen zu erreichen sind und sich auch im Alltag bewähren.

tags: #Neurologie #Krankenhaus #Ahaus #Informationen