Neurologie in Lehrkrankenhäusern: Standorte, Behandlungsspektrum und interdisziplinäre Zusammenarbeit

Die neurologische Versorgung ist ein wichtiger Bestandteil der medizinischen Versorgung, insbesondere in Lehrkrankenhäusern. Diese bieten ein breites Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten für neurologische Erkrankungen. Zudem fördern sie die Ausbildung von Nachwuchsmedizinern und die Weiterentwicklung der neurologischen Forschung.

Die Fachgruppe Kopf des KRH Klinikums Hannover

Die Fachgruppe Kopf des KRH Klinikums Hannover widmet sich der umfassenden Behandlung von Erkrankungen im Kopfbereich. Hier arbeiten verschiedene Fachdisziplinen eng zusammen, um den Patienten eine optimale Versorgung zu gewährleisten. Zu den beteiligten Fachbereichen gehören:

  • Augenheilkunde
  • HNO-Heilkunde
  • Neurologie (KRH Klinikum Nordstadt, KRH Klinikum Agnes Karll Laatzen)
  • Neurochirurgie (KRH Klinikum Nordstadt)

Durch die gemeinsame Nutzung der vorhandenen Infrastruktur und den interdisziplinären Austausch zwischen den einzelnen Fachkliniken wird den Patienten ein umfassendes Angebot für Erkrankungen im Kopfbereich geboten. Die Fachgruppe Kopf stellt sicher, dass Diagnostik und Therapie auf höchstem Niveau durchgeführt werden und der medizinische Fortschritt in der Behandlung gemeinsam umgesetzt wird.

KRH Klinikum Lehrte: Geriatrie, Schmerzmedizin und regionale Gesundheitsversorgung

Das KRH Klinikum Lehrte bietet eine ganzheitliche stationäre Versorgung in den Fachabteilungen Geriatrie, Anteilen der Inneren Medizin, Schmerzmedizin sowie Dialyse. Es wird der Aufbau eines vom KRH betriebenen Regionalen Gesundheitszentrums (RGZ) in Lehrte angestrebt, um eine neue Form der medizinischen Versorgung zu etablieren. Bis zur endgültigen Verlagerung werden die verbleibenden stationären Einheiten in Lehrte ein Versorgungsangebot aufrechterhalten.

Wahrendorff Ihr Fachkrankenhaus für die Seele

Das Wahrendorff Krankenhaus ist ein Fachkrankenhaus für die Seele, das Menschen mit psychiatrischen und psychosomatischen Erkrankungen behandelt. Es bietet verschiedene Therapiebereiche und Klinikangebote, um den individuellen Bedürfnissen der Patienten gerecht zu werden.

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Therapiebereiche

Das Wahrendorff Krankenhaus behandelt ein breites Spektrum an psychiatrischen und psychosomatischen Erkrankungen. Zu den Therapieangeboten gehören:

  • VR-gestützte Psychotherapie bei Angststörungen
  • TPS - Transkranielle Pulsstimulation bei leichter und mittelschwerer Alzheimer-Demenz
  • EKT - Elektrokonvulsionstherapie bei Depressionen und anderen seelischen Erkrankungen

Klinikangebote

Je nach Art und Schwere der Erkrankung können Patienten zwischen verschiedenen Aufenthaltsmöglichkeiten wählen:

  • Stationäre Behandlung: Rund-um-die-Uhr-Betreuung in einer der Kliniken
  • Ambulante Behandlung: Versorgung in den Ambulanzen zwischen Klinikentlassung und Weiterbehandlung bei einem Facharzt oder Psychotherapeuten

Spezielle Schmerztherapie im KRH Klinikum Lehrte

Die Abteilung für spezielle Schmerztherapie im KRH Klinikum Lehrte bietet ein umfassendes Spektrum zur stationären Behandlung chronischer Schmerzzustände. Chronische Schmerzen sind Schmerzen, die länger als 3 - 6 Monate anhalten oder wiederkehrend sind und ihre Warnfunktion verloren haben. Durch die Verknüpfung von körperlichen, seelischen und sozialen Komponenten entsteht ein eigenes Krankheitsbild, das die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinträchtigt.

Behandlungsspektrum

Auf den Stationen stehen 36 Betten ausschließlich für Schmerzpatienten zur Verfügung. Die Patienten werden in ruhigen Zimmern mit 2 Betten untergebracht, selten auch mit 3-4 Betten bei doppelter Raumgröße. Behandelt werden Patienten mit chronischen Schmerzsyndromen wie:

  • Rückenschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • CRPS (Complex Regional Pain Syndrome)
  • Schmerzen am Bewegungsapparat
  • Generalisierte Schmerzsyndrome wie Fibromyalgie

Auch Patienten mit akuten Schmerzen durch eine Herpes-zoster-Infektion können stationär behandelt werden, um die Schmerzen wirkungsvoll zu senken und einer Chronifizierung entgegenzuwirken. Zusätzlich werden Schmerzmittelreduktions- bzw. Entzugsbehandlungen durchgeführt.

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Multimodales Schmerztherapiekonzept

Die Behandlung erfolgt nach einem erprobten und dem aktuellen Standard entsprechendem multimodalen Schmerztherapiekonzept. Ein multiprofessionelles Team verbindet medikamentöse Therapie, schmerzlindernde Infusionstherapie, lokale Injektionen mit Botox und Lokalanästhetika, Verhaltenstherapie sowie Entspannungsverfahren und spezielle Physiotherapie. Konsiliarisch stehen neurologische, psychiatrische und orthopädische Fachärzte für spezielle Fragestellungen zur Verfügung. Die Abteilung für Physiotherapie stellt die umfassende physiotherapeutische Behandlung sicher.

Weitere Therapieansätze

  • Botox-Injektion: Botulinumtoxin wirkt schmerzlindernd und ist in Deutschland für die Therapie chronischer Migräne zugelassen.
  • Analgetika und Co-Analgetika: Substanzen zur Verringerung bzw. Unterdrückung der Schmerzempfindung, oft in Kombination mit Co-Analgetika zur Unterstützung der Schmerzlinderung.
  • Transkutane Nervenstimulation (TENS): Stromimpulse an der Haut reizen tiefer liegende Nozizeptorsysteme und lösen eine neuroreflektorische, neuromodulatorische sowie neurovegetativ-humorale Reaktion mit schmerzlindernder Wirkung aus.
  • Lasertherapie: Entzündungshemmend bei einem breiten Spektrum von zugrundeliegenden Erkrankungen.

Suchtproblematik

Es wird auf die Problematik der Medikamentenabhängigkeit hingewiesen, insbesondere bei Schlaf- und Beruhigungsmitteln (Benzodiazepine) und Schmerzmitteln (Opiate). Diese Mittel dürfen bei einer Sucht nicht abrupt abgesetzt werden.

Diagnostische Verfahren

In der neurologischen Diagnostik kommen verschiedene bildgebende Verfahren zum Einsatz:

  • Computertomographie (CT): Schnelle und präzise Methode zur Untersuchung von Lunge, Bauchraum und Kopf (z. B. bei der Suche nach Blutungen und Verletzungen).
  • Magnetresonanztomographie (MRT): Erzeugt Bilder des Körpers mit Hilfe eines Magnetfeldes.
  • Digitale Röntgendiagnostik: Bildgebendes Verfahren mit Röntgenstrahlen zur Diagnosestellung und medizinischen Fragestellungen.
  • Knochendichtemessung (Osteodensitometrie): Bestimmung der Knochendichte bzw. des Kalksalzgehaltes des Knochens.

Interventionelle Radiologie

  • Facetteninfiltration: Röntgengestützte Injektion eines Schmerzmittel/Röntgenkontrastmittelgemisches in und an schmerzhafte arthrotisch veränderte Facettengelenke.
  • ISG-Infiltration: Behandlung von Blockaden oder Entzündungen im Ileosakralgelenk (ISG), der Verbindung zwischen Kreuzbein und Darmbein.

Kontrastmittel

Die Gabe von Kontrastmitteln wird kritisch betrachtet, da sie Nebenwirkungen haben können. Die Ausscheidung erfolgt über die Niere, und bei eingeschränkter Nierenfunktion kann das Kontrastmittel die Niere zusätzlich schädigen. Das im Kontrastmittel enthaltene Jod wird von der Schilddrüse aufgenommen und kann bei Patienten mit unerkannter Schilddrüsenüberfunktion unangenehme Folgen haben.

Podcast Patientenakademie des Klinikums Region Hannover

Der Podcast Patientenakademie des Klinikums Region Hannover klärt über moderne Gesundheitsversorgung, neueste medizinische Erkenntnisse, spezialisierte Pflege im Krankenhaus, komplexe Krankheitsbilder und vieles mehr auf. Im Gespräch sind Ärzte, Pflegekräfte, Patienten und weitere Experten aus dem KRH. Ziel ist es, Betroffenen, Angehörigen und Interessierten Orientierung und Wissen zur stationären Gesundheitsversorgung an die Hand zu geben.

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Akutgeriatrie

Die Klinik für Akutgeriatrie befasst sich mit der Medizin des älteren Menschen. Neben dem akuten medizinischen Problem steht die Wiederherstellung der größtmöglichen Selbstständigkeit im Alltag im Vordergrund. Das Team besteht aus Ärzten, Pflegekräften, Therapeuten und dem Sozialdienst. Behandelt werden internistische und neurologische Krankheitsbilder sowie die Alterstraumatologie.

In der Geriatrie wird der ganze Mensch mit seinem altersentsprechenden Gesundheitszustand betrachtet. Die derzeitigen häuslichen Umstände bzw. die Versorgungssituation werden erfragt. Angehörige oder andere betreuende Personen werden frühzeitig mit einbezogen, wenn dies gewünscht und möglich ist. Der Kontakt zu Angehörigen und Freunden wird während des Aufenthaltes aufrechterhalten. Der Sozialdienst berät den Patienten und seine Angehörigen, kümmert sich um die Entlassungsplanung und organisiert eine eventuell erforderliche pflegerische Weiterversorgung.

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