Die neurologische Versorgung im LKH Graz, insbesondere am Standort Süd (LKH Graz II) und der Universitätsklinik für Neurologie, ist ein Thema, das unterschiedliche Erfahrungen und Perspektiven hervorruft. Dieser Artikel beleuchtet verschiedene Aspekte, von Patientenerfahrungen bis hin zu aktuellen Entwicklungen und Schwerpunkten der neurologischen Abteilungen.
Patientenerfahrungen: Ein Spiegelbild unterschiedlicher Wahrnehmungen
Die Erfahrungen von Patientinnen und Patienten im neurologischen Bereich des LKH Graz sind vielfältig und reichen von sehr positiven bis hin zu äußerst negativen Berichten. Einige Patienten berichten von respektloser Behandlung, unzureichender Betreuung und dem Gefühl, nicht ernst genommen zu werden. So schildern einige, dass Pflegepersonal genervt wirkte und Oberärzte wenig Kompetenz zeigten. Kritik wird auch an den Zimmern geübt, die als zu klein, dunkel und unhygienisch beschrieben werden. Der Fokus liege zu sehr auf Medikamenten, während andere Therapieangebote zu kurz kämen. Inakzeptable Zustände werden auch auf der Akutaufnahme beschrieben, wo Patienten in Krisensituationen nicht die notwendige Unterstützung erhielten.
Andere wiederum berichten von positiven Erfahrungen, insbesondere auf der Station PS22, wo Ärzte, Schwestern und Pfleger als sehr bemüht und hilfsbereit wahrgenommen wurden. Auch Angehörige von Schlaganfallpatienten loben die freundliche und hilfsbereite Betreuung auf der Station (Haus E, Neurologie). Diese unterschiedlichen Erfahrungen zeigen, wie subjektiv die Wahrnehmung von medizinischer Versorgung sein kann und wie wichtig es ist, die verschiedenen Perspektiven zu berücksichtigen.
Kritikpunkte und Verbesserungspotenziale
Einige der geäußerten Kritikpunkte betreffen die personelle Situation und den Umgang mit psychisch kranken Menschen. Es wird der Eindruck vermittelt, dass das Personal überfordert ist oder kein Verständnis für die Erkrankungen aufbringt. Auch die Kommunikation zwischen Patient und Personal wird bemängelt, insbesondere in Bezug auf das Ernstnehmen von Ängsten und Sorgen.
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die medikamentöse Behandlung. Einige Patienten berichten, dass sie lediglich ruhiggestellt wurden, ohne dass eine adäquate Diagnostik oder Therapie erfolgte. Auch die Nebenwirkungen der Medikamente und deren Auswirkungen auf die Lebensqualität werden thematisiert.
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Verbesserungspotenziale sehen viele Patienten in einer stärkeren Individualisierung der Therapiepläne, mehr Bewegungsmöglichkeiten und einer besseren psychosozialen Betreuung. Auch eine Aufstockung des Personals und eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen könnten dazu beitragen, die Qualität der Versorgung zu erhöhen.
Aktuelle Entwicklungen und Schwerpunkte der Neurologie am LKH Graz II, Standort Süd
Trotz der geäußerten Kritik gibt es auch positive Entwicklungen im neurologischen Bereich des LKH Graz. Die Abteilung für Neurologie am Standort Süd des LKH Graz II hat mit Primarius Dr. Valeriu Gold eine neue ärztliche Leitung bekommen. Dr. Gold bringt langjährige Erfahrung in der Akutmedizin, neuromuskulären Erkrankungen und anderen Bereichen der Neurologie mit.
Die neurologische Abteilung betreut Patientinnen und Patienten mit unterschiedlichsten neurologischen Erkrankungen, darunter Schlaganfälle, Hirnblutungen, epileptische Anfälle und entzündliche Nervenerkrankungen. Die Versorgung erfolgt auf mehreren Spezialstationen, darunter eine Stroke Unit und Rehabilitationsstationen.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der interdisziplinären Zusammenarbeit und der Diagnostik auf höchstem Niveau. Die Abteilung verfügt über moderne diagnostische Geräte wie CT, MRT, EEG und EMG.
Dr. Gold betont, dass Neurologie für ihn mehr bedeutet als nur das Erkennen und Behandeln von Symptomen. Er möchte Medizin auf Augenhöhe gestalten und mit seinem Team fachlich exzellent, menschlich zugewandt und interdisziplinär stark vernetzt für die Patientinnen und Patienten da sein.
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Ausbau der Stroke Unit an der Universitätsklinik für Neurologie
Ein weiterer wichtiger Meilenstein in der neurologischen Versorgung in Graz ist der Ausbau der Stroke Unit an der Universitätsklinik für Neurologie. Die erweiterte Schlaganfalleinheit verfügt nun über zehn Akutbetten sowie neue Behandlungs- und Therapieräume. Stroke Units zählen zu den effektivsten Maßnahmen, um die Spätfolgen nach einem Schlaganfall zu minimieren und die Mortalitätsrate zu senken.
Neuromuskuläre Ambulanz an der Universitätsklinik für Neurologie
Die Neuromuskuläre Ambulanz an der Universitätsklinik für Neurologie unter der Leitung von Dr. Valeriu Gold ist ein weiteres wichtiges Angebot für Patientinnen und Patienten mit neuromuskulären Beschwerden. Hier werden Erkrankungen wie das Karpaltunnelsyndrom diagnostiziert und behandelt. Dr. Gold erklärt, wann man mit Nervenbeschwerden unbedingt Fachärzt*innen aufsuchen sollte, wie ein Karpaltunnelsyndrom behandelt wird, welche Faktoren neuromuskuläre Erkrankungen begünstigen und was Anzeichen für ALS sein können.
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