Klinik für Neurologie am Alexianer Krankenhaus Maria-Hilf Krefeld: Umfassende Versorgung und Expertise

Die Klinik für Neurologie des Alexianer Krankenhauses Maria-Hilf Krefeld bietet ein breites Spektrum an Leistungen zur Diagnose und Behandlung neurologischer Erkrankungen. Neben der Akutversorgung liegt ein besonderer Fokus auf der neurologischen Frührehabilitation und der ambulanten neurologischen Rehabilitation. Die Klinik zeichnet sich durch ihre interdisziplinäre Zusammenarbeit und die Anwendung modernster diagnostischer Verfahren aus.

Zertifiziertes Zentrum für Beatmungsentwöhnung

Ein besonderes Aushängeschild der Klinik ist das Zentrum für Beatmungsentwöhnung in der Neurologisch-Neurochirurgischen Frührehabilitation (NNFR), welches erstzertifiziert wurde. Diese Zertifizierung durch die Deutsche Gesellschaft für Neurorehabilitation und die TÜV Rheinland Cert GmbH unterstreicht die hohe Qualität und Expertise der Klinik auf dem Gebiet der Beatmungsentwöhnung, auch "Weaning" genannt. Die Klinikdirektorin Dr. Kathrin Batzill, Oberärztin Dr. Johanna de Broux, Chefarzt Prof. Dr. Hans-Jürgen von Giesen und das Stationsleitungsteam Cindy Künzler, Besnik Krasniqi, Yvonne Pretzer und Carolina Rech freuen sich über die Erstzertifizierung.

Die Bedeutung der Beatmungsentwöhnung

Die Beatmungsentwöhnung ist ein hochkomplexer Vorgang, insbesondere nach wochenlanger künstlicher Beatmung. Prof. Dr. Hans-Jürgen von Giesen betont: „Die eigenständige Atmung muss wieder neu erlernt werden. Das geht nur schrittweise und in einem großen Team vieler Kolleginnen und Kollegen mit spezifischen Kenntnissen und Erfahrungen in neurologischer Intensivmedizin, -pflege und -therapie."

Die Beatmungsentwöhnung wird individuell auf den Zustand des Patienten abgestimmt und erfordert eine engmaschige Betreuung. Eine zentrale Rolle spielen dabei die Pflegekräfte, die gemeinsam mit Ärzten, Atmungstherapeuten, Physio- und Ergotherapeuten sowie Logopäden individuell den Wiederaufbau von Sinneswahrnehmung, Ausdrucksfähigkeit, Bewusstheit und Beweglichkeit fördern. Pflegedirektorin Nicole Hilbert-Kluczkowski betont, dass jeder Weaning-Prozess individuell auf die Bedürfnisse und den Gesundheitszustand des Patienten abgestimmt wird: „Wir setzen auf modernste Technologien und wissenschaftlich gesicherte Methoden, um den Weaning-Prozess zu optimieren."

Bundesweit gibt es 23 zertifizierte Zentren.

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Neurologische Frührehabilitation: Ein wichtiger Baustein der Akutversorgung

Die neurologische Frührehabilitation im Krankenhaus Maria-Hilf wird vom Land Nordrhein-Westfalen als wesentlicher Bestandteil der qualifizierten neurologischen Akutversorgung im Versorgungsgebiet Region Krefeld gesehen. Um den Versorgungsbedarf heute und in der Zukunft zu sichern, werden die Behandlungskapazitäten im Krankenhaus Maria-Hilf Krefeld deutlich ausgebaut.

Patienten, die einen Schlaganfall, eine Hirnblutung oder ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten haben, erhalten in der Abteilung für Neurologische Frührehabilitation bereits im Anschluss an die Akutphase rehabilitative Maßnahmen. „Frührehabilitation ist ein wichtiges Behandlungselement, um die Patienten wieder auf den Weg in den Lebensalltag zu führen. Es ist immer wieder beeindruckend zu erleben, wie Patienten mit dem Willen es zu schaffen und der frührehabilitativen Unterstützung viele Fähigkeiten zurückgewinnen“, beschreibt Professor Hans-Jürgen von Giesen deren Bedeutung.

Ziele und Inhalte der Frührehabilitation

Mit der Frührehabilitation ist die Phase B der Behandlung von schweren neurologischen Erkrankungen oder Ereignissen umschrieben. Nach einer neurologischen Erkrankung stellen Bewegungseinschränkungen, Empfindungs- und Sprachstörungen große Probleme in der Bewältigung des täglichen Lebens dar. Ein hochqualifiziertes Team aus erfahrenen Fachärzten, Pflegefachkräften, Neuropsychologen und speziell ausgebildeten Therapeuten, wie zum Beispiel Atmungstherapeuten, kümmert sich um die Patienten, die in dieser Phase im Regelfall einen sehr großen Hilfebedarf haben. Frührehabilitation bezeichnet eine intensive Behandlung mit einer gleichzeitigen aktivierenden und stimulierenden Pflege. Frührehabilitation ist Krankenhausbehandlung und setzt auch bei Patienten ein, die über eine längere Zeit künstlich beatmet werden müssen.

Die Klinik betreibt in der Frührehabilitation von insgesamt 36 Betten aktuell zehn intensivmedizinisch ausgestattete Beatmungsbetten. Hier wird auch mit den schwerst betroffenen Patienten im Rahmen der Frührehabilitation daran gearbeitet wieder in ein selbstbestimmtes Leben zurück zu finden. Die Frührehabilitation wird im Team individuell nach den Ressourcen des Patienten gestaltet und dauert in der Regel mehrere Wochen.

Ambulante Neurologische Rehabilitation

Die Klinik für Neurologie bietet neben der stationären Versorgung auch eine ambulante neurologische Rehabilitation an. Diese dient der Vermeidung oder Verkürzung stationärer Aufenthalte, der Wiederherstellung der Erwerbsfähigkeit und/oder der besseren Integration in das soziale Umfeld. Die intensive ambulante Therapie findet tagsüber statt, am Abend sind die Patienten in ihrem gewohnten häuslichen Umfeld. Die Klinik ist Mitglied im Bundesverband Ambulante Neurologische Rehabilitation und Partner der Deutschen Rentenversicherung, den Gesetzlichen Krankenkassen, den Privaten Krankenversicherungen sowie der Unfallversicherung/Berufsgenossenschaft.

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Diagnostik und Behandlungsspektrum

Die Klinik für Neurologie bietet ein umfassendes Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Leistungen für ein breites Spektrum neurologischer Erkrankungen.

Diagnostische Verfahren

In der Klinik stehen alle modernen diagnostischen Verfahren und bildgebenden Untersuchungsmethoden zur Verfügung. Dabei werden auch die elektrochemische Signalübertragung im Nervensystem gemessen, die Nervenleitgeschwindigkeit sowie die elektrische Muskelaktivität. Die Diagnostik aller neurologischen Erkrankungen beginnt mit der gründlichen Anamnese und einer genauen neurologischen Untersuchung. Zur weiteren Klärung der neurologischen Symptome sind häufig spezielle Zusatzuntersuchungen erforderlich. Bildgebende Verfahren werden in Kooperation mit der Gemeinschaftspraxis für Radiologie und Nuklearmedizin Krankenhaus Maria-Hilf durchgeführt.

Behandlungsschwerpunkte

Zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen, die in der Klinik behandelt werden, gehören:

  • Gefäßbedingte Hirn- und Rückenmarkserkrankungen, z. B. Schlaganfall und Gehirnblutung
  • Tumore des Gehirns und Rückenmarks
  • Folgen von Schädel-Hirn-Verletzungen
  • Folgen von Entzündungen der Hirnhäute, des Gehirns oder des Rückenmarks
  • Multiple Sklerose
  • Bewegungsstörungen, z. B. Parkinsonsche Erkrankungen
  • Bandscheibenvorfälle
  • Wirbelsäulenerkrankungen
  • Stoffwechselbedingte Nervenerkrankungen

Die Klinik bietet unter anderem folgende Behandlungen an:

  • Behandlung von Schlaganfällen (zerebrale Durchblutungsstörungen und Einblutungen)
  • Behandlung von entzündlichen Erkrankungen des Nervensystems: erregerbedingte Erkrankungen, wie Meningitis, Virusencephalitis, Borreliose, autoimmunologisch bedingte Entzündungen, wie Multiple Sklerose (MS), Kollagenosen
  • Behandlung von degenerativen Erkrankungen des Nervensystems, wie Morbus Parkinson, Morbus Alzheimer und andere
  • Behandlung von Erkrankungen des peripheren Nervensystems, wie Polyneuropathien und Erkrankungen der Nervenwurzeln, z.B. bei Bandscheibenvorfällen
  • Rehabilitative Versorgung nach Schädelhirnverletzungen
  • Interdisziplinäre Schmerztherapie in Zusammenarbeit mit Schmerztherapeuten der Psychiatrien, Anästhesie, Chirurgie, Neuropsychologie und Physiotherapie
  • Klärung der Ursachen von Schlafstörungen mittels Polysomnographie
  • Anpassung an Beatmungsgeräte bei Schlafapnoe
  • Intensives therapeutisches Training zum Ausgleich gestörter Hirnfunktionen für Patienten mit: Schädelhirnverletzungen, Hirnblutungen, Hirntumoren, Hirninfarkten

Schlaganfallbehandlung

Eine zentrale Aufgabe der Klinik für Neurologie ist die Schlaganfallbehandlung. Bei Schlaganfallpatienten, die mit schweren Ausfällen innerhalb der ersten viereinhalb Stunden eingeliefert werden, wird bislang die sogenannte Lysetherapie durchgeführt. Dabei wird der Blutpfropf, der eine Ader im Gehirn verschließt, medikamentös aufgelöst. Mit dieser Therapie gelingt es, bei einem großen Teil der Patienten das durch den Schlaganfall hervorgerufene Defizit deutlich zu verbessern. Ist das Gerinnsel aber zu groß oder aber in bestimmten, durch die Schlaganfall-Diagnostik definierten Gefäßen lokalisiert, kann mit Hilfe einer Kathetertechnik bei Schlaganfallpatienten das Blutgerinnsel (Blutpfropf) mechanisch entfernt werden. Schlaganfall-Patientinnen und -Patienten werden nahtlos in der Frührehabilitation weiterbehandelt.

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Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor der Klinik ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Ein interdisziplinäres Team aus Ärztinnen und Ärzten, Neuropsychologen, Ergo-, Physio- und Psychotherapeuten, Logopäden, Pflegekräften, Sozialarbeitern und Ernährungsberatern arbeitet zusammen, um auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten eingehen zu können. Gemeinsam wird das Krankheitsbild erfasst und für jede neurologische Erkrankung die erforderliche Expertise bereitgestellt. Die enge Zusammenarbeit der Fachkliniken und Fachzentren des Krankenhauses Maria-Hilf ermöglicht es, Kompetenzen zu bündeln und auch komplexe Krankheiten, deren Abklärung und Behandlung die Beteiligung verschiedener Spezialisten erfordert, optimal zu versorgen.

Weitere Informationen zum Alexianer Krankenhaus Maria-Hilf Krefeld

Das Krankenhaus Maria-Hilf in Krefeld verfügt über 628 Krankenhausbetten, davon 200 akutpsychiatrische Betten und 53 psychiatrische tagesklinische Plätze. Es ist nach DIN-EN-ISO zertifiziert, was beweist, dass die internen Abläufe in den Kliniken und Zentren dem internationalen Standard für Qualitätsmanagement entsprechen.

Kompetenzzentren und Spezialgebiete

Das Krankenhaus verfügt über verschiedene Kompetenzzentren, in denen verschiedene medizinische Disziplinen fachübergreifend zusammenarbeiten. Dazu gehören unter anderem:

  • Darmkrebszentrum (Ärztlicher Leiter Dr. Wilhelm-Ulrich Schmidt)
  • Koloproktologie (Charalambos Spyrou)
  • Sektion Gefäßchirurgie (Ärztlicher Leiter Dr. (I.M. Sektionsleiter Gefäßchirurgie Dr.)
  • Geriatrie (Chefarzt Dr.)
  • Kardiologie und Pneumologie (Chefarzt Dr.)
  • Schlaganfallzentrum (Ärztlicher Leiter Dr.)
  • Unfallchirurgie und Orthopädie (Chefarzt Dr.)
  • Interdisziplinäres Wundzentrum (Chefärztin Prof. Dr.)

Darüber hinaus bietet das Krankenhaus in Spezialgebieten eine besondere Expertise mit kompletten modernen Behandlungs-​ und Unterstützungsleistungen: Bei posttraumatischen Belastungsstörungen, in der somatoformen Schmerzbehandlung, bei allen Formen der psychischen Alterserkrankung sowie den verschiedenen Suchterkrankungen, von der Medikamenten-​ und Alkoholsucht über die Drogensucht bis hin zum Pathologischen Glücksspiel und der Online-​/ Mediensucht.

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