Die neurologische Versorgung in Mosbach und im Neckar-Odenwald-Kreis steht vor Veränderungen. Dr. Thomas Herzog, ein erfahrener Neurologe, hat die Evidia-Praxis im Mosbacher Ärztehaus zum Jahresende verlassen. Dieser Artikel beleuchtet die Hintergründe, die Auswirkungen auf die Patientenversorgung und die Spezialisierungen im Bereich der Neurologie, die in Mosbach und Umgebung relevant sind.
Veränderungen in der neurologischen Versorgung in Mosbach
Die Kündigung von Dr. Thomas Herzog in der Evidia-Praxis im Ärztehaus in Mosbach bedeutet einen Einschnitt in die neurologische Versorgung der Region. Zukünftig soll die Evidia-Praxis im Ärztehaus Mosbach eine reine Radiologie werden. Die Nachricht von seinem unfreiwilligen Ausscheiden dürfte für viele Patienten ein schwerer Schlag sein. Dr. Herzog war seit mehreren Jahren in Mosbach tätig und hat sich durch seine kompetente und vertrauensvolle Art einen Namen gemacht. Viele Patienten schätzten seine ausführlichen Beratungen und seine Fähigkeit, komplexe neurologische Sachverhalte verständlich zu erklären.
Ein Patient beschreibt beispielsweise, wie Dr. Herzog ihn in einer schwierigen Lebenssituation exzellent medizinisch betreut hat und ihm maßgeblich geholfen hat, sich besser zu fühlen. Ein anderer Patient lobt seine Kompetenz, Freundlichkeit und seine Fähigkeit, menschlich zu bleiben, trotz seiner Expertise im Bereich seltener neurologischer Erkrankungen. Sogar als Begleitperson wurde einem Patienten von Dr. Herzog unkompliziert und kompetent eine Beratung angeboten.
Radiologische Diagnostik als wichtiger Bestandteil der Neurologie
Die Radiologie spielt eine entscheidende Rolle in der neurologischen Diagnostik. Moderne strahlungsarme High-Tech-Diagnoseverfahren ermöglichen es, aussagekräftige Untersuchungsbefunde schnell und zuverlässig zu erstellen. Zu den wichtigsten radiologischen Verfahren in der Neurologie gehören die Magnetresonanztomographie (MRT) und die Computertomographie (CT).
Magnetresonanztomographie (MRT)
Die Kernspintomographie, auch Magnetresonanztomographie (MRT) genannt, ist ein schonendes, praktisch risikoloses Untersuchungsverfahren, das ohne Röntgenstrahlen auskommt. Stattdessen werden ein starkes Magnetfeld und Radiowellen eingesetzt, um Schichtaufnahmen jeder Körperregion anzufertigen. Besonders gut lassen sich Gehirn und Rückenmark, innere Organe (mit Ausnahme der Lunge), Muskeln und Gelenke darstellen. Mittlerweile können sogar Organe, die sich bewegen, wie das schlagende Herz, auf Bilder gebannt werden.
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Wichtige Einsatzgebiete der MRT sind die präzise Darstellung von Blutgefäßen, die Früherkennung von Tumoren sowie Einblicke in den Körperstoffwechsel. Virtuelle Bildanalyseverfahren veranschaulichen den überweisenden Kollegen und den Patienten Vorgänge im Körperinneren.
Vorteile der MRT:
- Keine Strahlenbelastung, daher auch für Kinder und Schwangere geeignet
- Gute Darstellung von Weichteilen, insbesondere Gehirn, Rückenmark, Muskeln und Gelenken
- Präzise Darstellung von Blutgefäßen und Tumoren
- Einblicke in den Körperstoffwechsel
Vor der MRT-Untersuchung:
Vor der Untersuchung müssen alle metallischen Gegenstände abgegeben werden, einschließlich Uhren, Hörgeräte und Scheck- oder Kreditkarten. Metallteile im Körper, wie fester Zahnersatz, Gelenkprothesen oder Metallplatten nach Operationen, stellen in der Regel kein Problem dar. Patienten mit Herzschrittmachern oder Innenohrprothesen (Cochleaimplantaten) sind von der Untersuchung ausgeschlossen.
Während der MRT-Untersuchung:
Während der Untersuchung liegt der Patient auf einer Liege, die sich langsam in die Öffnung des Geräts bewegt. An- und abschaltende Magnetfelder erzeugen relativ laute, klopfende Geräusche, weshalb Ohrstöpsel oder ein geschlossener Ohrschutz angeboten werden. Die Untersuchung dauert je nach untersuchter Körperregion und Fragestellung wenige Minuten bis zu einer halben Stunde.
Kontrastmittel:
Während einer MRT-Untersuchung kann es notwendig sein, ein spezielles Kontrastmittel zu spritzen, um bestimmte Strukturen besser darzustellen.
Platzangst:
Manche Patienten leiden unter der relativen Enge des Geräts ("Platzangst"). In diesem Fall sollte dies vorab mit dem Hausarzt oder Radiologen besprochen werden. Im Zweifel kann man sich probeweise in das Gerät legen.
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Computertomographie (CT)
Die Computertomographie (CT) ist ein modernes, bildgebendes Verfahren, das einen detaillierten Blick in den menschlichen Körper ermöglicht. Eine Röntgenröhre umkreist den Patienten und sendet gleichzeitig ein dünnes Röntgenstrahlenbündel aus. Der Röhre gegenüber umkreist ein Detektorsystem den Patienten. Dadurch können Körperorgane in jeder Schicht aus nahezu eintausend Richtungen aufgenommen werden. Das Ergebnis sind überlagerungsfreie Querschnittsbilder der untersuchten Körperregion.
Die CT hat ein breites Einsatzspektrum, insbesondere bei Untersuchungen der Lunge, des Bauchraums und des Kopfes. Gerade bei Unfällen und Schlaganfällen ist die CT unverzichtbar.
Vorteile der CT:
- Schnelle Untersuchungszeit
- Gute Darstellung von Knochen und inneren Organen
- Hohe Verfügbarkeit
Vor der CT-Untersuchung:
Untersuchungen des Kopfes sowie der Bandscheiben und Skelettanteile bedürfen keiner besonderen Vorbereitung. Bei Untersuchungen des Bauches und Beckens werden meist 1-2 Liter Kontrastmittel zum Trinken gereicht, um den Magen-Darm-Trakt abgrenzen zu können.
Während der CT-Untersuchung:
Während der Untersuchung liegt der Patient auf einer schmalen Liege, die sich langsam in die ringförmige Öffnung des Gerätes hineinbewegt. Die Untersuchung selbst ist schmerzfrei und dauert je nach Aufwand 2 bis 10 Minuten.
Kontrastmittel:
Bei vielen CT-Untersuchungen ist die Gabe von Kontrastmitteln nötig, um Blutgefäße, Tumoren oder Entzündungen besser darzustellen.
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Weitere diagnostische Verfahren in der Neurologie
Neben MRT und CT kommen in der Neurologie weitere diagnostische Verfahren zum Einsatz, wie beispielsweise:
- Elektroenzephalographie (EEG): Messung der Hirnströme zur Diagnose von Epilepsie und anderen neurologischen Erkrankungen.
- Elektromyographie (EMG): Messung der Muskelaktivität zur Diagnose von Muskelerkrankungen und Nervenschäden.
- Doppler-Sonographie: Ultraschalluntersuchung der Blutgefäße zur Beurteilung der Durchblutung des Gehirns.
- Lumbalpunktion: Entnahme von Nervenwasser zur Untersuchung bei Entzündungen des Gehirns und der Hirnhäute.
Spezialisierungen in der Neurologie
Die Neurologie ist ein breites Fachgebiet, das sich mit der Diagnose und Behandlung von Erkrankungen des Nervensystems befasst. Innerhalb der Neurologie gibt es verschiedene Spezialisierungen, wie beispielsweise:
- Schlaganfall: Behandlung von Patienten mit Schlaganfall, einschließlich Akuttherapie und Rehabilitation.
- Epilepsie: Diagnose und Behandlung von Epilepsie.
- Multiple Sklerose (MS): Behandlung von Patienten mit Multipler Sklerose.
- Bewegungsstörungen: Behandlung von Parkinson-Krankheit, Tremor und anderen Bewegungsstörungen.
- Demenz: Diagnose und Behandlung von Demenzerkrankungen wie Alzheimer.
- Kopfschmerzen: Behandlung von Migräne, Spannungskopfschmerzen und anderen Kopfschmerzformen.
- Neuropathien: Behandlung von Nervenschäden, die durch Diabetes, Alkohol oder andere Ursachen verursacht werden.
- Muskelerkrankungen: Diagnose und Behandlung von Muskeldystrophie und anderen Muskelerkrankungen.
Mammographie-Screening
Das Mammographie-Screening ist eine spezielle Röntgenuntersuchung der Brust zur Früherkennung von Brustkrebs. Es richtet sich an Frauen zwischen 50 und 69 Jahren, die alle zwei Jahre zu einer Mammographie eingeladen werden. Die Mammographie-Einheit zur Teilnahme am Screening befindet sich in der Praxis am Knopfweg 1/1.
Konventionelle Röntgendiagnostik
Die Röntgendiagnostik ist nach wie vor eine der tragenden Säulen der radiologischen Diagnostik. Die häufigste Untersuchung im konventionellen Röntgen ist die Thoraxaufnahme, d.h. die Röntgenuntersuchung der Brustorgane. Das Skelett wird ebenfalls häufig untersucht, zunehmend seltener der Magen-Darm-Trakt. Eine weitere wichtige Untersuchung ist die des harnableitenden Systems (Nieren, Harnleiter, Harnblase).
Auswirkungen auf die Patientenversorgung
Der Weggang von Dr. Herzog wird sich voraussichtlich auf die neurologische Versorgung in Mosbach und Umgebung auswirken. Patienten, die bisher von ihm betreut wurden, müssen sich nun nach anderen Neurologen umsehen. Es ist zu hoffen, dass die entstehende Versorgungslücke schnell geschlossen werden kann, um eine kontinuierliche und qualitativ hochwertige neurologische Betreuung der Bevölkerung sicherzustellen.
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