Umfassende neurologisch-psychiatrische Versorgung in Darmstadt und Umgebung

Die neurologische und psychiatrische Versorgung ist ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsversorgung in Darmstadt und dem Landkreis Darmstadt-Dieburg. Zahlreiche Einrichtungen und Praxen bieten ein breites Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Leistungen für Menschen mit neurologischen und psychischen Erkrankungen.

Ambulante neurologische Versorgung in Darmstadt-Dieburg

Eine zentrale Anlaufstelle für Patienten mit neurologischen Erkrankungen in Darmstadt und Umgebung ist eine gut erreichbare, zentral gelegene Praxis. Diese bietet eine umfassende ambulante Versorgung auf hohem medizinischen Niveau. Der Leistungsumfang umfasst eine eingehende Anamnese, körperliche Untersuchung sowie moderne diagnostische Verfahren und eine individuell abgestimmte Therapie. Ein ausführliches Gespräch, bei dem die medizinische Vorgeschichte, die aktuellen Beschwerden und ergänzende Hinweise zur Lebensgeschichte erhoben werden, liefert bereits wesentliche Hinweise zur Ursache der Erkrankung.

Diagnostische Verfahren in der Neurologie

Zur neurologischen Diagnostik gehören verschiedene Verfahren, die Aufschluss über die Funktion des Nervensystems geben. Dazu zählen unter anderem:

  • Elektromyographie (EMG): Mit Hilfe einer dünnen Nadelelektrode kann aus dem untersuchten Muskel Aufschluss auf seine nervale Versorgung und Funktionsfähigkeit erzielt werden.
  • Elektroneurographie (ENG): Über definierten Nervenpunkten verabreichte elektrische Impulse führen zu Antwortpotentialen, die mit Hilfe von Oberflächenelektroden über Muskeln oder Nervenstämmen abgeleitet und im Untersuchungsgerät registriert werden.

Terminvergabe und Erreichbarkeit

Die Praxis wird als Terminpraxis geführt. Aufgrund steigender Fallzahlen kann es jedoch zu Wartezeiten bei der Terminvergabe kommen. Patienten können kurze Nachrichten hinterlassen, z.B. wenn sie einen Termin absagen müssen. Anfragen mit medizinischen Fragen oder zur laufenden Behandlung können jedoch nicht beantwortet und keine „Online-Beratungen“ durchgeführt werden.

Zentrum für Seelische Gesundheit der Kreiskliniken Darmstadt-Dieburg

Das Zentrum für Seelische Gesundheit (ZfSG) der Kreiskliniken Darmstadt-Dieburg stellt für einen großen Teil der Bewohner des Landkreises die medizinische Versorgung im Falle einer psychischen Erkrankung sicher. Das umfassende Angebot zur Diagnostik und Therapie steht jedoch auch Patienten außerhalb des Einzugsgebietes bei freier Kapazität zur Verfügung.

Lesen Sie auch: Neurologie vs. Psychiatrie

Stationäre und teilstationäre Angebote

Das ZfSG verfügt über 76 Betten verteilt auf 3 Stationen, 23 tagesklinische Plätze und eine Psychiatrische Institutsambulanz (PIA). Zusätzlich bieten sie bis zu 10 Patientinnen und Patienten eine stationsäquivalente Behandlung im häuslichen Umfeld (StäB) an.

  • Station P1: Schwerpunkt in der Krisenbewältigung, Behandlung von Menschen mit akuten Psychosen, suizidalen Krisen, Persönlichkeitsstörungen und anderen akuten psychischen Belastungen. Ein Bereich ist auf psychische Erkrankungen des höheren Lebensalters (Gerontopsychiatrie) spezialisiert.
  • Station P2: Therapie von Patienten mit Abhängigkeitserkrankungen oder Psychosen, wie beispielsweise Alkoholabhängigkeit und Schizophrenie.
  • Station P3: Behandlung von Patienten mit affektiven Störungen wie zum Beispiel Depressionen.
  • Tagesklinik Dieburg: Behandlung von Patienten mit verschiedenen Krankheitsbildern mit der Ausnahme von Abhängigkeitserkrankungen und dementiellen Erkrankungen, bei denen keine vollstationäre Behandlung notwendig ist.

Behandlungskonzept

Das Zentrum für Seelische Gesundheit bietet rund um die Uhr, auch am Wochenende, eine psychiatrische Notfallversorgung an. Auf der Grundlage einer sorgfältigen fachübergreifenden Diagnostik wird ein individueller Behandlungsplan erstellt, der medikamentöse Therapie, psychotherapeutische Einzel- und Gruppenbehandlung sowie spezialtherapeutische Elemente miteinander verknüpft. Hierfür stehen viele bewährte Therapieformen wie Ergo-, Musik-, Kunst-, Physio- sowie Tanz- und Bewegungstherapie zur Verfügung. Zusätzlich bietet das Zentrum eine Behandlung mit modernen neurowissenschaftlichen Verfahren wie beispielsweise der transkraniellen Magnetstimulation (rTMS) oder der transkraniellen Gleichstromstimulation (tDCS) an.

Psychiatrische Institutsambulanz (PIA)

In der Psychiatrischen Institutsambulanz (PIA) werden Menschen behandelt, die an einer schweren und chronischen psychischen Erkrankung leiden. Dabei liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Vermeidung oder Abkürzung stationärer Therapien und der ambulanten Weiterbehandlung nach der Entlassung aus der Klinik. Die Behandlung über die Psychiatrische Institutsambulanz gewährleistet eine langfristige ambulante Betreuung mit kontinuierlicher ärztlicher Versorgung sowie die Unterstützung durch Sozialarbeiter:innen, Psycholog:innen und Fachpflegekräfte. Neben der Sicherstellung einer regelmäßigen medikamentösen Therapie stehen die Lösung sozialer Probleme und Hilfen bei der Alltagsbewältigung im Vordergrund.

Neurologische Klinik des Klinikums Darmstadt

Die neurologische Klinik des Klinikums Darmstadt versorgt alle Patientinnen und Patienten mit neurologischen Erkrankungen auf einer großen Normalstation, überregional zertifizierten Stroke-Unit, neurologisch geleiteter Intensivstation und Ermächtigungsambulanz. Als Neurozentrum legt die Klinik einen besonderen Schwerpunkt auf vaskuläre Erkrankungen. Zusammen mit den Kolleginnen des Instituts für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin bietet sie rund um die Uhr die Möglichkeit zur Thrombektomie. Für Patientinnen mit Subarachnoidalblutung besteht die Möglichkeit zur operativen oder interventionellen Versorgung. Patient*innen mit Epilepsie und Bewegungserkrankungen bietet die Klinik neben der Möglichkeit der ambulanten Behandlung für schwer zu diagnostizierende oder behandelbare Fälle eine Epilepsie- und Parkinsonkomplexbehandlung an. In der Klinik werden außerdem alle Erkrankungen des zentralen, peripheren und autonomen Nervensystems sowie Muskelerkrankungen und Schlafstörungen diagnostiziert und behandelt.

Behandlungsschwerpunkte im Überblick

  • Vaskuläre Erkrankungen (Schlaganfall, Hirnblutungen)
  • Epilepsie
  • Bewegungserkrankungen (z.B. Parkinson-Krankheit)
  • Erkrankungen des zentralen, peripheren und autonomen Nervensystems
  • Muskelerkrankungen
  • Schlafstörungen

Aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen in der Psychiatrie

Die Psychiatrie steht vor Herausforderungen und entwickelt sich weiter. Im Vordergrund steht der Anspruch einer hochwertigen Behandlung der Patient:innen. Hochwertig heißt Evidenzbasierung, Patient:innen-Zentrierung und Empathie. Die Versorgungssituation in der Psychiatrie leidet jedoch unter schlechten Versorgungsbedingungen und Innovationsstau. Auch im Bereich der Psychiatrie gibt es Herausforderungen wie Personalmangel und Unterfinanzierung. Das Versorgungssystem bedarf dringend grundlegender Weiterentwicklungen im Hinblick auf Ambulantisierung und Hometreatment sowie sektorenübergreifende Versorgung. Methodisch gilt es psychotherapeutische und präventive Behandlungsangebote zu stärken oder zu implementieren.

Lesen Sie auch: Expertise in Neurologie: Universitätsklinik Heidelberg

Neue Behandlungsangebote und Initiativen

  • APA: Aufsuchende Psychiatrische Akutbehandlung: Eine neue Behandlungsform zu Hause, bei der Menschen mit schweren psychischen Störungen durch ein Behandlungsteam in ihrer häuslichen Umgebung behandelt werden können.
  • Demenzfrüherkennung, Frühbehandlung und Angehörigenbegleitung: Verbesserung der psychiatrischen Versorgung älterer Menschen mit psychischen Störungen, insbesondere Demenz, durch Demenzfrühdiagnostik, verbesserte ambulante Krisenintervention und präventive Angehörigenbegleitung.
  • Neues teilstationäres psychotherapeutisches Behandlungsangebot für ältere Patient:innen: Ein multiprofessionell fundiertes Behandlungskonzept auf Grundlage der Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) für Patient:innen im höheren Lebensalter mit affektiven Störungen.
  • Aufbau Schwerpunkt chronische Depression: Ein stationäres Behandlungsangebot für Patient:innen mit chronischer und „therapieresistenter“ Depression unter Einsatz von CBASP (Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy) und anderen evidenz-basiert wirksamen Verfahren.
  • Ausbau ambulante Akutversorgung - psychiatrische Akutambulanz: Eine eigene psychiatrische Akutambulanz zur kriseninterventionellen Behandlung oder „Anbehandlung“ von Menschen mit akuten psychischen Problemen.

Förderverein für das Zentrum für Seelische Gesundheit

Um Patienten zusätzlich zur klinischen Behandlung unbürokratisch und individuell bei der sozialen Integration und Teilhabe über die Möglichkeiten des Krankenhauses hinaus unterstützen zu können, wurde bereits im Jahr 2013 ein Förderverein für das Zentrum gegründet. Der Förderverein wurde als besonders förderungswürdig anerkannt.

Lesen Sie auch: Aktuelle Informationen zur Neurologie in Salzgitter

tags: #neurologie #psychiatrie #darmstadt #informationen