Neurologie und Psychiatrie für Pflegeberufe: Grundlagen für Ausbildung und Stationsalltag

Dieses Buch bietet relevantes Fachwissen für Pflegekräfte in den Bereichen Neurologie und Psychiatrie und dient als Begleiter für Ausbildung und Beruf. Es beinhaltet verständliches, medizinisches Fachwissen und beschreibt ausführlich alle pflegerischen Maßnahmen für wichtige Erkrankungen, wie z.B. Demenz, Suizid, Multiple Sklerose, Depression oder Angststörungen. Fallbeispiele helfen, sich in die Situation des Patienten einzufühlen und Herausforderungen im Stationsalltag zu meistern.

Umgang mit Patienten in der Neurologie

Die Kontaktaufnahme zwischen dem therapeutischen Team und den Patienten ist von entscheidender Bedeutung. Ärzte und Pflegende erfassen gleich zu Beginn des Klinikaufenthalts bei einem Anamnesegespräch wichtige Daten, besonders zur Symptomatik und zum sozialen Umfeld des Patienten. In der Neurologie gibt es allerdings einige spezielle Konstellationen, in denen diese Begegnung besonderer Kenntnisse und Fähigkeiten bedarf.

Bewusstlose Patienten

Eine besondere Herausforderung ist die Betreuung und Versorgung bewusstloser Patienten, deren Reaktionsfähigkeit aufgehoben ist. Um die diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen trotzdem rasch treffen zu können, müssen die erforderlichen Informationen daher von Begleitpersonen erfragt werden.

Schmerzpatienten

Patienten, die über starke Schmerzen klagen, sind oft schwierig zu beurteilen und angemessen zu behandeln. In dieser Situation sind die Betrachtungen der Mitglieder des therapeutischen Teams für die behandelnden Ärzte essentiell. Informationen von Patienten und Angehörigen zu Art und Ausdehnung der Schmerzen müssen immer ernst genommen und möglichst genau an das behandelnde Ärzteteam weitergeleitet werden. Nur so kann genau geklärt werden, um welche Art von Schmerz es sich handelt: typischer Leitungsschmerz, übertragener Schmerz aus dem Bereich innerer Organe, Rezeptorenschmerz als wichtiges Alarmsymptom einer akuten Erkrankung. Bei chronischen Schmerzzuständen ohne erkennbare Organlokalisation muss eine korrekte diagnostische Zuordnung erfolgen, bevor an rein psychogene oder simulierte Schmerzzustände gedacht wird. Bei chronischen Schmerzzuständen kann häufig keine vollständige Schmerzfreiheit erreicht werden, der Patient soll jedoch dazu befähigt werden, bestmöglich mit seinen Schmerzen im Alltag leben zu können. Die Angehörigen und das soziale Umfeld des Patienten werden in diesem Fall mit in die Therapie einbezogen.

Patienten mit Anpassungsschwierigkeiten

Für viele Patienten ist die Situation im Krankenhaus neu. Einige fühlen sich unwohl und können sich nur schwer an das ungewohnte Umfeld anpassen. Das ist normal. Haben Patienten darüber hinaus jedoch besonders ausgeprägte Schwierigkeiten bei der Anpassung, sollte dies diagnostisch abgeklärt werden. Handelt es sich um eine hirnorganisch bedingte Orientierungsstörung oder Aggressivität, muss der Arzt entscheiden, ob die Medikation umgestellt oder z. B. Psychopharmaka nötig sind, um dem Patient zu helfen. Handelt es sich dagegen nicht um eine hirnorganisch bedingte Funktionsstörung, sondern lediglich um einen Patienten mit geringer Anpassungsbereitschaft, muss im gemeinsamen Gespräch nach einer Lösung gesucht werden.

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Sterbende Patienten

Die Behandlung und Begleitung von Patienten mit ungünstiger Prognose ist für alle Beteiligten eine besondere Herausforderung.

Gestaltung der Umgebung

Eine wichtige Aufgabe der Pflegenden im Rahmen der Betreuung Sterbender besteht darin, eine ruhige und würdige Umgebung zu gestalten, in der sich die Patienten geborgen und mit ihren Nöten angenommen fühlen. In den meisten Krankenhäusern ist die Raumgestaltung eher funktional und nur wenig auf die Bedürfnisse sterbender Patienten ausgerichtet. Hospize hingegen sind auf diese Situation spezialisiert. Die palliative Schmerztherapie sowie die angenehme, meist familiäre Umgebung ermöglichen den Patienten ein würdevolles Sterben im Kreise ihrer Angehörigen. Liegt ein Patient im Krankenhaus im Sterben, sollte er ein Einzelzimmer erhalten.

Pflege in der Neurologie

Die neurologische Pflege umfasst die pflegerische Behandlung von Patienten mit Erkrankungen des Nervensystems.

Pflegerische Behandlung in der Neurologie

Die pflegerische Behandlung in der Neurologie gliedert sich in allgemeine und spezielle Aspekte.

Allgemeine Aspekte der pflegerischen Behandlung in der Neurologie

Zu den allgemeinen Aspekten gehören die Beobachtung und Überwachung des Patienten, die Unterstützung bei der Körperpflege, der Ernährung und der Ausscheidung sowie die Mobilisation und die Prophylaxe von Komplikationen.

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Spezielle Aspekte der pflegerischen Behandlung in der Neurologie

Die speziellen Aspekte der pflegerischen Behandlung richten sich nach der jeweiligen Erkrankung des Patienten. So erfordert beispielsweise die Pflege von Patienten mit Schlaganfall andere Maßnahmen als die Pflege von Patienten mit Multipler Sklerose.

Pflege auf einer neurologischen Intensivstation

Die Pflege auf einer neurologischen Intensivstation ist besonders anspruchsvoll, da die Patienten oft schwer erkrankt sind und eine intensive Überwachung und Behandlung benötigen.

Bewusstlose Patienten

Ein wichtiger Schwerpunkt der Pflege auf einer neurologischen Intensivstation ist die Betreuung von bewusstlosen Patienten. Diese Patienten sind nicht in der Lage, ihre Bedürfnisse zu äußern, und benötigen daher eine besonders aufmerksame und individuelle Pflege.

Pflegerische Tätigkeiten

Zu den pflegerischen Tätigkeiten auf einer neurologischen Intensivstation gehören unter anderem die Überwachung der Vitalfunktionen, die Beatmung, die Ernährung, die Körperpflege, die Mobilisation und die Prophylaxe von Komplikationen.

Pflege in einer Stroke-Unit

Eine Stroke-Unit ist eine spezielle Einheit zur Behandlung von Patienten mit Schlaganfall. Die Pflege in einer Stroke-Unit umfasst die Überwachung der Vitalfunktionen, die логопедическая Therapie, die Ergotherapie und die Physiotherapie.

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Pflege in einer Rehabilitationsklinik

Die Rehabilitation dient dazu, die функціонування des Patienten nach einer neurologischen Erkrankung wiederherzustellen.

Was ist Rehabilitation?

Rehabilitation ist ein Prozess, der darauf abzielt, Menschen mit Behinderungen oder chronischen Krankheiten zu helfen, ihre körperlichen, geistigen und sozialen Fähigkeiten wiederzuerlangen oder zu verbessern.

Pflege in der Rehabilitation

Die Pflege in der Rehabilitation umfasst die Unterstützung des Patienten bei der Körperpflege, der Ernährung, der Ausscheidung, der Mobilisation und der логопедическая Therapie.

Pflege in einer Rehabilitationseinrichtung am Beispiel der neurologischen Rehabilitation

Die neurologische Rehabilitation ist ein spezieller Bereich der Rehabilitation, der sich auf die Behandlung von Patienten mit neurologischen Erkrankungen konzentriert.

Pflege in einer MS-Klinik

Eine MS-Klinik ist eine spezielle Klinik zur Behandlung von Patienten mit Multipler Sklerose.

Besonderheiten einer MS-Klinik

Die Besonderheiten einer MS-Klinik sind die spezialisierten Ärzte, Therapeuten und Pflegekräfte, die über besondere Kenntnisse und Erfahrungen in der Behandlung von Multipler Sklerose verfügen.

Anforderungen an die Pflege

Die Anforderungen an die Pflege in einer MS-Klinik sind hoch, da die Patienten oft komplexe Bedürfnisse haben und eine individuelle Betreuung benötigen.

Pflege in einer Parkinson-Spezialklinik

Eine Parkinson-Spezialklinik ist eine spezielle Klinik zur Behandlung von Patienten mit Parkinson-Krankheit.

Besonderheiten einer Parkinson-Spezialklinik

Die Besonderheiten einer Parkinson-Spezialklinik sind die spezialisierten Ärzte, Therapeuten und Pflegekräfte, die über besondere Kenntnisse und Erfahrungen in der Behandlung von Parkinson-Krankheit verfügen.

Anforderungen an die Pflege

Die Anforderungen an die Pflege in einer Parkinson-Spezialklinik sind hoch, da die Patienten oft komplexe Bedürfnisse haben und eine individuelle Betreuung benötigen.

Untersuchungsmethoden in der Neurologie

Die neurologische Diagnostik umfasst verschiedene Untersuchungsmethoden, die zur Abklärung von Erkrankungen des Nervensystems eingesetzt werden.

Einführung

Die neurologische Diagnostik umfasst die Erhebung der Vorgeschichte, die neurologische Untersuchung und Zusatzuntersuchungen.

Vorgeschichte

Die Vorgeschichte (Anamnese) ist ein wichtiger Bestandteil der neurologischen Diagnostik.

Vorgehen bei der Anamneseerhebung

Bei der Anamneseerhebung werden dem Patienten Fragen zu seinen Beschwerden, seiner Krankheitsgeschichte und seinen Lebensumständen gestellt.

Krankheitsanamnese

Die Krankheitsanamnese umfasst Fragen zu den aktuellen Beschwerden, früheren Erkrankungen, Operationen und Medikamenten.

Allgemeiner und interner Befund

Der allgemeine und interne Befund umfasst die Beurteilung des Allgemeinzustandes des Patienten sowie die Untersuchung der inneren Organe.

Neurologische Untersuchung

Die neurologische Untersuchung umfasst die Beurteilung der Hirnnerven, des motorischen Systems, der Reflexe, des sensiblen Systems, der Koordination, der Sprache und anderer neuropsychologischer Leistungen sowie der vegetativen Funktionen und des psychischen Befundes.

Hirnnerven

Die Hirnnerven sind Nerven, die direkt aus dem Gehirn entspringen und verschiedene Funktionen im Kopf- und Halsbereich steuern.

Motorisches System

Das motorische System umfasst die Muskeln, Nerven und Gehirnbereiche, die für die Bewegung verantwortlich sind.

Reflexe

Reflexe sind unwillkürliche Reaktionen des Körpers auf einen Reiz.

Sensibles System

Das sensible System umfasst die Nerven und Gehirnbereiche, die für die Wahrnehmung von Berührungen, Schmerzen, Temperatur und anderen Sinnesreizen verantwortlich sind.

Koordination

Die Koordination ist die Fähigkeit, Bewegungen geordnet und zielgerichtet auszuführen.

Sprache und andere neuropsychologische Leistungen

Die Sprache und andere neuropsychologische Leistungen umfassen die Fähigkeit, zu sprechen, zu verstehen, zu lesen, zu schreiben, zu rechnen und sich zu erinnern.

Vegetative Funktionen

Die vegetativen Funktionen umfassen die Atmung, den Herzschlag, die Verdauung und andere lebensnotwendige Körperfunktionen.

Psychischer Befund

Der psychische Befund umfasst die Beurteilung des Bewusstseins, der Kognition und des Affekts des Patienten.

Bewusstsein

Das Bewusstsein ist der Zustand des Wachseins und der Fähigkeit, sich seiner selbst und seiner Umgebung bewusst zu sein.

Neurologische Syndrome

Neurologische Syndrome sind Kombinationen von Symptomen, die auf eine bestimmte Erkrankung des Nervensystems hinweisen.

Zusatzuntersuchungen in der Neurologie

Zusatzuntersuchungen in der Neurologie umfassen Liquoruntersuchungen, neuroradiologische Untersuchungen, elektrophysiologische Untersuchungen, Doppler-Sonografie und Biopsien.

Aufklärung und Einwilligung

Vor der Durchführung von Zusatzuntersuchungen muss der Patient über die Risiken und den Nutzen der Untersuchung aufgeklärt werden und seine Einwilligung geben.

Vorbereitung

Die Vorbereitung auf Zusatzuntersuchungen hängt von der jeweiligen Untersuchung ab.

Liquoruntersuchungen

Liquoruntersuchungen dienen der Untersuchung des Nervenwassers (Liquor cerebrospinalis), das das Gehirn und das Rückenmark umgibt.

Pflegeschwerpunkt: Lumbalpunktion (LP)

Die Lumbalpunktion ist eine Liquoruntersuchung, bei der Nervenwasser aus dem Rückenmarkskanal entnommen wird.

Vorbereitung

Vor der Lumbalpunktion muss der Patient über die Risiken und den Nutzen der Untersuchung aufgeklärt werden und seine Einwilligung geben.

Durchführung

Die Lumbalpunktion wird in der Regel in Seitenlage durchgeführt. Der Arzt sticht mit einer Nadel zwischen zwei Wirbelkörpern in den Rückenmarkskanal ein und entnimmt Nervenwasser.

Nachsorge

Nach der Lumbalpunktion muss der Patient einige Stunden liegen bleiben, um Kopfschmerzen zu vermeiden.

Neuroradiologische Untersuchungen

Neuroradiologische Untersuchungen dienen der bildlichen Darstellung des Gehirns und des Rückenmarks.

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