Neurologische Reha Villingen: Erfahrungen, Angebote und Kritik

Die neurologische Rehabilitation ist ein wichtiger Bestandteil der Versorgung von Patienten mit Erkrankungen des Nervensystems. Im Raum Villingen gibt es verschiedene Einrichtungen, die neurologische Reha anbieten. Dieser Artikel fasst Erfahrungen, Angebote und Kritikpunkte zusammen, um einen umfassenden Überblick zu geben.

RehaZentren Baden-Württemberg und neurologische Rehabilitation

Die RehaZentren Baden-Württemberg umfassen neun Einrichtungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Sie bieten ein breites Spektrum an rehabilitativen und präventiven Dienstleistungen. Diese Kliniken ergänzen sich, um Synergieeffekte zu erzielen. Patienten mit neurologischen Erkrankungen oder Einschränkungen der geistigen Leistungsfähigkeit, beispielsweise nach einem Schlaganfall, können hier Rehabilitation in Anspruch nehmen. Das sogenannte Wunsch- und Wahlrecht ermöglicht es Patienten, ihre Rehaklinik selbst auszuwählen.

Einige Kliniken bieten spezielle Reha-Programme für Patienten an, deren Erkrankung das Berufsleben beeinträchtigt. Zudem gibt es Programme zur aktiven Stärkung der Gesundheit, wie RV Fit in Zusammenarbeit mit der Deutschen Rentenversicherung. Auch für Patienten mit den Folgen einer Corona-Erkrankung werden spezielle Reha-Programme angeboten.

Die Schwarzwaldklinik in Bad Krozingen, die mit neurologischen Reha-Kliniken vom Bodensee bis Thüringen zusammenarbeitet, bietet ebenfalls neurologische Rehabilitation an. Zu den Kooperationspartnern gehören:

  • BDH-Klinik Elzach, Klinik für Neurologische Rehabilitation im Schwarzwald
  • Moritz-Klinik in Bad Klosterlausnitz bei Jena
  • Schmieder-Kliniken am Bodensee in Konstanz und Allensbach sowie in Stuttgart
  • Schwarzwaldklinik Neurologie in Bad Krozingen bei Freiburg
  • SRH Klinikum Karlsbad-Langensteinbach bei Ettlingen / Karlsruhe: Akutkrankenhaus mit Neurologischer / Neurochirurgischer Frührehabilitation der Phase B

Leistungen und therapeutische Angebote

Die Kliniken für Neurologie sind auf die Behandlung von akuten und chronischen Erkrankungen des Nervensystems spezialisiert, wie beispielsweise nach einem Schlaganfall, Gehirntumor oder Multipler Sklerose. Die Therapie wird individuell auf das Ausmaß der neurologischen Erkrankung und die persönlichen Bedürfnisse des Patienten abgestimmt. Hauptziel der Rehabilitation ist die Wiederherstellung der kognitiven Funktionen und Fähigkeiten sowie eine ganzheitliche Unterstützung, um den Alltag so eigenständig wie möglich zu gestalten.

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Die Therapie beginnt in der Regel am Tag nach der stationären Aufnahme. Ein interdisziplinäres Team erstellt gemeinsam mit dem Patienten ein individuelles Therapieprogramm. Die Behandlungsteams setzen sich aus spezialisierten Ärzten und Therapeuten verschiedener Fachbereiche zusammen, darunter Kardiologie, Orthopädie, Neurologie und Geriatrie.

Die Telemedizin spielt ebenfalls eine Rolle, insbesondere bei der Versorgung von akuten Schlaganfallpatienten. Durch Audio-Video-Konferenzen kann ein Neurologe aus der Ferne hinzugezogen werden, um eine umgehende neurologische Untersuchung und Behandlungsempfehlung zu geben.

Geriatrische Rehaklinik Am Klosterwald GmbH: Erfahrungen und Kritik

Die Geriatrische Rehaklinik Am Klosterwald GmbH in Villingen-Schwenningen steht im Fokus einiger kritischer Erfahrungsberichte. Während einige Patienten und Angehörige positive Aspekte hervorheben, überwiegen die negativen Rückmeldungen.

Positive Aspekte:

  • Gute Ausstattung
  • Bemühtes Pflegepersonal (trotz Verständigungsschwierigkeiten)
  • Gute Arbeit der Physiotherapeuten
  • Umsorgung und Therapie (in bestimmten Fällen)
  • Ärzte suchen das Gespräch mit Angehörigen

Negative Aspekte:

  • Chronische Unterbesetzung mit Personalmangel auf den Stationen und in der Therapie
  • Kaum Anwendungen
  • Lange Wartezeiten auf notwendige Hilfsmittel wie Bettverlängerungen
  • Übersehen von Hautklammern nach Operationen
  • Mangelnde Unterstützung beim Essen für Patienten
  • Sozialer Dienst setzt sich nicht wie versprochen mit Krankenkasse und Pflegedienst in Verbindung
  • Schlechte Kommunikation und Organisation
  • Unzureichende oder ausfallende Krankengymnastik
  • Personalmangel verhindert Nutzung von Therapiegeräten
  • Respektloses Verhalten des Personals gegenüber Patienten
  • Mangelhafte Hygiene (seltenes Duschen, unreine Zimmer)
  • Medikamentöse Ruhigstellung von Patienten
  • Falsche oder fehlende Behandlung
  • Diebstahl von Geld durch Personal
  • Unprofessionelles Konzept und Umgang
  • Eingeschränkte Deutschkenntnisse des Stationsarztes
  • Visiten finden nicht nach Plan statt
  • Schmerzen werden abgewehrt
  • Wenig Deutschsprechendes Personal
  • Essenversorgung mangelhaft

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Erfahrungen mit der Geriatrischen Rehaklinik Am Klosterwald GmbH sehr unterschiedlich sind. Während einige Patienten positive Erfahrungen gemacht haben, berichten viele andere von erheblichen Mängeln in der Versorgung, Organisation und Kommunikation.

ME/CFS und Reha-Erfahrungen

Eine Studie von Lotte Habermann-Horstmeier und Lukas Horstmeier untersuchte die Erfahrungen von ME/CFS-Erkrankten mit dem deutschen Gesundheitswesen, einschließlich Reha-Aufenthalten. Die Ergebnisse zeigen, dass die Mehrheit der ME/CFS-Patienten negative Erfahrungen macht. Viele Reha-Einrichtungen stufen ME/CFS als psychosomatisch bedingt ein, und Aktivierungstherapien können den Gesundheitszustand der Patienten dramatisch verschlechtern.

Zentrale Ergebnisse der Studie:

  • Knapp 90 % der Probanden mit ME/CFS berichten von überwiegend negativen oder ausschließlich negativen Erfahrungen im deutschen Gesundheitswesen.
  • 93,8 % der Probanden mit Reha-Erfahrungen berichten von überwiegend negativen oder sehr negativen Erfahrungen.
  • Viele Reha-Einrichtungen stufen ME/CFS als psychosomatisch bedingt ein, was zu kontraproduktiven Aktivierungstherapien führt.
  • 56,5 % der Befragten berichten von einer Verschlechterung ihres Gesundheitszustandes durch Krankenhaus- oder Reha-Aufenthalte.

Diese Ergebnisse decken sich mit den Erfahrungen von Long-COVID-Betroffenen, von denen 50 % angeben, dass sich ihr Zustand durch Reha-Maßnahmen verschlechtert hat.

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