Mit zunehmendem Alter verliert die Haut an Elastizität und Spannkraft, was hauptsächlich auf den Abbau von Kollagen und elastischen Fasern zurückzuführen ist. Hier kommt OPC ins Spiel, das sich an Kollagenfasern bindet und diese vor enzymatischem Abbau schützt. Gleichzeitig fördert es die Mikrozirkulation der Haut, was zu einer verbesserten Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen beiträgt.
Was ist OPC?
OPC steht für Oligomere Proanthocyanidine, eine Gruppe von Flavonoiden, die aus Polymeren von Catechinen und Epicatechinen bestehen. Diese wertvollen Verbindungen finden sich in vielen Pflanzen, insbesondere in den Kernen und Schalen von Weintrauben, sowie in Beeren, Zitrusfrüchten und der Rinde bestimmter Bäume. Oft als "Vitamin P" bezeichnet, spielt OPC eine entscheidende Rolle als Antioxidans.
OPC wird vor allem aus Traubenkernen gewonnen oder als Pinienrindenextrakt aus der Rinde von bestimmten Kiefernarten, befindet sich aber auch in geringeren Mengen z. B. in Tee, Kakao, Früchten, Rotwein, dunkler Schokolade und Johanniskraut.
Wie wirkt OPC?
OPC wirkt vor allem durch seine starken antioxidativen Eigenschaften, die die Körperzellen vor Schäden durch freie Radikale schützen. Freie Radikale sind instabile Moleküle, die natürlich im menschlichen Körper vorkommen. Im Übermaß können sie jedoch Zellschäden verursachen und zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen beitragen, darunter Herzkrankheiten, Krebs und vorzeitige Alterung. OPC bindet sich an diese schädlichen freien Radikalen und neutralisiert ihre schädlichen Effekte.
Die antioxidative Kapazität der Pflanzenextrakte wird auf verschiedene Mechanismen zurückgeführt. Dazu gehört die Fähigkeit zur Chelatbildung mit Übergangsmetallen, die Abgabe von Elektronen aus der phenolischen Hydroxylgruppe sowie die Hemmung prooxidativ wirksamer Enzyme.
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OPC kann außerdem die Entzündungsreaktion des Körpers modulieren. Studien haben gezeigt, dass es die Produktion von Zytokinen, die an der Entzündungsreaktion beteiligt sind, herunterregulieren kann. Zudem folgen OPC dem Blutfluss durch den Körper und gelangen so zu allen Organen und Geweben. Manche Studien legen den Schluss nahe, dass OPC die Blutzirkulation verbessern kann, indem es die Blutgefäße erweitert und die Bildung von Blutgerinnseln hemmt. Dies kann positive Auswirkungen auf die Herzgesundheit haben und zum Beispiel das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle reduzieren.
OPC und das Gehirn
Neuere Untersuchungen befassen sich mit der Wirkung von OPC auf altersbedingte kognitive Defizite. Die im Tierversuch nachgewiesenen neuroprotektiven Effekte der OPC werden über proteinspezifische Mechanismen erklärt. Hervorgehoben wird die Fähigkeit von Resveratrol, die Blut-Hirn-Schranke zu passieren und im Gehirn die Entgiftungsleistung von Enzymen zu stimulieren, wodurch der neuroprotektive Effekt zumindest teilweise erklärt werden kann.
Schutz vor oxidativem Stress
Oxidativer Stress spielt eine Schlüsselrolle bei der Entstehung altersbedingter Erkrankungen wie Alzheimer oder Arthritis. Freie Radikale greifen die Faserproteine an, wodurch diese ihre Stabilität und Elastizität verlieren und schließlich von körpereigenen Enzymen abgebaut werden. OPC wirkt als starkes Antioxidans, das freie Radikale unschädlich macht und so die Zellen des Gehirns vor oxidativen Schäden schützt.
Verbesserung der kognitiven Funktion
Eine erhöhte Zufuhr von Polyphenolen wird auch im Menschen mit positiven Effekten auf kognitive Fähigkeiten wie die Gedächtnisleistung in Verbindung gebracht. Es gibt bisher nur wenige Studien, die die OPC-Wirkung auf die Psyche untersucht haben. Eine Studie umfasste 80 gesunde Freiwillige mit leicht erhöhtem Blutdruck. Die Teilnehmenden wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Neben dem Blutdruck wurden auch die Lebensqualität und das Stresserleben erfasst. Die Forschenden vermuten, dass die Wirkung auf den Polyphenolgehalt von OPC zurückzuführen ist.
Schutz vor neurodegenerativen Erkrankungen
Oxidativer Stress begünstigt die Alterung des Gehirns und stellt einen Risikofaktor für die Entstehung neurodegenerativer Erkrankungen wie Alzheimer dar. Durch die antioxidativen Effekte von Traubenkernextrakt scheinen sich auch besonders gut auf die Augen auszuwirken. Indem die enthaltenen Pflanzenstoffe die Zellen des Auges vor oxidativem Stress schützen, könnten sie zur Erhaltung der Sehkraft beitragen.
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Weitere Vorteile von OPC
Neben den genannten Vorteilen für das Gehirn hat OPC noch weitere positive Auswirkungen auf den Körper:
- Hautgesundheit: OPC bindet sich an Kollagenfasern und schützt sie vor enzymatischem Abbau. Gleichzeitig fördert es die Mikrozirkulation der Haut, was zu einer besseren Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen beiträgt. In einer Studie mit 100 Teilnehmern wurde bspw. eine Zunahme der Hautfeuchtigkeit um ca. 8 % festgestellt. Auch der Feuchtigkeitsgehalt der Haut kann durch die erhöhte OPC-Aufnahme profitieren. Zudem zeigen kleine Studien, dass auch andere OPC-reiche Pflanzenextrakte wie Pinienextrakt die Bildung von wichtigen Bestandteilen einer gesunden Hautstruktur anregen können. Dazu gehören Kollagen und Hyaluronsäure. Durch die OPC-Einnahme konnte nach 12 Wochen eine Verbesserung der Feuchtigkeit und Elastizität der Hautstruktur erzielt werden.
- Herz-Kreislauf-Gesundheit: OPC kann die Herzgesundheit auf eine Reihe von Arten unterstützen. Durch diese Effekte kann Traubenkernextrakt zur Gesunderhaltung der Blutgefäße beitragen sowie Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen oder verbessern. Insbesondere Personen mit erhöhtem Risiko - z.B. aufgrund von Übergewicht, Rauchen, Stress oder einer ungesunden Ernährung - können von diesen Effekten profitieren.
- Immunsystem: OPC zeigten immunsteigernde Aktivitäten durch eine Erhöhung der Lymphozytenproliferation sowie durch eine erhöhte Zelltoxizität gegenüber Krebszellen. OPC-reiche Supplemente stimulierten das Immunsystem zudem über die Interleukin-2-Sekretion.
- Allergien: Aufgrund der engen Vernetzung zwischen Darm und Immunsystem sowie der regulativen Wirkung von OPC auf diese Systeme, können OPC auch bei Allergien helfen.
Wie wird OPC eingenommen?
OPC wird oral mit Wasser eingenommen. OPC ist wasserlöslich und da es die Eigenschaft hat, die Wirkung von Vitamin C zu verstärken, ist es von Vorteil beide Produkte zusammen einzunehmen. In Form von Kapseln wirkt OPC am besten auf nüchternen Magen, da der Wirkstoff so optimal resorbiert werden kann. Traubenkernextrakt ist auch in Pulverform erhältlich. In dieser Darreichungsform wird es innerhalb kurzer Zeit nach der Einnahme über die Mundschleimhaut vom Körper aufgenommen und über das Blut verteilt.
Die Faustregel lautet: 1-2 mg pro kg Körpergewicht. Sind Sie jedoch vermehrt Stress oder Sonne ausgesetzt, dürfen Sie diese Dosis bis auf das Doppelte erhöhen. Nehmen Sie Ihre OPC-Dosis am besten nach oder zwischen den Mahlzeiten ein. Wenn Sie Medikamente einnehmen, empfehlen wir in jedem Fall zunächst Ihren Arzt zu konsultieren, bevor Sie ein Produkt auf Basis von Traubenkernextrakt einnehmen. Sollten Sie eine höhere Dosis eigenommen haben als empfohlen, brauchen Sie keine Nebenwirkungen zu befürchten. Eine mögliche Überdosierung wurde bisher wissenschaftlich nicht nachgewiesen.
Was gilt es zu beachten?
Sehr wichtig ist es zu wissen, dass Polyphenole durch Proteine gehemmt werden können, weshalb Sie OPC Produkte nicht zusammen mit Milchprodukten einnehmen sollten. Damit Sie Ihrem Körper ausschließlich qualitativ hochwertiges Traubenkernextrakt zuführen empfehlen wir, beim Kauf unbedingt auf den prozentualen Anteil an OPC im Produkt zu achten. Bedenken Sie, dass die Qualität des Produktes proportional zur Höhe des OPC-Anteils steigt. Der höchstmögliche OPC-Wert in einem Produkt liegt bei 60 %.
Achten Sie bei der Angabe der OPC-Menge darauf, dass auch tatsächlich die Menge der enthaltenen Oligomere Proanthocyanidine angegeben ist und nicht etwa die Menge des Traubenkernextrakts oder die Menge der Gesamtpolyphenole. Eine ordnungsgemäße Mengenangabe pro Tagesdosis sähe z. B. so aus: "350 mg OPC (Oligomere Proanthocyanidine) pro Kapsel".
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Personen, die auf Weintrauben oder Rotwein allergisch oder mit Intoleranzen reagieren, sollten Traubenkernextrakt und Rotweinextrakt nicht verwenden.