Parkinson und Tremor können die Koordination erheblich beeinträchtigen und das Essen zu einer Herausforderung machen. In solchen Fällen kann spezielles Parkinson-Besteck eine wertvolle Hilfe sein, um die Selbstständigkeit beim Essen zu bewahren.
Was ist Parkinson-Besteck?
Parkinson-Besteck ist speziell für Menschen mit Parkinson, Tremor, Arthrose, Demenz oder eingeschränkter Handbeweglichkeit entwickelt worden. Es zeichnet sich durch besondere Eigenschaften aus, die das Essen erleichtern sollen. Zu den typischen Merkmalen gehören:
- Breite, gummierte und extra schwere Griffe: Diese ermöglichen ein besseres Halten des Bestecks und reduzieren das Zittern. Die Griffe sind oft so geformt, dass sie auch bei eingeschränkter Muskelkontrolle gut gehalten werden können.
- Biegsame Vorderteile (Löffel und Gabel): Die Vorderteile können individuell gebogen werden, um den Weg zum Mund zu verkürzen und die Armführung zu erleichtern. Sie können bis zu einem Winkel von 90°C nach links oder rechts gebogen werden.
- Rutschfeste Griffe: Lamellen- oder Vollgummi-Griffe sorgen für einen sicheren Halt in der Hand, auch bei eingeschränkter Handbeweglichkeit.
- Anpassbarkeit für Rechts- und Linkshänder: Viele Modelle sind für beide Händigkeiten geeignet.
- Spülmaschineneignung: Die meisten Bestecke sind spülmaschinengeeignet, was die Reinigung erleichtert.
- Optionale Handschlaufe: Einige Modelle verfügen über eine Handschlaufe, die das Herunterfallen des Bestecks verhindert.
- Beschwerungs-Sets: Für zusätzlichen Komfort bei starkem Tremor können kleine Gewichte in den Innenteil des Löffels, der Gabel oder des Messers gegeben werden, um das Zittern zu verringern.
Arten von Parkinson-Besteck
Es gibt verschiedene Arten von Parkinson-Besteck, die sich in ihren Eigenschaften und Funktionen unterscheiden:
1. Flexy-Grip Besteck:
- Biegsame Vorderteile (Löffel und Gabel).
- Extra dicke Griffe.
- Rutschfest.
- Für Rechts- und Linkshänder anpassbar.
- Kann in der Faust gehalten werden.
- Spülmaschinengeeignet.
- Ideal bei Parkinson, Rheuma/Arthrose und eingeschränkter Handbeweglichkeit.
2. Good Grips Besteck:
- Biegsames Vorderteil bei Löffeln und Gabeln.
- Extra dicke Griffe.
- Rutschfester Vollgummi-Griff.
- Sicherer Halt.
- Kann in der Faust gehalten werden.
- Spülmaschinengeeignet.
- Ideal bei Parkinson, Rheuma/Arthrose und eingeschränkter Handbeweglichkeit.
3. Loop Besteck mit Handschlaufe:
- Kein Herunterfallen des Bestecks durch die Handschlaufe.
- Vorderteil kann nach links oder rechts gebogen werden.
- Weicher, rutschfester Griff mit Lamellen.
- Extra Gewichte separat bestellbar.
- Besteck spülmaschinengeeignet, Handschlaufe bei 40°C waschbar.
- Geeignet für Menschen mit Parkinson, Schlaganfall, Rheuma/Arthrose, Spastiken oder Bewegungs- und Koordinationsschwierigkeiten.
4. Besteck-Set mit ergonomischen und rutschfesten Griffen:
- Große Griffe für maximalen Komfort.
- Wellenstruktur für zusätzlichen Halt.
- Hohes Gewicht zur Dämpfung des Tremors.
- Verbiegbares Vorderteil zur individuellen Anpassung.
- Besonders geeignet für Menschen mit Parkinson und Schlaganfall.
5. ELI Parkinson-Löffel:
- Drehbarer Griff (360°).
- Gegengewichte und Rotationsachsen für Stabilität.
- Ermöglicht selbstständiges Essen.
- Spülmaschinenfest.
- Ideal als Parkinson-Besteck, Tremor-Löffel oder für Personen mit Schwierigkeiten bei der Hand-Koordination.
6. Elektrisches Parkinson-Besteck (z.B. Gyenno Löffel):
- Erkennt das Zittern der Hand und gleicht es mit einer Gegenbewegung aus.
- Rutschfester und ergonomischer Griff.
- Hochleistungsfähiger Motor mit präziser Übertragungsstruktur.
- Schlankes Design.
- Materialien: Tritan-Abdeckung und Spitze aus medizinischem Silikon.
Auswahlkriterien für Parkinson-Besteck
Bei der Auswahl des richtigen Parkinson-Bestecks sollten folgende Kriterien berücksichtigt werden:
- Griff: Der Griff sollte gut in der Hand liegen und auch bei Muskelschwäche leicht zu fassen sein. Breite, gummierte und rutschfeste Griffe sind von Vorteil.
- Gewicht: Das Gewicht des Bestecks kann helfen, das Zittern zu reduzieren. Es sollte jedoch nicht zu schwer sein, um die Hand nicht zu überlasten.
- Flexibilität: Biegsame Vorderteile erleichtern die Führung zum Mund.
- Material: Die Materialien sollten lebensmittelecht, temperaturbeständig und leicht zu reinigen sein.
- Design: Einige Patienten bevorzugen ein unauffälliges Design, das sich nicht von normalem Besteck unterscheidet. Andere legen Wert auf zusätzliche Funktionen wie eine Handschlaufe oder ein Beschwerungs-Set.
- Elektrische Funktion: Bei starkem Tremor kann ein elektrisches Parkinson-Besteck eine sinnvolle Option sein.
- Spülmaschineneignung: Die meisten Bestecke sind spülmaschinengeeignet, was die Reinigung erleichtert.
Weitere Hilfsmittel für Parkinson-Patienten
Neben speziellem Besteck gibt es eine Vielzahl weiterer Hilfsmittel, die den Alltag von Parkinson-Patienten erleichtern können:
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- Schlüsselhilfe / Aufsperrhilfe: Für Patienten mit starkem Muskelzittern in der Hand.
- Hilfsmittel zum Anziehen: Z.B. Strumpfanzieher oder Knöpfhilfen.
- Pflegehilfsmittel zum Verbrauch: Hygieneprodukte wie Einmalhandschuhe oder Desinfektionsmittel.
- Gehstöcke: Spezielle Gehstöcke mit Lichtmarkierung bei Bewegungsblockaden (Freezing).
- Kämme und Bürsten mit speziellen Griffen: Für die selbstständige Körperpflege.
- Becher mit Trinkhalmen und Aussparungen für die Nase: Erleichtern das Trinken.
- Rollatoren: Insbesondere Modelle mit Rückengurt und Softbereifung für mehr Sicherheit und Komfort.
- Aktivrollstühle: Für mehr Flexibilität und Mobilität.
- Multifunktionsrollstühle: Mit hoher Einstellbarkeit und maximaler Flexibilität.
- Sitz- & Positionierungssysteme: Fördern den Erhalt der Muskulatur und beugen Fehlhaltungen vor.
- Aufsteh- und Umsetzhilfen: Vereinfachen den Transfer zwischen sitzenden Positionen.
- 3D-Sitzkissen: Individuell angepasste Sitzkissen für optimalen Komfort.
- Elektro-Rollstühle: Für mehr Unabhängigkeit und Mobilität.
- Elektro-Rollstühle mit Stehfunktion: Ermöglichen Sitzen, Liegen oder Stehen.
Umgang mit der Parkinson-Erkrankung
Die Diagnose Parkinson kann das Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen stark beeinflussen. Es ist wichtig, sich über die Erkrankung zu informieren und sich Unterstützung zu suchen.
Information und Wissen:
- Grundlagen der Parkinson-Krankheit verstehen (Symptome, Ursachen, Verlauf).
- Arztbesuche vorbereiten und Fragen stellen.
- Symptom-Tagebuch führen.
Unterstützung und Austausch:
- Parkinson-Selbsthilfegruppen besuchen.
- Gespräche mit Angehörigen und Freunden führen.
- Netzwerk mit relevanten Anlaufstellen aufbauen.
Anpassungen im Alltag:
- Ernährung anpassen (z.B. Eiweißzufuhr beachten).
- Regelmäßige Bewegung und Aktivität.
- Hilfsmittel nutzen, um die Selbstständigkeit zu erhalten.
Psychische Gesundheit:
- Offen über Ängste und Sorgen sprechen.
- Psychologische Unterstützung suchen, wenn nötig.
- Impulskontrollstörungen bei Medikamenteneinnahme beachten.
Pflegegrad:
- Anspruch auf Pflegegrad prüfen.
- Pflegetagebuch führen, um den Unterstützungsbedarf zu dokumentieren.
- Leistungen der Pflegeversicherung nutzen.
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