Parkinson-Rehabilitation mit Begleitperson: Voraussetzungen und Möglichkeiten

Eine Rehabilitation (Reha) zielt darauf ab, Menschen mit Parkinson-Krankheit die Teilhabe am Leben zu erleichtern, indem ihre körperliche und/oder psychische Gesundheit verbessert oder wiederhergestellt wird. Manchmal sind die Umstände jedoch so, dass ein mehrwöchiger Aufenthalt außerhalb des gewohnten Umfelds nicht möglich ist. Insbesondere Alleinerziehende oder Menschen, die Angehörige pflegen, stehen oft vor der Herausforderung, ständig präsent sein zu müssen. Auch der eigene Gesundheitszustand kann es manchmal unmöglich machen, eine Reha allein durchzuführen. In solchen Fällen kann eine Begleitperson eine wertvolle Unterstützung sein.

Wer gilt als Begleitperson?

Als Begleitperson bei der Reha gilt jede Person, die sich während der Reha dauerhaft im Zimmer des Patienten oder in unmittelbarer Nähe aufhält. Dies kann ein Kind oder ein Erwachsener sein, wobei es unerheblich ist, ob ein Verwandtschaftsverhältnis besteht. Bei Pflegebedürftigen reicht die fachliche Eignung als Pflegeperson aus.

Kinder als Begleitpersonen

Kinder brauchen eine starke Bindung zu ihren Eltern, um psychische Beeinträchtigungen zu vermeiden. Daher bieten einige Reha-Kliniken Reha-Maßnahmen mit Kinderbetreuung an. Während der Behandlungen und Therapien kümmert sich eine kompetente pädagogische Fachkraft um das Kind. So können Eltern ihr Kind bis zum 12. Lebensjahr mitnehmen. Dieses Angebot gilt jedoch in der Regel nur in bestimmten Reha-Kliniken.

Begleitperson bei Pflegebedürftigkeit

Bei Pflegebedürftigen ist eine Begleitperson dann notwendig, wenn sie pflegerische Tätigkeiten übernimmt oder wenn die versicherte Person eine Behinderung aufweist und die therapeutischen Maßnahmen nicht vom Fachpersonal der Reha-Klinik durchgeführt werden können. Manchmal fehlt es auch schlicht an einer alternativen Unterbringungsmöglichkeit, um pflegebedürftige Angehörige für die Zeit des Reha-Aufenthaltes in der Kurzzeit- oder Verhinderungspflege unterzubringen.

Kostenübernahme für die Begleitperson

In bestimmten Fällen übernimmt die Krankenkasse oder die Rentenversicherung gemäß § 11 Abs. 3 SGB V die Kosten für eine Begleitperson vollständig, wenn eine medizinische Notwendigkeit für die Anwesenheit besteht. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn die Begleitperson therapeutische Maßnahmen, Verfahrensregeln und/oder die Nutzung technischer Hilfsmittel im Rahmen der Reha einüben soll und die Schulung am Wohnort nicht möglich ist. Die Kasse übernimmt bei Erfüllung der Voraussetzungen den allgemeinen Pflegesatz der Reha-Einrichtung für Unterkunft und Verpflegung. Die tägliche Zuzahlung von 10 € entfällt für die Begleitperson. Auch die Fahrtkosten werden von der Krankenkasse oder der Deutschen Rentenversicherung (DRV) übernommen. Die Kostenübernahme gilt jedoch nur, wenn die Begleitperson auch in der stationären Einrichtung übernachtet.

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Antragstellung und Widerspruch

Es empfiehlt sich, die Notwendigkeit einer Begleitperson bereits im Reha-Antrag zu begründen. Bei einer Ablehnung des Antrags sollte man nicht vor einem Widerspruch zurückschrecken.

Begleitpersonen in Reha-Kliniken: Angebote und Möglichkeiten

Viele Reha-Kliniken heißen Begleitpersonen willkommen, da sie eine wichtige Unterstützung für die Patienten während des Reha-Aufenthaltes sein können. Es ist jedoch ratsam, sich im Vorfeld des Aufenthaltes mit der jeweiligen Reha-Klinik in Verbindung zu setzen, da in den einzelnen Einrichtungen unterschiedliche Bedingungen gelten.

Kurzzeitige Begleitung oder Besuche

In der Regel ist es kein Problem, wenn Partner den Patienten nur kurz begleiten oder besuchen möchten. Die Kliniken verfügen oft über entsprechende Zimmer für Partner oder Besucher.

Berufstätige Begleitpersonen

Berufstätige Begleitpersonen müssen ihren Arbeitgeber über die Reha informieren.

Bezug von Krankengeld oder Arbeitslosengeld II

Auch wer Krankengeld oder Arbeitslosengeld II bezieht, kann einen Partner bei der Reha begleiten, wenn eine medizinische Notwendigkeit besteht.

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Kosten für die Begleitperson

Die Höhe der Kosten hängt davon ab, ob eine medizinische Notwendigkeit die Begleitung erforderlich macht. In diesem Fall trägt die Krankenkasse oder die DRV die Kosten.

Angebote der Reha-Kliniken

Reha-Kliniken bieten - je nach Verfügbarkeit - gemeinsame Doppelzimmer oder Einzelzimmer für Patienten und ihre Begleitung an. Ist die Unterbringung in der Reha-Klinik nicht möglich, können sich Begleitpersonen jederzeit eine private Unterkunft im jeweiligen Ort suchen. Auf Wunsch können Begleitpersonen auch medizinisch-therapeutische Leistungen in Anspruch nehmen.

Einbindung der Begleitperson in den Rehabilitationsprozess

Die Einbindung der Begleitperson in den Rehabilitationsprozess kann entscheidend zum nachhaltigen Erfolg der Maßnahme beitragen. Neu erlernte Verhaltensweisen können zu Hause noch effektiver angewendet werden und sichern somit den Therapieerfolg und die weitere Genesung in der Häuslichkeit.

Reha bei Parkinson: Inhalt und Ziele

Typische Parkinson-Symptome wie Bewegungsstörungen, Sprech- und Schluckbeschwerden werden in der Reha medikamentös, mit Physiotherapie oder Logopädie behandelt. Häufig findet die Reha für Menschen mit Parkinson stationär statt, kann aber auch ambulant erfolgen. Die Therapie und Rehabilitation von Parkinson ist sehr komplex und wird von verschiedenen medizinischen Fachrichtungen durchgeführt.

Inhalt der Reha

Die Reha kann beispielsweise folgende Elemente umfassen:

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  • Sozialberatung zur Unterstützung bei Antragstellungen auf Leistungen
  • Förderung der Selbstständigkeit im Alltag
  • Steigerung der Lebensqualität

Ziele der Reha

Die Reha bei Parkinson hat unter anderem folgende Ziele:

  • Linderung der Symptome
  • Verbesserung der Beweglichkeit und Koordination
  • Erhaltung der Selbstständigkeit
  • Steigerung der Lebensqualität
  • Bewältigung der Krankheit im Alltag

Auswahl der Reha-Klinik

Adressen von Reha-Kliniken finden Sie über Internet-Suchmaschinen mit Suchbegriffen wie "Reha-Klinik bei Parkinson". Es gibt allerdings kein Verzeichnis, das alle Reha-Kliniken in Deutschland auflistet. Die Deutsche Parkinson-Vereinigung e.V. kann bei der Suche behilflich sein.

Zusätzliche Informationen

Weitere hilfreiche Informationen, z.B. Ratgeber Parkinson zum kostenlosen Download, sind online verfügbar.

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