Parkinson-Früherkennung: Symptome, Anzeichen und Diagnose

Die Parkinson-Krankheit ist eine fortschreitende neurologische Erkrankung, die vor allem ältere Menschen betrifft. Die Früherkennung der Symptome ist von entscheidender Bedeutung, um eine frühzeitige Diagnose und Behandlung zu ermöglichen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können die Lebensqualität erheblich verbessern und den Verlauf der Krankheit verlangsamen. In diesem Artikel werden wir die verschiedenen Aspekte der Parkinson-Früherkennung beleuchten, einschließlich der Symptome, Anzeichen und Diagnosemethoden.

Was ist die Parkinson-Krankheit?

Die Parkinson-Krankheit, auch Morbus Parkinson oder Parkinson-Syndrom genannt, ist eine chronisch fortschreitende Erkrankung des Nervensystems. Nach und nach sterben Nervenzellen im Gehirn ab und es kommt zu einem Mangel am Botenstoff Dopamin. Die Folge: Bewegungsstörungen wie verlangsamte Bewegungen (Bradykinese), Muskelversteifung (Rigor) und unkontrollierbarem Zittern (Tremor). Nach der Alzheimer-Krankheit zählt Morbus Parkinson weltweit zu den häufigsten neurodegenerativen Erkrankungen.

Ursachen von Parkinson

Die Ursache der Parkinson-Krankheit liegt im Mittelhirn. Dort, in der Region Substantia nigra („schwarze Substanz“), befinden sich spezielle Nervenzellen (sogenannte Neuronen), die den Nervenbotenstoff Dopamin produzieren. Mithilfe von Dopamin kommunizieren die Neuronen mit anderen Nervenzellen. Bei Parkinson sterben immer mehr dieser Nervenzellen ab. Es kommt zu einem Mangel an Dopamin und zu einem Ungleichgewicht der Nervenbotenstoffe Dopamin, Acetylcholin und Glutamat im Gehirn. Da Dopamin unter anderem wichtig für die Bewegungssteuerung ist, entstehen durch den Mangel die typischen Symptome der Parkinson-Krankheit, wie Bewegungsstörungen und Zittern. Was genau zum Absterben der Neuronen führt, ist bislang noch nicht eindeutig geklärt.

Es gibt verschiedene Formen der Parkinson-Erkrankung. Nur bei etwa fünf bis zehn Prozent der Fälle liegen einzelne schädliche Genmutationen vor, die vererbt werden können. Dann spricht man von familiären Parkinson-Formen. Dabei führen einige - aber nicht alle - vererbten monogenen Mutationen zwingend zu einer Parkinson-Erkrankung. Ob darüber hinaus polygenetische Varianten (mehrere Gene betreffend) im Genom auch das allgemeine Risiko für Parkinson erhöhen können, ist Gegenstand der Forschung.

Pestizide, Schwermetalle, Lösungsmittel und Feinstaub können sowohl direkt als auch indirekt giftig auf Nervenzellen wirken. Bei der Entstehung von Parkinson wird angenommen, dass es zumindest bei einem Teil der Betroffenen zuerst zu einer Veränderung im Darm-Mikrobiom kommt: Die Zusammensetzung der Mikroorganismen aus Bakterien, Viren und Pilzen wird ungünstig verändert. Am Ende gehen die Nervenzellen durch Ablagerung von falsch gefaltetem alpha-Synuklein, einem Protein, zugrunde. Das falsch gefaltete alpha-Synuklein lässt sich sowohl in der Haut als auch im Nervenwasser bereits im frühen Stadium der Erkrankung nachweisen.

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Formen von Parkinson

Man unterscheidet drei Parkinson-Syndrome:

  • Das idiopathische Parkinson-Syndrom (idiopathisch = Krankheit ohne erkennbare Ursache) ist das „klassische“ Parkinson und macht circa 75 Prozent aller Parkinson-Erkrankungen aus.
  • Zum sekundären Parkinson-Syndrom gehören sehr seltene genetischen Formen von Parkinson, die zum Beispiel durch bestimmte Erkrankungen, eine Vergiftung oder Medikamente ausgelöst werden können.
  • Das atypische Parkinson-Syndrom kann als Folge anderer neurodegenerativer Erkrankungen auftreten.

Frühe Anzeichen und Symptome von Parkinson

Parkinson beginnt oft schleichend und unscheinbar. Viele dieser Symptome werden häufig zuerst von Angehörigen und Freunden bemerkt und seltener von den Patientinnen und Patienten selbst. Die Betroffenen nehmen im Frühstadium der Erkrankung eher wahr, dass Arme und Beine sich schwerfälliger bewegen lassen. Vielleicht dauert das Aufstehen oder Hinsetzen plötzlich länger als früher. Dadurch wird mehr Zeit für alltägliche Vorgänge wie Waschen, Anziehen, Einkaufen oder Kochen benötigt, was gerade bei älteren Menschen häufig für eine ganz normale Alterserscheinung gehalten wird.

Im weiteren Verlauf intensivieren sich die jeweiligen Symptome und neue kommen hinzu, etwa der Ruhe-Tremor. Die abnehmende Mimik wird zum vollständigen "Maskengesicht" und es sind kaum noch Regungen zu erkennen. Dauerte es im Frühstadium nur etwas länger, sich hinzustellen, können Bewegungen nun nur noch sehr stark verzögert und gelegentlich auch gar nicht mehr eingeleitet werden. Wurde zunächst nur die Handschrift kleiner, so können Betroffene im Spätstadium vielleicht nicht einmal mehr einen Stift halten. Depressive Verstimmungen werden zu handfesten Depressionen und kleine Veränderungen der Persönlichkeit zu einer manifesten Impulskontrolle, die zu erheblichen Wesensveränderungen führen kann, vor allem zu Aggression und Sturheit.

Die Parkinson-Krankheit hat vielfältige Symptome wie steife Bewegungen und Zittern. Die Parkinson-Krankheit bleibt häufig über Jahrzehnte unbemerkt, während im Gehirn immer mehr Zellen untergehen. Das liegt auch daran, dass die Frühsymptome der Erkrankung eher unspezifisch sind: zum Beispiel leiden Parkinson-Erkrankte im frühen Stadium häufig an Verstopfung und Schlafstörungen. Auch ein schlechter Geruchssinn bis hin zum Geruchsverlust und Depressionen treten häufig auf und können Hinweise sein - lange bevor es zu den typischen motorischen Symptomen kommt.

Es gibt aber einige Anzeichen und Symptome, die als Vorboten der Parkinson-Krankheit gelten können. Diese frühen Warnzeichen sind oft sehr unspezifisch.

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Motorische Symptome

Motorische Parkinson-Symptome sind ein wesentliches Merkmal der Parkinson-Erkrankung. Ohne das Vorliegen dieser vier Kardinalsymptome wird die Diagnose „Morbus Parkinson“ nicht gestellt.

  • Ruhetremor: Eines der bekanntesten Symptome der Parkinson-Krankheit ist das Zittern oder Tremor. Dieses Zittern kann leicht sein und ist oft kaum wahrnehmbar. Der Ruhetremor bei Parkinson-Patienten kann als eine Art „Pillendrehen“ oder „Münzrollen“ beschrieben werden, bei dem die Finger langsam und wiederholt Bewegungen ausführen, die einem Münzrollen ähneln. Das langsame rhythmische Zittern ist wohl das bekannteste Parkinson-Syndrom, doch nicht alle Patientinnen und Patienten weisen es auf. Oft setzt es zunächst nur einseitig und im Ruhezustand ein. Das Muskelzittern betrifft zunächst oft nur die Hände. Sind diese leer, beginnen viele Patientinnen und Patienten mit den Fingern zu reiben. Das erinnert an das Zählen von Münzen oder dem Pillendrehen ähnelt (Pillendreher-Phänomen / Pillendreher-Tremor). Später kann sich der Tremor z. B. auch auf den Kopf, Kiefer, Rumpf, die Arme oder die Füße ausdehnen.
  • Bradykinese: Hierbei erleben Betroffene eine spürbare Verlangsamung ihrer körperlichen Bewegungen. Die Verlangsamung der Bewegungen fällt oftmals nahen Angehörigen oder Freunden als erstes auf. Während Betroffene früher Bewegungen flüssig ausführen konnten, erscheinen sie bei Parkinson allmählich immer stockender und gehemmter. Auch dieses Symptom einer Parkinson-Krankheit lässt sich im Parkinson-Frühstadium noch kaschieren. Die Betroffenen nehmen im Frühstadium der Erkrankung eher wahr, dass Arme und Beine sich schwerfälliger bewegen lassen. Vielleicht dauert das Aufstehen oder Hinsetzen plötzlich länger als früher. Dadurch wird mehr Zeit für alltägliche Vorgänge wie Waschen, Anziehen, Einkaufen oder Kochen benötigt, was gerade bei älteren Menschen häufig für eine ganz normale Alterserscheinung gehalten wird.
  • Rigor: Menschen mit Parkinson können sich in ihrem Körper, insbesondere in den Armen oder Beinen, steif fühlen. Das bedeutet, dass die Bewegungsfähigkeit eingeschränkt ist, und es fällt den Patienten schwer, fließende und koordinierte Bewegungen auszuführen. Die Steifheit kann sich bei Parkinson-Patienten oft bessern, wenn sie in Bewegung sind. Dies wird als „Bewegungstremor“ bezeichnet, bei dem das Zittern verschwindet, wenn die Person willentlich eine Bewegung ausführt. Im weiteren Verlauf intensivieren sich die jeweiligen Symptome und neue kommen hinzu. Die mitunter schmerzhaften Muskelversteifungen werden oft als rheumatische Beschwerden fehlinterpretiert. In den meisten Fällen manifestieren sich diese in der Schulter-Arm- bzw. in der Becken-Oberschenkel-Region. Die Kraft der Muskeln bleibt dabei voll erhalten. Körpernahe Muskeln (Schultern, Arme, Oberschenkel) sind von der Muskelsteifigkeit meistens stärker betroffen als körperferne Muskelgruppen.
  • Posturale Instabilität: Diese Reflexe sind sehr wichtig, um aufrecht zu stehen und zu gehen, sowie die Balance zu halten. Bei einem gesunden Menschen sorgen sie dafür, dass er bei Bewegungen seinen Körper ausbalancieren kann (Ausgleichsbewegungen / Drehbewegungen). Durch die Störung ist es Betroffenen nicht mehr möglich, plötzliche Bewegungen aufzufangen, um so z.B. in dichtem Gedränge schnell auf Rempler oder Hindernisse reagieren zu können. Dies führt wiederum zu einer Gangunsicherheit, Gleichgewichtsstörungen und einer Sturzneigung. Besonders kritisch, da Parkinson-Patientinnen und Patienten auch an einem erhöhten Osteoporose-Risiko leiden und die Gefahr von Knochenbrüchen so steigt. Die Haltungsinstabilität (posturale Instabilität) tritt meist erst in späteren Stadien der Erkrankung auf.
  • Mikrographie: Mikrographie ist ein weiteres häufiges Frühsymptom von Parkinson. Das bedeutet, die Handschrift wird kleiner und die Buchstaben stehen enger beieinander. Betroffene Personen bemerken oft, dass sich ihre Art zu schreiben verändert hat. Es ist wichtig zu betonen, dass eine veränderte Handschrift nicht immer auf Parkinson hinweist. Sie kann auch auf andere Faktoren wie steife Hände, Gelenkprobleme oder schlechte Sicht zurückzuführen sein.
  • Gesichtsmaskierung: Ein weiteres charakteristisches Merkmal der Parkinson-Krankheit ist die sogenannte „Gesichtsmaskierung“. Dabei handelt es sich um einen ernsten, steifen oder ausdruckslosen Gesichtsausdruck, auch wenn die Betroffenen sich nicht schlecht gelaunt fühlen. Die Gesichtsmaskierung kann die soziale Interaktion erschweren, da sie den Betroffenen den Anschein gibt, als seien sie desinteressiert oder desengagiert. Die abnehmende Mimik wird zum vollständigen "Maskengesicht" und es sind kaum noch Regungen zu erkennen.
  • Bewegungs- und Gangschwierigkeiten: Eine der auffälligsten Manifestationen der Parkinson-Krankheit sind Bewegungs- und Gangstörungen. Die Betroffenen können sich in ihrem Körper, insbesondere in den Armen oder Beinen, steif fühlen. Das bedeutet, dass die Bewegungsfähigkeit eingeschränkt ist, und es fällt den Patienten schwer, fließende und koordinierte Bewegungen auszuführen. Die Steifheit kann sich bei Parkinson-Patienten oft bessern, wenn sie in Bewegung sind. Dies wird als „Bewegungstremor“ bezeichnet, bei dem das Zittern verschwindet, wenn die Person willentlich eine Bewegung ausführt. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Bewegungs- und Gangprobleme nicht ausschließlich auf Parkinson hinweisen. Wenn Sie sich in Ihrem Arm oder Ihrer Schulter verletzt haben, kann dies zu vorübergehenden Einschränkungen führen, bis die Verletzung verheilt ist. Auch andere Erkrankungen, wie Arthritis, können ähnliche Symptome verursachen. Bei Parkinson-Patientinnen und Patienten sind im Verlauf der Krankheit häufig Beweglichkeit und Gang zunehmend beeinträchtigt - die Schritte werden kleiner, langsamer und die Füße halten beim Gehen länger Bodenkontakt.
  • Freezing: Das Wort „Freezing“ haben ursprünglich englischsprachige Patientinnen und Patienten benutzt, um ihre Gangstörung zu beschreiben, bei der sie mitten in einer Bewegung „einfrieren“. Im Deutschen sprechen Betroffene häufig vom „Festkleben am Boden“, vom „Trippeln“ und davon, nicht von der Stelle zu kommen. Diese Umschreibungen fassen das zentrale Problem der Gangstörung bei Morbus Parkinson recht genau zusammen. Freezing bezeichnet eine plötzlich auftretende, vorübergehende Störung des Ganges. Insgesamt 60-80% aller Menschen mit Parkinson leiden unter solchen Gangblockierungen. Die Gangstörung kann in sehr unterschiedlichen Situationen auftreten: während Wendebewegungen, beim Losgehen (sogenannte Ampelsituation), in räumlicher Enge (wie in einem Türdurchgang) oder nach längerem Sitzen oder Stehen (wenn beispielsweise das Telefon in einiger Entfernung klingelt). Freezing beeinträchtigt die Selbstständigkeit der Betroffenen stark, reduziert die Lebensqualität und stellt durch die erhöhte Sturzgefahr eine Bedrohung der körperlichen Gesundheit dar.
  • Veränderte Körperhaltung: Ein weiteres häufiges Frühsymptom von Parkinson ist die veränderte Körperhaltung, bei der sich die Betroffenen beim Stehen bücken oder beugen. Es ist wichtig zu beachten, dass nicht jede Haltungsschwankung auf Parkinson hinweist. Wenn Sie aufgrund einer Verletzung Schmerzen haben oder unter einer akuten Krankheit leiden, kann dies dazu führen, dass Sie sich schief stellen. Schon im Jahre 1817 beschrieb James Parkinson die gebeugte Körperhaltung als ein Kennzeichen des Morbus Parkinson. Für eine stark ausgeprägte Rumpfbeugung wird heute der medizinische Begriff Kamptokormie verwendet (griechisch kamptein = beugen, kormos = Rumpf). Die Beugung des Oberkörpers kann nach vorne, aber auch zu einer Seite hin auftreten - man spricht dann auch vom sogenannten Pisa-Syndrom. Außerdem kann statt einer Beugung des gesamten Oberkörpers auch eine starke Beugung des Nackens auftreten. Diese Form der Beugehaltung wird Anterocollis oder „Dropped head“ genannt. Die Rumpfbeugung erhöht die Sturzgefahr der Betroffenen durch den verschobenen Körperschwerpunkt erheblich. Patientinnen und Patienten mit einer starken Beugung des Nackens verlieren beispielsweise beim einfachen Versuch nach vorne zu blicken häufig das Gleichgewicht, und drohen nach hinten zu stürzen. Starke Beugung im Stand und während des Gehens, in schweren Fällen auch im Sitzen. Im Liegen dagegen verschwindet die Beugung, der Rücken bzw.

Nicht-motorische Symptome

Beim Morbus Parkinson können neben den motorischen Symptomen in allen Stadien der Erkrankung auch nicht motorische Symptome auftreten, die die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten teils erheblich beeinträchtigen. Unter ihnen spielen neuropsychiatrische Symptome eine wichtige Rolle.

  • Geruchssinnverlust: Ein nachlassender Geruchssinn kann ein weiteres Frühsymptom von Parkinson sein. Insbesondere der Verlust des Geruchssinns für bestimmte Lebensmittel, wie Bananen, Essiggurken oder Lakritze, kann auf die Erkrankung hinweisen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass vorübergehende Beeinträchtigungen des Geruchssinns aufgrund von Erkältungen oder Grippeerkrankungen häufig vorkommen und nicht notwendigerweise auf Parkinson hinweisen. Viele Patienten können sogar starke Gerüche wie Kaffee, Bananen oder eingelegte Gurken schlecht oder gar nicht mehr riechen.
  • Schlafstörungen: Ein weiteres potenzielles Frühsymptom von Parkinson sind Schlafprobleme, insbesondere plötzliche Bewegungen und das Nachspielen von Träumen während des Schlafs. Parkinson-Patienten können während der Nacht unkontrollierte Bewegungen ausführen, wie etwa das Schlagen oder Schlagen von Armen und Beinen. Diese nächtlichen Bewegungen sind oft harmlos und sollten nicht mit Schlafstörungen im klassischen Sinne verwechselt werden. Menschen ohne Parkinson können ebenfalls unruhig schlafen und gelegentlich im Schlaf zucken. Schlafstörungen treten in allen Stadien der Parkinson-Erkrankung und bei der Mehrzahl der Betroffenen auf. Da es allerdings verschiedene Ursachen für das Auftreten von Schlafstörungen bei Parkinson gibt, ist eine gezielte Behandlung nur nach sorgfältiger Analyse der Symptome und der Begleitumstände möglich. Besonders in der zweiten Nachthälfte kann es durch das Absinken des Medikamentenspiegels zu starker Unbeweglichkeit kommen. Das Drehen im Bett und das Aufstehen fallen dann schwer oder sind unmöglich. Oft ist dieser Zustand auch mit Schmerzen verbunden. Besonders unangenehm sind schmerzhafte Fuß- und Zehenkrämpfe, die vor allem in den frühen Morgenstunden auftreten. Eine REM-Schlaf-Verhaltensstörung kann ebenfalls auftreten. Bei dieser Schlafstörung sprechen beziehungsweise schreien Betroffene oder bewegen sich ruckartig im Traum. Sie können sich oder andere sogar verletzen. Die Symptome der Schlafstörung lassen sich mit Medikamenten lindern.
  • Verstopfung: Verstopfung ist ein weiteres mögliches Frühsymptom von Parkinson. Wenn Betroffene beim Stuhlgang anhaltende Schwierigkeiten und Anstrengung erfahren, sollte dies ernst genommen werden. Es ist wichtig zu beachten, dass Verstopfung viele Ursachen haben kann, darunter unzureichende Flüssigkeitsaufnahme und ballaststoffarme Ernährung. Einige Medikamente, insbesondere solche, die zur Schmerzlinderung eingesetzt werden, können ebenfalls Verstopfung verursachen.
  • Stimmveränderungen: Eine Veränderung der Stimme ist ein weiteres Frühsymptom von Parkinson, das oft übersehen wird. Menschen mit Parkinson können eine weiche oder heisere Stimme entwickeln, die als „Hypophonie“ bezeichnet wird. Manchmal denken Parkinson-Patienten, dass andere Menschen ihr Gehör verlieren, da sie in Wirklichkeit leiser sprechen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass vorübergehende Stimmveränderungen durch Erkältungen oder andere Infektionen häufig vorkommen und nicht notwendigerweise auf Parkinson hinweisen.
  • Schwindel oder Ohnmacht: Schwindel oder Ohnmacht beim Aufstehen können ein weiteres Zeichen für Parkinson sein. Dies kann auf niedrigen Blutdruck zurückzuführen sein, der bei Parkinson-Patienten häufig auftritt. Es ist wichtig zu betonen, dass gelegentlicher Schwindel beim Aufstehen normal ist und viele Menschen bereits erlebt haben.
  • Depressive Verstimmung: Depressive Verstimmungen werden zu handfesten Depressionen.
  • Ermüdungserscheinungen: Manche Patienten fühlen sich zunächst müde oder abgeschlagen.

Checkliste zur Früherkennung

Der Beirat der deutschen Parkinsonvereinigung (dPV) hat einen Fragebogen zur Früherkennung der Parkinsonerkrankung entwickelt:

  • Kommt es vor, dass die Hand zittert, obwohl sie entspannt aufliegt?
  • Ist ein Arm angewinkelt und schwingt beim Gehen nicht mit?
  • Hat der Patient eine vornüber gebeugte Haltung?
  • Leicht schlurfender Gang oder Bein nachgezogen?
  • Ist der Gang kleinschrittig und kommt es häufig vor, dass der Patient stolpert?
  • Leidet der Patient an Antriebs- und Initiativmangel?
  • Klagt der Patient häufig über Rückenschmerzen im Nacken-Schulterbereich?
  • Hat der Patient bemerkt, sich von Freunden und Angehörigen zurückzuziehen, meidet Kontakte?
  • Bemerken Sie Veränderungen in der Stimme, ist sie monotoner und leiser als früher?
  • Hat der Patient eine Verkleinerung seiner Schrift bemerkt?

Wenn mehr als drei Fragen mit „ja” beantwortet werden, könnte die betroffene Person erste Anzeichen der Erkrankung aufweisen.

Diagnose von Parkinson

Sobald Symptome bemerkt werden, sollte eine Neurologin beziehungsweise ein Neurologe aufgesucht werden. Umso früher Sie diesen Schritt gehen, desto besser können Therapiemaßnahmen greifen. Es gibt keine spezifischen Tests, die einen direkten Nachweis für Parkinson geben können. Die Diagnostik von Parkinson gehört in die Hände von Experten. Die große Schwierigkeit bei der Diagnose eines Parkinson-Syndroms besteht darin, dass die Erkrankung in vielen Fällen schon fortgeschritten ist, ehe überhaupt eindeutige Symptome auftreten. Viele Nebensymptome wie Schlafstörungen, Muskelverspannungen oder Schmerzen, die durchaus Hinweise auf eines der Parkinson-Syndrome geben können, werden in vielen Fällen zunächst einzeln diagnostiziert.

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Anamnese und neurologische Untersuchung

Der Arzt wird detaillierte Fragen zur medizinischen Vorgeschichte und den Symptomen stellen. Der Arzt führt eine umfassende Untersuchung durch, um typische Parkinson-Symptome zu erkennen. Die gute klinische Beurteilung der Patienten ist wichtig.

L-Dopa-Test

In vielen Fällen kann der Arzt die Diagnose Parkinson bestätigen, wenn die Symptome auf die Behandlung mit Parkinson-spezifischen Medikamenten, insbesondere Levodopa, ansprechen. Der sogenannte L-Dopa-Test kann beispielsweise im Rahmen der Diagnostik eines Parkinson-Syndroms eingesetzt werden. Hierfür wird zunächst die Symptomschwere erfasst. Dann wird eine schnell wirksame Form von L-Dopa verabreicht und die Symptome werden erneut erfasst. Wenn sich die Symptome um mindestens 30 Prozent verbessert haben, deutet dies auf ein idiopathisches Parkinson-Syndrom hin. Wichtig ist allerdings, dass das alleinige Testergebnis noch keine gesicherte Parkinson-Diagnose bedeutet.

Bildgebende Verfahren

Um andere neurologische Erkrankungen auszuschließen, wird mitunter auch ein MRT oder CT durchgeführt. Apperative Zusatzdiagnostik dient im wesentlichen dem Ausschluss anderer Erkrankungen. Um eine unspezifische bzw. ungezielte Diagnostik zu vermeiden, sollte die Indikation zur Bildgebung nur durch den Spezialisten gestellt werden. Ein DAT-Scan wird typischerweise durchgeführt, um die Diagnose von Parkinson zu bestätigen. Am verbreitetsten ist der DAT-Scan bei dem die Dopamin-Transportermoleküle dargestellt werden.

Differentialdiagnose

Da es keine spezifischen Tests gibt, die einen direkten Nachweis für Parkinson geben können, schließt der Arzt andere mögliche Ursachen für die Symptome aus, wie zum Beispiel einen Schlaganfall, Medikamentennebenwirkungen oder andere neurodegenerative Erkrankungen. Wichtig ist die gute klinische Beurteilung der Patienten.

Therapie von Parkinson

Die Therapie sollte früh beginnen. Sie besteht immer aus mehreren Bausteinen, um die Mobilität zu erhalten und die Symptome zu lindern. Parkinson wird in der Regel vor allem mit Medikamenten behandelt. Es gibt Medikamente, die Dopamin enthalten und so den Dopaminmangel ausgleichen und solche, die den Abbau vorhandenen Dopamins verhindern. Ein Spezialist oder eine Spezialistin für neurologische Bewegungsstörungen erstellt dafür einen individuell angepassten Medikamentenplan. In einigen Fällen macht auch ein Eingriff am Gehirn Sinn. Bei der tiefen Hirnstimulation (THS) werden Elektroden ins Gehirn eingesetzt. Durch elektrische Impulse können so bestimmte Hirnregionen positiv beeinflusst werden. In Studien hat sich gezeigt, dass auf eine früh durchgeführte THS vor allem jüngere Betroffene gut ansprechen. Die medikamentöse Behandlung wird bei Parkinson um verschiedene Therapien ergänzt. Leben mit Parkinson kann auch heißen: je nach Erfordernis regelmäßig Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie in Anspruch zu nehmen. Damit können gute Erfolge in Sachen Erhalt der Lebensqualität erzielt werden.

Medikamentöse Therapie

Eine medikamentöse (dopaminerge) Therapie kann das Freezing in OFF-Phasen bei Betroffenen mit idiopathischem Parkinson Syndrom verbessern. Bei sonst guter Beweglichkeit (ON-Freezing) ist die medikamentöse Therapie schwieriger.

Nicht-medikamentöse Therapie

Bewegungsübungen können einzelne Parkinson-Symptome lindern und bei der Therapie unterstützen. Körperliche Aktivität, regelmäßiger Kaffeekonsum und eine gesunde mediterrane Ernährung mit vielen Ballaststoffen und Polyphenolen können das Risiko für die Entstehung und das Fortschreiten von Parkinson senken.

Leben mit Parkinson

Die Diagnose Parkinson ist für viele ein Schock, denn die Krankheit ist bislang nicht heilbar. Parkinson ist keine akut lebensbedrohliche Erkrankung. Unter guter medikamentöser Therapie haben Betroffene eine in etwa normale Lebenserwartung. Viele werden allerdings innerhalb von 20 Jahren pflegebedürftig. Im Einzelfall können Schluckstörungen oder Stürze auch zu lebensverkürzenden Komplikationen führen. Manchmal kommt es zu einem kognitiven Abbau bis hin zur Demenz. Die Prognosen für den Verlauf unterscheiden sich je nach Unterform der Parkinson-Erkrankung. Die vielfältigen Symptome eines Parkinson-Syndroms können nicht nur belastend sein, sondern sind oft auch schambesetzt. Dabei können viele dieser Symptome gelindert werden. Hier gilt: Vertrauen Sie sich Ihrem Arzt an.

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