Rehabilitation von Patienten nach einem Schlaganfall: Ein umfassender Leitfaden

Ein Schlaganfall ist ein einschneidendes Ereignis, das das Leben von Betroffenen und ihren Angehörigen grundlegend verändert. Ziel der Rehabilitation ist es, den Betroffenen die Rückkehr in ein möglichst selbstständiges Leben zu ermöglichen. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Aspekte der Rehabilitation nach einem Schlaganfall, von den ersten Schritten bis zur langfristigen Nachsorge.

Was ist ein Schlaganfall?

Der Begriff "Schlaganfall", auch bekannt als Apoplex, Hirninsult oder Hirnblutung, wird oft als Oberbegriff für verschiedene Erkrankungen verwendet. Ein Schlaganfall ist eine komplexe Erkrankung, die unterschiedliche Ursachen haben kann und individuelle Therapieansätze erfordert. Bei einem Schlaganfall wird ein Teil des Gehirns nicht mehr vollständig durchblutet, was zu einem plötzlichen Ausfall bestimmter Hirnregionen führt.

Es gibt zwei Hauptarten von Schlaganfällen:

  • Ischämischer Schlaganfall: Auslöser ist eine Blockade einer Arterie, die das Gehirn mit Blut versorgt. Meistens ist ein Ast der inneren Halsschlagader betroffen. Die Hirnzellen werden nicht mehr mit Blut versorgt und sterben nach etwa 4 bis 5 Stunden ab.
  • Hämorrhagischer Schlaganfall: Bei einer Hirnblutung als Ursache für einen Schlaganfall tritt Blut aus einem geplatzten Gefäß aus dem Gehirnraum aus. Dabei kann die Einblutung direkt in das Gehirn oder in die Hirnhaut gehen (Intrazerebrale Blutung oder Subarachnoidalblutung). Grund dafür sind anormale oder schwache, unter Druck stehende Blutgefäße im Gehirn.

Akutbehandlung und Diagnose

Je schneller und effizienter ein Patient nach einem Schlaganfall behandelt wird, desto mehr Nervenzellen im Gehirn können „gerettet“ werden. Bei einem akuten Schlaganfall gilt der Leitsatz „Time is brain“ (Zeit ist Gehirn). Das heißt, jede Minute zählt!

Bei der Schlaganfall-Diagnose wird unter anderem mittels der bildgebenden Verfahren CT und MRT in wenigen Minuten beantwortet, ob es sich um eine Durchblutungsstörung oder eine Hirnblutung handelt. Darüber hinaus kann ein Schlaganfall-MRT Auskunft über das Stadium und das Alter eines ischämischen Schlaganfalls geben.

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Steht die Ursache des Schlaganfalls fest, folgt die weitere Behandlung. Nach einem akuten Schlaganfall versuchen Ärzte zunächst die Schäden im Gehirn des Patienten möglichst zu minimieren. In vielen Kliniken gibt es spezielle Abteilungen für Schlaganfall-Patienten, sogenannte „Stroke Units“, die auf die multidisziplinäre Behandlung von Schlaganfällen spezialisiert sind.

  • Thrombolyse/Lyse-Therapie: Hat ein Blutgerinnsel den Apoplex ausgelöst, erfolgt - wenn möglich - die sogenannte Thrombolyse oder „Lyse-Therapie“. Dabei werden dem Schlaganfall-Patienten Medikamente verabreicht, die das Blutgerinnsel auflösen sollen. Diese Therapie ist in Einzelfällen bis zu neun Stunden nach dem Auftreten erster Symptome möglich.
  • Thrombektomie: Als weitere Methode steht die sogenannte Thrombektomie zur Verfügung, wenn größere Blutgefäße im Gehirn verschlossen sind. Hierbei handelt es sich um ein katheterbasiertes Verfahren, bei dem ähnlich wie bei einer Herzkatheteruntersuchung versucht wird, das verschlossene Gefäß wieder zu eröffnen. Hierzu wird der Katheter über die Leistenarterie eingeführt. Wenn möglich, versuchen Ärztinnen und Ärzte, beide Verfahren (Thrombolyse und Thrombektomie) zu kombinieren. Die Erfolgsaussichten sind umso größer, je früher nach Auftreten der Symptome die Behandlung erfolgen kann.
  • Operation: Ist der Apoplex Folge einer Hirnblutung, so wird der Patient möglicherweise am offenen Gehirn operiert. Dieses Verfahren kommt jedoch nicht bei allen Hirnblutungen zur Anwendung, sondern hängt von der Art und Lokalisation der Blutung ab. In der Regel erfolgt die Überwachung auf der „Stroke Unit“, um den Blutdruck rasch zu senken und Komplikationen früh zu erkennen und zu behandeln. Bewusstlose oder beatmungspflichtige Patienten kommen direkt auf die Intensivstation und werden ganzheitlich überwacht.

Ziele der Rehabilitation

Ziel der medizinischen Rehabilitationsbehandlung ist es, den Schlaganfallbetroffenen möglichst wieder die Rückkehr in sein bisheriges soziales und ggf. auch berufliches Umfeld zu ermöglichen. In der Behandlung geht es einerseits darum, durch geeignete Trainingsverfahren und zum Teil auch durch medikamentöse Unterstützung eine Rückbildung der körperlichen Funktionseinschränkungen (Schädigungen) zu erzielen. Andererseits geht es darum, die Alltagskompetenz des Schlaganfallbetroffenen wieder zu fördern. Das heißt seine Fähigkeit, sich alleine zu waschen, anzuziehen, sich Mahlzeiten zubereiten etc. wieder zu erlangen. Dies kann einerseits durch eine Verbesserung der körperlichen Funktionen (Schädigungen) erreicht werden, andererseits aber auch durch Erlernen von Strategien, wie man mit körperlichen Einschränkungen besser zurechtkommen kann und durch die Verordnung und das Erlernen des Umganges mit entsprechend geeigneten Hilfsmitteln (z.B. Rollstuhl, Versorgung mit Hilfsmitteln in der eigenen Wohnung/Haus, wie z.B. Haltegriffe, Badewannenlifter etc.).

Die Ziele sollten sich jedoch immer am Lebensalltag des Patienten orientieren, d.h. er soll so gut es geht in sein gewohntes Leben zurückkehren können. Ein weiteres Ziel der Reha ist es, Patienten bei einer notwendigen Umstellung des Lebensstils zu unterstützen, um einen wiederholten Schlaganfall zu vermeiden.

Phasen der Rehabilitation

Die Rehabilitation nach einem Schlaganfall ist ein kontinuierlicher Prozess, der in verschiedene Phasen unterteilt werden kann:

  • Akutrehabilitation (Phase B): Für Patienten mit schwersten neurologischen Krankheitsbildern, die überwiegend bettlägerig sind, auch Patienten mit gestörter Bewußtseinslage.
  • Frührehabilitation (Phase C): Für Patienten mit neurologischen Krankheitsbildern, die zumindest sitzmobilisiert sind und keiner intensivmedizinischen Überwachung mehr bedürfen. Ziel ist hier insbesondere die Selbständigkeit bei den basalen Aktivitäten des täglichen Lebens (z.B.
  • Anschlussrehabilitation/Anschlussheilbehandlung (Phase D): Für Patienten, die zumindest bei Benutzung von Hilfsmitteln bereits wieder bei den basalen Verrichtungen des täglichen Lebens selbständig geworden sind. Ziel ist hier das Erreichen von Alltagskompetenz in solchem Maße, dass eine weitgehend selbständige Lebensführung bzw.
  • Ambulante Rehabilitation: Sind die körperlichen Beeinträchtigungen soweit zurückgebildet, dass kein interdisziplinärer Ansatz mehr erforderlich ist, aber in bestimmten Bereichen weiterhin körperliche Funktionseinschränkungen vorliegen, so erfolgt von zu Hause aus eine ambulante Behandlung durch die jeweils sachkompetenten Therapeuten (z. B. Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden).

Inhalte der Rehabilitation

Die verschiedenen Rehabilitationsmöglichkeiten beinhalten unterschiedliche Angebote im Therapiebereich. Im Bereich der Rehabilitation für noch hilfebedürftige Patienten ist z. B. auch die aktivierende Pflege durch das Pflegepersonal Bestandteil der Therapie. Der behandelnde Arzt legt den individuellen Behandlungsplan für den einzelnen Patienten fest. Im Verlauf der Rehabilitationsbehandlung wird dieser den Möglichkeiten des Patienten immer wieder neu angepasst.

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Therapiemöglichkeiten während der Rehabilitation:

  • Ergotherapie
  • Physiotherapie (Krankengymnastik)
  • Logopädie
  • Neuropsychologie
  • Ernährungsberatung
  • Wiedererlangung der Alltagskompetenz

Psychosoziale Hilfen

Psychologische und pädagogische Angebote in der Reha-Klinik können helfen, die verfolgten Behandlungsziele zu sichern und Krankheitsfolgen zu vermeiden, zu überwinden, zu mindern oder ihre Verschlimmerung zu verhüten.

Bei Bedarf kommen zum Einsatz:

  • Hilfen zur seelischen Stabilisierung und zur Förderung der sozialen Kompetenz, u.a. durch Training sozialer und kommunikativer Fähigkeiten und Umgang mit Krisensituationen
  • Training lebenspraktischer Fähigkeiten
  • Hilfen zur Unterstützung bei der Krankheits- und Behinderungsverarbeitung (z.B. durch professionelle psychologische Hilfe oder in einer Schlaganfall-Selbsthilfegruppe)
  • Hilfen zur Aktivierung von Selbsthilfepotenzialen
  • Information und Beratung von Partnern und Angehörigen sowie von Vorgesetzten und Kollegen
  • Vermittlung von Kontakten zu örtlichen Selbsthilfe- und Beratungsmöglichkeiten

Häufige Funktionsstörungen und Therapieansätze

Nach einem Schlaganfall können verschiedene Funktionsstörungen auftreten. Die neurologische Rehabilitation zielt darauf ab, diese Störungen zu minimieren und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

1. Lähmungen (Paresen):

  • Auswirkungen: Nach Schädigungen des Gehirns oder Rückenmarks treten häufig Lähmungen auf. Bei einer Lähmung der oberen Extremitäten (Arm, Hand) sind häufig die Alltagshandlungen eingeschränkt wie das Greifen oder Manipulieren von Gegenständen. Bei Lähmungen der unteren Extremitäten (Bein) sind vor allem Gang- und Standfunktionen beeinträchtigt, so z.B. das Gehen ohne Sturzgefahr.
  • Therapie: Aufgabe der neurologischen Rehabilitation (insbesondere der Physio- und Ergotherapie) ist eine möglichst gute Wiederherstellung der gestörten motorischen Funktionen. Dies wird vor allem durch wiederholtes, aufgabenorientiertes Üben erreicht. Die Auswahl der geeigneten Therapie erfolgt aufgrund langjähriger Erfahrung im interdisziplinären Team von Ärzten, Pflegern und Therapeuten.

2. Störungen des Muskeltonus (Spastik):

  • Auswirkungen: Auch wenn keine Lähmung vorliegt, kann die gezielte Ansteuerung von Bewegungen beeinträchtigt sein. Besonders häufig ist eine zu hohe Muskelspannung (Spastik), die langfristig zu einer Fehlstellung von Gelenken und Extremitäten führen kann.
  • Therapie: Durch physiotherapeutische Maßnahmen alleine kann oftmals keine ausreichende Besserung erreicht werden. Daher werden für diese Störungen vor allem Medikamente eingesetzt, die entweder als Tablette, lokal in den überaktiven Muskeln (Injektion von Botulinumtoxin) oder sogar durch Implantation einer Medikamentenpumpe in den Rückenmarkskanal appliziert werden. Die Behandlung von Spastizität/Spastik erfordert viel Erfahrung.

3. Sprach-/Sprechstörungen:

  • Auswirkungen: Die Sprache ist die wesentliche Grundlage für die Kommunikation zwischen Menschen. Bei vielen Schädigungen des Gehirns ist das Verständnis oder die Produktion von Sprache eingeschränkt.
  • Therapie: Das Übungsprogramm bei derartigen Defiziten erinnert oft an das Erlernen einer Fremdsprache. In der neurologischen Rehabilitation wird dieses Training vor allem durch Sprachtherapeuten durchgeführt.

4. Schluckstörungen:

  • Auswirkungen: Auch wenn es uns im Alltag nicht so bewusst wird, ist das Schlucken von Speisen und Getränken ein hochkomplexer Vorgang, der ein präzises, zeitlich sehr genau koordiniertes Zusammenspiel vieler Muskelgruppen im Rachen erfordert. Bei vielen neurologischen Erkrankungen ist die Präzision dieser Abläufe eingeschränkt, was zum Verschlucken und möglicherweise nachfolgend auch zu Komplikationen (z.B. Lungenentzündung) führen kann.
  • Therapie: Auf der Vermeidung derartiger Komplikationen liegt ein wesentliches Augenmerk, insbesondere in der neurologischen Frührehabilitation. Die Schluckfunktionen können trainiert werden, allerdings kann eine Besserung u.U. lange dauern. Für eine Zwischenzeit ist es daher möglicherweise erforderlich, Nahrung und Getränke in einer anderen Konsistenz anzubieten. Manchmal ist auch das Anlegen einer Ernährungssonde erforderlich. Die Wahl der adäquaten Therapie, bei der einerseits ein guter Behandlungserfolg erzielt werden kann, andererseits aber auch eine ausreichende Ernährung der Patienten sichergestellt ist, erfordert eine enge Abstimmung, insbesondere zwischen Ärzten, Pflegern und Logopäden.

5. Störungen der Stimmung und des Antriebs:

  • Auswirkungen: Nach Aufnahme in die Reha-Klinik, gerade auch nach einer langen Behandlung in Akutkrankenhäusern, kommen unsere Patienten häufig zum ersten Mal zur Ruhe und realisieren ihre neuen Defizite. Dabei schränkt eine Hirnschädigung selber häufig die Fähigkeit ein, derartige Belastungen zu verarbeiten. Daher erfahren viele Patienten im Laufe ihrer Rehabilitation eine Minderung von Stimmung und/oder Antrieb.
  • Therapie: Die Behandlung derartiger Defizite erfordert eine einfühlsame, interdisziplinäre Behandlung, vor allem in enger Absprache zwischen Ärzten, Pflegern und Neuropsychologen. Oft reichen Gespräche alleine nicht aus, um eine dauerhafte Besserung zu erreichen, sodass ergänzend auch moderne Medikamente angeboten werden. Neuere Studien zeigen, dass eine gezielte Behandlung von Stimmung und Antrieb meist in einem besseren Rehabilitationserfolg resultiert. Daher liegt auf dieser Behandlung ein besonderes Augenmerk.

6. Störungen der Konzentration und des Gedächtnisses:

  • Auswirkungen: Die effektive Verarbeitung und Speicherung der vielen gleichzeitig eintreffenden Sinneseindrücke ist wohl die größte Leistung des menschlichen Gehirns. Daher ist gerade diese Funktion nach einer neurologischen Erkrankung häufig sehr früh und manchmal sehr lange beeinträchtigt.
  • Therapie: Häufig reicht die Behandlungsnotwendigkeit über die stationäre Behandlung hinaus. Vor allem unsere Experten für Neuropsychologie haben eine besondere Expertise darin, diese Defizite genau zu identifizieren und dann gezielt zu trainieren.

Dauer der Rehabilitation

Die Dauer einer Reha nach Hirnblutungen ist eine Langzeitbehandlung. Dabei wird mittels verschiedener Methoden versucht, Folgeschäden zu begrenzen und weitere Blutungen in der Zukunft zu vermeiden. Bei besonders starken Hirnblutungen kann auch eine mehrjährige Reha notwendig sein. Die Dauer einer Schlaganfall-Rehabilitation ist abhängig von vielerlei Faktoren wie Ort der Schädigung, Schweregrad der Symptome, dem Auftreten von Neglect (Aufmerksamkeitsstörung), von Begleiterkrankungen und Risikofaktoren wie Hypertonus, starkes Übergewicht, zerebrale Mikroangiopathie, Parkinson, Normaldruckhydrozephalus, besonders aber auch von dem sozialen Netzwerk des Patienten, d.h. der Unterstützung durch sein Umfeld und der Vorbildung.

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In den meisten Fällen findet die Rehabilitation stationär in einer darauf spezialisierten Klinik statt. Für leichtere Fälle gibt es ambulante Tageseinrichtungen. Der Aufenthalt in einer Reha-Klinik dauert meist 4 bis 6 Wochen.

Vorbereitung der weiteren Versorgung

Jede Rehabilitation ist nur ein Zwischenschritt auf dem Weg zu dem endgültigen Ziel: der Entlassung in den Alltag. Nicht bei allen Patienten ist eine Rückkehr in das bisherige Umfeld möglich, bei manchen müssen neue Wohnformen gefunden werden. Bei anderen Patienten muss möglicherweise eine berufliche Umorientierung erfolgen. Für alle diese Fragen werden Patienten und ihre Angehörigen intensiv vor allem durch die Sozialdienstmitarbeiter der MEDIAN Kliniken beraten, die sich eng mit den Ärzten, den Pflegern und den Therapeuten abstimmen.

Berufliche und soziale Rehabilitation

Neben der medizinischen Rehabilitation spielen die berufliche und soziale Rehabilitation eine wichtige Rolle:

  • Berufliche Rehabilitation: Zielsetzung von berufsfördernden Leistungen zur Rehabilitation (berufliche Rehabilitation) ist es, Patienten dauerhaft in Arbeit und Beruf wieder einzugliedern. Zum Bereich der beruflichen Rehabilitation gehören u.a. Leistungen zur Förderung der Arbeitsaufnahme, Leistungen, die eine berufliche Anpassung, Fortbildung, Ausbildung und Umschulung ermöglichen sowie Leistungen zur Erhaltung oder Erlangung eines Arbeitsplatzes.
  • Soziale Rehabilitation: Die soziale Rehabilitation hat die soziale Integration einer behinderten Person zum Ziel. Gemeint ist damit eine möglichst weitgehende Teilhabe einer behinderten Person am Leben in der Gemeinschaft.

Fahrtauglichkeit nach Schlaganfall

Neurologische Erkrankungen können die Fahrtauglichkeit beeinträchtigen, das gilt auch für den Schlaganfall. Eine Verkehrsgefährdung liegt vor, wenn entweder der Grad der festgestellten Beeinträchtigung der körperlichen und/oder geistigen Leistungsfähigkeit den Anforderungen beim Führen eines Kraftfahrzeuges auch in Belastungssituationen nicht genügt, oder, wenn von einem Kraftfahrer in einem absehbaren Zeitraum die Gefahr des plötzlichen Versagens der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit zu erwarten ist.

Aus dem Gesagten wird klar, dass die Einschätzung, ob eine Person nach einem Schlaganfall noch bzw. wieder fahrtauglich ist, Sachkompetenz erfordert. Wer einen Führerschein besitzt und danach erst eine Körperbehinderung erleidet, hat die Pflicht, in geeigneter Weise Vorsorge zu treffen.

Ernährung nach Schlaganfall

Eine besondere Ernährung nach einem Schlaganfall kann eine gute Prävention sein, um einen weiteren Schlaganfall zu verhindern. Mit einer gesunden Ernährung im Alter können Risikofaktoren wie zu hohe Cholesterin- oder Zuckerwerte durchaus in Schach gehalten werden, die als Ursache für einen Schlaganfall gelten können. Orientieren Sie sich an den Grundregeln der „mediterranen Diät“: Eine Mischkost aus viel Obst und Gemüse, Olivenöl, Fisch sowie wenig rotem Fleisch.

Ein Schlaganfall führt bei etwa der Hälfte der Betroffenen zu einer akuten Schluckstörung, rund ein Viertel der Betroffenen leidet an einer chronischen Schluckstörung (Dysphagie). Ein gestörter Schluckreflex muss immer behandelt werden. Zum einen, weil der Betroffene sonst Gefahr läuft, mangelernährt zu werden. Zum anderen, weil Nahrungsreste in die Lunge gelangen können.

Selbsthilfegruppen und Unterstützung

Sowohl für Schlaganfall-Patienten selbst als auch für deren Angehörige können Schlaganfall-Selbsthilfegruppen eine große Unterstützung sein, um mit den Folgen und Auswirkungen eines Schlaganfalls zu leben. Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe ist eine gute Adresse, wenn es darum geht, Kontakt zu Selbsthilfegruppen aufzunehmen.

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