Das Universitätsklinikum Ulm bietet ein breites Spektrum an neurochirurgischen Behandlungen an. Die Klinik für Neurochirurgie arbeitet dabei eng mit anderen Fachbereichen zusammen, um eine umfassende und individuelle Patientenversorgung zu gewährleisten.
Gastroenterologisch-Onkologische Ambulanz
Die Gastroenterologisch-Onkologische Ambulanz des Universitätsklinikums Ulm, Klinik für Innere Medizin I, behandelt Patienten mit Tumoren des gesamten Magen-Darm-Traktes. Diese Spezialambulanz besteht seit vielen Jahren und hat sich zu einer der größten der Klinik für Innere Medizin I entwickelt. Das Aufgabengebiet umfasst die Diagnostik und Therapie von malignen Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, von der Erstdiagnose bis zur Palliativversorgung. Es ist ein Anliegen, Patienten mit diesen komplexen Diagnosen in einem hochprofessionellen Umfeld interdisziplinär zu behandeln. Die Einbeziehung von Disziplinen wie Psychoonkologie und Schmerztherapie ist selbstverständlich. Alle Patienten mit neu diagnostizierten Tumorerkrankungen werden im Rahmen des Gastrointestinalen Tumorboards besprochen, um ein multidisziplinär abgestimmtes Behandlungskonzept anzubieten.
Behandlungsspektrum bei Pankreaserkrankungen
Das Behandlungsspektrum erstreckt sich auf sämtliche gutartige Erkrankungen des Pankreas, insbesondere akute und chronische Pankreatitiden, Fehlbildungen und gutartige Tumore des Pankreas. Ein besonderes Interesse gilt den zystischen Veränderungen/Tumoren der Bauchspeicheldrüse sowie den verschiedenen Formen der chronischen Pankreatitis. In Zusammenarbeit mit der Abteilung für Humangenetik wird die komplette molekulare Diagnostik und genetische Beratung zur hereditären Pankreatitis angeboten. Für konsiliarische Anfragen steht Herr Prof. Dr. Kleger zur Verfügung. Weitere Details sind auf der Homepage der Sektion für Interdisziplinäre Pankreatologie sowie auf dem Institut für Molekulare Onkologie und Stammzellbiologie zu finden.
Interdisziplinäre Viszeral-Onkologische Sprechstunde (ViOn)
In Zusammenarbeit mit der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie wird die Möglichkeit geboten, Fragestellungen der gastrointestinalen Onkologie direkt mit einem GI-Onkologen und einem Viszeralchirurgen in der interdisziplinären viszeral-onkologischen Sprechstunde (ViOn) zu besprechen.
Spezialambulanz für chronisch entzündliche Darmerkrankungen
In der Spezialambulanz für chronisch entzündliche Darmerkrankungen werden Patienten mit Morbus Crohn und Colitis ulcerosa aller Schweregrade behandelt. Ein erfahrenes Team von Ärzten und Schwestern betreut die Patienten. Es stehen alle zugelassenen Therapieoptionen zur Verfügung. In einer eigenen Infusionseinheit werden intravenöse „Biologika“-Therapien durchgeführt. Im Rahmen klinischer Studien werden neue Therapieansätze angeboten. Notwendige Sonographie- und endoskopische Untersuchungen (z.B. Koloskopie) werden in der eigenen Abteilung durchgeführt. Bei Bedarf stehen Spezialisten aus Rheumatologie und Dermatologie konsiliarisch zur Verfügung. Patienten mit perianalem Befall bei Morbus Crohn werden in enger Kooperation mit der proktologischen Sprechstunde der Klinik für Viszeralchirurgie betreut. Ebenso besteht eine enge Zusammenarbeit mit der Klinik für diagnostische Radiologie für Röntgen und MRT-Untersuchungen. Für konsiliarische Anfragen stehen PD Dr. Klaus und Dr. Müller zur Verfügung. Weitere Details sind auf der Homepage der Arbeitsgruppe „AG chronisch-entzündliche Darmerkrankungen“ zu finden.
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Spezialambulanz für Lebererkrankungen
Die Spezialambulanz für Lebererkrankungen ist eine der größten Spezialambulanzen des Universitätsklinikums. Es werden etwa 1.000 Patienten pro Jahr betreut. Das Aufgabengebiet umfasst die Diagnostik und Therapie folgender Erkrankungen:
- Akute und chronische Virushepatitis B und C, inklusive der Therapie auch im Rahmen klinischer Studien der Phase I - IV
- Autoimmune Lebererkrankungen, wie z. B. Autoimmune Hepatitis (AIH), primär biliäre Zirrhose (PBC) und primär sklerosierende Cholangitis (PSC)
- Stoffwechselerkrankungen der Leber insbesondere die Nicht-alkoholische Fettlebererkrankung
- Spezielle Diagnostik von Lebererkrankungen unklarer Ätiologie, inklusive genetischer und molekularbiologischer Diagnostik
- Erbliche Lebererkrankungen, wie z.B. Eisen- oder Kupferüberladung
- Leberzirrhose mit Lebertransplantationsvorbereitung und -nachbetreuung
Die Spezialambulanz ist Ansprechpartner für alle Patienten, bei denen der Verdacht auf eine Lebererkrankung besteht oder eine bestimmte Lebererkrankung bereits diagnostiziert wurde. Die Betreuung erfolgt durch ein Ärzteteam mit langjähriger Erfahrung. Das diagnostische und therapeutische Vorgehen wird in regelmäßigen Konferenzen besprochen.
Neurologische Klinik
Die Neurologische Klinik der Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm (RKU) bietet ein breites Behandlungsspektrum für neurologische Erkrankungen. Dazu gehören häufige Erkrankungen wie Multiple Sklerose (MS) und Parkinson, aber auch seltene Erkrankungen wie Amyotrophe Lateralsklerose (ALS). Für die Epilepsietherapie gibt es ein spezielles medizinisches Zentrum. Die Klinik ist mit allen neurologischen Untersuchungsgeräten ausgestattet, wie EMG, NLG, AEP, VEP, SEP, MEP, Nystagmo- und Posturographie. Des Weiteren werden hirnelektrische Diagnostik, inklusive Video-EEG, sowie Ultraschalluntersuchungen der hirnversorgenden Arterien durchgeführt. Bildgebend stehen Kernspintomographie (MRT) sowie Computertomographie (CT) inklusive CT/MR-Angiographie zur Verfügung. Nuklearmedizinisch können modernste Spezialverfahren, wie Positronen-Emissions-Tomographie (PET) eingesetzt werden.
Neurochirurgische Schwerpunkte
Die Neurochirurgen sind in viele neurologische Behandlungen eingebunden. So bei der Schlaganfallbehandlung, vor allem wenn dieser durch eine Gehirnblutung ausgelöst wurde, oder auch in der Epilepsietherapie, wo die Neurochirurgen ein hochspezialisiertes Epilepsiechirurgie-Programm anbieten, bei dem lokalisierte Epilepsieherde im Gehirn operativ entfernt werden. Darüber hinaus stellen die Entfernung gutartiger und bösartiger Hirntumore sowie die Operation von Knochenmetastasen an der Wirbelsäule wichtige Schwerpunkte dar. Die Behandlung von Schädel-Hirn-Traumata bildet einen weiteren Schwerpunkt.
Neurochirurgische Schmerztherapie
Chronische Schmerzen sind weit verbreitet und können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Eine multimodale Schmerztherapie, die verschiedene Behandlungsansätze kombiniert, kann helfen, Beschwerden wirksam zu lindern. Verfahren der neurochirurgischen, neuromodulativen Schmerztherapie können dabei eine wichtige Rolle spielen. Das Universitätsklinikum Ulm ist eines der größten Zentren der neuromodulativen Schmerztherapie in Süddeutschland. Es werden modernste neuromodulative Verfahren zur Behandlung chronischer Schmerzen angewendet.
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Behandlungsspektrum der Schmerzambulanz
Die neurochirurgische Schmerzambulanz bietet Beratung zu folgenden Krankheitsbildern und Therapieoptionen an:
- Chronische Rückenschmerzen (z.B. durch degenerative Veränderungen der Wirbelsäule, Bandscheibenschäden oder entzündliche Prozesse in den Wirbelgelenken)
- Persistent Spinal Pain Syndrome Typ 2 (PSPS, früher Failed back surgery Syndrom genannt)
- Neuropathische Schmerzen (z.B. nach Verletzungen, Operationen oder bei Erkrankungen wie einer Polyneuropathie)
- Komplexes Regionales Schmerzsyndrom (CRPS)
- Phantomschmerzen
- Ischämieschmerzen (z.B. Schmerzen in den Beinen bei einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK))
- Tetra- oder Paraspastik
- Trigeminusneuralgie
- Kopfschmerzen (z.B. Cluster-Kopfschmerz, chronische Migräne)
- Tumorschmerzen
Neuromodulative Verfahren
Folgende neuromodulative Verfahren werden angeboten:
- Rückenmarkstimulation (Spinal Cord Stimulation, SCS): Hierbei wird in der Wirbelsäule eine Elektrode platziert, über die elektrische Impulse an das Rückenmark abgegeben werden. Die Impulse bewirken eine Unterbrechung/Verminderung der Schmerzleitung der Nerven.
- Dorsalganglienstimulation (DGS): Hierbei wird eine Elektrode gezielt im Bereich der Hinterwurzelganglien (Dorsalganglien) am Rücken platziert. Durch feine elektrische Impulse wird die Weiterleitung von Schmerzsignalen zum Gehirn moduliert.
- Periphere Nervenstimulation (PNS) und Periphere Nervenfeldstimulation (PNFS): Hierbei werden feine Elektroden direkt an einem betroffenen Nerv oder oberhalb dessen im subkutanen Fettgewebe platziert, um Schmerzsignale abzuschwächen und Nervenschmerzen positiv zu beeinflussen.
- Occipitalnerv-Stimulation (ONS): Hierbei werden feine Elektroden in der Nähe der Occipitalnerven am Hinterkopf platziert, die durch elektrische Impulse die Schmerzsignale beeinflussen und so die Beschwerden lindern können.
- DREZ (Dorsal Root Entry Zone)-Operation: Bei schweren, therapieresistenten Schmerzen, insbesondere nach Plexusverletzungen und -ausrissen, kann ein Eingriff an der Hinterwurzeleintrittszone eine wirksame Behandlungsoption sein.
- Schmerzpumpe: Bei Patienten mit schwerer Spastik oder chronischen Schmerzen, die nicht ausreichend auf herkömmliche medikamentöse Therapien ansprechen, kann die Implantation einer Schmerzpumpe eine effektive Lösung darstellen. Diese Pumpe ermöglicht die direkte Abgabe von Schmerzmitteln oder muskelentspannenden Medikamenten in den Nervenwasserraum (intrathekal).
- Mikrovaskuläre Dekompression: Liegt bei einer Trigeminusneuralgie eine Gefäßschlinge vor, welche den Trigeminusnerv berührt, kann bei unzureichender Linderung durch eine medikamentöse Therapie ggf. durch eine operative Lösung von Nerv und Gefäß eine Schmerzreduktion erreicht werden.
- Verödung des Ganglion Gasseri: Sollte bei einer Trigeminusneuralgie eine mikrovaskuläre Dekompression nicht infrage kommen, so kann als minimalinvasives Verfahren eine „Verödung“ des Ganglion Gasseri zu einer Schmerzlinderung führen.
- Motorcortexstimulation (MCS): Hierbei wird eine Elektrode auf den sog. motorischen Cortex des Gehirns aufgelegt und elektrische Impulse an den motorischen Kortex des Gehirns abgegeben, um die Schmerzwahrnehmung zu beeinflussen und das Schmerzempfinden zu reduzieren.
- Tiefe Hirnstimulation (THS): Die Tiefe Hirnstimulation, welche meist für Patienten mit Bewegungsstörungen eingesetzt wird, kann auch bei Patienten mit chronischen Gesichtsschmerzen oder einem sog. zentralen Schmerz zur Anwendung kommen.
- Repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS): Die repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS) ist ein nicht-invasives Verfahren zur Behandlung von chronischen Schmerzen, die auf herkömmliche Therapien nicht ausreichend ansprechen.
- Röntgen-gestützte Infiltrationen: Röntgen-gestützte Infiltrationen stellen eine präzise und schonende Methode zur Behandlung von Rücken- und Gelenkschmerzen dar.
Weitere Informationen
Das Universitätsklinikum Ulm bietet neben den genannten Schwerpunkten auch eine Vielzahl weiterer Behandlungen in den Bereichen Innere Medizin, Chirurgie, Urologie, Gynäkologie und Pädiatrie an. Für detaillierte Informationen zu den einzelnen Fachbereichen und Behandlungsmöglichkeiten wird auf die Homepage des Universitätsklinikums Ulm verwiesen.
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