Peter Fritz, ein 79-jähriger Bewohner des Alexander-Stifts der Diakonie Stetten in Allmersbach im Tal, hat ein Leben voller Kunst, Widerstand und Schicksalsschläge hinter sich. Seine Geschichte ist nicht nur die eines Künstlers, der trotz widriger Umstände seinen Weg ging, sondern auch die eines Menschen, der mit den Folgen eines Schlaganfalls kämpft. Dieser Artikel beleuchtet Peter Fritz' Lebensweg und gibt Einblicke in die Ursachen, Folgen und Behandlungsmöglichkeiten von Schlaganfällen.
Kindheit und künstlerischer Werdegang
Peter Fritz begann im Alter von zwölf Jahren unter schwierigen Bedingungen mit dem Malen. Seine Eltern, Anhänger der Nationalsozialisten, verboten ihm die Kunst. Trotzdem hielt er an seiner Leidenschaft fest und malte heimlich auf Hartfaserblöcken, die er von Nachbarn bekam. „Das habe ich dann freudestrahlend gemacht“, erinnert sich Peter Fritz.
Nach einer Lehre auf dem Bau lernte er den Kunstprofessor Oskar Kreibich kennen, der ihm eine künstlerische Ausbildung ermöglichen wollte. Obwohl Peter Fritz die Aufnahmeprüfung an der Kunstakademie in Stuttgart bestand, konnte er ohne Abitur die Ausbildung nicht antreten. Er entschied sich für eine Ausbildung zum Dekorateur, in der er seine Kreativität ausleben konnte.
Mit 22 Jahren begann er bei einem Kaufhaus in Schorndorf als Dekorateur, fühlte sich dort aber unwohl, da er nicht unter einem Nazi arbeiten wollte. Er machte sich selbstständig und arbeitete für einen bekannten Reifenhersteller, was ihm die Möglichkeit gab, die Welt zu bereisen und seine Kunst in Städten wie Berlin, Kopenhagen, Basel, Sevilla und Tel Aviv zu präsentieren.
Schicksalsschläge und Neuanfang
Im Jahr 2018 starb Peter Fritz' Frau plötzlich an einem Herzinfarkt. In seiner Trauer meldete er sich mit 74 Jahren an der Kunstakademie in Stuttgart an, um sich seinen Kindheitstraum zu erfüllen. Doch dann erlitt er selbst mehrere Herzinfarkte und einen Schlaganfall. „Ich konnte keinen Pinsel mehr halten“, sagt Peter Fritz. Trotzdem trainiert er eifrig, um wieder malen zu können, und kann inzwischen schon wieder leichtere Skizzen zeichnen.
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Der Schlaganfall: Ursachen, Folgen und Behandlung
Ein Schlaganfall, auch Apoplex genannt, tritt auf, wenn die Blutversorgung des Gehirns unterbrochen wird, entweder durch eine Verstopfung (ischämischer Schlaganfall) oder durch eine Blutung (hämorrhagischer Schlaganfall). In Deutschland erleiden jährlich etwa 270.000 Menschen einen Schlaganfall, wobei 80 Prozent der Fälle durch einen ischämischen Schlaganfall verursacht werden.
Ursachen eines Schlaganfalls
Die Ursachen für einen Schlaganfall sind vielfältig. Risikofaktoren sind unter anderem:
- Hoher Blutdruck: Erhöht den Druck auf die Gefäßwände und kann zu Blutungen führen.
- Hohe Cholesterin- und Zuckerwerte im Blut: Fördern die Bildung von Ablagerungen in den Gefäßen (Arteriosklerose).
- Arteriosklerose (Gefäßverkalkung): Verengt die Blutgefäße und kann zu Verstopfungen führen.
- Vorhofflimmern: Kann zur Bildung von Blutgerinnseln im Herzen führen, die ins Gehirn gelangen und dort Gefäße verstopfen können.
- Diabetes mellitus: Schädigt die Blutgefäße und erhöht das Risiko für Arteriosklerose.
- Rauchen: Schädigt die Gefäßwände und fördert die Bildung von Ablagerungen.
- Starkes Übergewicht und Bewegungsmangel: Tragen zu hohem Blutdruck, hohen Cholesterinwerten und Diabetes bei.
- Übermäßiger Alkoholkonsum: Kann den Blutdruck erhöhen und das Risiko für Blutungen erhöhen.
Symptome eines Schlaganfalls
Ein Schlaganfall äußert sich durch plötzliche Ausfälle von Gehirnfunktionen. Typische Symptome sind:
- Lähmungen: Schwäche oder Lähmung eines Armes, Beines oder einer Gesichtshälfte.
- Sprachstörungen: Schwierigkeiten beim Sprechen oder Verstehen von Sprache (Aphasie).
- Sehstörungen: Doppelbilder, verschwommenes Sehen oder Verlust des Sehvermögens auf einem Auge.
- Gefühlsstörungen: Taubheitsgefühl oder Kribbeln in einem Arm, Bein oder einer Gesichtshälfte.
- Schwindel und Gleichgewichtsstörungen: Plötzlicher Schwindel oder Schwierigkeiten beim Gehen.
- Starke Kopfschmerzen: Plötzliche, heftige Kopfschmerzen ohne erkennbare Ursache.
Diagnose und Behandlung eines Schlaganfalls
Bei Verdacht auf einen Schlaganfall ist schnelles Handeln entscheidend. Je schneller die Behandlung beginnt, desto besser sind die Chancen auf eine vollständige Genesung. Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine neurologische Untersuchung und bildgebende Verfahren wie Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT).
Die Behandlung eines Schlaganfalls hängt von der Ursache ab. Bei einem ischämischen Schlaganfall wird versucht, das verstopfte Gefäß so schnell wie möglich wieder zu öffnen, entweder durch Medikamente (Thrombolyse) oder durch einen Kathetereingriff (Thrombektomie). Bei einer Hirnblutung wird versucht, die Blutung zu stoppen und den Druck im Gehirn zu senken.
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Rehabilitation nach einem Schlaganfall
Nach der Akutbehandlung beginnt die Rehabilitation, um die verloren gegangenen Funktionen wiederherzustellen und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Die Rehabilitation umfasst in der Regel:
- Physiotherapie: Zur Verbesserung der Beweglichkeit und Koordination.
- Ergotherapie: Zum Wiedererlernen von Alltagsfähigkeiten.
- Logopädie: Zur Behandlung von Sprach- und Schluckstörungen (Aphasie, Dysphagie).
- Neuropsychologische Therapie: Zur Behandlung von kognitiven Störungen wie Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsstörungen.
Aphasie: Eine häufige Folge von Schlaganfällen
Eine Aphasie ist eine Sprachstörung, die häufig nach einem Schlaganfall auftritt. Sie kann das Sprechen, Verstehen, Lesen und Schreiben beeinträchtigen. Es gibt verschiedene Formen der Aphasie, je nachdem, welche Bereiche des Gehirns betroffen sind. Die Behandlung der Aphasie erfolgt durch Logopädie und zielt darauf ab, die Kommunikationsfähigkeit der Betroffenen zu verbessern.
Peter Fritz: Ein Beispiel für Widerstandsfähigkeit
Peter Fritz' Geschichte zeigt, dass ein Schlaganfall das Leben eines Menschen grundlegend verändern kann. Doch sie zeigt auch, dass es möglich ist, trotz der Einschränkungen weiterzumachen und neue Wege zu finden. Peter Fritz trainiert eifrig, um wieder malen zu können, und seine Kunst gibt ihm Kraft und Lebensfreude. Seine Ausstellung im Alexander-Stift ist ein Beweis für seine Kreativität und seinen unbändigen Willen.
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