Peter Maffay, eine Ikone der deutschen Musikszene, blickt auf eine über 50-jährige Karriere zurück, die von musikalischen Erfolgen, persönlichen Herausforderungen und bemerkenswerten Wendepunkten geprägt ist. Seine Fans sorgten sich, als er Termine absagen musste. Dieser Artikel beleuchtet die gesundheitlichen Aspekte in Maffays Leben, von einer falschen Krebsdiagnose, die ihn zu einem radikalen Umdenken bewegte, bis hin zu einer aktuellen Armoperation.
Aktuelle gesundheitliche Situation: Operation am Arm
Im April 2025 sorgten sich Fans um Peter Maffay, nachdem der Sänger Auftritte in der kommenden Woche aufgrund einer Verletzung absagen musste. Peter Maffay klärte auf, dass er sich einer Operation am Arm unterziehen muss. Zuvor wurden zwei Fantreffen abgesagt, die in der kommenden Woche stattfinden sollten. Auf dem offiziellen Instagram-Account der Buchreihe hieß es, die Absage erfolgte aufgrund einer Verletzung, die sich Peter Maffay zugezogen hat.
Der 75-Jährige erklärte gegenüber der "Bild"-Zeitung, dass er beim Gewichtheben immer wieder Schmerzen gehabt habe. Ein MRT ergab, dass er im Laufe der Jahre eine Erosion im Sehnenbereich seines rechten Arms entwickelt hat. Um eine weitere Verschlechterung zu verhindern, riet sein Arzt zu einer ambulanten Operation in München.
Maffay führt die Ursache unter anderem auf seine intensive Bühnen-Performance der letzten 50 Jahre zurück: "Ich habe in meinem Leben viel und ungestüm Gitarre gespielt. Vieles deutet darauf hin, dass diese Beanspruchung meines Armes mitverantwortlich ist für den jetzigen Zustand." Bei der Operation soll eine künstliche Sehne mit einem Anker im Knochen fixiert werden, um die Stabilität wiederherzustellen. Nach dem Eingriff muss er eine Zeit lang eine Schlinge um den rechten Arm tragen. Er versichert jedoch, dass er bei seinen Konzerten wieder wie gewohnt Gitarre spielen kann.
Die Krebs-Fehldiagnose als Wendepunkt
Anfang der 90er-Jahre erlebte Peter Maffay einen Schock, der sein Leben nachhaltig verändern sollte. Sein Hausarzt diagnostizierte Lungenkrebs. Diese Nachricht traf den damals 40-jährigen Musiker, der sich auf dem Höhepunkt seiner Karriere befand, unerwartet. "Ich bekam eine Diagnose meines Hausarztes, der sagte, ich hätte Lungenkrebs. Er sei sich noch nicht ganz sicher, aber es sehe so aus", erinnerte sich Maffay.
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Obwohl sich die Diagnose später als falsch herausstellte, hatte sie eine tiefgreifende Wirkung auf sein Leben. Maffay beschrieb das Gefühl in einer Talkshow: „Ich hatte Angst, pure Angst und das Gefühl: Das war’s jetzt. Das ist die Quittung für meinen Lebenswandel.“ Zu dieser Zeit rauchte er bis zu 80 Zigaretten täglich und trank oft zwei Flaschen Whisky. „Es war so weit, dass ich gedacht habe: Wenn ich wirklich Lungenkrebs habe, dann brauche ich ein schnelles Auto und einen soliden Brückenpfeiler…“
Die Fehldiagnose wirkte wie ein Weckruf. Maffay erkannte die Notwendigkeit, sein Leben grundlegend zu ändern. "Ich habe gesagt, wenn der Kelch an mir vorbeigeht, dann lass ich es", so Maffay im Podcast "After Hours - Die Playboy Bar-Gespräche". Er schwor dem Nikotin ab und reduzierte seinen Alkoholkonsum drastisch. „Danach habe ich nie wieder geraucht. Und weil der Whisky ohne Zigarette nicht schmeckt, habe ich auch den sein lassen“, erzählte er.
Auswirkungen auf den Lebensstil
Die Erfahrung der Krebs-Fehldiagnose führte zu einer nachhaltigen Veränderung in Maffays Lebensstil. Er begann, mehr auf seine Gesundheit zu achten und entwickelte gesunde Gewohnheiten. Heute treibt er regelmäßig Sport und achtet auf eine ausgewogene Ernährung.
Maffay selbst sieht die Fehldiagnose als lebensrettend an. Er ist davon überzeugt, dass er ohne diese Erfahrung nicht mehr am Leben wäre. „Ich habe abstrus viel geraucht. Und ich habe jeden Tag zwei, drei Flaschen Whisky getrunken. Das musste irgendwann mal eine Rechnung erzeugen und die kam dann.“
Weitere gesundheitliche Aspekte und Erkenntnisse
Neben der Lungenkrebs-Fehldiagnose und der aktuellen Armverletzung gab es weitere gesundheitliche Aspekte in Peter Maffays Leben, die ihn geprägt haben.
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Alkohol und Beziehungen
Maffay erkannte, dass sein Alkoholkonsum nicht nur seine Gesundheit beeinträchtigte, sondern auch seine Beziehungen belastete. In der „Osnabrücker Zeitung“ sagte er, dass „der Alkohol auch einiges an Beziehungen zersägt hat“. Diese Erkenntnis trug dazu bei, dass er seinen Alkoholkonsum reduzierte und ein gesünderes Leben führte.
Kindlichkeit bewahren
Trotz aller Herausforderungen und gesundheitlichen Rückschläge hat sich Peter Maffay eine gewisse Kindlichkeit bewahrt. „Ich glaube, ich bin auch heute noch ganz gerne ein Kindskopf. Sicherlich nicht durchgehend, das wäre auch nicht zu ertragen“, sagte er der NOZ. Er genießt es, mit seiner Tochter Anouk zu spielen und ihre Unbekümmertheit zu erleben. „Es ist so faszinierend, wie offen und unbekümmert sie in ihr Leben hineinstapft, weil sie noch keine Verletzungen hat, weil sie noch nie betrogen wurde und nichts Schlimmes erlebt hat.“
Jungbrunnen Lebensgefährtin
Seine fast 40 Jahre jüngere Lebensgefährtin Hendrikje Balsmeyer (34) dürfte auf Maffay wie ein Jungbrunnen gewirkt haben. 2015 wurde seine Liebe zu der Gymnasiallehrerin für Biologie und Sport aus Halle bekannt. "Hendrikje hat ja inzwischen ihre Scheu ein bisschen aufgegeben, was die Öffentlichkeit anbelangt. Wir haben ja eine ziemlich eigenartige Phase erlebt, als wir uns kennengelernt haben, ob unseres Altersunterschiedes und wie dieser kommentiert wurde. Es gibt da sehr kleingeistige Betrachtungen. Zum Teil auch unschön", so der 72-Jährige. Auf seinem neuen Album "So weit" widmete er ihr den Song "Wir zwei".
Musikalische Rückschläge und Lehren
Neben den gesundheitlichen Herausforderungen musste Peter Maffay auch musikalische Rückschläge verkraften. Ein besonders prägnantes Beispiel ist sein Auftritt als Support-Act für die Rolling Stones im Jahr 1982. Die Stones-Fans waren von Maffays Musik wenig begeistert und bewarfen ihn und seine Band mit Tomaten, Eiern und Bierdosen.
Maffay empfand diese Erfahrung als "Schock" und "erniedrigend". Dennoch zog er auch Positives daraus: "Es war die beste Lehre, die wir hätten ziehen können. Ich glaube, wenn wir da nicht ordentlich auf die Mütze gekriegt hätten, wären wir größenwahnsinnig geworden."
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