Die Betreuung von Menschen mit Demenz stellt besondere Anforderungen an Pflegeeinrichtungen. In Norderstedt und Umgebung gibt es eine Reihe von Pflegeheimen, die sich auf die Bedürfnisse demenziell erkrankter Menschen spezialisiert haben. Dieser Artikel bietet einen detaillierten Einblick in die verschiedenen Aspekte der Demenzpflege in Norderstedt, von den Einrichtungen selbst über die Betreuungskonzepte bis hin zu finanziellen Aspekten.
Spezialisierte Einrichtungen und ihre Angebote
In Norderstedt und der angrenzenden Region finden sich verschiedene Einrichtungen, die sich auf die Betreuung von Menschen mit Demenz spezialisiert haben. Dazu gehören unter anderem:
Haus Doris in Henstedt-Ulzburg: Eine privatgeführte Facheinrichtung für Gerontopsychiatrie mit Schwerpunkt Demenzerkrankungen. Das Haus verfügt über ein eingezäuntes Außengelände, das den Bewohnern die Möglichkeit bietet, sich frei und sicher zu bewegen.
Alloheim Senioren-Residenz „Zum Steertpogg“ in Norderstedt: Diese Residenz wurde nach modernen Standards konzipiert und bietet ein ansprechendes Ambiente sowie modernen Komfort.
Das Haus im Park in Norderstedt: Eine städtische Senioreneinrichtung, die sich auf die Betreuung von Menschen mit Demenz spezialisiert hat. Das Haus liegt mitten im Grünen und verfügt über einen großen Garten.
Lesen Sie auch: Überblick Demenzpflege Würzburg
Scheel Altenpflegeheim in Norderstedt: Diese Einrichtung in der Nähe von Hamburg hat sich auf die Pflege von Demenzkranken sowie Bewohnern mit Depressionen oder Psychosen spezialisiert.
Altenpflegeheim Rosengarten in Norderstedt: Hier wird Wert auf Menschlichkeit und Qualität in der Pflege sowie die Nutzung digitaler Technologien zur Entlastung des Pflegepersonals gelegt.
Kursana Tagesklub: Bietet Bewohnern, die an einer Demenz erkrankt sind, den ganzen Tag über ein vielfältiges Betreuungsangebot in einer kleinen Gruppe - an sieben Tagen in der Woche.
Diese Einrichtungen bieten unterschiedliche Ansätze und Schwerpunkte in der Demenzpflege. Einige legen Wert auf eine aktivierende Pflege, die die Selbstständigkeit der Bewohner fördert, während andere den Fokus auf eine umfassende Betreuung und Tagesstrukturierung legen. Viele Einrichtungen bieten auch spezielle Wohnbereiche für Menschen mit Demenz an, die auf ihre besonderen Bedürfnisse zugeschnitten sind.
Betreuungskonzepte und Schwerpunkte
Ein zentraler Aspekt der Demenzpflege ist die individuelle Betreuung der Bewohner. Viele Einrichtungen arbeiten nach dem Konzept der Bezugspflege, bei dem jedem Bewohner ein fester Ansprechpartner zur Seite steht. Dies ermöglicht es, eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen und die individuellen Bedürfnisse und Vorlieben des Bewohners besser zu berücksichtigen.
Lesen Sie auch: Schlaganfallpatienten im Pflegeheim
Biografiearbeit
Ein wichtiger Bestandteil der Demenzpflege ist die Biografiearbeit. Dabei geht es darum, die Lebensgeschichte des Bewohners kennenzulernen und in die Pflegeplanung einzubeziehen. Dies kann dazu beitragen, das Verständnis für das Verhalten des Bewohners zu verbessern und ihm ein Gefühl von Vertrautheit und Sicherheit zu geben.
Tagesstrukturierung
Eine strukturierte Tagesgestaltung ist für Menschen mit Demenz besonders wichtig. Sie gibt ihnen Sicherheit und Orientierung. Viele Einrichtungen bieten daher ein vielfältiges Angebot an Aktivitäten an, die auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Bewohner zugeschnitten sind. Dazu gehören beispielsweise:
- Themenbezogene Gesprächsrunden
- Gymnastik- und Aktivierungsspiele
- Zubereiten von Mahlzeiten
- Vielfältige Therapien (Ergotherapie, Physiotherapie, Logopädie)
- Gemeinsames Kochen und Backen
- Gartenarbeit
- Ausflüge und Spaziergänge
Umgang mit herausforderndem Verhalten
Einige Menschen mit Demenz zeigen im Verlauf ihrer Erkrankung herausforderndes Verhalten, wie beispielsweise Aggressionen, Unruhe oder Weglauftendenzen. Der Umgang mit diesem Verhalten erfordert spezielle Kenntnisse und Fähigkeiten. Viele Einrichtungen haben daher speziell geschulte Pflegekräfte, die in der Lage sind, mit diesen Situationen umzugehen und den Bewohnern ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit zu vermitteln.
Ernährung
Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle in der Demenzpflege. Viele Einrichtungen legen Wert auf eine ausgewogene und auf die individuellen Bedürfnisse der Bewohner abgestimmte Ernährung. Dabei werden auch die Vorlieben und Abneigungen der Bewohner berücksichtigt. Für Menschen mit Schluckbeschwerden oder anderen Ernährungsproblemen werden spezielle Kostformen angeboten.
Einige Einrichtungen bieten auch Fingerfood an, das sich besonders gut für Menschen mit Demenz eignet, da es leicht zu greifen und zu essen ist.
Lesen Sie auch: Lebensqualität im Pflegeheim bei Parkinson
Ehrenamtliche Unterstützung
Viele Einrichtungen werden von ehrenamtlichen Helfern unterstützt. Diese engagieren sich in verschiedenen Bereichen, beispielsweise bei Besuchen, Gesprächen, Spaziergängen oder der Begleitung zu Veranstaltungen. Die ehrenamtliche Unterstützung ist eine wertvolle Ergänzung zur professionellen Pflege und trägt dazu bei, die Lebensqualität der Bewohner zu verbessern.
Räumliche Gestaltung und Ausstattung
Die räumliche Gestaltung und Ausstattung der Einrichtungen spielt eine wichtige Rolle für das Wohlbefinden der Bewohner. Viele Einrichtungen haben ihre Räumlichkeiten demenzgerecht gestaltet, um den Bedürfnissen der Bewohner gerecht zu werden. Dazu gehören beispielsweise:
- Helle und freundliche Räume
- Übersichtliche Gestaltung
- Sichere Bewegungsflächen
- Beschilderung mit Symbolen und Bildern
- Orientierungshilfen
- Spezielle Beleuchtung
- Wohnliche Atmosphäre
- Garten oder Außenbereich
Einige Einrichtungen verfügen auch über spezielle Sinnesräume, in denen die Bewohner verschiedene Reize erfahren können, beispielsweise durch Musik, Licht oder Düfte.
Finanzierung der Demenzpflege
Die Kosten für die Demenzpflege werden in der Regel von der Pflegeversicherung und dem Bewohner selbst getragen. Die Pflegeversicherung übernimmt einen Teil der Kosten, abhängig vom Pflegegrad des Bewohners. Den Rest der Kosten muss der Bewohner selbst tragen. Reichen die eigenen Mittel nicht aus, kann ein Antrag auf Sozialhilfe gestellt werden.
Zusätzliche Leistungen
Neben den regulären Pflegeleistungen bieten viele Einrichtungen auch zusätzliche Leistungen an, wie beispielsweise:
- Friseur
- Fußpflege
- Apothekenlieferservice
- Begleitservice zu Arztterminen
- Psychosoziale Betreuung
- Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie
Diese Leistungen müssen in der Regel zusätzlich bezahlt werden.
Entlastungsbetrag
Pflegebedürftige ab Pflegegrad 1 können einen Entlastungsbetrag von bis zu 125 Euro pro Monat erhalten. Dieser kann beispielsweise für Leistungen der Kurzzeitpflege oder zur Unterstützung im Alltag eingesetzt werden.
Rechtliche Aspekte
Im Zusammenhang mit der Demenzpflege gibt es auch einige wichtige rechtliche Aspekte zu beachten. Dazu gehören:
- Patientenverfügung: In einer Patientenverfügung können Menschen festlegen, welche medizinischen Behandlungen sie im Falle einer schweren Erkrankung wünschen oder ablehnen.
- Vorsorgevollmacht: Mit einer Vorsorgevollmacht können Menschen eine Person ihres Vertrauens bevollmächtigen, im Falle einer Geschäftsunfähigkeit Entscheidungen für sie zu treffen.
- Betreuungsverfügung: In einer Betreuungsverfügung können Menschen festlegen, wer im Falle einer Betreuungsbedürftigkeit als Betreuer bestellt werden soll.
Es ist ratsam, sich frühzeitig mit diesen Themen auseinanderzusetzen und entsprechende Verfügungen zu treffen.
Kritik und Anregungen
Die Einrichtungen sind offen für Kritik und Anregungen. Bewohner, Angehörige und Bezugspersonen können ihre Kritik direkt an die Mitarbeiter richten oder den Beschwerdebriefkasten im Eingangsbereich nutzen. Die Führungskräfte der Einrichtungen nehmen die Kritik ernst und nutzen sie, um die Qualität der Pflege und Betreuung kontinuierlich zu verbessern.
tags: #pflegeheim #norderstedt #demenz #spezialisiert