Pickel, insbesondere unterirdische, können sehr schmerzhaft sein, da sie Druck auf die Nervenenden in der Haut ausüben. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen für diese schmerzhaften Pickel und bietet verschiedene Behandlungsmöglichkeiten.
Was sind die Ursachen für schmerzhafte Pickel?
Schmerzhafte Pickel entstehen oft durch eine Kombination verschiedener Faktoren:
Verstopfte Poren
Unterirdische Pickel entstehen durch verstopfte Poren. Talg und abgestorbene Hautzellen können nicht mehr an die Hautoberfläche gelangen und bilden einen Nährboden für Bakterien.
Bakterien
In den verstopften Poren vermehren sich Bakterien, insbesondere Aknebakterien. Diese Bakterien verursachen Entzündungen, die zu Rötungen, Schwellungen und Schmerzen führen.
Hormonelle Faktoren
Hormonschwankungen, insbesondere ein Überschuss an männlichen Geschlechtshormonen (Androgenen), können die Talgproduktion der Haut erhöhen und somit das Risiko für verstopfte Poren und Pickelbildung steigern. Das Hormonsystem und das Immunsystem stehen in engem Zusammenhang, was die Entstehung von Pickeln beeinflussen kann.
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Stress
Psychischer Stress kann die Ausschüttung von Neuropeptiden fördern, die die Talgdrüsen stimulieren und Entzündungen in der Haut verstärken. Dies kann zur Entstehung von sogenannten "Stresspickeln" führen.
Genetische Veranlagung
Eine genetische Veranlagung kann ebenfalls eine Rolle spielen. So wurde in einigen Familien eine Häufung von Akne inversa beobachtet, was auf einen genetischen Zusammenhang hindeutet.
Ernährung und Lebensstil
Eine ungesunde Ernährung, Rauchen und Alkoholkonsum können ebenfalls die Entstehung von Pickeln begünstigen.
Akne Inversa als Sonderfall
Eine besondere Form von Pickelbildung stellt die Akne inversa (Hidradenitis suppurativa) dar. Hierbei entzünden sich Haarfollikel immer wieder, was zur Bildung von schmerzhaften Knoten, Abszessen und Fisteln führt.
Ursachen von Akne Inversa
Die genauen Ursachen von Akne inversa sind noch nicht vollständig geklärt. Fehlregulationen im Immunsystem scheinen eine zentrale Rolle zu spielen. Betroffen sind meist die Hautpartien der Achseln, Leisten und im Genitalbereich und / oder Afterbereich.
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Symptome von Akne Inversa
Typische Symptome sind wiederkehrende schmerzhafte Knoten, Pusteln und Abszesse in den genannten Hautbereichen. Im fortgeschrittenen Stadium können sich Fisteln und Vernarbungen bilden.
Stadien von Akne Inversa
Die Akne inversa wird in drei Stadien eingeteilt (Hurley Scala):
- Stadium 1 (leicht): Einzelne, voneinander getrennte Abszesse ohne Fistelbildung.
- Stadium 2 (mittelschwer): Bildung von einem Abszess oder mehreren, weit auseinander liegenden und wiederkehrenden Abszessen mit Fistelgängen.
- Stadium 3 (schwer): Mehrere Abzesse gehen ineinander über und verfügen über mehrere Fistelgänge.
Was hilft gegen schmerzhafte Pickel?
Es gibt verschiedene Maßnahmen, um schmerzhafte Pickel zu behandeln und vorzubeugen:
Richtige Hautpflege
- Reinigung: Die Haut sollte zweimal täglich porentief, aber schonend gereinigt werden. Geeignete Produkte sind Waschgele oder -lotionen mit Inhaltsstoffen wie Benzoylperoxid, Salicylsäure oder Schwefel.
- Peeling: Einmal pro Woche kann ein Peeling angewendet werden, um abgestorbene Hautzellen zu entfernen.
- Feuchtigkeitspflege: Nach der Reinigung sollte eine leichte, nicht komedogene Feuchtigkeitscreme aufgetragen werden.
Hausmittel
- Warme Kompressen: Warme Kompressen öffnen die Poren und fördern den Abfluss von Talg und Eiter.
- Teebaumöl: Teebaumöl hat antibakterielle Eigenschaften und kann bei entzündeten Pickeln helfen. Es sollte jedoch verdünnt angewendet werden, um Hautreizungen zu vermeiden.
- Eis: Eiswürfel, in ein Tuch gewickelt, können Schmerzen lindern.
Medizinische Behandlungen
- Fruchtsäurepeeling: Ein Fruchtsäurepeeling kann helfen, die Poren zu befreien und Entzündungen zu lindern.
- Pickelaufkleber: Pickelaufkleber mit Salicylsäure können Talg absorbieren und Entzündungen reduzieren.
- Zugsalbe: Zugsalbe kann bei unterirdischen Pickeln helfen, den Eiter an die Oberfläche zu ziehen.
- Medikamente: Bei schweren Fällen von Akne oder Akne inversa können vom Arzt verschriebene Medikamente wie Antibiotika oder Hormonpräparate erforderlich sein.
Was man vermeiden sollte
- Ausdrücken: Pickel sollten nicht ausgedrückt werden, da dies zu Entzündungen und Narbenbildung führen kann.
- Aufstechen: Eiterpickel sollten nicht aufgestochen werden, da dies das Risiko einer Infektion erhöht.
- Reizende Produkte: Scharfe Reinigungsmittel oder aggressive Peelings sollten vermieden werden, da sie die Haut reizen können.
Psychologische Aspekte
Da Stress und psychische Belastungen Pickelbildung begünstigen können, ist es wichtig, auch auf die psychische Gesundheit zu achten. Entspannungstechniken wie autogenes Training, progressive Muskelentspannung oder Meditation können helfen, Stress abzubauen.
In manchen Fällen kann auch eine Skin-Picking-Disorder (Dermatillomanie) vorliegen, bei der Betroffene zwanghaft an ihrer Haut knibbeln. In solchen Fällen ist eine psychotherapeutische Behandlung sinnvoll.
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Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
Ein Arzt sollte aufgesucht werden, wenn:
- Die Pickel sehr schmerzhaft sind oder sich entzünden.
- Die Pickel nicht innerhalb einer Woche abheilen.
- Fieber oder Unwohlsein auftreten.
- Häufig Pickel auftreten.
- Der Verdacht auf Akne inversa besteht.
Vorbeugung
Um der Entstehung von schmerzhaften Pickeln vorzubeugen, können folgende Maßnahmen helfen:
- Regelmäßige und schonende Hautreinigung.
- Vermeidung von Stress.
- Gesunde Ernährung.
- Ausreichend Schlaf.
- Vermeidung von hautreizenden Produkten.
- Regelmäßiges Wechseln von Kissenbezügen und Handtüchern.
- Atmungsaktive Kleidung tragen.