Reha Bernau Neurologie: Erfahrungen und Einblicke in die Michels Brandenburgklinik Berlin-Brandenburg

Die neurologische Rehabilitation ist ein wichtiger Schritt für Patienten nach schweren Erkrankungen wie Schlaganfall, Hirnblutungen oder Operationen. Die Michels Brandenburgklinik Berlin-Brandenburg in Bernau bietet verschiedene neurologische Rehabilitationsphasen an. Dieser Artikel fasst Erfahrungen von Patienten und Angehörigen zusammen, um einen umfassenden Einblick in die Klinik und ihre Leistungen zu geben.

Das Reha-Konzept der Michels Brandenburgklinik

Die Michels Brandenburgklinik Berlin-Brandenburg legt Wert auf eine interdisziplinäre Zusammenarbeit aller Berufsgruppen im Reha-Team. Ziel ist es, jedem Patienten eine individuelle Behandlung zu ermöglichen, die auf seine spezifischen Bedürfnisse und Ziele zugeschnitten ist. Die Klinik setzt auf nachgewiesen wirksame Therapien, die aktives, alltagsnahes und intensives Üben beinhalten. Eine enge Kooperation mit den nachbehandelnden Ärzten wird angestrebt, um eine nahtlose Versorgung auch nach dem stationären Aufenthalt zu gewährleisten.

Die Klinik betont, dass jede schwere Erkrankung sich auf die Lebenssituation der ganzen Familie auswirken kann. Daher bietet sie auch Angehörigenberatung an, um das Verständnis für spezifische Krankheitsbilder zu fördern und Rückmeldung über erkrankungsbedingte Veränderungen zu geben.

Therapiespektrum im Überblick

Die Michels Brandenburgklinik Berlin-Brandenburg bietet ein breites Spektrum an Therapien für neurologische Patienten an:

  • Neuropsychologische Therapie: Diese umfasst Diagnostik und Therapie zur Verbesserung kognitiver Fähigkeiten wie Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Exekutivfunktionen. Es werden spezifische Übungen, computergestützte Verfahren und Kompensationsstrategien eingesetzt. Auch die psychologische Begleitung zur Krankheitsbewältigung ist ein wichtiger Bestandteil.
  • Ergotherapie: Ziel ist die Förderung von Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL-Training) und des berufsrelevanten Leistungsvermögens. Dies beinhaltet funktionelle Übungsbehandlung, das Üben des Umgangs mit Alltagsgegenständen und die Auswahl adäquater Hilfsmittel. Auch die Förderung kognitiver Funktionen in enger Kooperation mit den Neuropsychologen gehört dazu.
  • Sprachtherapie: Hier werden sprachsystematische, stimmliche und sprechmotorische Störungen diagnostiziert und behandelt. Ein Schwerpunkt liegt auf der Behandlung von Schluckstörungen (Dysphagien), um Lungenentzündungen zu vermeiden. Bei Bedarf erfolgt die Entwöhnung von der Trachealkanüle.
  • Physiotherapie: Die aktivierende Behandlung von Bewegungsstörungen steht im Mittelpunkt. Lähmungen, Sensibilitätsstörungen, Spastizität und Koordinationsstörungen werden in einem systematischen Therapieprogramm behandelt. Es werden traditionelle Verfahren wie Bobath und PNF eingesetzt, aber auch moderne Erkenntnisse aus der Physiotherapie- und Plastizitätsforschung berücksichtigt.
  • Pflegetherapie: Die Pflegetherapie ist ein verbindendes Kernelement der Rehabilitation. Sie wirkt aktivierend und motivierend im Sinne der Anleitung zur Selbständigkeit bei den Verrichtungen des täglichen Lebens. Die rehabilitative Krankenpflege orientiert sich an der Behandlungsmethode nach Bobath und umfasst ein 24-Stunden-Konzept.
  • Ernährungsberatung: Insbesondere für Gefäßrisikopatienten wird eine Beratung in Hinblick auf Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck, Diabetes mellitus und Hyperurikämie angeboten.

Zusätzlich verfügt die Klinik über einen innovativen Trainingsbereich für Robotik und gerätegestützte Therapie. So wird beispielsweise das Soft Robotik Handexosklett der Firma Syrebo zur Handrehabilitation eingesetzt.

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Positive Erfahrungen und Aspekte

Einige Patienten berichten von sehr positiven Erfahrungen in der Michels Brandenburgklinik Berlin-Brandenburg:

  • Engagiertes und professionelles Personal: Viele Patienten loben das Personal, insbesondere die Therapeuten, für ihre Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Kompetenz. Sie fühlen sich gut betreut und unterstützt.
  • Individuelle Therapiepläne: Die Anwendungen werden auf die Erkrankung und die Bedürfnisse des Patienten angepasst. Die Therapeuten geben Hinweise zu Übungen außerhalb der Therapiezeiten.
  • Angenehme Umgebung: Die Klinik liegt in einer waldreichen Umgebung, die zu Spaziergängen und Erholung einlädt.
  • Gute Verpflegung: Das Essen wird von einigen Patienten als schmackhaft und abwechslungsreich beschrieben. Es gibt Buffets zum Frühstück und Abendessen sowie drei Menüs zur Auswahl beim Mittagessen.
  • Fortschritte durch Therapie: Dank der intensiven Therapie konnten einige Patienten Fortschritte erzielen und ihre Selbständigkeit verbessern.
  • Robotik und gerätegestützte Therapie: Die Möglichkeit, moderne Geräte wie das Handexosklett zu nutzen, wird positiv hervorgehoben.

Kritikpunkte und Herausforderungen

Neben den positiven Erfahrungen gibt es auch Kritikpunkte und Herausforderungen, die von Patienten und Angehörigen angesprochen werden:

  • Personalmangel: Mehrfach wird der Personalmangel kritisiert, der zu Therapieausfällen und einer hohen Arbeitsbelastung des Personals führt. Dies kann sich negativ auf die Qualität der Betreuung auswirken.
  • Mangelnde Informationen und Kommunikation: Einige Patienten und Angehörige bemängeln die mangelnde Kommunikation zwischen Personal und Patient sowie die schlechte Erreichbarkeit der Ärzte. Informationen über Therapien und den Zustand des Patienten werden nicht immer ausreichend weitergegeben.
  • Sprachprobleme: Sprachbarrieren mit Ärzten und Therapeuten, die Deutsch nicht gut beherrschen, können die Verständigung erschweren.
  • Unfreundliches Personal: Einige Patienten berichten von unfreundlichem und wenig hilfsbereitem Pflegepersonal.
  • Mängel in der Hygiene: Vereinzelt werden Mängel in der Hygiene bemängelt, z.B. fehlende Desinfektionsmittel oder mangelnde Reinigung.
  • Eingeschränkte Therapiemöglichkeiten: Einige Patienten kritisieren, dass die angebotenen Therapien nicht ausreichend auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind oder dass zu wenige Einzelgespräche stattfinden.
  • Hohe Kosten und Sparmaßnahmen: Einige Patienten haben den Eindruck, dass die Klinik hauptsächlich auf Kosteneffizienz ausgerichtet ist und an allen Ecken gespart wird. Sauna und Schwimmbad sind beispielsweise wegen Kosten geschlossen.
  • Mangelnde Barrierefreiheit: Das Gelände und das Haus Berlin sind nicht vollständig barrierefrei, was für Rollstuhlfahrer ein Problem darstellen kann.
  • Veraltete Ausstattung: Einige Zimmer sind veraltet und renovierungsbedürftig. Es fehlt an WLAN und modernen Fernsehern.
  • Psychische Betreuung: Einige Patienten bemängeln, dass die psychische Betreuung zu kurz kommt oder nicht ausreichend auf ihre individuellen Bedürfnisse eingeht.
  • Qualität des Essens: Während einige Patienten das Essen loben, kritisieren andere die mangelnde Abwechslung und die Qualität der Speisen.
  • Mangelnde Einbeziehung der Angehörigen: Angehörige werden nicht immer aktiv in den Heilungsprozess mit eingebunden.
  • Fehlende Aufschlüsselung der Kosten: Eine Patientin kritisiert eine hohe Rechnung ohne detaillierte Aufschlüsselung der Leistungen.
  • Corona-Management: Während der Corona-Pandemie gab es Berichte über mangelnde Hygiene und unzureichende Schutzmaßnahmen.

Personalbewertungen als Spiegelbild der Klinik

Die Bewertungen von Mitarbeitern auf Plattformen wie Kununu geben zusätzliche Einblicke in die Arbeitsbedingungen und die Unternehmenskultur der Brandenburgklinik:

  • Niedrige Kununu-Bewertung: Die Klinik erhält eine durchschnittliche Bewertung von 2,5 von 5 Sternen, was auf Verbesserungspotenzial hindeutet.
  • Geringe Weiterempfehlungsrate: Nur 27% der Mitarbeiter würden den Arbeitgeber weiterempfehlen.
  • Kritik an Gehalt und Wertschätzung: Mitarbeiter bemängeln die geringe Bezahlung, fehlende Wertschätzung und mangelnde Karriereperspektiven.
  • Hohe Arbeitsbelastung und Personalmangel: Die hohe Arbeitsbelastung aufgrund von Personalmangel wird als belastend empfunden.
  • Mangelnde Kommunikation und Transparenz: Es gibt Kritik an der internen Kommunikation und dem Vorgesetztenverhalten.
  • Negative Wahrnehmung des Images: Einige Mitarbeiter berichten, dass Patienten außerhalb der Klinik in Praxen nur sehr schlecht über die Klinik sprechen.

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