Schlaganfall nach Stent OP: Ursachen, Risiken und Alternativen

Ein Schlaganfall ist eine schwerwiegende Erkrankung, die oft durch den Verschluss von Blutgefäßen im Gehirn verursacht wird. Eine mögliche Ursache für einen Schlaganfall kann eine Verengung der Halsschlagader (Carotisstenose) sein. Um diese Verengung zu behandeln, stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung, darunter die offene Gefäßoperation und das Stenting. Obwohl Stents oft zur Verbesserung der Durchblutung eingesetzt werden, können sie in bestimmten Fällen auch das Risiko für einen Schlaganfall erhöhen.

Ursachen und Risikofaktoren für Schlaganfall nach Stent-OP

Carotisstenose und Schlaganfallrisiko

Eine Carotisstenose, also die Verengung der Halsschlagader, stellt ein erhebliches Risiko für einen ischämischen Schlaganfall dar. Diese Verengung entsteht meist durch Ablagerungen, die als Plaques bezeichnet werden. Lösen sich diese Plaques oder bilden sich Blutgerinnsel an den Engstellen, können sie ins Gehirn geschwemmt werden und dort ein Blutgefäß verschließen, was zu einem Schlaganfall führt.

Stent-Implantation als Behandlungsoption

Um das Risiko eines Schlaganfalls zu minimieren, kann eine Stent-Implantation durchgeführt werden. Dabei wird ein kleines, röhrenförmiges Gittergeflecht (Stent) in die verengte Halsschlagader eingesetzt, um das Gefäß offen zu halten und die Durchblutung zu verbessern.

Mögliche Ursachen für Schlaganfall nach Stent-OP

Trotz der potenziellen Vorteile birgt die Stent-Implantation auch Risiken. In einigen Fällen kann es nach dem Eingriff zu einem Schlaganfall kommen. Mögliche Ursachen dafür sind:

  • Periprozedurale Komplikationen: Während des Eingriffs kann es zu Komplikationen kommen, wie beispielsweise die Ablösung von Plaque-Teilchen, die dann ins Gehirn gelangen und einen Schlaganfall auslösen können.
  • Stent-Thrombose: In seltenen Fällen kann sich innerhalb des Stents ein Blutgerinnsel (Thrombus) bilden, das das Gefäß verschließt und einen Schlaganfall verursacht.
  • Erhöhtes Blutungsrisiko: Die Gabe von gerinnungshemmenden Medikamenten, die nach der Stent-Implantation notwendig ist, kann das Risiko für Blutungen erhöhen, einschließlich hämorrhagischer Schlaganfälle (Schlaganfälle durch Blutungen im Gehirn).
  • Restenose: Trotz des Stents kann es im Laufe der Zeit erneut zu einer Verengung des behandelten Gefäßes kommen (Restenose), was das Risiko für einen Schlaganfall wieder erhöht.

Studienlage und Erkenntnisse

Studien haben gezeigt, dass das Stenting in bestimmten Fällen mit einem erhöhten Risiko für Schlaganfälle verbunden sein kann. Die SAMMPRIS-Studie beispielsweise zeigte, dass Patienten mit intrakraniellen Stents häufiger einen Schlaganfall erlitten als Patienten, die lediglich Medikamente zur Blutverdünnung erhielten. Insbesondere hämorrhagische Schlaganfälle traten in zeitlicher Nähe zum Eingriff häufiger auf.

Lesen Sie auch: Herz-Stent und das Risiko eines Schlaganfalls

Auch die VISSIT-Studie musste vorzeitig gestoppt werden, da eine Zwischenauswertung ergab, dass die Risiken des Stents den potenziellen Nutzen überstiegen. Es kam häufiger zu Schlaganfällen oder Todesfällen innerhalb von 30 Tagen nach der Stent-Implantation, und es gab eine erhöhte Anzahl von intrakraniellen Blutungen.

Alternativen zur Stent-OP

Medikamentöse Therapie

Eine rein medikamentöse Behandlung mit gerinnungshemmenden Medikamenten ist eine Alternative zur Stent-OP, insbesondere bei Patienten mit einem geringeren Stenosegrad oder bei denen ein erhöhtes Risiko für Komplikationen besteht. Diese Medikamente helfen, die Bildung von Blutgerinnseln zu verhindern und das Risiko eines Schlaganfalls zu reduzieren.

Karotisendarteriektomie (Operation)

Bei der Karotisendarteriektomie handelt es sich um eine offene Operation, bei der die Ablagerungen (Plaques) aus der Halsschlagader entfernt werden. Dieses Verfahren kann eine wirksame Alternative zum Stenting sein, insbesondere beiPatienten mit hochgradigen Stenosen.

Bypass-Operation

Bei einer Bypass-Operation wird das betroffene Areal überbrückt, indem eine Umleitung für das Blut geschaffen wird. Diese Methode kann langfristig sicherer sein als ein Stent, da sie das gesamte Areal umgeht, in dem sich Plaques bilden können. Allerdings ist die Operation mit einem längeren Krankenhausaufenthalt und potenziellen Nebenwirkungen verbunden, einschließlich des Risikos eines Schlaganfalls.

Prävention und Verhalten nach Stent-OP

Gesunder Lebensstil

Ein gesunder Lebensstil ist sowohl vor als auch nach einer Stent-OP von entscheidender Bedeutung. Dazu gehören:

Lesen Sie auch: Schlaganfall und Halsschlagader-Stent: Was Sie wissen müssen

  • Ausreichend Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität hilft, die Durchblutung zu verbessern und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken.
  • Ausgewogene Ernährung: Eine gesunde Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten kann dazu beitragen, die Cholesterinwerte zu senken und die Gefäße gesund zu halten.
  • Stressreduktion: Chronischer Stress kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation können helfen, Stress abzubauen.
  • Verzicht auf Rauchen: Rauchen schädigt die Gefäße und erhöht das Risiko für Arteriosklerose und Schlaganfälle.

Medikamenteneinnahme und ärztliche Kontrollen

Nach einer Stent-OP ist es wichtig, die verordneten Medikamente regelmäßig einzunehmen, insbesondere gerinnungshemmende Mittel. Regelmäßige ärztliche Kontrollen sind ebenfalls unerlässlich, um den Zustand des Stents und der Gefäße zu überwachen und gegebenenfalls frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen.

Symptome erkennen und handeln

Patienten mit einem Stent sollten aufmerksam auf mögliche Symptome eines Schlaganfalls achten, wie beispielsweise:

  • Plötzliche Schwäche oder Taubheit einer Körperseite
  • Sprachstörungen
  • Sehstörungen
  • Schwindel
  • Starke Kopfschmerzen

Bei Auftreten dieser Symptome sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht oder der Notruf gewählt werden.

Lesen Sie auch: Ursachen und Risikofaktoren für Schlaganfälle bei Katzen

tags: #Schlaganfall #nach #Stent #OP #Ursachen