Schlaganfall nach Sturz: Ursachen, Symptome und Behandlung

Ein Schlaganfall nach einem Sturz kann verheerende Folgen haben. In diesem Artikel werden die Ursachen, die verschiedenen Arten, die Symptome und die Behandlungsmöglichkeiten eines Schlaganfalls nach einem Sturz beleuchtet, um ein umfassendes Verständnis dieser ernsten Erkrankung zu ermöglichen.

Einleitung

Jedes Jahr erleiden in Deutschland viele Menschen ein Schädel-Hirn-Trauma (SHT) durch Stürze, oft im häuslichen Bereich oder in der Freizeit. Obwohl diese Verletzungen häufiger vorkommen als Schlaganfälle, werden sie in der Öffentlichkeit oft nicht als ernste Erkrankung wahrgenommen. Ein Sturz kann jedoch zu einer Hirnblutung führen, die wiederum einen Schlaganfall auslösen kann.

Ursachen für einen Schlaganfall nach einem Sturz

Ein Sturz kann zu einem Schädel-Hirn-Trauma führen, bei dem das Gehirn gegen den Schädelknochen schlägt. Diese Bewegung kann Neuronen schädigen und zu neurologischen Störungen führen. Die Ursachen für einen Schlaganfall nach einem Sturz sind vielfältig und können in traumatische und nicht-traumatische Ursachen unterteilt werden.

Traumatische Ursachen

Ein schwerer Sturz auf den Kopf kann Blutgefäße im Gehirn verletzen und eine Hirnblutung verursachen. Diese Blutungen können verschiedene Formen annehmen:

  • Epiduralhämatom: Hierbei sammelt sich Blut zwischen der harten Hirnhaut und dem Schädelknochen an, oft in Verbindung mit einem Schädelbruch.
  • Subduralhämatom: Hierbei sammelt sich Blut unterhalb der harten Hirnhaut an, also zwischen der Dura mater und der mittleren Hirnhaut.
  • Intrazerebrale Blutung: Hierbei tritt die Blutung direkt im Gewebe des Gehirns auf, was meist durch lang anhaltenden Bluthochdruck ausgelöst wird.
  • Subarachnoidalblutung (SAB): Hierbei kommt es aufgrund eines Traumas oder eines Aneurysmas der hirnversorgenden Gefäße zu Einblutungen unterhalb der Spinnwebhaut (Arachnoidea).

Nicht-traumatische Ursachen

Auch ohne direkte Gewalteinwirkung können Hirnblutungen entstehen. Arterielle Aussackungen, sogenannte Aneurysmen, können plötzlich platzen und eine Blutung verursachen. Diese Blutungen treten im Regelfall als Subarachnoidalblutung auf.

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Arten von Hirnblutungen

Es werden zwei Haupttypen von Hirnblutungen unterschieden, da diese in verschiedenen Bereichen im oder am Gehirn auftreten und jeweils unterschiedliche Behandlungsmethoden erfordern:

  • Intrazerebrale Blutung: Bei dieser Form tritt die Blutung direkt im Gewebe des Gehirns auf. Sie wird oft als "blutiger Schlaganfall" bezeichnet, da sie zum Absterben von Hirngewebe führen kann. Häufige Ursache ist lang anhaltender Bluthochdruck.
  • Subarachnoidalblutung (SAB): Hierbei kommt es zu Einblutungen unterhalb der Spinnwebhaut (Arachnoidea), meist aufgrund eines Traumas oder eines Aneurysmas der hirnversorgenden Gefäße.

Symptome eines Schlaganfalls nach einem Sturz

Die Symptome eines Schlaganfalls nach einem Sturz können vielfältig sein und hängen von der Art und dem Ausmaß der Hirnblutung sowie der betroffenen Hirnregion ab. Einige häufige Symptome sind:

  • Plötzlich auftretende, starke Kopfschmerzen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Nackensteifheit
  • Einseitige Lähmung von Körperteilen (Arm, Bein, Gesicht)
  • Taubheitsgefühl
  • Sprach- und Sprechstörungen
  • Sehstörungen
  • Gleichgewichtsstörungen und Schwindel
  • Verwirrtheit oder Bewusstseinsverlust bis hin zum Koma
  • Krampfanfälle

Es ist wichtig zu beachten, dass die Symptome plötzlich auftreten können und sofortiges Handeln erfordern. Bei Verdacht auf einen Schlaganfall sollte umgehend der Notruf (112) gewählt werden.

Diagnose eines Schlaganfalls nach einem Sturz

Um einen Schlaganfall nach einem Sturz zu diagnostizieren, werden verschiedene Untersuchungen durchgeführt:

  • Neurologische Untersuchung: Hierbei werden Bewusstseinslage und Nervenfunktionen überprüft.
  • Computertomographie (CT): Eine CT des Kopfes kann eine Blutung im Gehirn direkt nachweisen. Sie erscheint als "heller Fleck" auf dem Scan und zeigt das Ausmaß und den Ort der Blutung.
  • Magnetresonanztomographie (MRT): Eine MRT kann zusätzliche Informationen liefern, ist aber im Notfall oft zu zeitaufwendig.
  • Gefäßröntgen (Angiographie): Mit Hilfe von Kontrastmitteln wird eine Röntgendarstellung der Hirngefäße erstellt, um Gefäßveränderungen wie Aneurysmen zu erkennen.

Behandlung eines Schlaganfalls nach einem Sturz

Die Behandlung eines Schlaganfalls nach einem Sturz hängt von der Art der Blutung, ihrer Größe und Lage sowie dem Zustand des Patienten ab. In der Regel ist eine stationäre Behandlung im Krankenhaus notwendig, oft auf einer Intensivstation oder Stroke Unit.

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Konservative Behandlung

  • Medikamentöse Therapie: Starke Kopfschmerzen, Fieber oder Krampfanfälle werden mit Medikamenten behandelt.
  • Vorbeugung einer Hirnschwellung (Hirnödem): Medikamente werden eingesetzt, um den Hirndruck zu senken und weitere Schäden zu verhindern.

Operative Behandlung

In manchen Fällen ist eine Operation notwendig, um die Blutung zu stoppen und den Hirndruck zu entlasten:

  • Intrazerebrale Blutung: Ein operativer Eingriff wird sorgfältig abgewogen, da er das Risiko birgt, Hirngewebe zu verletzen. In der Regel wird zusätzlich ein Katheter oder Shunt gelegt, um Nervenwasser abzuleiten und den Hirndruck zu senken.
  • Subarachnoidalblutung: Wenn die Blutung durch ein Aneurysma verursacht wurde, wird dieses operativ abgeklemmt oder durch "Coiling" verschlossen. Auch hier muss ein Shunt zum Ablassen des Nervenwassers gelegt werden.
  • Subduralhämatom: Kleine Hämatome erfordern keinen Eingriff. Größere Blutungen müssen operativ entfernt werden, um den Hirndruck zu senken.
  • Epiduralhämatom: Die Blutansammlung zwischen Schädeldecke und Hirnhaut wird schnellstmöglich operativ entfernt.

Rehabilitation

Nach der Akutbehandlung ist eine Rehabilitation wichtig, um verlorene Fähigkeiten wiederherzustellen oder zu verbessern. Die Rehabilitation kann Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie und neuropsychologische Maßnahmen umfassen.

Folgeschäden und Langzeitfolgen

Ein Schlaganfall nach einem Sturz kann verschiedene Folgeschäden und Langzeitfolgen haben, sowohl körperlicher als auch geistiger Natur:

  • Bewegungsstörungen
  • Sprachstörungen (Aphasie)
  • Sprechstörungen (Dysarthrie)
  • Seh- oder Gedächtnisstörungen
  • Depressionen und Angstzustände

Die Therapie zielt darauf ab, die Folgeschäden bestmöglich zu behandeln oder Strategien zu entwickeln, um mit ihnen im Alltag zurechtzukommen.

Prävention

Es gibt verschiedene Maßnahmen, um das Risiko eines Schlaganfalls nach einem Sturz zu reduzieren:

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  • Sturzprävention: Maßnahmen zur Vermeidung von Stürzen im häuslichen Bereich und in der Freizeit, insbesondere bei älteren Menschen und Kindern.
  • Blutdruckkontrolle: Regelmäßige Überwachung und Behandlung von Bluthochdruck.
  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit wenig gesättigten Fettsäuren und Cholesterin.
  • Verzicht auf Rauchen und Alkohol: Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum erhöhen das Schlaganfallrisiko.
  • Regelmäßige Bewegung: Körperliche Aktivität fördert die Durchblutung und senkt den Blutdruck.
  • Schutzhelme: Tragen eines Helms beim Fahrradfahren und anderen Sportarten.

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