Sven Kuntze: Ein Leben zwischen Journalismus, persönlichem Schicksal und Altersfragen

Sven Kuntze, geboren 1942, hat sich als politischer Journalist und ARD-Moderator einen Namen gemacht. Seine Karriere begann beim WDR, bevor er als Auslandskorrespondent für die ARD in New York, Washington und Rom tätig war. Später leitete er unter anderem das ARD-Studio in Bonn. Bekannt wurde er vor allem durch seine sachliche und analytische Berichterstattung.

Journalistische Karriere und Trennung von Inka Schneider

Kuntze erlangte durch seine Tätigkeit als ARD-Korrespondent und Kommentator internationale Bekanntheit. Seine Karriere führte ihn durch verschiedene Stationen, darunter auch die Leitung des Studios in Bonn. Seine journalistische Arbeit zeichnete sich stets durch Sachlichkeit und analytische Tiefe aus.

Neben seiner beruflichen Laufbahn sorgte auch sein Privatleben für Aufsehen. Sven Kuntze war mit der bekannten NDR-Moderatorin Inka Schneider liiert. Schneider, geboren 1967, moderierte viele Jahre das NDR-Magazin „DAS!“ und erfreute sich großer Beliebtheit. Die Beziehung zwischen Kuntze und Schneider erregte aufgrund des Altersunterschieds von rund 25 Jahren öffentliches Interesse. Beide legten stets Wert auf ihre Privatsphäre und äußerten sich selten öffentlich über ihre Partnerschaft. Nach vielen Jahren trennten sich Kuntze und Schneider jedoch. Die Trennung wurde von beiden Seiten respektvoll kommuniziert, ohne Dramatisierung oder Schuldzuweisungen.

Krankheit und Auseinandersetzung mit der eigenen Generation

Im Jahr 2013 wurde bei Sven Kuntze ein Gehirntumor entdeckt, der operativ entfernt werden musste. Bei der Operation wurde versehentlich ein Gesichtsnerv durchtrennt, was zu einer Lähmung der linken Gesichtshälfte führte. Trotz dieser einschneidenden Erfahrung kehrte Kuntze in die Öffentlichkeit zurück und veröffentlichte das Buch „Die schamlose Generation“. In diesem Buch rechnet er mit seiner eigenen Generation, den 68ern, ab und wirft ihnen Versagen in Bezug auf Staatsschulden, Klimakatastrophe und soziale Ungerechtigkeit vor.

Kuntze kritisiert, dass seine Generation es sich auf Kosten der Kinder und Enkel gutgehen lasse und die Verantwortung für die Zukunft vernachlässige. Er fordert, dass die ältere Generation schweigen und sich anspruchslos zurückziehen solle.

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Das Alter als Thema: "Alt sein wie ein Gentleman"

Nach seinem Bestseller „Altern wie ein Gentleman“ legte Kuntze mit „Alt sein wie ein Gentleman“ nach. In diesem Buch nimmt er die Zipperlein des Alters mit Humor und Tiefsinn aufs Korn. Er ermutigt dazu, sich bewusst zu machen, was noch möglich ist und sich mit den Einschränkungen des Alters zu arrangieren.

Kuntze gibt Ratschläge für ein entspanntes Leben im Alter, wie zum Beispiel den Genuss eines guten Gläschen Weins trotz ärztlicher Warnungen oder die Akzeptanz von altersbedingten Verlusten als Gewinn. Er plädiert für einen veränderten Blickwinkel und die Wertschätzung kleiner Freuden.

Leben im Altenheim auf Probe

Um herauszufinden, was ihn im Alter erwartet, zog Sven Kuntze für sieben Wochen in das Kölner Seniorenhaus "Rosenpark". Er wollte die Realität des Lebens im Altenheim ausloten und erfahren, wie er im Alter wohnen und leben würde. Dieser Aufenthalt wurde im Jahr 2008 filmisch dokumentiert.

Kompromiss als Sozialtechnik

Sven Kuntze betont die Bedeutung des Kompromisses als Sozialtechnik, die in allen Bereichen des Lebens, von der Demokratie bis zum Liebesleben, unerlässlich ist. Er sieht den Kompromiss als Mittel, um durch die Wogen des Lebens zu navigieren und vielschichtige Beziehungen zu gestalten.

Kritik an Wohngemeinschaften für Senioren

Kuntze äußert sich kritisch über Wohngemeinschaften für Senioren. Er argumentiert, dass solche Wohnformen aufgrund der unterschiedlichen Gewohnheiten, Vorlieben und gesundheitlichen Probleme der Bewohner störanfällig seien. Er plädiert stattdessen für betreutes Wohnen in geräumiger Umgebung mit einem reichhaltigen Angebot an sportlichen Aktivitäten.

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Umgang mit dem Tod

Sven Kuntze hat keine Angst vor dem Tod, sondern vor dem Sterben. Er befürwortet die Sterbehilfe als eine Möglichkeit, das Leben in Würde zu beenden, wenn es nicht mehr erträglich ist. Er selbst setzt auf Verdrängung als eine psychosoziale Technik, um sich nicht mit der Endlichkeit des Lebens auseinandersetzen zu müssen.

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