Ein Schlaganfall ist ein medizinischer Notfall, der sofortige Aufmerksamkeit erfordert. Um die Anzeichen eines Schlaganfalls schnell zu erkennen, kann die FAST-Eselsbrücke verwendet werden. Dieser Artikel erklärt, wie der FAST-Test funktioniert und warum schnelles Handeln entscheidend ist.
Was ist ein Schlaganfall?
Ein Schlaganfall (Apoplex) tritt auf, wenn die Blutversorgung des Gehirns unterbrochen wird, meist durch eine verengte oder verschlossene Arterie. Dies führt zu Sauerstoffmangel in bestimmten Hirnregionen. Unbehandelt sterben Gehirnzellen ab, was zu bleibenden Schäden wie Lähmungen oder Sprachstörungen führen kann. In Deutschland erleiden jährlich etwa 270.000 Menschen einen Schlaganfall.
Warum ist schnelles Handeln wichtig?
Je schneller ein Schlaganfall behandelt wird, desto besser sind die Chancen, bleibende Schäden zu vermeiden. "Zeit ist Hirn" - jede Minute zählt, um die Auswirkungen des Schlaganfalls zu minimieren. Ein Rettungswagen sollte so schnell wie möglich gerufen werden, um den Betroffenen in ein Krankenhaus mit einer speziellen Schlaganfall-Einheit (Stroke Unit) zu bringen.
Der FAST-Test: Eine einfache Eselsbrücke zur Erkennung
Der FAST-Test ist eine leicht zu merkende Methode, um typische Anzeichen eines Schlaganfalls zu erkennen. FAST ist eine Abkürzung für:
- F - Face (Gesicht): Bitten Sie die Person zu lächeln. Achten Sie darauf, ob beide Mundwinkel nach oben zeigen oder ob ein Mundwinkel herabhängt. Eine Halbseitenlähmung kann sich durch ein ungleichmäßiges Lächeln äußern.
- A - Arms (Arme): Bitten Sie die Person, beide Arme nach vorne zu heben und die Handflächen nach oben zu drehen. Beobachten Sie, ob ein Arm absinkt oder sich dreht. Kann die Person beide Arme gleichmäßig heben?
- S - Speech (Sprache): Lassen Sie die Person einen einfachen Satz nachsprechen. Achten Sie darauf, ob die Sprache verwaschen oder unverständlich klingt. Gelingt es der Person, den Satz klar und deutlich nachzusprechen?
- T - Time (Zeit): Wenn eine der oben genannten Aufgaben nicht gelingt, wählen Sie sofort den Notruf unter 112. Geben Sie an, dass Verdacht auf einen Schlaganfall besteht, und schildern Sie die Symptome.
Die FAST-Test App der Deutschen Schlaganfall-Hilfe
Die Deutsche Schlaganfall-Hilfe bietet eine App namens "FAST-Test" an. Diese App hilft auch Laien, einen möglichen Schlaganfall zu erkennen und einen Notruf abzusetzen.
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Weitere Symptome eines Schlaganfalls
Neben den im FAST-Test genannten Anzeichen gibt es weitere Symptome, die auf einen Schlaganfall hindeuten können:
- Plötzliche Taubheit oder Schwäche, insbesondere auf einer Körperseite
- Verwirrung oder Schwierigkeiten beim Sprechen oder Verstehen
- Sehstörungen (plötzliches Verschwommensehen oder Verlust des Sehvermögens)
- Schwindel mit Gangunsicherheit oder Koordinationsproblemen
- Starke, unerklärliche Kopfschmerzen
Risikofaktoren und Prävention
Es gibt verschiedene Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit eines Schlaganfalls erhöhen können. Einige davon können beeinflusst werden:
- Bluthochdruck: Regelmäßige Kontrolle und Behandlung sind wichtig.
- Diabetes: Eine gute Blutzuckereinstellung ist entscheidend.
- Erhöhte Cholesterinwerte: Eine gesunde Ernährung und gegebenenfalls Medikamente können helfen.
- Rauchen: Der Verzicht auf Zigaretten ist einer der wichtigsten Schritte zur Prävention.
- Übergewicht und mangelnde Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität und eine ausgewogene Ernährung sind essenziell.
- Herzkrankheiten: Insbesondere Vorhofflimmern kann das Risiko erhöhen.
Die Eselsbrücke "BE SMART" kann helfen, sich die wichtigsten präventiven Maßnahmen zu merken:
- Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität
- Ernährung: Gesunde und ausgewogene Ernährung
- Sport: Regelmäßiger Sport
- Maß halten: Moderater Konsum von Alkohol
- Alkohol: Begrenzter Alkoholkonsum
- Rauchen: Verzicht auf Zigaretten
- Trägheit: Vermeidung von Inaktivität
Transitorische Ischämische Attacke (TIA) - Warnzeichen ernst nehmen
Eine TIA ist eine vorübergehende Durchblutungsstörung des Gehirns, bei der die Symptome nur kurzzeitig auftreten (wenige Sekunden oder Minuten). Auch wenn die Symptome schnell wieder verschwinden, sollte man sich umgehend in eine Notaufnahme begeben, um die Ursache abzuklären. Eine TIA kann ein Warnzeichen für einen drohenden Schlaganfall sein.
Behandlung und Rehabilitation nach einem Schlaganfall
Die Behandlung eines Schlaganfalls zielt darauf ab, die Blutversorgung des Gehirns so schnell wie möglich wiederherzustellen. Dies kann durch Medikamente (Lysetherapie) oder durch einen Kathetereingriff (Thrombektomie) erfolgen.
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Nach einem Schlaganfall ist Rehabilitation wichtig, um verloren gegangene Fähigkeiten wiederzuerlangen und die Selbstständigkeit wiederherzustellen. Die neurologische Rehabilitation umfasst Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie und neuropsychologische Therapie.
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