Schlaganfall vorbeugen mit Naturheilkunde: Maßnahmen für ein gesundes Leben

Ein Schlaganfall kann das Leben dramatisch verändern und schwerwiegende Folgen haben. Umso wichtiger ist es, präventive Maßnahmen zu ergreifen. Die Naturheilkunde bietet hierbei vielfältige Möglichkeiten, das Risiko eines Schlaganfalls zu senken und die allgemeine Gesundheit zu fördern.

Was ist ein Schlaganfall und wie entsteht er?

Ein Schlaganfall entsteht, wenn die Blutversorgung des Gehirns unterbrochen wird. Dies kann durch ein Blutgerinnsel (ischämischer Schlaganfall) oder eine Blutung im Gehirn (hämorrhagischer Schlaganfall) verursacht werden. Wenn die Arterien verkalken, wird dies als Arteriosklerose bezeichnet. Dieser Zustand ist verantwortlich für eine Vielzahl von Schlaganfällen und Herzinfarkten. Die Verstopfung der Arterien tritt auf, wenn kleine Blutplättchen an entzündetem Gewebe haften bleiben und sich darauf Fett ansammelt, erklärt der Mediziner Dietrich Grönemeyer.

Risikofaktoren erkennen und minimieren

Verschiedene Risikofaktoren begünstigen einen Hirnschlag. Manche davon lassen sich nicht beeinflussen, nämlich höheres Alter und eine genetische Vorbelastung. Daneben gibt es aber eine ganze Reihe von Risikofaktoren, bei denen Sie selbst in der Lage sind, sie zu beseitigen oder zumindest zu reduzieren. Der wichtigste Risikofaktor für einen Schlaganfall ist ein unbehandelter oder schlecht eingestellter Bluthochdruck. Des Weiteren zählt Bewegungsmangel zu den Risikofaktoren. Diese Risikofaktoren sind nicht nur für die Entstehung eines Schlaganfalls bedeutsam. Sie führen generell im Körper zu einer Arteriosklerose, also einer Verkalkung der Arterien. Darüber hinaus stellt dies auch die häufigste Ursache für einen Herzinfarkt dar.

Naturheilkundliche Maßnahmen zur Schlaganfallprävention

Die Naturheilkunde setzt auf eine ganzheitliche Betrachtung des Menschen und zielt darauf ab, die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren. Im Fokus stehen dabei eine gesunde Lebensweise, die Stärkung des Immunsystems und die Reduktion von Risikofaktoren.

Gesunde Ernährung als Basis der Prävention

Über die Ernährung und mit den richtigen Lebensmitteln lässt sich viel erreichen, wenn Sie einem Schlaganfall vorbeugen wollen. Mit der richtigen Kost verhindern Sie zudem weitere gesundheitliche Probleme wie zum Beispiel Übergewicht oder Diabetes. Setzen Sie dazu regelmäßig Obst und Gemüse auf Ihren Speiseplan. Dagegen sind Fett, Zucker sowie Salz nur in Maßen zu konsumieren. Das hält die Gefäße gesund und verhindert eine "Gefäßverkalkung" (Arteriosklerose). Das ist eine sehr wirksame Schlaganfall-Vorbeugung, denn in "verkalkten" Arterien bilden sich leicht Blutgerinnsel, die möglicherweise ein Hirngefäß (oder andere Gefäße) verstopfen. Zu einer gesunden Ernährung gehört übrigens auch, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, etwa Wasser oder Tee. Besonders älteren Menschen empfehlen Ärzte, bewusst darauf zu achten, weil das Durstgefühl im Alter abnimmt. Meiden Sie gesüßte Getränke wie Limonaden oder größere Mengen an Fruchtsäften.

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Um den Blutdruck zu senken, Übergewicht zu verlieren und venenbedingten Wassereinlagerungen in den Beinen zu vermeiden ist eine ballaststoffreiche Kost mit niedriger Energiedichte wichtig. Diese sollte kochsalzarm und überwiegend vegetarisch sein. Natürlich kann Übergewicht auch erblich bedingt sein, aber meist handelt es sich um falsches Essverhalten. Durch eine Gewichtsreduktion können Patienten ihren Blutdruck erkennbar senken. Das funktioniert mit einer Ernährung mit vegetarischer Grundtendenz besser, weil nur pflanzliche Nahrungsmittel Ballaststoffträger sind. Ein hoher Anteil von Ballaststoffen reduziert die Energiedichte von Nahrungsmitteln.

Studien haben gezeigt, dass etwa die Hälfte aller betroffenen Patienten ihren Blutdruck mit einer Verminderung der Kochsalzzufuhr senken kann. Problematisch sind die versteckten Salze, von denen wir im Allgemeinen 12-15 Gramm Salz pro Tag zu uns nehmen. Sie stecken in Wurst, Konserven, Brot, Räucherwaren, Fertigprodukten. Besser sind Getreideerzeugnisse, Gemüse, Hülsenfrüchte, Obst - also eine Ernährung mit vegetarischer Grundtendenz. Wer sich so ernährt hat niedrigere Blutfettwerte, eine geringere Neigung zu Diabetes II und zu erhöhtem Blutdruck.

Für die Blutgefäße ist die sogenannte Mittelmeer Diät besonders wünschenswert. Darunter versteht man eine Ernährung mit viel Gemüse, Olivenöl , Fisch und Nüssen. Natürlich ist es in Ordnung, sich auch ab und zu das eine oder andere Stück Torte zu gönnen. Auch übermäßiger Alkoholkonsum ist nicht gut für die Blutgefäße. Das berühmte Glas Rotwein am Tag ist allerdings erlaubt.

Bewegung und Sport für gesunde Gefäße

Auch regelmäßige Bewegung und Sport wirken der Arteriosklerose entgegen und helfen so einem Schlaganfall vorzubeugen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, sich an mindestens fünf Tagen in der Woche jeweils mindestens 30 Minuten lang zu bewegen. Schon ein regelmäßiger flotter Spaziergang hilft, Ihre Gefäße elastisch und durchgängig zu halten. Noch besser ist es, Sie betreiben Sport an der frischen Luft wie Joggen und Radfahren, oder gehen Schwimmen. Wichtig ist, dass Ihnen die Sportart gefällt und Sie ihr regelmäßig Zeit einräumen. Dabei sind keine Höchstleistungen nötig, wenn Sie einem Schlaganfall vorbeugen wollen. Ein gemäßigtes (moderates), aber regelmäßiges Training genügt zur Schlaganfall-Vorbeugung.

Regelmäßige Bewegung ist ein unabhängiger Faktor, der das Schlaganfallrisiko reduziert, was bedeutet, dass regelmässige Bewegung auch dann das Schlaganfallrisiko reduziert, wenn man die anderen Tipps nicht umsetzt. Eine weitere sehr gute Bewegungsform - besonders wenn Sie lange keinen Sport machten - ist Tai Chi. Sie trainieren damit zeitgleich Ihre Beweglichkeit, ihre Koordination, ihr Gleichgewicht und ihre Muskelkraft. Gleichzeitig hat Tai Chi meditativen Charakter, wirkt also stressreduzierend und entspannend.

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Regelmäßiges Ausdauertraining ist für alle Herz-Kreislauf-Erkrankungen wichtig. Man sollte also nicht nur mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren, sondern sich möglichst fünfmal die Woche wenigstens für 30 - besser 45 - Minuten körperlich ausagieren. Das muss nicht bis an die Leistungsgrenze gehen, sondern sollte etwa 70 Prozent der eigenen Leistungsfähigkeit ausreizen, unter dem Motto "Laufen ohne zu schnaufen". Pro Tag sollte man mindestens 3.000 Schritte machen, mit dem Ziel, dies auf 10.000 Schritte zu steigern. Man muss also wirklich aktiv werden!

Empfehlenswert sind Wandern, Nordic Walking, Schwimmen und Rad fahren. Ein gutes Pensum ist, dreimal die Woche jeweils eine halbe Stunde Sport zu treiben. Um erhöhte Cholesterin- und Blutzuckerwerte zu vermeiden, sollte auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung geachtet werden.

Übergewicht reduzieren

Gesunde Ernährung und viel Bewegung helfen Ihnen, bestehendes Übergewicht abzubauen. Dadurch lässt sich einem Schlaganfall vorbeugen, denn überschüssige Kilos steigern das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck und Arteriosklerose. Beides erhöht das Schlaganfall-Risiko deutlich! Das gilt besonders dann, wenn sich die Fettpolster hauptsächlich im Bauchbereich und rund um die inneren Organe bilden. Dieses Fettverteilungs-Muster nennen Mediziner "Apfel-Typ". Aber auch der "Birnen-Typ" mit Fettpolstern bevorzugt an Hüfte, Gesäß und Oberschenkeln begünstigt die Arteriosklerose und damit einen Hirnschlag.

Um Übergewicht und besonders Fettleibigkeit (Adipositas) abzubauen, empfehlen Ärzte, sich von Experten helfen zu lassen: So sind etwa der Hausarzt, ein Ernährungsberater und ein Sportmediziner die richtigen Ansprechpartner, die individuell passende Ratschläge geben. Sie unterstützen Sie dabei, Ihr Gewicht in den Griff zu bekommen und helfen Ihnen damit zugleich, negativen Folgen wie Herzinfarkt und Schlaganfall vorzubeugen.

Nikotin und Alkohol vermeiden

Rauchen hat viele negative Auswirkungen auf die Gesundheit. Unter anderem erhöht es das Schlaganfall-Risiko um das Zwei- bis Vierfache! Der Verzicht auf Nikotin ist also ein wichtiger Baustein der Schlaganfall-Vorbeugung. Wenn Sie die Rauch-Entwöhnung nicht allein schaffen, fragen Sie Ihren Arzt um Rat oder schließen Sie sich einer Selbsthilfegruppe an.

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Alkohol ist für den Körper ein Gift, das verschiedenste Schäden verursacht, unter anderem im Gehirn: Schon in geringen Mengen erhöhen Wein, Bier & Co. das Risiko für eine Hirnblutung, die zweithäufigste Form von Schlaganfällen. Bei größeren Mengen Alkohol steigt auch die Gefahr für einen Hirnschlag durch Minder-Durchblutung (ischämischer Schlaganfall), der häufigsten Form von Apoplex.

Stressmanagement

Stress - auch emotionaler Natur - hat auf Dauer ernste gesundheitliche Folgen. Unter anderem erhöht er den Blutdruck und Cholesterin-Spiegel, wodurch die Gefahr für Arteriosklerose ansteigt. Außerdem greifen Menschen unter Stress häufiger zu Zigaretten oder Alkohol. All diese Faktoren begünstigen einen Schlaganfall. Vermeiden Sie also nach Möglichkeit Stress-Auslöser im Job und zu Hause. Sorgen Sie zudem aktiv für Entspannung und Ausgleich zum hektischen Alltag. Versuchen Sie zum Beispiel, Aufgaben zu delegieren und Leistungsansprüche zu senken - auch die eigenen!

Reduzieren Sie bewusst Störreize wie ständiges Radio-Gedudel im Hintergrund im Haushalt oder am Arbeitsplatz. Regelmäßige Ruhepausen im Alltag und Entspannungs-Techniken wie Autogenes Training verringern ebenfalls Stress oder verbessern den Umgang damit und sind somit eine wertvolle Hilfe, wenn man Schlaganfall vorbeugen will. Entspannungsverfahren mit autosuggestiven Anteilen wie Autogenes Training sind weniger gut geeignet. Besser ist beispielsweise Progressive Muskelrelaxation.

Behandlung von Grunderkrankungen

Erkrankungen wie Bluthochdruck, erhöhter Cholesterin-Spiegel, Vorhofflimmern oder Diabetes steigern nachweislich das Risiko für einen Hirnschlag. Zur Vorbeugung ist es ratsam, solche Erkrankungen zu behandeln. Dabei ist nicht nur der Arzt gefragt - Sie selbst haben ebenfalls die Möglichkeit einen Beitrag leisten und sollten das auch tun. Beherzigen Sie zum Beispiel konkrete Ratschläge hinsichtlich Ernährung und Bewegung. Sie verbessern so nicht nur Blutdruck-, Blutzucker- und Cholesterin-Werte, sondern beugen zugleich auch Folge-Erkrankungen wie einem Schlaganfall vor. Besteht bereits ein entsprechender Therapie-Plan, achten Sie darauf, dass Sie diesen einhalten und verschriebene Medikamente ordnungsgemäß einnehmen.

Naturheilkundliche Mittel und Methoden

Während in der Akuttherapie eines Schlaganfalls die Naturheilkunde keine Rolle spielt, kann man in der Nachsorge oder auch zur Prävention eines Schlaganfalls durchaus darauf zurückgreifen.

Ein bekanntes Nahrungsergänzungsmittel ist beispielsweise Ginkgo biloba. Es wird zur Verbesserung der Durchblutung bei Durchblutungsstörungen eingesetzt. Auch Knoblauch wird zur Schlaganfallprävention empfohlen. Auch homöopathische Medikamente werden zur Vorbeugung eines Schlaganfalls eingesetzt. Hierzu zählen Acidum hydrocyanicum und hydrofluoricum, sowie Glonoinum, diverse Kaliumverbindungen (chloratum, nitricum, phosphoricum) und Xanthocylum fraxineum. Bei selbst ausgewählten homöopathischen Mitteln sind die Potenzen D6 und D12 zu empfehlen. Es gibt auch diverse Hausmittel, die angewandt werden, um das Schlaganfallrisiko zu reduzieren. Beispielsweise werden Tees aus Birkenblättern, Frauenmantel, Brennnessel, Arnika, Ackerschachtelhalmen, Scharfgarbe, Silberware und Lavendel empfohlen Einen Teelöffel einer Mischung sollte man in einer Tasse mit Wasser aufkochen. Nach 15 Minuten Ziehzeit kann man den Tee vor dem Essen trinken. Darüber hinaus gibt es auch eine Kräuterweinmischung, die man dreimal täglich trinken kann. Hier vermischt man Angelikawurzel, Salbei, Bertramwurzel, Ysop, Rosmarin, Nelkenwurz und Majoran. Von dieser Mischung nimmt man eine Menge, die etwa einer Breite von drei Fingern entspricht, und kocht dies mit einer Tasse Apfelwein auf.

Regelmäßiges Gefäßtraining fördert bei einer arteriellen Durchblutungsstörung die sogenannten Umgehungskreisläufe; dazu kann man unterstützend auch Kneipp-Anwendungen nutzen. Patienten mit Schaufenster-Krankheit hilft beispielsweise das Gehstreckentraining: Dreimal am Tag mit hohem Tempo gehen - das bedeutet 120 Schritte pro Minute bis zur Schmerzgrenze. Denn der Schmerz ist das Signal: "Ah jetzt reicht die Sauerstoffversorgung fürs Gewebe nicht aus!" Dann bleibt der Patient stehen, bis der Schmerz weg ist, und geht wieder los. Das wiederholt man mehrfach am Tag. Bei diesem speziellen physikalisch-therapeutischen Training liegt man auf dem Rücken, die Beine werden möglichst mit durchgedrückten Knieen senkrecht hochgestreckt. Dann beugt und überstreckt man die Füße bis an die Schmerzgrenze oder macht kreisende Bewegungen in den Fußgelenken. Diese spezielle Reflexzonentherapie eignet sich für Patienten mit einer Durchblutungsstörung der Beinarterien. Sie wurde von einer Physiotherapeutin entwickelt, die dadurch ihre eigenen Durchblutungsstörungen der Beinarterien behandelt hat.

Warnzeichen erkennen und richtig handeln

Es ist wichtig, die Symptome eines Schlaganfalles zu kennen, um keine Zeit zu verlieren (sollte es tatsächlich einmal so weit kommen) und sofort einen Notarzt zu rufen oder sich in die Klinik fahren zu lassen. Mit dem sog.

  • Face: Bitten Sie die betreffende Person zu lächeln. Bei einem Schlaganfall ist dies oft nur einseitig möglich, was auf eine halbseitige Lähmung hindeutet.
  • Arms: Bitten Sie die betreffende Person, die Arme nach oben zu strecken. Bei einem Schlaganfall mit Lähmung können nicht beide Arme nach oben gestreckt werden.
  • Speech: Bitten Sie die betreffende Person, einen einfachen Satz zu sagen, den Sie vorsprechen. Hier zeigen sich Sprachstörungen, wenn ein Schlaganfall vorliegt.
  • Time: Der Betriff Time deutet darauf hin, sofort den Notarzt anzurufen (in Europa 112), wenn die ersten drei Symptome zutreffen.

Jemand berichtet, kürzlich für gefühlt rund eine Minute nicht mehr in der Lage gewesen zu sein zu sprechen. Darüber hinaus war es in letzter Zeit schon einmal vorgekommen, dass der Betroffene kurzzeitig seine Tasse nicht mehr heben konnte. Solche Schilderungen werden in der Medizin in aller Regel unter Einsatz bildgebender Verfahren abgeklärt, um einen Schlaganfall auszuschließen. Oft bleiben diese Untersuchungen aber unauffällig. Meist wird dann die Diagnose „transitorisch-ischämische-Attacke“, kurz: TIA, gestellt - eine Art Vorstufe eines Schlaganfalls. Aber auch bei nachgewiesenem Schlaganfall bleibt in rund 20 Prozent der Fälle die tieferliegende Ursache zunächst ungeklärt, vor allem bei Schlaganfällen infolge von Embolien. Man spricht dann von „kryptogenen Schlaganfällen“. Nach aktuellem Kenntnisstand kann dahinter unter anderem ein Vorhofflimmern stecken, das manchmal nur kurzzeitig auftritt und auch bei mehreren Langzeit-EKGs nicht immer zu erkennen ist.

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