Die Gürtelrose, auch bekannt als Herpes Zoster, ist eine Viruserkrankung, die durch die Reaktivierung des Varizella-Zoster-Virus (VZV) verursacht wird, dem gleichen Virus, das auch Windpocken auslöst. Nachdem eine Person Windpocken hatte, verbleibt das Virus inaktiv in Nervenzellen in der Nähe des Rückenmarks. Unter bestimmten Bedingungen, insbesondere bei einem geschwächten Immunsystem, kann das Virus reaktiviert werden und eine Gürtelrose verursachen.
Früher infizierten sich jährlich etwa 750.000 Menschen mit Gürtelrose. Nach der Einführung der Impfempfehlung sank die Quote. In den letzten Jahren ist jedoch ein Aufwärtstrend zu verzeichnen. Mittlerweile gibt es etwa 300.000 bis 400.000 Gürtelrose-Diagnosen.Die Gürtelrose äußert sich typischerweise durch einen schmerzhaften, bläschenartigen Ausschlag, der sich auf einen bestimmten Bereich des Körpers beschränkt, oft in Form eines Gürtels. Die Erkrankung kann mit starken Nervenschmerzen einhergehen, die auch nach Abheilen des Ausschlags bestehen bleiben können. Diese anhaltenden Schmerzen werden als Post-Zoster-Neuralgie (PZN) bezeichnet und können die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen.
Ursachen und Symptome der Gürtelrose
Die Erstinfektion mit dem Varizella-Zoster-Virus findet im Rahmen einer Windpocken-Erkrankung statt. Auch wenn diese überstanden ist, bleiben lebenslang Erreger im Körper zurück. Diese nisten sich zumeist in bestimmten Nervenzellen nahe des Rückenmarks ein, wo sie zunächst völlig inaktiv ruhen, ohne Beschwerden zu verursachen. Aufgrund bestimmter Auslöser kann es jedoch - oft erst viele Jahre später - zu einer Reaktivierung der Viren kommen. Als Ursachen hierfür gelten:
- Ein geschwächtes Immunsystem
- Fortgeschrittenes Alter
- Sonstige Erkrankungen
- Stress
Doch auch ohne ersichtlichen äußeren Anlass können die Erreger in eine erneute Phase der Aktivität übergehen. Der reaktivierte Erreger beginnt dann, sich zu vermehren und sich entlang der Nervenbahnen auszubreiten. Dadurch verursacht er Schmerzen, die schließlich von einem bläschenartigen Ausschlag gefolgt werden. Anders als bei den Windpocken, die sich überall am Körper zeigen, bleibt die Gürtelrose jedoch auf ein überschaubares Areal beschränkt.
Zu den typischen Symptomen der Gürtelrose gehört ein brennender, bohrender oder schneidender Schmerz im Hals-, Schulter- oder Rumpfbereich. Dieser zeigt sich zumeist in höherem Lebensalter. Junge Menschen hingegen erleben den Beginn der Gürtelrose oft schmerzfrei. Nach einigen Tagen zeigen sich schließlich bandförmige Formationen flüssigkeitsgefüllter Bläschen, die sich auf ein Hautsegment oder eine Körperseite konzentrieren. Der Ausschlag zeigt sich immer in dem Hautbereich, der mit dem Nerv verbunden ist, den die Viren zu ihrer Ausbreitung genutzt haben. Daher ist der Ausschlag bei einer Gürtelrose örtlich begrenzt.
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Konventionelle Behandlung der Gürtelrose
Die konventionelle Behandlung der Gürtelrose zielt darauf ab, die Virusvermehrung zu hemmen, die Schmerzen zu lindern und Komplikationen zu vermeiden. Virustatika wie Aciclovir, Valaciclovir oder Brivudin werden eingesetzt, um die Virusvermehrung zu stoppen und die Heilung zu beschleunigen. Schmerzmittel wie Paracetamol, Ibuprofen oder Opioide können zur Linderung der akuten Schmerzen eingesetzt werden. Bei einer bakteriellen Superinfektion des Ausschlags können Antibiotika erforderlich sein.
Schüßler-Salze als ergänzende Behandlung
Neben der konventionellen Behandlung können Schüßler-Salze als ergänzende Therapie zur Linderung von Nervenschmerzen und zur Unterstützung des Heilungsprozesses bei Gürtelrose eingesetzt werden. Schüßler-Salze sind homöopathisch verdünnte Mineralsalze, die nach dem Konzept von Dr. Wilhelm Heinrich Schüßler bestimmte biochemische Prozesse im Körper positiv beeinflussen sollen.
Auswahl der geeigneten Schüßler-Salze
Die Auswahl der geeigneten Schüßler-Salze richtet sich nach den individuellen Symptomen und Beschwerden des Patienten. Einige der häufiger verwendeten Schüßler-Salze bei Gürtelrose und Nervenschmerzen sind:
Nr. 3 Ferrum phosphoricum (Eisenphosphat): Wird zur Ersten Hilfe und zu Beginn von Krankheiten eingesetzt. Es soll die Bindung von Sauerstoff an die roten Blutkörperchen unterstützen, die diesen dann zu allen Körperzellen transportieren. Ferrum phosphoricum ist bedeutend für den Energiehaushalt im Körper. Es wird gerne zur Ersten Hilfe ein - unter anderem als Schmerz- und Entzündungsmittel, zur Wundheilung und Blutungsstillung. Der Mineralstoff wirkt in diesen Fällen unterstützend und hilfreich. Vorbeugend eingenommen soll Schüßler-Salz Nr. 3 Ferrum phosphoricum das Immunsystem und die Konzentrationsfähigkeit unterstützen. Außerdem dient es laut Schüßler-Lehre dazu, Heuschnupfen vorzubeugen oder zu lindern. Für geschwächte oder für sportlich aktive Menschen soll Ferrum phosphoricum D12 ein wichtiges Mittel sein, das zur Verbesserung der Sauerstoffversorgung beiträgt. Durch besondere Belastungen, wie durch Kälte im Winter, wird häufig sehr viel Eisen verbraucht. Eisenmangel kann entstehen. Wenn dies der Fall ist, greift der Körper manchmal auf Notmaßnahmen zurück. Er erhöht die Temperatur und den Stoffwechselumsatz, Fieber entsteht. Durch Schüßler-Salz Nr. 3 soll dieser Prozess reguliert werden.
Nr. 5 Kalium phosphoricum (Kaliumphosphat): Wirkt auf den Kräftehaushalt im Körper. Das Schüßler-Salz Nr. 5 gilt als wichtiges Mittel für die Nerven und die Psyche. Es ist von Bedeutung für die reibungslose Funktion des Nerven- und Muskelgewebes. Kalium phosphoricum ist ein wichtiger Bestandteil der Nervenbahnen.
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Nr. 7 Magnesium phosphoricum (Magnesiumphosphat): Magnesium phosphoricum ist ein wichtiger Bestandteil der Nervenbahnen. Es dient als Baumaterial für die Nervenzellen. Bei Nervenbelastungen besteht oft ein Mangel an diesem Mineralstoff. Magnesium phosphoricum ist ein wichtiger Bestandteil der Nervenbahnen. Es hat eine positive Wirkung, wenn Nervenschmerzen mit ins Spiel kommen. Das Salz ist besonders beliebt und bekannt in Form der „Heißen Sieben“.
Nr. 8 Natrium chloratum (Natriumchlorid): Damit die Noxen (Viren) besser aus dem Körper ausgeschwemmt werden können, ist das Schüßler-Salz Nr. 8, Natrium chloratum, angezeigt.
Nr. 10 Natrium sulfuricum (Natriumsulfat): Ein weiteres Salz, das die Ausscheidung forciert, ist das Schüßler-Salz Nr. 10, Natrium sulfuricum. Es hat eine entzündungshemmende Wirkung, was den Heilverlauf zusätzlich begünstigt.
Nr. 21 Zincum chloratum (Zinkchlorid): Zur Immunstärkung und zur Stabilisierung des Nervensystems trägt das Schüßler-Salz Nr. 21, Zincum chloratum, bei. Bei einem Herpes Zoster sollte dieses Salz im Rahmen einer Schüßler-Salz-Anwendung nicht fehlen.
Anwendung und Dosierung
Die Schüßler-Salze werden in der Regel in Form von Tabletten eingenommen, die im Mund zergehen gelassen werden. Die Dosierung richtet sich nach der Art und Stärke der Beschwerden. In akuten Fällen können die Salze häufiger eingenommen werden, beispielsweise alle halbe bis ganze Stunde. Bei chronischen Beschwerden ist eine weniger häufige Einnahme ausreichend, beispielsweise zwei- bis dreimal täglich.
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Es ist ratsam, sich vor der Anwendung von Schüßler-Salzen von einem Arzt, Heilpraktiker oder Apotheker beraten zu lassen, um die geeigneten Salze und die richtige Dosierung zu ermitteln.
Fallbeispiele und Empfehlungen aus dem Forum
In verschiedenen Online-Foren und Kommentarbereichen finden sich zahlreiche Berichte von Personen, die Schüßler-Salze zur Behandlung von Gürtelrose und Nervenschmerzen eingesetzt haben. Einige Beispiele:
- Eine Person mit Gürtelrose im Gesicht/Kopf und starken Nervenschmerzen erhielt die Empfehlung, Nr. 2 Calcium phos. D6, Nr. 4 Kalium chlorat. D6, Nr. 5 Kalium phos. D6 und Nr. 7 Magnesium phos. D6 einzunehmen.
- Eine andere Person mit Gürtelrose im Rückenbereich und Flanke erhielt nach einer Medikamentengabe die Empfehlung, Nr. 5 Kalium phos., Nr. 8 Natrium chlorat. und Nr. 7 Magnesium phos. einzunehmen.
- Eine Person mit Juckreiz und Überempfindlichkeit der Haut nach Abheilen der Bläschen wurde Nr. 5 Kalium phos., Nr. 7 Magnesium phos. und Nr. 21 Zincum chlorat. empfohlen.
Diese Beispiele zeigen, dass die Auswahl der Schüßler-Salze individuell auf die jeweiligen Beschwerden abgestimmt werden kann.
Weitere unterstützende Maßnahmen
Neben der konventionellen Behandlung und der Anwendung von Schüßler-Salzen können weitere Maßnahmen zur Linderung der Beschwerden und zur Unterstützung des Heilungsprozesses beitragen:
- Hautpflege: Eine sorgfältige Hautpflege ist wichtig, um den Ausschlag sauber und trocken zu halten und eine bakterielle Superinfektion zu vermeiden. Kühlende Umschläge können den Juckreiz lindern.
- Ernährung: Eine ausgewogene und basenreiche Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten kann das Immunsystem stärken und den Heilungsprozess unterstützen.
- Stressreduktion: Stress kann das Immunsystem schwächen und den Heilungsprozess verzögern. Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder autogenes Training können helfen, Stress abzubauen.
- Homöopathie: Neben den Schüßler-Salzen können auch homöopathische Mittel zur Behandlung von Gürtelrose und Nervenschmerzen eingesetzt werden. Die Auswahl des geeigneten Mittels sollte jedoch von einem erfahrenen Homöopathen erfolgen.
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