Durchfall und Krämpfe in der Schwangerschaft: Ursachen, Risiken und Behandlung

Alle Schwangerschaftsbeschwerden können aus unterschiedlichen Gründen entstehen. Genauso verhält es sich auch bei Durchfall. Meist ist eine Ernährungsumstellung oder eine körperliche Veränderung im Zusammenhang mit der Schwangerschaft der Grund. Oft ist die Reizung des Darms nicht besonders stark ausgeprägt und kann sich mit Verstopfungen abwechseln. Sollten Sie aber unter starkem Durchfall leiden, kann eine Infektion vorliegen und Sie sollten umgehend Ihren Arzt aufsuchen.

Was ist Durchfall?

Von Durchfall oder Diarrhö spricht man erst, wenn ein besonders häufiger Stuhlgang auftritt, öfter als dreimal am Tag, sich die Beschaffenheit des Stuhls verändert und breiiger oder dünnflüssiger wird mit mindestens 75 Prozent Wasseranteil, die Menge des Stuhls etwa 250 Gramm täglich übersteigt. Weiterhin unterscheidet man zwischen akutem Durchfall mit einer Dauer von bis zu zwei Wochen, anhaltendem Durchfall zwischen zwei und vier Wochen und chronischem Durchfall, der sogar bis zu vier Wochen andauern kann.

In der Regel kommt es in der Schwangerschaft nicht besonders häufig zu Durchfall. Leiden Sie aber doch an Durchfall, dann sollte es Ihnen nach zwei bis drei Tagen bessergehen, sonst kann ein Flüssigkeitsmangel und ein Elektrolytverlust eintreten. Wenn viele Reize und Emotionen auf Sie einwirken, kann Ihr Körper unterschiedlich reagieren. Eine mögliche, körperliche Reaktion ist Durchfall.

Ursachen von Durchfall in der Schwangerschaft

Warum Sie von Durchfall in der Schwangerschaft betroffen sind, kann unterschiedliche Ursachen haben. Normalerweise zählt Diarrhö nämlich nicht zu den gängigen Schwangerschaftsbeschwerden. Ein gereizter Darm kann nicht durch die Hormonumstellung entstehen, denn die Schwangerschaftshormone bewirken eher Verstopfungen.

Ernährungsumstellung

Häufig liegt der Grund in einer Ernährungsumstellung. Viele Schwangere ernähren sich während der Schwangerschaft bewusster und stellen ihre Ernährung auf Vollkornkost, viel Obst und Gemüse um. Durch diese Ballaststoffe können Sie leichten Durchfall bekommen. Nach einer gewissen Zeit hat sich der Darm auf die veränderte Ernährung eingestellt und die Verdauung passt sich der neuen Situation an. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung sollten Sie unbedingt für die Entwicklung Ihres Kindes beibehalten.

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Seelische Belastungen

Seelische Belastungen können ebenfalls Durchfall auslösen. Stress, Hektik, Angst und auch ein positives Gefühl wie nervöse Vorfreude auf Ihr Baby können Auswirkungen auf den Magen-Darm-Bereich haben.

Körperliche Veränderungen

Im Verlauf der Schwangerschaft nimmt die Größe der Gebärmutter immer weiter zu. Dadurch drückt sie vermehrt auf den Darm und beeinträchtigt die Darmpassage. Sollten Sie sich schon kurz vor Ihrem Entbindungstermin befinden, kann Durchfall auch das Einsetzen der Geburt ankündigen.

Weitere Ursachen

Daneben gibt es natürlich noch weitere Ursachen für Durchfall, die sich nicht von denen außerhalb der Schwangerschaft unterscheiden:

  • Verdorbene Lebensmittel: Sollten Sie verdorbene Lebensmittel verzehrt haben, ist der Durchfall meist nur von kurzer Dauer. Trotzdem, sollte der Verdacht einer Lebensmittelvergiftung bestehen, weil Sie z. B. größere Mengen eines verdorbenen Lebensmittels zu sich genommen haben, holen Sie schnell ärztlichen Rat ein. Aber auch, wenn Sie sich nach Verzehr einer Speise einfach „nur“ beunruhigt oder besorgt fühlen, scheuen Sie sich nicht, Ihren Arzt zu kontaktieren oder im Zweifel den Vergiftungsnotruf anzurufen.
  • Magen-Darm-Virus: Bei einem Magen-Darm-Virus mit Durchfall und Erbrechen sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen.
  • Allergien und Unverträglichkeiten: Sofern Sie gegen bestimmte Lebensmittel allergisch sind oder Unverträglichkeiten haben, kann es ebenfalls zu Durchfall kommen.
  • Reisedurchfall: Besondere Vorsicht ist im Urlaub geboten, denn Durchfall gehört zu den häufigsten Reisekrankheiten weltweit. Grund dafür sind vor allem die klimatischen Bedingungen, die es Krankheitserregern leicht machen, sich im Trinkwasser und in Lebensmitteln zu vermehren. Achten Sie deshalb bei der Wahl des Reiseziels auf die hygienischen Verhältnisse und die ärztliche Versorgung vor Ort.

Magnesium und Durchfall

Die zusätzliche Einnahme von Magnesium kann durchaus zu Durchfall in der Schwangerschaft führen. Da der Magnesiumbedarf nun erhöht ist, versuchen viele Schwangere, den Mehrbedarf durch entsprechende Präparate zu decken. Bei einer besonders hohen Magnesiumkonzentration wird jedoch mehr Wasser in den Darm gezogen, was in der Folge einen Durchfall begünstigen kann. Falls du das Gefühl hast, der Durchfall könnte durch die Einnahme von Magnesium ausgelöst worden sein, besprich das am besten mit deiner Ärztin / deinem Arzt. Die Tageshöchstmenge liegt für Magnesium bei etwa 250 mg und sollte nicht überschritten werden, da es sonst zu Durchfall als Folgeerscheinung kommen kann.

Risiken von Durchfall in der Schwangerschaft

Starken Durchfall in der Schwangerschaft sollten Sie durchaus ernst nehmen, denn durch den andauernden Flüssigkeits- und Salzverlust verliert Ihr Körper wichtige Mineralstoffen wie z. B. Kalium. Durchfall spielt sich im Magen-Darm-Trakt ab und schadet Ihrem Baby daher nicht direkt. Die mögliche Folge von Diarrhö kann aber eine zu niedrige Nährstoffversorgung für Ihr Baby sein.

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Zwar verlaufen die meisten Durchfallerkrankungen in der Schwangerschaft ohne weitere Probleme, dennoch kann es in seltenen Fällen zu Komplikationen kommen. In erster Linie folgen für Schwangere auf den Durchfall oft weitere Beschwerden. Flüssigkeitsverlust und Kreislaufprobleme, Abgeschlagenheit und Schwäche können Folgeerscheinungen des Durchfalls sein. Vor allem starker Verlust von Flüssigkeit kann unter Umständen zu Kaliummangel führen. Das wiederum kann eine Muskelschwäche nach sich ziehen und damit ein Risiko für dich und dein Kind werden. Viel Ruhe und reichlich Flüssigkeit sind bei Durchfall in der Schwangerschaft daher das A und O.

Für dein Baby kann Durchfall gefährlich werden, wenn er durch eine Lebensmittelinfektion mit Listerien (Bakterien, die oft in rohen Lebensmitteln zu finden sind), Salmonellen oder durch eine Schmierinfektion der Vagina ausgelöst wurde. Starker, wässriger Durchfall in der Schwangerschaft kann auf eine Listeriose hindeuten, die im schlimmsten Fall sogar zu einer Frühgeburt führt.

Die Wahrscheinlichkeit für einen Durchfall steigt vor allem im dritten Trimester an, weil die Gebärmutter zum Ende der Schwangerschaft zunehmend auf den Darm drückt. Durchfall in der fortgeschrittenen Schwangerschaft kann ein Zeichen dafür sein, dass die Geburt kurz bevorsteht. Es besteht aber kein Grund zur Sorge, wenn es bereits einige Wochen vor dem errechneten Geburtstermin zu Durchfall kommt: Dies ist kein Hinweis auf eine mögliche Frühgeburt.

Kann Durchfall eine Fehlgeburt auslösen? Nicht nur der Durchfall selbst, sondern auch bestimmte Durchfall-Erreger stellen für das Ungeborene eine Gefahr dar. Das gilt vor allem für Bakterien der Gattung Listeria sowie für Salmonellen, denn beide Erreger können über die Nabelschnur und die Plazenta auf das Kind übergehen. Bei einer Salmonellose passiert das nur sehr selten, allerdings besteht in diesem Fall das Risiko einer Frühgeburt. Infiziert sich das ungeborene Kind mit Listerien, kann es zu frühzeitigen Wehen bis hin zu einer Früh- oder Totgeburt kommen.

Listeriose

Listeriose ist eine Infektionskrankheit, die durch Bakterien ausgelöst wird. Diese Bakterien können überall in der Umwelt vorkommen und sind für gesunde Menschen meist vollkommen harmlos. Menschen mit eingeschränktem Immunsystem, beispielsweise ältere Personen, Kinder, aber auch Schwangere, sind jedoch deutlich anfälliger für diese Bakterien, die vor allem auf rohen Nahrungsmitteln vorkommen. Schwangere zeigen entweder keine oder grippeähnliche Symptome. Zu letzteren kann auch Durchfall gehören.

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Eine Listeriose fühlt sich oft an wie eine Grippe. Das Tückische ist: Während du vielleicht nur leichte Symptome hast, kann die Infektion auf dein Baby übergehen und für das Kleine ernsthafte Folgen haben. Achte deshalb auf diese Kombi:

  • Fieber und Schüttelfrost
  • Muskel- und Gliederschmerzen
  • Starke Müdigkeit
  • Magenschmerzen, Übelkeit und/oder Durchfall

Diese Symptome können auch erst Wochen später auftreten oder für dich als Schwangere auch nur sehr mild verlaufen. Wenn du also den kleinsten Verdacht hast, vielleicht weil du etwas Riskantes gegessen hast, zögere nicht und sprich mit deiner Ärztin oder deinem Arzt darüber. Sicher ist sicher! Zwar haben schwangere Frauen gegenüber der Allgemeinbevölkerung ein etwa zehn- bis zwölffach erhöhtes Risiko für Listerien-Infektionen, dennoch sind Listeriosen insgesamt selten. Ein Befall ist weder am Aussehen noch am Geruch der Lebensmittel erkennbar. Zudem überleben Listerien auch in Kühlschränken und Tiefkühltruhen, sie lassen sich ausschließlich durch Erhitzen und Pasteurisieren sicher abtöten.

Salmonellen

Eine Infektion mit Salmonellen (Salmonellose) ist häufig mit anhaltendem heftigem Durchfall verbunden, manchmal kommen Fieber und blutige Durchfälle hinzu. Die Salmonelleninfektion ist eine klassische Lebensmittelinfektion und heilt in aller Regel folgenlos aus. Eine schwere Salmonelleninfektion kann jedoch in eine Sepsis übergehen und damit das Risiko einer Frühgeburt erhöhen.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Sollten Sie mehr als drei Tage lang an starkem Durchfall leiden und sich matt und erschöpft fühlen, suchen Sie unbedingt Ihren Arzt auf und lassen sich von ihm behandeln. Das Gleiche gilt natürlich auch, wenn Sie keine Besserung verspüren oder Schmerzen, Krämpfe, Kreislaufprobleme sowie Fieber verspüren.

Allgemein gilt: Magenkrämpfe, Magenschmerzen und breiiger Stuhlgang sowie Fieber während der Schwangerschaft können Alarmzeichen sein, die du nicht ignorieren solltest. Suche im Falle eines Falles also lieber deine Ärztin / deinen Arzt auf, um jegliches Risiko zu vermeiden!

Besonders aufmerksam solltest du aber werden, wenn eines dieser 7 Warnzeichen auf dich zutrifft:

  1. Es hört nicht auf: Der Durchfall quält dich schon länger als 2 Tage.
  2. Es ist wirklich heftig: Du rennst ständig zur Toilette, mehr als dreimal am Tag, und der Durchfall ist sehr wässrig oder breiig.
  3. Du hast Fieber: Deine Temperatur steigt stetig an und beträgt 38 °C oder mehr.
  4. Dir ist übel: Du spürst Übelkeit oder musst sogar erbrechen.
  5. Du hast Schmerzen: Es ist mehr als nur ein Unwohlsein, dass die meisten Menschen bei Durchfall erleben - du hast ganz klar Bauchschmerzen oder Magenkrämpfe.
  6. Du siehst Blut im Stuhl: Blut im Stuhl muss immer ärztlich abgeklärt werden.
  7. Du fühlst dich schlapp und ausgetrocknet: Anzeichen für eine Dehydration sind Schwindel, ein trockener Mund oder sehr dunkler Urin.

Hier gilt: Lieber einmal zu viel bei deinem Arzt/deiner Ärztin anrufen als einmal zu wenig.

Was tun bei Durchfall in der Schwangerschaft?

Bei normalem Durchfall verhalten Sie sich am besten so wie Sie es auch vor der Schwangerschaft getan haben. Durch den Durchfall kann Ihr Körper seinen Flüssigkeits- und Salzhaushalt nicht aufrechterhalten. Um nicht zu dehydrieren lautet der wichtigste Tipp daher: Trinken Sie ausreichend - am besten 3 Liter Wasser, ungezuckerten Kräuter- oder Früchtetee am Tag. Ruhen Sie sich aus und achten Sie auf Wärme, z. B. mit einer Wolldecke oder wärmen Sie sich ein Kirschkernkissen oder eine Wärmflasche.

Eines ist bei Durchfall in der Schwangerschaft besonders wichtig: viel trinken. Durch den häufigen Stuhlgang verliert dein Körper nämlich Wasser. Damit du nicht dehydrierst, solltest du viel stilles Wasser zu dir nehmen.

Ernährung bei Durchfall

Während der Schwangerschaft sollten Sie versuchen, auf Medikamente zu verzichten und zu Hausmitteln zu greifen.

Das solltest du besser meiden:

  • blähendes Gemüse wie zum Beispiel alle Kohlsorten, Hülsenfrüchte und Zwiebeln
  • Kaffee, Fruchtsäfte und Milch, die den Magen- und Darmtrakt reizen
  • fettige, stark gewürzte oder süße Speisen

Das tut dir jetzt gut:

  • Nimm kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt zu dir!
  • Nimm lieber leicht verdauliche Nahrung zu dir. Gedämpfte Karotten, zerdrückte Bananen und geriebener Apfel tun ebenso gut wie Zwieback und Nudelsuppe.
  • Geeignet sind zerdrückte Bananen, geriebene Äpfel, Möhren und Heidelbeeren mit Porridge oder Zwieback.
  • Klare Hühnersuppe kann guttun und liefert dir zusätzlich Flüssigkeit.
  • Salzstangen, Reiswaffeln und Zwieback können helfen, den Elektrolyt-Haushalt auszugleichen.

Hausmittel, die bei Durchfall helfen können:

  • Trinken Sie mehrmals am Tag abgekühlte Hühner- oder Gemüsebrühe, so nehmen Sie Salze auf.
  • Durch den Verzehr von Salzstangen, Zwieback und ungewürztem Knäckebrot nehmen Sie ebenfalls Salz zu sich, schonen den Darm und helfen, den Elektrolythaushalt auszugleichen.
  • Ebenfalls leicht verdaulich und magenschonend sind Nudelsuppen und Toastbrot.
  • Geriebene Karotten, Bananen und Äpfel haben eine stopfende Wirkung und machen den Stuhl fester. Bananen liefern dem Körper zudem Kalium.
  • Wählen Sie beruhigende Teesorten wie Fencheltee, der entblähend wirkt, und Kamillentee, der eine lindernde Wirkung auf die Schleimhaut von Magen und Darm hat.
  • Schwarzer Tee gilt ebenfalls als Hausmittel, denn seine Gerbstoffe haben eine stopfende Wirkung und beruhigen die Verdauung. Lassen Sie den Tee mindestens 10 Minuten ziehen, damit die Gerbstoffe gelöst sind. Beschränken Sie den Genuss von mildem Schwarztee auf eine Tasse.
  • Vermeiden Sie schwer verdauliche und fettige Nahrungsmitteln wie Eier, Butter und blähendes Kohlgemüse sowie Hülsenfrüchte.

Medikamente gegen Durchfall

Wenn Sie unter Durchfall in der Schwangerschaft leiden, sollten Sie keinesfalls selbst zu Medikamenten greifen. Gegen einen vermehrten Flüssigkeitsverlust kann eine Elektrolytersatzlösung helfen, die Ihnen Ihr Arzt bei Bedarf verschreiben wird. Natürliche Arzneimittel wie Kohletabletten, Apfelpektin und Kaolin gelten während der Schwangerschaft als nicht bedenklich. Pektine werden freigesetzt, sobald Sie ein Stück Apfel im Mund zu Mus zerkauen. Kaolin ist eine Ton- oder Porzellanerde, die bindend wirkt und Wasser aufnimmt. Arzneimittel gegen Durchfall stellen die Magen-Darm-Muskulatur ruhig. In der Schwangerschaft ist hier besondere Vorsicht geboten. Egal, in welcher Woche deiner Schwangerschaft du dich aktuell befindest: Jede Veränderung deines Körpers wirft neue Fragen auf. Wenn du plötzlich feststellst, dass du an Durchfall leidest, kann das beunruhigend sein.

Häufiger Stuhlgang in der Schwangerschaft ist ein lästiges Thema. Der Griff zu frei verkäuflichen Medikamenten liegt dann oft nahe, ist jedoch während der Schwangerschaft nicht unbedingt empfehlenswert. Nur eine Ärztin / ein Arzt kann einschätzen, ob und welche Medikamente bei deinen Symptomen und in deiner Situation sinnvoll sind. Bitte hole also immer erst medizinischen Rat ein, wenn du über die Einnahme von Arzneimitteln nachdenkst!

Natürliche Heilmittel: Es gibt einige pflanzliche Heilmittel, die bei akutem Durchfall in der Schwangerschaft schädliche Stoffe im Darm binden und dadurch Linderung versprechen. Dazu zählen Kohletabletten (Einnahme 2 bis 4 Tabletten, 3- bis 4-mal täglich), indische Flohsamen (1 bis 3 Teelöffel täglich mit sehr viel Flüssigkeit einnehmen), Apfelpektin (ideal: Einnahme als geriebener Apfel) und Heilerde (als Tabletten mit viel Flüssigkeit oder eingerührt in ein Glas Wasser). Alle Mittel sind in der Apotheke oder in der Drogerie erhältlich. Wenn du bezüglich der Einnahme unsicher bist, hole dir Rat bei deiner Hebamme oder deiner Gynäkologin / deinem Gynäkologen!

Um dem vermehrten Flüssigkeitsverlust bei Durchfall in der Schwangerschaft entgegen zu wirken, kann Ihnen der Arzt eine Elektrolytersatzlösung verschreiben. Des Weiteren gelten natürliche Arzneimittel wie Kohletabletten, Apfelpektin und Kaolin (Ton-/Porzellanerde) bei Durchfall in der Schwangerschaft als relativ unbedenklich. Besprechen Sie die Einnahme trotzdem zuerst mit einem Arzt.

Die Wirkung von pharmazeutischen Arzneimitteln gegen Durchfall, den sogenannten Antidiarrhoika, beruht auf der Ruhigstellung der Magen-Darm-Muskulatur. In der Schwangerschaft ist bei diesen Mitteln besondere Vorsicht geboten. Ihr Arzt muss Risiko und Nutzen sorgfältig abwägen. Nehmen Sie daher Arzneimittel gegen Durchfall in der Schwangerschaft immer nur nach ärztlicher Absprache ein!

Vorbeugung von Durchfall in der Schwangerschaft

Am besten ist es natürlich, wenn der Darm-Ärger gar nicht erst auftritt. Ein paar einfache Regeln helfen dir dabei, das Risiko von Infektionen, die zu Durchfall führen können, zu minimieren:

  • Küchenhygiene ist das A und O: Wasche dir vor dem Kochen und Essen gründlich die Hände. Halte Arbeitsflächen, Messer und Schneidebretter sauber, besonders nach dem Kontakt mit rohem Fleisch.
  • Vorsicht bei Rohkost: Meide rohes Fleisch (Mett, Tatar), rohen Fisch (Sushi), Rohmilchprodukte und Weichkäse aus Rohmilch sowie vorgeschnittene Salate aus der Tüte.
  • Obst und Gemüse immer waschen: Wasche alles gründlich ab, bevor du es isst oder verarbeitest.
  • Gare Speisen gut durch: Erhitze Fleisch, Fisch und Eier immer ausreichend, um mögliche Keime abzutöten.
  • Stress reduzieren: Ja, auch Stress kann auf den Magen schlagen! Gönn dir bewusst Pausen und versuche, dich zu entspannen.

Um sich während der Schwangerschaft bestmöglich vor einer Infektion mit Listerien zu schützen, ist es empfehlenswert:

  • sich regelmäßig und insbesondere vor dem Essen und nach dem Toilettengang die Hände zu waschen
  • die Küche oder andere Bereiche, in denen Lebensmittel zubereitet werden, nach jeder Benutzung sorgfältig zu reinigen
  • Lebensmittel möglichst frisch zu verzehren, lange Lagerungszeiten zu vermeiden und das Mindesthaltbarkeitsdatum zu beachten
  • Fleisch, Fisch und Geflügel im Kühlschrank getrennt von anderen Lebensmitteln aufzubewahren
  • für die Verarbeitung von rohem Fleisch, Fisch und Geflügel andere Küchenutensilien zu verwenden als für Obst, Gemüse sowie bereits zubereitete Speisen, und diese danach sorgfältig zu reinigen
  • auf den Verzehr von rohem Fleisch und Fleischerzeugnissen zu verzichten (zum Beispiel Salami, roher Schinken oder Tartar)
  • auf den Verzehr von rohem Fisch, Fischerzeugnissen und Meeresfrüchten zu verzichten, einschließlich geräuchertem oder mariniertem Fisch
  • Rohmilch und Rohmilchprodukte (zum Beispiel Camembert, Feta oder Mozzarella) zu meiden

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