Schwindel, Übelkeit und Taubheitsgefühl: Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten

Schwindel, Übelkeit und Taubheitsgefühl sind unspezifische Symptome, die viele Ursachen haben können. Es ist wichtig, die zugrunde liegende Ursache zu ermitteln, um eine geeignete Behandlung einzuleiten. Dieser Artikel untersucht die verschiedenen Ursachen dieser Symptome und die verfügbaren Behandlungsoptionen.

Schlaganfall als Notfallursache

Wann immer der Verdacht auf einen Schlaganfall besteht, ist dies als lebensbedrohlicher Notfall anzusehen. Daher ist es besonders wichtig, einen Schlaganfall schnell zu erkennen. Tritt ein Schlaganfall auf, zählt jede Minute. Ein möglicherweise lebensbedrohlicher Notfall liegt vor. Daher ist es besonders wichtig, einen Schlaganfall zu erkennen. Die Symptome für einen Schlaganfall treten meist plötzlich auf und können in manchen Fällen nach einigen Minuten vollständig abklingen. In dem Fall liegt eine transitorische ischämische Attacke (TIA) vor.

Ein Schlaganfall kann sich durch Symptome äußern, die das Sehen beeinträchtigen. Tritt plötzlich eine Einschränkung des Gesichtsfeldes ein, dann übersieht der Betroffene z. B. Gegenstände und Menschen auf einer Körperseite. Dies kann zu Stürzen oder Unfällen führen. Auch Störungen des räumlichen Sehens können in Folge eines Schlaganfalls auftreten. Die Betroffenen fühlen sich unsicher und können sich nicht mehr orientieren. Ebenso können Doppelbilder auf einen Schlaganfall hinweisen. Betroffene sehen Gegenstände überlappend und fassen z. B. Sprachstörungen können sich in leichteren Fällen als stockende, abgehackte Sprache äußern, aber auch das Verdrehen von Silben oder Verwenden von falschen Buchstaben beinhalten. Die Betroffenen sprechen mit ihrer Umwelt im Telegrammstil, haben eine verwaschene oder lallende Sprache. In seltenen Fällen können sie gar nicht mehr sprechen.

Eine plötzlich eintretende Lähmungserscheinung auf einer Körperseite kann auf einen Schlaganfall hinweisen. Ebenso ein gestörtes Berührungsempfinden, wie z. B. bei einem eingeschlafenen Fuß. Bei einigen Betroffenen stellt sich ein „Pelzigkeitsgefühl“ auf einer Körperseite ein. Häufig sind Gesicht, Arm und Hand stärker betroffen. Die Ausfälle können sich auch im Bein bemerkbar machen. Ein typisches Merkmal ist ein herunterhängender Mundwinkel. Ein weiteres Schlaganfall-Symptom ist plötzlich auftretender Schwindel, verbunden mit Gangunsicherheit. Schwindel wird unterschiedlich empfunden: Die Betroffenen können das Gefühl haben, Karussell zu fahren (Drehschwindel) oder auf einem Schiff auf bewegter See zu sein (Schwankschwindel). Manche Betroffenen fühlen sich auch, als ob sie mit einem Fahrstuhl hinuntersausen würden.

Vorher nicht gekannte, äußerst heftige Kopfschmerzen können auf einen Schlaganfall hinweisen. Ursache sind plötzlich auftretende Durchblutungsstörungen einer bestimmten Hirnregion oder Einblutungen in das Hirngewebe (meist hervorgerufen durch das Platzen oder Zerreißen einer in der Regel angeborenen Gefäßaussackung). Diese starken Kopfschmerzen können mit Übelkeit und Erbrechen verbunden sein. Das Symptom des Kopfschmerzes kann zunächst allein auftreten, aber mit etwas Zeitverzögerung auch zu Lähmungen, zu Bewusstseinsverlust oder Verwirrtheit führen. Die oben geschilderten Symptome sind die häufigsten, beim Auftreten eines Schlaganfalls beobachteten. Es kommt jedoch vor, dass Schlaganfälle keines der genannten Symptome, sondern untypische Beschwerden hervorruft. Ein Selbsttest kann nie die Ärztin oder den Arzt ersetzen.

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Im Notfall kann schnelles Handeln Leben retten! Bei einem Schlaganfall lassen sich oft Arm, Hand, und / oder Bein nicht mehr richtig bewegen. Neben dem Gefühl der Kraftlosigkeit haben manche Menschen Empfindungsstörungen wie Kribbeln oder ein Taubheitsgefühl. Es kann sich so anfühlen, als sei zum Beispiel der Arm oder der Fuß eingeschlafen. Charakteristisch ist auch ein herunterhängender Mundwinkel. Die Störungen treten meist nur auf einer Körperseite auf, selten beidseitig. Viele Menschen haben auf einmal Schwierigkeiten, die richtigen Worte zu finden, ihre Sätze sind abgehackt. Auch wenn jemand plötzlich nuschelt und verwaschen oder lallend spricht, kann dies auf einen Schlaganfall hinweisen. Manchmal kommt es zu Verständnisstörungen: Die Person kann andere zwar hören, versteht aber den Sinn des Gesagten nicht mehr. Die Dinge auf einer Seite des Raumes werden nicht mehr wahrgenommen, das Gesichtsfeld ist also auf der linken oder rechten Seite eingeschränkt. Es kann auch sein, dass man plötzlich eine Zeitlang auf einem Auge nichts mehr sieht. Viele sehen alles doppelt. Wenn sie etwas greifen wollen, zum Beispiel eine Tasse, fassen sie meist daneben. Es kann Probleme bereiten, das Gleichgewicht zu halten. Es entsteht entweder das Gefühl, dass sich alles dreht wie in einem Karussell, oder dass es wie auf unruhiger See schwankt. Manchmal können auch plötzliche, ungewohnt heftige Kopfschmerzen auf einen Schlaganfall hinweisen. Ursache ist meist eine Einblutung in das Gehirn durch ein gerissenes oder geplatztes Gefäß. Die Kopfschmerzen können zunächst allein auftreten, etwas zeitverzögert kommen dann andere Symptome wie Lähmungen und Bewusstseinsstörungen hinzu.

Wer einen Schlaganfall hat, kann sich oft nicht oder nur noch eingeschränkt mitteilen. Wenn Sie den Notruf 112 anrufen, ist es deshalb wichtig, dass Sie die Symptome und näheren Umstände möglichst genau beschreiben. Wann sind die Symptome aufgetreten? Welche Anzeichen sind aufgetreten und wie haben sie sich weiterentwickelt? Welche Medikamente werden zurzeit eingenommen? Sind Herzrhythmusstörungen bekannt, insbesondere ein Vorhofflimmern? Gab es früher bereits ähnliche Beschwerden oder sogar schon einmal einen Schlaganfall? Denken Sie daran: Ein Schlaganfall ist ein Notfall. Haben Sie keine Angst davor, den Notruf zu wählen. Warten Sie nicht ab, ob die Symptome wieder von selbst verschwinden - dadurch geht kostbare Zeit verloren! Nur im Krankenhaus ist eine angemessene Untersuchung und Behandlung möglich.

Ursachen von Schwindel und Gangstörungen

Schwindel (Vertigo) und Gangstörungen können zahlreiche Ursachen haben. Zuerst muss geklärt werden, ob ein gerichteter, ein ungerichteter Schwindel oder eine reine Gangstörung vorliegt. Dem gerichteten Schwindel liegt eine Störung des Gleichgewichtssystems zugrunde. Dazu gehören das Gleichgewichtsorgan, das dem Ohr benachbart ist, der Gleichgewichtsnerv und die zugehörigen Zentren in Hirnstamm und Kleinhirn.

Störungen können durch Entzündungen (z.B. Otitis, Neuronitis vestibularis), Elektrolytstörungen (z.B. M. Menière), mechanische Reizung des Gleichgewichtsnervs durch benachbarte Gefäßschlingen (z.B. Vestibularis-Paroxysmen), Tumoren (z.B. Akustikus-Neurinom), Durchblutungsstörungen (z.B. Schlaganfall im Bereich des Hirnstamms / Kleinhirns), Migräne, Unfälle (z.B. Perilymphfistel) und durch degenerative Veränderungen (z.B. Ursachen ungerichteten Schwindels sind z.B. Sauerstoffmangel im Gehirn bei Kreislaufstörungen (z.B. orthostatische Hypotension), Herzerkrankungen (z.B. kardiale Synkopen), Erkrankungen der hirnversorgenden Gefäße, aber auch Störungen des Stoffwechsels (z.B. Diabetes mellitus, Schilddrüsenfunktionsstörungen), Entzündungen (z.B. Encephalitis), Hirndruck, Vergiftungen, Anfallserkrankungen, psychische Störungen (z.B. Gangstörungen treten bei Erkrankungen des Kopfes (z.B. Mikroangiopathie, Normaldruckhydrocephalus, Basalganglienerkrankungen wie z.B. M. Parkinson, Kleinhirnerkrankungen), bei Erkrankungen der Wirbelsäule und des Rückenmarks (z.B. Spinalkanalstenose, Myelitis) und bei Erkrankungen der peripheren Nerven (z.B.

Häufige Schwindelformen

  • Gutartiger Lagerungsschwindel: Vor allem bei älteren Menschen bilden sich häufig kleine Steinchen in der Flüssigkeit des Gleichgewichtsorgans im Innenohr. Dadurch kann es zu Störungen des Gleichgewichtssinns kommen. Die Betroffenen verspüren dann einen Drehschwindel, insbesondere nach schnellen Kopfbewegungen. Diese Schwindelform ist harmlos und wird mit bestimmten Lagerungsmanövern behandelt, durch die die Ablagerungen gelöst werden.
  • Bewegungsschwindel: Bewegungsschwindel, medizinisch Kinetose genannt, entsteht, wenn das Schwindelgefühl durch einen optischen Reiz ausgelöst wird, der nicht zur Bewegungsempfindung passt. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn sich Menschen see-, flug- oder reisekrank fühlen, ihnen also während der Fahrt schwindelig wird. Auch diese Schwindelform ist medizinisch harmlos, kann jedoch die Betroffenen durchaus belasten.
  • Menière-Krankheit: Bei der Menière-Krankheit tritt urplötzlich eine Schwindelattacke auf, die üblicherweise 30 Minuten, aber auch bis zu mehreren Stunden andauern kann. Die Betroffenen fühlen sich, als würden sie sich drehen und drohen zu fallen. Ursache hierfür ist eine gestörte Produktion der Innenohr-Flüssigkeit. Es kommt zu Flüssigkeitsverschiebungen im Innenohr, die Messfehler erzeugen, die als vermeintlich echte Informationen an zentrale Verarbeitungsstellen weitergeleitet werden. Typisch für die Menière-Krankheit ist, dass gleichzeitig mit den Schwindelanfällen auch eine akute Schwerhörigkeit auftritt. Auch ein einseitiges, meist tiefklingendes Ohrgeräusch (Tinnitus) und ein Druckgefühl auf dem Ohr gehören zum Vollbild der Erkrankung. Für Betroffene, die unter Angst vor Schwindelattacken oder einem andauernden Ohrgeräusch leiden, kann psychologische Hilfe ratsam sein.
  • Vestibuläre Migräne: Schwindelattacken mit Übelkeit, Erbrechen und starken Kopfschmerzen, die minuten- oder sogar stundenlang anhalten können, sind typisch für die sogenannte vestibuläre Migräne. Auch die klassischen Symptome der Migräne - wie Licht- und Lärmempfindlichkeit, Rückzugstendenz, Müdigkeit und Verschlechterung bei körperlicher Belastung können auftreten. Jedoch sind die Symptome sehr unterschiedlich und reichen von Drehschwindel vor dem Kopfschmerz bis hin zu lediglich den Begleitsymptomen, ohne Schmerzen. Deswegen ist die Diagnose oft schwierig. Die Behandlung gleicht der der Migräne.
  • Neuritis vestibularis: Bei anhaltendem Drehschwindel, medizinisch Neuritis vestibularis genannt, leiden die Patienten und Patientinnen aufgrund der Störung oder des Ausfalls des Gleichgewichtsorgans auf einer Seite unter Schwindelanfällen. Ausgelöst wird diese Form des Schwindels in der Regel durch eine Entzündung des Gleichgewichtsnervs, vermutlich durch Viren, aufgrund dessen das Gleichgewichtsorgan ausfällt. Die Patienten und Patientinnen erleben ein schweres Krankheitsgefühl durch Symptome wie Übelkeit, Erbrechen und Fallneigung zur betroffenen Seite. In der Regel dauert es ein bis zwei Wochen, bis die Symptome wieder abklingen.
  • Zentrale Schwindelformen: Von zentralen Schwindelformen sprechen Medizinerinnen und Mediziner, wenn eine Schädigung des Gehirns die Schwindelattacken auslöst. Sie können Hinweis auf sehr ernste Erkrankungen sein, wie zum Beispiel einen Hirnstamminfarkt, einen Schlaganfall, eine Multiple Sklerose oder einen Gehirntumor. Deshalb sollte schon beim geringsten Verdacht sofort ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden. Folgende Beschwerden treten oft in Verbindung mit zentralen Schwindelformen auf: Seh-, Schluck- oder Sprechstörungen, Missempfindungen des Tastsinns, Lähmungserscheinungen im Gesicht oder an den Armen.

Was tun bei Schwindel?

Die Behandlung von Schwindel hängt von seiner Ursache ab. Deshalb sollte im Zweifel immer ein Arzt oder eine Ärztin konsultiert werden. Es gibt verschiedene Medikamente, die eine Schwindelsymptomatik lindern können. Auch gegen mögliche Begleiterscheinungen vom Schwindel, wie Übelkeit und Erbrechen, gibt es Medikamente. Spezielle Lagerungsmanöver können Patienten oder Patientinnen mit gutartigem Lagerungsschwindel helfen. In bestimmten Fällen ist auch die Physiotherapie ein wichtiges Element bei der Behandlung von Schwindelanfällen.

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HWS-Syndrom als Ursache

Schwindel, Benommenheit, Sehstörungen oder sogar Übelkeit und ein allgemein komisches Gefühl im Kopf können von der Halswirbelsäule (HWS) her verursacht werden, falls dort Funktionsbeeinträchtigungen entstehen. Alle von diesem Körperbereich ausgehenden Beschwerden werden als HWS Syndrom bzw. Zervikalsyndrom bezeichnet. Klassische Symptome sind Kopf-, Nacken- und Schulterschmerzen. Weiterhin treten häufig Schwindel, Benommenheit, Kribbeln und Taubheitsgefühle sowie Übelkeit, Tinnitus und sogar Atemproblemen auf.

Ursachen des HWS-Syndroms

Durch den relativ engen Bereich der Halswirbelsäule, zwischen den Wirbeln C1 - C7, laufen sämtliche Muskeln, Sehnen, Blut- und Nervenbahnen vom Rumpf zum Kopf. Kurz- oder langfristig auftretende Probleme, Verspannungen oder Schäden in diesem Bereich können daher sehr schnell das äußerst fragile Gleichgewicht stören und zu zahlreichen Beschwerden führen. Verursacht werden Probleme in der Halswirbelsäule häufig durch Fehlhaltungen & Fehlbelastungen (zum Beispiel bei der Büroarbeit) oder psychische Belastungen sowie durch Verschleiß oder Unfälle. Dies alles löst Verspannungen und unter Umständen mangelnde Durchblutung sowie Signal-Übermittlungsfehler an den Nervenbahnen aus.

Symptome des HWS-Syndroms

Viele Beschwerden im Kopf- und Nackenbereich, die bis in Schultern und Arme ausstrahlen können, lassen sich auf HWS-Probleme zurückführen. Weiterhin können auch eher unspezifische Symptome auftreten. Funktionsbeeinträchtigungen in der Halswirbelsäule können sich sowohl durch Schmerzen als auch durch Kribbeln oder Taubheitsgefühle bemerkbar machen. Diese Symptome können sowohl im Kopf- und Nackenbereich als auch an Armen und Händen auftreten. Sowohl Schwindel als auch Benommenheit können von der Halswirbelsäule her verursacht werden. Dies kann zum einen daran liegen, dass Verspannungen auf die Nerven drücken und so Signale nicht richtig übermittelt werden können, was Schmerzen und eine gewisse Benommenheit auslösen kann. Zum anderen können auch Blutgefäße durch dauerhaften Druck in Mitleidenschaft gezogen oder teilweise abgedrückt werden, was ebenfalls zu Benommenheit und Schwindel führen kann. HWS-Probleme bringen besonders häufig Kopf- und Nackenschmerzen sowie migräneartige Symptome mit sich (jedoch keine “echte” Migräne). Falls die Schmerzen entlang der Nervenbahnen zum Kopf auftreten, spricht man von einer Zervikalneuralgie.

Falls Verspannungen im Halswirbelbereich entstehen, kann dies sowohl zu Schmerzen als auch zu Bewegungseinschränkungen führen, die bis in Schultern, Arme und Rücken reichen können. Daher ist es sinnvoll, bei Bewegungsproblemen auf das HWS-Syndrom hin zu untersuchen.

Behandlung des HWS-Syndroms

Wer über Schwindel oder über Kopf- und Nackenschmerzen klagt, hat in vielen Fällen Probleme mit der Halswirbelsäule. Zur Behandlung und Linderung der Symptome stehen eine Reihe von Therapien zur Verfügung:

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  • Wärme & Entspannung: Wärme kann verspannte Muskeln und Sehnen lösen. Daher sollten Sie zunächst versuchen, den Halswirbelbereich zu wärmen. Legen Sie dazu eine Wärmflasche oder ein Körnerkissen in den Nacken. Auch Dehnübungen oder sanfte Massagen können zur Linderung der Beschwerden beitragen.
  • Stoßwellentherapie: Die Behandlung mit Stoßwellen hat sich bei HWS Beschwerden als sehr erfolgversprechend erwiesen. Mit einer Stoßwellentherapie können Triggerpunkte für Schmerzempfindungen gezielt aufgelöst sowie Verspannungen und eventuelle Entzündungen reduziert werden. Dies führt zu einer raschen Linderung der Beschwerden.
  • Übungen: Gezielte Übungen, die am besten durch einen erfahrenen Physiotherapeuten erläutert werden, können helfen, HWS Beschwerden zu lindern.
  • Physiotherapie & Osteopathie: Eine manuelle Therapie als Teil einer physiotherapeutischen Behandlung besteht in erster Linie aus Massagen, die Blockaden mithilfe von Druck und Dehnung auflösen sollen. Verspannte Muskeln und Sehnen können so gedehnt und entspannt werden. Falls tiefergehende Zusammenhänge zwischen Organsystem und Bewegungsapparat behandelt werden sollen, kann dies auf Wunsch auch mithilfe der Osteopathie oder Akupunktur geschehen.
  • Injektionen: Bei besonders starken Schmerzen können Injektionen mit schmerzstillenden Mitteln angezeigt sein. Diese werden entweder direkt in die Wirbelgelenke oder an die aus dem Spinalkanal herausragenden Nerven gesetzt. Die Injektion erfolgt dabei aus Sicherheitsgründen unter Röntgen- oder CT-Kontrolle.
  • Operation: Eine Operation ist bei HWS Beschwerden nur selten notwendig. Falls sich jedoch mittel- bis hochgradige Lähmungserscheinungen zeigen, könnte es sich um einen zervikalen Bandscheibenvorfall handeln, der in manchen Fällen operativ behandelt werden muss. Lassen Sie sich diesbezüglich unbedingt umfassend von einem Facharzt beraten. In vielen Fällen kann eine Operation durch Stoßwellen- oder konservative Therapie vermieden werden.

Vestibuläre Migräne

30 bis 50 Prozent der migränekranken Patienten leiden während einer Kopfschmerzattacke zusätzlich an Schwindel oder Gleichgewichtsstörungen. Diese Form der Erkrankung wird als vestibuläre Migräne oder Schwindelmigräne bezeichnet und rückt immer mehr in den Vordergrund der Wissenschaft und Medizin. Denn häufig treten die Symptome auch ohne Kopfschmerzen auf und werden daher nicht mit einer Migräne in Verbindung gebracht, sondern mit anderen Krankheiten wie Morbus Menière.

Anzeichen einer Schwindelmigräne

Treten die Migräne-typischen Kopfschmerzen und Schwindel oder eine Gleichgewichtsstörung zusammen auf, deutet das oft auf eine vestibuläre Migräne hin. Allerdings können die Schwindelattacken auch ohne schmerzenden Kopf auftreten - das ist sogar bei circa 30 Prozent der Patienten der Fall. Weitere Anzeichen einer Schwindelmigräne:

  • Meistens handelt es sich um einen Drehschwindel.
  • Unsicherheiten im Gehen oder Stehen sind möglich.
  • Die Beschwerden dauern zwischen 5 Minuten und 72 Stunden an.
  • Der Schwindel nimmt eventuell bei Veränderung der Körperlage zu.
  • Es kommt zu zuckenden Augenbewegungen, die für den Betroffenen selbst spür- und für andere sichtbar sind.
  • Der Schwindel kann durch Licht oder sich bewegende Objekte ausgelöst werden (visuell-induzierter Schwindel) und zu Beginn der Kopfschmerzattacke, die ganze Zeit über oder erst danach auftreten.

Ursachen und Auslöser

Die Ursachen für eine vestibuläre Migräne sind noch nicht bekannt. Wissenschaftler vermuten derzeit, dass die enge räumliche Nähe zwischen dem Gleichgewichtssystem und dem schmerzverarbeitenden System im Hirnstamm eine Rolle spielt. Genau wie bei der normalen Migräne gibt es auch hier bestimmte Trigger -Faktoren, die Schwindel und Migräne auslösen können: Stress, Lebensmittelunverträglichkeiten, Wetter, Licht- oder Geräuschreize, hormonelle Schwankungen.

Behandlung der vestibulären Migräne

Das Vermeiden der Trigger kann helfen, Migräneattacken zu reduzieren. Die Therapie der Schwindelmigräne ähnelt der einer normalen Migräne. Gegen den Schwindel kommen zudem spezielle Medikamente, sogenannte Antivertiginosa, zum Einsatz. Neben einer medikamentösen Therapie sind alternative Verfahren verbreitet.

Orthostatische Benommenheit

Benommenheit und Schwindel oder gar eine Ohnmacht hat jeder von uns schon mal erlebt. Die richtige diagnostische Einordnung ist wichtig, damit ernsthafte Ursachen nicht übersehen und die richtigen Maßnahmen ergriffen werden. Benommenheit und Schwindel sind häufige Symptome, die viele Menschen im Laufe ihres Lebens erleben.

Schwindel entsteht durch widersprüchliche Informationen, die verschiedene Sinnesorgane an Ihr Gehirn senden. Schwindel ist ein Symptom, keine eigenständige Diagnose. Benommenheit ist eine diffuse Störung der Selbstwahrnehmung und der Wahrnehmung der Umgebung. Anders als beim systematischen Schwindel, wo wir die Störung anatomisch einem einzelnen Teil des Gehirns beziehungsweise Sinnesorgan zuordnen können, ist das bei der Benommenheit nicht der Fall. Das liegt daran, dass die globale Hirnfunktion, das heißt das Gehirn als Ganzes gestört ist.

Die orthostatische Benommenheit ist sicherlich die häufigste Bewusstseinsstörung überhaupt. Sie ist von der Körperposition abhängig und tritt typischerweise beim ruhigen Stehen auf. Die orthostatische Benommenheit tritt typischerweise beim ruhigen Stehen oder beim Sitzen auf. Bei zügigem Gehen verschwindet die Benommenheit in der Regel wieder, vorausgesetzt, Sie haben genügend getrunken. Gerade längere Autofahrten erhöhen das Risiko für Benommenheit und kompensatorische innere Unruhe. Ursache ist, dass wir im Auto besonders weich und passiv sitzen, Körperrumpf und Gesäßmuskulatur erschlaffen, was wiederum den venösen Rückstrom zum Herz erschwert.

Ursachen der orthostatischen Benommenheit

Die Schwerkraft spielt für die Kreislaufstabilität eine große Rolle. In aufrechter Körperhaltung muss Blut gegen die Schwerkraft, ca. 52 cm vom Herzen bis zur Großhirnrinde transportiert werden. Ist eine oder mehrere dieser Teilkomponenten gestört, dann kommt es zu einem Minderangebot von Hydraulikflüssigkeit (Blut) an das Herz.

Diagnose und Behandlung

Eine differenzierte Bewertung des Kreislauf ist nur durch eine gleichzeitige Bestimmung von Blutdruck und Blutfluss sowie der Herzfrequenz in unterschiedlichen Körperlagen (Rückenlage vs. Stehen) möglich.

Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig. Der Urin sollte die Tönung einer Weißweinschorle haben. Ein labilisiertes Kreislaufsystem reagiert besonders empfindlich auf Kreislauf-aktive und Stoffwechsel-aktivierende Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel.

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