Die Demenz ist ein Oberbegriff für etwa 50 verschiedene neurophysiologische Erkrankungen, von denen Morbus Alzheimer lediglich eine ist, wenn auch die häufigste. Weltweit sind Schätzungen der WHO zufolge rund 55 Millionen Menschen von einer Demenzerkrankung betroffen. Die Krankheit Demenz ist durch einen fortschreitenden Abbau von intellektuellen und kognitiven Fähigkeiten gekennzeichnet, wobei die Symptome über mindestens mehrere Monate hinweg andauern und die Betroffenen im Alltag beeinträchtigen.
Primäre und sekundäre Demenzformen
Mediziner:innen unterscheiden zwischen primären und sekundären Formen der Demenz. In etwa 90 Prozent der Fälle liegt eine primäre Demenz vor. Bei einer primären Demenz liegt die Ursache für die Erkrankung im Gehirn des Betroffenen. Die Symptome werden nicht durch andere Einflussfaktoren, Erkrankungen oder Medikamente verursacht. Diese hat hirnorganische Ursachen und ist in der Regel irreversibel (nicht umkehrbar). Primäre Demenzformen werden weiter unterteilt in neurodegenerative Demenzformen (zu denen auch die Alzheimer-Krankheit zählt), vaskuläre Demenzen sowie Mischformen der Demenz. Alzheimer Demenz, Vaskuläre Demenz, Lewy-Körperchen Demenz oder Frontotemporale Demenz sind bekannte Erscheinungsformen.
Etwa zehn Prozent aller Demenzkranken leiden unter einer sekundären Demenz, deren Ursache nicht im Gehirn liegt. Sekundäre Demenzen sind Folge anderer Krankheitsbilder, Vergiftungen oder Mangelzustände. Die Ursache liegt hier nicht direkt im Gehirn des Betroffenen. Stattdessen können sekundäre Demenzformen u. a. sog. u. v. Depressionen, Stoffwechselerkrankungen wie Schilddrüsenerkrankungen, aber auch Herzinsuffizienz, Vitaminmangel, chronische Vergiftungszustände (z.B. Alkohol), Tumore oder Medikamente Auslöser einer sekundären Demenz sein. Es besteht im Gegensatz zu den primären Demenzen bei einigen Ursachen für sekundäre Demenzen die Chance auf Heilung.
Alkohol als Ursache sekundärer Demenz
So ziemlich jeder Schaden, den jemand seinem Gehirn zufügt, scheint das Demenzrisiko zu erhöhen. Alkohol ist der Hauptrisikofaktor für eine früh beginnende Demenz. Zu diesem Schluss kommen Gesundheitsökonomen um Dr. Michaël Schwarzinger von der Sorbonne in Paris, nachdem sie Klinikentlassungsdaten von praktisch allen Franzosen ausgewertet haben, die zwischen den Jahren 2008 und 2013 in einer Klinik in Frankreich stationär aufgenommen worden waren.
Die Forscher um Schwarzinger gehen davon aus, dass der Effekt von übermäßigem Alkoholgenuss auf das Demenzrisiko noch stärker sein könnte als die Studiendaten nahelegen. So haben andere Untersuchungen die Prävalenz von Alkoholstörungen in Frankreich mit rund 17 % unter Männern und 5 % unter Frauen beziffert.
Lesen Sie auch: Diagnose und Behandlung
Studienergebnisse aus Frankreich
In der Studie wurden alkoholbedingte Erkrankungen wie Leberzirrhose, Epilepsie, hepatische Enzephalopathie, Kopfverletzungen durch Stürze im Suff oder ein Wernicke-Korsakoff-Syndrom berücksichtigt. Etwas mehr als 4 % der Franzosen wurden mit einer Demenzdiagnose aus der Klinik entlassen und etwas mehr als 3 % mit einer Alkoholstörung. Unter den Männern betrug der Anteil der Alkoholkranken 5,5 %, unter Frauen 1,3 %.
Etwas über 57.000 Personen hatten eine Demenz im Alter von weniger als 65 Jahren entwickelt - das sind nur 5,2 % aller registrierten Demenzkranken. Von den unter 65-Jährigen Demenzkranken hatten 57 % ein Alkoholproblem oder eine Alkoholfolgeerkrankung, und zwar 67 % der Männer sowie 39 % der Frauen.
Umgekehrt ist eine Alkoholerkrankung unabhängig vom Alter nach diesen Daten der stärkste modifizierbare Risikofaktor für eine Demenz: Die Demenzinzidenz ist bei Alkoholkranken rund viereinhalbfach höher als in der übrigen Bevölkerung. Für andere Risikofaktoren ergebe sich hingegen ein maximal zweifach erhöhtes Demenzrisiko, berichten Schwarzinger und Mitarbeiter. Die anderen Faktoren haben jedoch - da sie meist häufiger auftreten als eine Alkoholerkrankung - bezogen auf die Gesamtbevölkerung ein größeres Gewicht.
Die Rolle von Alkohol bei der Entstehung von Demenz
Der Konsum von Alkohol hat eine negative Wirkung auf die Hirnzellen, verschlechtert die Gedächtnisleistung und kann dazu führen, dass Situationen und Risiken nicht richtig eingeschätzt werden. Darum sollte bei einer vorhandenen Demenz grundsätzlich auf übermäßigen Alkoholkonsum verzichtet werden. Manche Erkrankte mit einer beginnenden Demenz möchten gerade bei einer Feier oder einem geselligen Beisammensein nicht auf ein Glas Bier oder Wein verzichten. Ein erhöhter Alkoholkonsum oder gar ein Vollrausch sollten aber unbedingt vermieden werden. Greifen Sie im Zweifelsfall am besten auf eine alkoholfreie Alternative zurück.
Korsakow-Demenz als Folge chronischen Alkoholkonsums
Ein Beispiel für eine sekundäre Demenz, die durch Alkohol verursacht wird, ist die Korsakow-Demenz. Eine besondere Form der Sekundären Demenz ist die Korsakow-Demenz. Sie ist häufig, aber nicht immer, die Folge eines jahrelangen übermäßigen Alkoholkonsums. Bei dieser speziellen Form verlieren die Betroffenen die Fähigkeit, neue Informationen zu speichern und füllen die Lücken häufig mit frei erfundenen Geschichten, was ihnen aber oft nicht bewusst ist. Häufig ist die Emotionalität verändert, sodass Betroffene unangemessen heiter oder distanzlos werden können.
Lesen Sie auch: Was Sie über sekundäre Demenz wissen sollten
Entstehung der Korsakow-Demenz
Bevor es zum Korsakow-Syndrom kommt, entwickeln die Betroffenen zunächst eine Art Vorstufe, die Wernicke-Enzephalopathie. Diese wird durch einen starken Thiaminmangel ausgelöst, dessen Ursache häufig Mangel- oder Fehlernährung ist, erklärt das Deutsche Ärzteblatt. Alkoholiker, die Mahlzeiten durch alkoholische Getränke ersetzen, entwickeln häufig einen Thiaminmangel. Dieser Mangel an Vitamin B1 führt auf Dauer zu Verwirrtheit, Augenproblemen und Gleichgewichtsstörungen.
Wird die Wernicke-Enzephalopathie nicht rechtzeitig behandelt, entwickelt sie sich in einem zweiten Stadium zum Korsakow-Syndrom. Man spricht dann vom Wernicke-Korsakow-Syndrom. Das Korsakow-Syndrom kann aber auch durch andere Faktoren wie Hirnblutungen oder bestimmte Formen des Schädel-Hirn-Traumas ausgelöst werden. Ursache hierfür ist meist ein schwerer Vitamin B1-Mangel der häufig dadurch entsteht, dass schwer alkoholkranke Menschen meist außer alkoholischen Getränken keine oder fast keine Nahrung mehr zu sich nehmen.
Symptome der Korsakow-Demenz
Die Korsakow-Demenz führt langfristig zu schweren Schädigungen des Gehirns mit fatalen Folgen wie Amnesie, die das Vergessen alter Informationen bedeutet, aber auch die Unfähigkeit, sich Neues zu merken. Erstmals beschrieben wurden die Symptome bei der Untersuchung von 18 alkoholkranken Patienten durch den russischen Psychiater und Neurologen Sergej Korsakow. Der junge Nervenarzt beobachtete bei den alkoholkranken Patienten neben dem amnestischen Syndrom wie Gedächtnis- und Orientierungsstörungen, auch eine Neigung zum Konfabulieren. Die Betroffenen neigen dann dazu, ihre Gedächtnislücken mit frei erfundenen Geschichten zu füllen.
Die Korsakow-Demenz wirkt sich auch auf die Persönlichkeit der Betroffenen aus, allerdings sehr unterschiedlich. Manche wirken ungewöhnlich heiter, andere sehr aggressiv oder distanzlos. Korsakow wies jedoch darauf hin, dass diese demenzähnlichen Symptome auch durch Krankheiten wie Typhus hervorgerufen werden können.
Behandlung der Korsakow-Demenz
Das Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung empfiehlt in einem Forschungsbericht im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit, das Wernicke- und das Korsakow-Syndrom mit Vitamin B1 zu behandeln. Gegebenenfalls könne die Behandlung durch weitere Vitamine oder Elektrolyte wie Magnesium ergänzt werden.
Lesen Sie auch: Hirnmetastasen verstehen
Weitere Ursachen für sekundäre Demenz
Demenzerkrankungen können entweder als Folgeerscheinung einer Grunderkrankung, beispielsweise Stoffwechselkrankheiten, chronischer Vitaminmangel oder Vergiftungen durch Alkohol, entstehen. Demenzähnliche Symptome können auch durch zu große Mengen Blei oder anderer Schwermetalle im Körper ausgelöst werden. Das Gleiche ist bei Vergiftungen der Fall. Die meisten Vergiftungen werden durch Drogen, Alkohol oder unvorsichtigen Umgang mit Pflanzenschutzmitteln verursacht. Zu den Hauptverdächtigen gehören Psychopharmaka wie Amitriptylin oder auch Mittel gegen Schlaf- oder Blasenfunktionsstörungen Medikamente, die Senioren zum Beispiel durchaus in eine Pseudo-Demenz treiben können. Hirntumore sind keine Demenzkrankheit, können aber dennoch ähnliche Symptome auslösen, da die Tumoren die Gehirnzellen zerstören. Die Huntington-Krankheit oder Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (Rinderwahn), aber auch Unfälle oder Stürze können Hirnschädigungen verursachen, die zu Demenzsymptomen führen. Auch die Parkinson-Krankheit geht häufig mit einer Demenz einher.
Flüssigkeits- und Elektrolytmangel
Sekundären Demenzerkrankungen sind solche, die nicht in erster Linie hirnorganisch bedingt sind. Sie sind die Folge einer anderen Grunderkrankung. Sie sind zum Teil behandelbar und hier ist in manchen Fällen sogar eine Rückbildung der Demenzsymptomatik möglich. Hier ist der Wasseranteil des Körpers stark erniedrigt. Dies kann durch eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme entstehen (alte Menschen haben oft ein vermindertes Durstgefühl). Auch bei vermehrter Ausscheidung von Flüssigkeit bei stärkerem Schwitzen, Durchfall oder bei größeren Verbrennungen ist der Wasserhaushalt beeinträchtigt. Ebenfalls bei vermindertem Wasseranteil kann sich der Elektrolythaushalt verschieben. Die wichtigsten Elektrolyte sind Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium, Chlorid und Eisen. Besonders ein Mangel an Natrium (Hyponatriämie) äußert sich in Symptomen wie Hirnödem mit Kopfschmerzen, Übelkeit, Tremor und epileptischen Anfällen.
Vitaminmangel
Vor allem Vitamin B12-Mangel kann neurologische Schädigungen verursachen wie Gangunsicherheit, Verwirrtheit und Gedächtnisstörungen. Häufig wird dieser Mangel lange nicht bemerkt und die auftretenden Symptome werden als Alterserscheinung abgetan. Wird der Mangel rechtzeitig erkannt und behandelt, besteht eine gute Chance, die Mangelsymptome noch aufzuhalten und umzukehren. Vitamin B12-Mangel kann durch mangelnde Zufuhr entstehen, aber auch die Einnahme von einigen Diabetesmedikamenten (z.B.
Prävention von Demenz
Für die Mehrzahl der Demenzen ist allerdings keine Heilung möglich. Eine medikamentöse Therapie kann lediglich manche Symptome verbessern oder das Voranschreiten der Erkrankung verlangsamen. Aus diesem Grund gilt es vor allem, die Risikofaktoren für Demenz zu vermeiden. Wirksame Therapien sind auch für die nahe Zukunft noch nicht in Sicht. Dementsprechend spielen die Prävention und das Vermeiden von Risikofaktoren für Demenz eine bedeutende Rolle. Dabei ergeben sich außerdem synergistische Effekte, wenn man mehrere Risikofaktoren gleichzeitig beeinflusst. Mit der Eliminierung aller von der Expertenkommission identifizierten Risikofaktoren ließe sich theoretisch fast die Hälfte aller weltweiten Demenzerkrankungen verhindern.
Beeinflussbare Risikofaktoren
Die internationale Expertenkommission zur Demenzprävention hat bereits 2020 in der Zeitschrift Lancet eine Studie veröffentlicht, in welcher wichtige Risikofaktoren genannt werden. Regelmäßige Bewegung führt zu Gewichtsverlust und baut zudem Muskulatur auf. Diese wiederum produziert Hormone, die im Gehirn positive Wachstumsreize auslösen und damit die Arbeit der Nervenzellen verbessert. Starkes Übergewicht und Bewegungsmangel treiben darüber hinaus den Blutdruck nach oben, was vor allem mit vaskulären Demenzen in Verbindung steht. Um das Risiko des geistigen Abbaus zu reduzieren, empfiehlt die WHO mindestens 150 Minuten moderate oder 75 Minuten intensive körperliche Tätigkeit pro Woche. Pro 500 Kalorien zusätzlicher Energieumsatz durch Sport pro Woche sinkt das Demenzrisiko um 13 Prozent. Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck ist ein weiterer Risikofaktor für Demenz, denn dieser Zustand kann zu einer chronischen Durchblutungsstörung des Gehirns führen. Ein neuer Vertreter bei den Risikofaktoren für Demenz ist außerdem das LDL-Cholesterin: Berechnungen zufolge gäbe es sieben Prozent weniger Demenzfälle, wenn bei allen Patienten der LDL-Spiegel optimal eingestellt wäre. Schädel-Hirn-Traumata bei Unfällen und Schläge auf den Kopf stellen weitere Risikofaktoren für Demenz dar. Je größer die Anzahl traumatischer Ereignisse, desto höher das Risiko. Depressionen treten im Alter häufig in Kombination mit einer Demenz auf. Jeder fünfte Mensch mit Demenz leidet auch an einer depressiven Störung. Dabei beeinträchtigt eine Depression ebenfalls kognitive Fähigkeiten, Alltagsfunktionen und soziale Kompetenzen. Dementsprechend lässt sich daraus schließen, dass eine Depression die Demenz-Symptome noch “stärker” erscheinen lässt. Der Zusammenhang zwischen Diabetes und Demenz ist noch nicht vollständig geklärt. Vor allem Alzheimer zeichnet sich durch einen niedrigen Insulinspiegel im Blut sowie eine Insulinresistenz im Gehirn aus. Allerdings scheint eher ein niedriger Blutzuckerspiegel, der mit einem schlecht kontrollierten Diabetes einhergeht, das Risiko für Demenz zu erhöhen. Rauchen und das Trinken von Alkohol gehören zu den beeinflussbaren Risikofaktoren für Demenz. Hinsichtlich des Rauchens steigt das Risiko mit der Anzahl an Zigaretten pro Tag. In einer französischen Studie wurde zudem Alkohol als der wichtigste Grund für eine früh beginnende Demenz identifiziert. Mehr als die Hälfte aller Demenzkranken unter 65 Jahren hatte ein Alkoholproblem. Menschen, die ungewollt alleine sind, haben ein bis zu doppelt so hohes Risiko für eine Alzheimer-Demenz. Soziale Kontakte sorgen für geistige Aktivität und reduzieren somit die Wahrscheinlichkeit einer Demenz. Bildung hingegen scheint der einzige relevante Risikofaktor im Alter unter 45 Jahren zu sein: Geringe Bildung erklärt weltweit rund sieben Prozent aller Demenzerkrankungen. Soziale Isolation durch abnehmende SinneseindrückeViele ältere Menschen haben im Alter mit einer abnehmenden Seh- und Hörfähigkeit zu kämpfen. Beide Faktoren stehen oftmals einer sozialen Interaktion im Weg.
Moderater Alkoholkonsum?
Da auch ein zu starker Alkoholkonsum das Risiko, an Demenz zu erkranken, erhöht, mag es zunächst seltsam erscheinen, wie Alkohol vor Demenz schützen soll. Hier ist jedoch die Menge entscheidend: Inzwischen weisen verschiedene Studien darauf hin, dass Menschen, die regelmäßig geringe Mengen Alkohol zu sich nehmen, ein geringeres Demenzrisiko aufweisen als solche, die gar keinen Alkohol trinken. Im Alter vollständig auf Alkohol zu verzichten, muss demnach also nicht sein, im Gegenteil: Der moderate Alkoholkonsum scheint den Geist gesünder zu halten als die vollständig Abstinenz. Zwar wirkt sich moderates Trinkverhalten positiver aus als der Konsum von weniger oder auch gar keinem Alkohol. Das soll jedoch nicht dazu anregen, zu viel zu trinken. Ein riskantes Trinkverhalten birgt auch im Alter noch erhebliche Risiken für die Gesundheit, die schädliche Wirkung ist hier weitaus größer als alle positiven Effekte. So schaden zu große Mengen Alkohol auch dem Gehirn und erhöhen damit wiederum das Demenz-Risiko. Wer bisher regelmäßig Alkohol getrunken hat, sollte mit zunehmendem Alter also die Menge unter Umständen ein wenig reduzieren. Der Körper reagiert empfindlicher auf dieselben Mengen von Alkohol, die er früher problemlos weggesteckt hat. Welche Menge im persönlichen Fall vertretbar ist oder sogar positiv wirkt, klärt man am besten kurz mit dem Arzt ab. Das ist auch deswegen wichtig, weil es Erkrankungen gibt, die durch Alkoholkonsum verschlimmert werden. Die regelmäßige Einnahme von Medikamenten verträgt sich auch nicht unbedingt mit Alkohol, auch in dieser Hinsicht sollte man den Arzt besser fragen. Die Menge an Alkohol, die man konsumiert, sollte sich also in jedem Fall unbedingt im Rahmen halten. Die Studien legen auch nahe, dass es hilfreicher ist, regelmäßig ein einziges alkoholisches Getränk zu sich zu nehmen, als in größeren Abständen mehrere Getränke, die Alkohol enthalten. Das deutet darauf hin, dass beispielsweise das tägliche Glas Wein am Abend oder das Bier zum Essen eine positivere Wirkung entfaltet, als wenn man einmal oder zweimal in der Woche zwei bis drei Gläser zu sich nimmt. Insgesamt ist das Demenz-Risiko, wenn man jeden Tag geringe Mengen Alkohol zu sich nimmt, ungefähr um die Hälfte geringer, als bei größeren Mengen oder wenn man gar nichts trinkt. Die Wirkung von Wein scheint hier besser zu sein als die von Bier, da im Wein Substanzen enthalten sind, die sich positiv auf Blutgefäße und die Struktur der Nerven auswirken. Vor allem Weintrinker verfügen daher über ein geringeres Risiko, an Demenz zu erkranken. Da Bier und andere alkoholische Getränke die entsprechenden Inhaltsstoffe nicht enthalten, ist hier die positive Wirkung auch nicht so groß. Das eigene Demenzrisiko leitet sich selbstverständlich noch aus vielen weiteren Faktoren ab. So spielen auch familiäre Vorbelastung, die Lebensweise und andere körperliche Erkrankungen eine große Rolle. Dazu zählen beispielsweise hoher Blutdruck, ein zu hoher Cholesterin-Spiegel, Rauchen und Übergewicht. Das Auftreten einer Demenzerkrankung wird grundsätzlich mit zunehmendem Alter wahrscheinlicher. Je gesünder man bis dahin lebt, desto später treten die geistigen Einschränkungen jedoch auf. Zu den sinnvollen Präventionsmaßnahmen zählen zum Beispiel ausreichend Sport bzw. Bewegung. Auch mit zunehmendem Alter sollte man daher versuchen, sich noch regelmäßig zu bewegen. Die Ernährung hat ebenfalls großen Einfluss, eine ausgewogene Ernährung mit vielen Vitaminen und einem vergleichsweise geringen Maß an Fleisch, wie sie auch allgemein empfohlen wird, reicht hier aber vollkommen aus. Spezielle Diäten sind nicht notwendig.