Haben Sie manchmal Schwierigkeiten, sich an Dinge zu erinnern? Vergesslichkeit ist im Alter ganz normal. Wenn die Vergesslichkeit aber zunimmt und den Alltag beeinträchtigt, könnte dies ein Zeichen für ein ernsteres Problem sein. In diesem Fall können Online-Selbsttests zur Demenz eine erste Orientierung bieten. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass diese Tests keine ärztliche Untersuchung ersetzen können.
Was sind Online-Selbsttests zur Demenz?
Online-Selbsttests zur Demenz sind Fragebögen und Aufgaben, die online durchgeführt werden können, um das Denkvermögen einer Person einzuschätzen. Sie messen, wie gut das Gedächtnis, die Konzentration und die Denkfähigkeiten einer Person sind. Die meisten Tests bestehen aus einer Reihe von Aufgaben, wie z. B. einem Fragebogen und Zeichenübungen. Diese Tests können erste Hinweise auf ein nachlassendes Denkvermögen geben.
Es gibt verschiedene Arten von Online-Selbsttests zur Demenz, darunter:
- Gedächtnis-Selbsttest: Dieser Test hilft Ihnen, Veränderungen in Ihrem Gedächtnis zu erkennen.
- Mini-Mental-Status-Test (MMST): Dies ist ein weit verbreiteter kognitiver Test, der zur Einschätzung der geistigen Gesundheit verwendet wird. Der MMST enthält Fragen zur Orientierung, Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Sprache und visuell-räumlichen Fähigkeiten.
- Uhrzeichentest: Dieser Test kann helfen, räumliche Wahrnehmungsprobleme zu erkennen.
- Selbstbewertung: Dieser Ansatz hilft Ihnen, Ihre kognitiven Fähigkeiten zu überwachen.
Warum sind Online-Selbsttests zur Demenz sinnvoll?
Online-Selbsttests zur Demenz können aus verschiedenen Gründen sinnvoll sein:
- Früherkennung: Die Früherkennung von Demenz ist sehr wichtig, da die Behandlung dann viel mehr Aussicht auf Erfolg verspricht.
- Erste Orientierung: Wenn Sie Bedenken hinsichtlich Ihres Gedächtnisses oder Ihrer kognitiven Fähigkeiten haben, können Online-Selbsttests eine erste Orientierung bieten.
- Anstoß zur Veränderung: Die Ergebnisse eines Selbsttests können einen Anstoß zur Veränderung der Lebenssituation geben.
Die Grenzen von Online-Selbsttests zur Demenz
Es ist wichtig zu beachten, dass Online-Selbsttests zur Demenz auch Grenzen haben:
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- Keine Diagnose: Online-Selbsttests können keine Demenz diagnostizieren. Sie können lediglich Hinweise auf ein nachlassendes Denkvermögen geben.
- Unvollständige Informationen: Demenzen wie Alzheimer erfordern eine umfassende Diagnose durch Fachleute. Dies umfasst persönliche Gespräche, körperliche Untersuchungen, medizinische Demenztests und bildgebende Verfahren, die auch andere Ursachen wie Depressionen oder Tumore ausschließen können. Selbsttests können diese Diagnostik nicht ersetzen.
- Gefahr falscher Ergebnisse: Falsch positive Ergebnisse führen zu übermäßigen Sorgen, während falsch negative Ergebnisse eine notwendige medizinische Abklärung verzögern können.
- Fehlende medizinische und psychologische Begleitung: Niemand sollte mit einer Demenzdiagnose alleingelassen werden.
Was tun bei Verdacht auf Demenz?
Wenn Sie den Verdacht haben, dass Sie oder ein Angehöriger an Demenz erkrankt ist, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Die erste Anlaufstelle ist der Hausarzt. Er kann Veränderungen gut einschätzen und Sie gegebenenfalls an einen Facharzt für Neurologie, Psychiatrie, Psychotherapie oder Geriatrie überweisen.
Weitere Unterstützungsangebote
Neben der ärztlichen Behandlung gibt es verschiedene Unterstützungsangebote für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen:
- Gedächtnissprechstunden: Eine gute Auflistung von Beratungsstellen, Gedächtnissprechstunden und Memory-Klinken finden Sie bei der Selbsthilfe Übersicht der Deutschen Alzheimer Gesellschaft.
- Pflegeberatung: Die Pflegeexperten und -expertinnen der AOK helfen dabei, einen individuellen Versorgungsplan zu erstellen, unterstützen bei der Organisation und nehmen Kontakt zu anderen Beteiligten wie etwa dem Pflegedienst auf.
- Familiencoach Pflege: Die AOK hat für pflegende Angehörige ein Online-Selbsthilfeprogramm entwickelt, um sie dabei zu unterstützen, den psychisch belastenden Pflegealltag besser zu bewältigen.
- Initiative „Demenz braucht Dich“: Im September 2016 startete das Bundesministerium für Gesundheit die Initiative „Demenz braucht Dich“. Dahinter steht die Erkenntnis, dass die Demenz-Erkrankungen weiter zunehmen werden und da Demenz nicht heilbar ist, sollte jeder Mensch wissen, wie er Betroffenen begegnen kann.
Demenz vorbeugen
Studien zeigen, dass bis zu 45 Prozent aller Demenzerkrankungen durch einen gesunden Lebensstil und die gezielte Beeinflussung von 14 Risikofaktoren verhindert oder hinausgezögert werden können. Bewegung, gesunde Ernährung, soziale Kontakte und geistige Aktivität spielen dabei eine zentrale Rolle. Als präventive Maßnahme bietet digiDEM Bayern zudem einen Online-Hörtest an. Da Schwerhörigkeit einer der wichtigsten vermeidbaren Risikofaktoren für die Entstehung einer Demenz ist, ist es wichtig eine Hörminderung möglichst frühzeitig zu erkennen.
Fazit
Online-Selbsttests zur Demenz können eine nützliche Möglichkeit sein, um erste Anzeichen von Gedächtnisproblemen und kognitiven Veränderungen zu erkennen. Sie ersetzen jedoch keine ärztliche Untersuchung. Wenn Sie Bedenken hinsichtlich Ihres Gedächtnisses oder Ihrer kognitiven Fähigkeiten haben, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Die Früherkennung von Demenz ist entscheidend, da sie die Chancen auf eine bessere Lebensqualität und effektive Behandlung erhöht.
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