Ständige Krämpfe im Rücken: Ursachen und Behandlung

Rückenschmerzen sind ein weit verbreitetes Problem, das Menschen jeden Alters betreffen kann. Die Ursachen für diese Schmerzen sind vielfältig und reichen von einfachen Muskelverspannungen bis hin zu ernsthaften Erkrankungen der Wirbelsäule. Es ist wichtig, die Ursachen von Rückenschmerzen zu verstehen, um die richtige Behandlung zu finden und chronischen Schmerzen vorzubeugen.

Ursachen von Rückenschmerzen

Rückenschmerzen können je nach Ursache in zwei Kategorien eingeteilt werden: spezifische und nicht-spezifische Rückenschmerzen.

Spezifische Rückenschmerzen

Bei spezifischen Rückenschmerzen kann die Ursache der Schmerzen eindeutig festgestellt werden. Diese Ursache muss jedoch nicht im Bereich der Wirbelsäule liegen, sondern kann auch von Erkrankungen anderer Organe herrühren. Mögliche Ursachen für spezifische Rückenschmerzen sind:

  • Muskelverspannungen
  • Blockaden der Wirbel
  • Bandscheibenvorfall
  • Verschleiß der Wirbelsäule
  • Osteoporose (Knochenschwund)
  • Schwangerschaft
  • Gürtelrose
  • Akute Prostataentzündung
  • Nierenbeckenentzündung
  • Nierensteine
  • Brustenge
  • Herzinfarkt
  • Lungenentzündung
  • Wirbelsäulen- und Rippentumor

Nicht-spezifische Rückenschmerzen

Bei nicht-spezifischen Rückenschmerzen kann keine eindeutige Ursache für die Beschwerden gefunden werden. Diese Art von Rückenschmerzen ist die häufigste. Als mögliche Auslöser gelten:

  • Übergewicht
  • Bewegungsmangel
  • Stress
  • Fehlhaltungen
  • Psychische Belastungen

Arten von Rückenschmerzen je nach Dauer

Die Einteilung der Rückenschmerzen in akut, subakut und chronisch basiert auf der Dauer der Symptome:

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  • Akute Rückenschmerzen: Dauern maximal sechs Wochen an.
  • Subakute Rückenschmerzen: Dauern länger als sechs Wochen, aber maximal drei Monate an.
  • Chronische Rückenschmerzen: Dauern länger als zwölf Wochen an.

Mit zunehmendem Alter treten chronische Rückenschmerzen häufiger auf und gehen oft mit zusätzlichen Erkrankungen einher, wie z.B. verschleißbedingte und entzündliche Gelenkerkrankungen, Osteoporose, Schlaganfall, Herzschwäche, Depressionen oder starkem Übergewicht.

Symptome von Rückenschmerzen

Rückenschmerzen können sich auf unterschiedlichste Weise äußern und verschiedene Bereiche der Wirbelsäule betreffen. Am häufigsten treten sie im Bereich der Lendenwirbelsäule (LWS) auf, gefolgt von Beschwerden der Halswirbelsäule (HWS). Die Schmerzen können von dumpf und ziehend bis hin zu stechend und unerträglich sein. In manchen Fällen strahlen die Schmerzen auch in andere Körperteile aus, wie z.B. in die Beine oder Arme.

Diagnose von Rückenschmerzen

Bei anhaltenden oder starken Rückenschmerzen ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen. Dieser wird zunächst eine Anamnese (Krankengeschichte) erheben und den Patienten körperlich untersuchen. Dabei achtet der Arzt auf die Körperhaltung, die Form der Wirbelsäule, Muskelverhärtungen, Beweglichkeit, Muskelkraft und Reflexe. Zudem werden seelische und berufliche Belastungen miteinbezogen, die sich auf den Krankheitsverlauf auswirken können.

In manchen Fällen sind weitere Untersuchungen notwendig, um die Ursache der Rückenschmerzen zu finden. Dazu gehören:

  • Röntgenaufnahmen
  • Computertomographie (CT)
  • Magnetresonanztomographie (MRT)
  • Blutuntersuchungen

Behandlung von Rückenschmerzen

Die Behandlung von Rückenschmerzen richtet sich nach der Ursache und der Dauer der Beschwerden. In den meisten Fällen kommen konservative Therapien zum Einsatz, wie z.B.:

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  • Schmerzmittel: Können helfen, die Schmerzen zu lindern.
  • Muskelentspannende Medikamente: Können bei Muskelverspannungen helfen.
  • Physiotherapie: Kann helfen, die Muskulatur zu stärken, die Beweglichkeit zu verbessern und Fehlhaltungen zu korrigieren.
  • Wärme- oder Kälteanwendungen: Können helfen, die Schmerzen zu lindern und die Muskeln zu entspannen.
  • Massagen: Können helfen, Muskelverspannungen zu lösen.
  • Akupunktur: Kann bei manchen Menschen helfen, die Schmerzen zu lindern.
  • Entspannungstechniken: Können helfen, Stress abzubauen und Muskelverspannungen zu reduzieren.

In manchen Fällen ist eine Operation notwendig, um die Ursache der Rückenschmerzen zu beheben. Dies ist jedoch nur selten der Fall.

Übungen gegen Rückenschmerzen

Insbesondere die Bauch- und Rückenmuskulatur sollte mithilfe angeleiteter Physiotherapie gestärkt werden, wenn Beschwerden im unteren Rücken vorliegen. Leichte Dehnungsübungen und eine Entspannung der Rückenmuskulatur können die Schmerzen nachhaltig lindern. Zudem sollten Betroffene ihre Rückenmuskulatur bei der tagtäglichen Aktivität konsequent schonen:

  • Richtig bücken, heben und tragen: Gehen Sie beim Hochheben und Abstellen von Lasten immer in die Knie und halten Sie den Rücken gerade. Beim Tragen sollten Sie die Last nahe am Körper halten.
  • Rückenfreundlicher Arbeitsplatz: Achten Sie darauf, dass Ihr Arbeitsplatz ergonomisch gestaltet ist. Also die Arbeitshöhe und Sitzhöhe sich an die Körpergröße anpassen, die Beine genug Bewegungsspielraum haben und Sie eine natürliche Körperhaltung einnehmen können.
  • Übungen gegen Rückenschmerzen: Kräftigen Sie Ihren Rücken durch spezielle Übungen, die Sie zum Beispiel in der Rückenschule oder bei der Physiotherapie lernen.
  • Entspannungsverfahren: Atmen Sie durch und finden Sie Ruhe durch Autogenes Training und Meditation oder beim Yoga, Qigong und Tai-Chi. Letztere bitte nur unter Anleitung.
  • Wärmebehandlung: Entspannen Sie die Muskulatur mit Wärme, etwa mit einer Wärmflasche, Wärme- oder Fangopackungen. Gerade bei nicht-spezifischen Schmerzen bringt dies Linderung der Rückenschmerzen.

Spezielle Übungen gegen Krämpfe in Schultern, Nacken oder Rücken

Krämpfe im Schulter-, Nacken- oder Rückenbereich sind meist auf Haltungsprobleme zurückzuführen. In dem Fall können körperliche Bewegung und spezifische Dehnübungen helfen, indem sie die Muskeln kräftigen und einem muskulären Ungleichgewicht vorbeugen.

Übungen gegen Krämpfe in der Schulter

  • Dehnung des Schultergürtels: Stellen Sie sich aufrecht und etwa schulterbreit hin. Heben Sie den rechten Arm, bis er auf Höhe der Schulter ist. Legen Sie die linke Hand auf den rechten Ellenbogen. Ziehen Sie den gestreckten Arm leicht nach links hinten. Halten Sie die Dehnung 20 Sekunden, bevor Sie die Seite wechseln. Wiederholen Sie die Übung 3-mal.
  • Dehnung von Schulter und Trizeps: Stellen Sie sich in eine schulterbreite Position. Strecken Sie den linken Arm nach oben und winkeln Sie den Unterarm hinter dem Kopf ab. Legen Sie die rechte Hand auf den Ellenbogen des linken Arms. Ziehen Sie den linken Arm leicht in Richtung Kopf. Halten Sie die Dehnung 20 Sekunden, bevor Sie die Seite wechseln. Machen Sie pro Arm 2-3 Durchgänge.
  • Frontheben: Halten Sie in der Ausgangsposition zwei Hanteln (0,5 kg Gewicht) oder zwei Flaschen Wasser (je 500 ml) in den Händen. Ihre Knie sind leicht gebeugt und der Bauch ist angespannt. Die Schultern sind entspannt und der Kopf befindet sich in einer geraden, neutralen Position. Heben Sie beide Arme vor dem Körper bis auf Schulterhöhe an und senken Sie sie anschließend wieder langsam nach unten. Wiederholen Sie diese Übung 3-mal mit je 12 - 15 Wiederholungen.

Übungen gegen Krämpfe im Nacken

  • Dehnung durch Schulterrotation: Atmen Sie ein und richten Sie Ihre Wirbelsäule auf. Der Kopf ist aufrecht und die Verlängerung der Wirbelsäule. Lassen Sie die Arme locker hinabhängen. Ziehen Sie die Schultern zu den Ohren und kreisen Sie langsam nach hinten und dann nach vorn. Machen Sie 10 Wiederholungen und mindestens 3 Durchgänge.
  • Dehnung der Nackenmuskulatur: Setzen oder stellen Sie sich aufrecht hin. Die Schultern hängen locker und entspannt herunter. Ihr Blick ist nach vorn gerichtet. Neigen Sie den Kopf mithilfe der rechten Hand seitlich nach rechts. Halten Sie die Dehnung etwa 15 Sekunden und kommen Sie dann wieder langsam in die Ausgangsposition. Seitenwechsel. Machen Sie 2-3 Wiederholungen pro Seite.
  • Übungen gegen den Handynacken: Sie nehmen eine sitzende oder stehende Ausgangsposition ein und halten ihren Kopf in einer aufrechten, geraden Position. Ziehen Sie nun Ihr Kinn so weit nach hinten, wie möglich. Bewegen Sie anschließend den Kopf wieder bis zur Mitte nach vorne. Wiederholen Sie die Übung 10-mal.
  • Postisometrische Dehnung (PIR): Beispiel: Postisometrisches Dehnen des seitlichen Halsmuskels. Ausgangsstellung: Im aufrechten Sitz die Handfläche der rechten Hand an das rechte Ohr legen. Der Ellbogen zeigt waagerecht zur Seite. Mit geringer Kraft das Ohr in die Hand (nicht die Hand ans Ohr) drücken und die Spannung 10 Sekunden halten. Danach den Arm locker hängen lassen und 10 Sekunden entspannen. Die Übung 3 x wiederholen und anschließend zur anderen Seite (linke Hand am linken Ohr) wechseln.

Übungen bei Krämpfen im mittleren und unteren Rücken

  • Entspannung des Oberkörpers: Die Hände und Knie sind auf der Matte und die Halswirbelsäule und der Steiß bilden eine gerade Linie. Mit der Einatmung: das Brustbein heben und den Rücken in ein Hohlkreuz ziehen („Die Kuh“). Mit der Ausatmung: den Rücken jetzt rund rollen („Die Katze“). Wiederholen Sie diese Übung 2- bis 3-mal.
  • Dreh-Dehn-Lage: In Rückenlage die Beine angewinkelt aufstellen, die Arme seitlich neben dem Körper ablegen. Beine aufgestellt zur Seite ablegen, Kopf in die Gegenrichtung rotieren. Beine kontrolliert ablegen, nicht fallen lassen. Nach 10-12 Sekunden den Zug auflösen, zurück rotieren und die Seite wechseln.
  • Dehnung des Rückens: Setzen Sie sich im Fersensitz mit geschlossenen Knien auf Ihre Matte. Atmen Sie aus und beugen Sie dabei Ihren Oberkörper nach vorn. Bringen Sie die Stirn auf den Boden (Sie können Ihren Kopf auch zur Seite drehen, so dass Ihre Wange auf dem Boden ruht). Bleiben Sie so lange, wie Sie möchten, oder für mindestens 30 Sekunden in dieser Haltung und kehren Sie schließlich mit dem stetigen Ein- und Ausatmen zurück in die sitzende Ausgangsposition.

Vorbeugung von Rückenschmerzen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Rückenschmerzen vorzubeugen:

  • Regelmäßige Bewegung: Bewegung stärkt die Muskulatur und verbessert die Beweglichkeit.
  • Ergonomischer Arbeitsplatz: Ein ergonomischer Arbeitsplatz hilft, Fehlhaltungen zu vermeiden.
  • Richtiges Heben und Tragen: Heben Sie Lasten immer mit geradem Rücken und aus den Beinen heraus.
  • Stressabbau: Stress kann zu Muskelverspannungen führen. Finden Sie Entspannungstechniken, die Ihnen helfen, Stress abzubauen.
  • Gesunde Ernährung: Eine gesunde Ernährung versorgt den Körper mit allen wichtigen Nährstoffen.
  • Übergewicht vermeiden: Übergewicht belastet die Wirbelsäule.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

In den meisten Fällen sind Rückenschmerzen harmlos und verschwinden von selbst wieder. Es gibt jedoch einige Warnzeichen, bei denen man einen Arzt aufsuchen sollte:

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  • Starke Schmerzen, die nicht besser werden
  • Schmerzen, die in die Beine oder Arme ausstrahlen
  • Taubheitsgefühle oder Kribbeln in den Beinen oder Armen
  • Lähmungserscheinungen
  • Probleme beim Wasserlassen oder Stuhlgang
  • Fieber
  • Unerklärlicher Gewichtsverlust

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