Taubheitsgefühle nach einer Achillessehnenoperation können verschiedene Ursachen haben und sind ein Symptom, das einige Patienten nach solchen Eingriffen erleben. Umfassende Diagnostik und jahrelange Erfahrung sind entscheidend, um die Ursachen zu ermitteln und geeignete Behandlungsansätze zu entwickeln.
Was ist ein Taubheitsgefühl im Oberschenkel?
Taubheitsgefühle sind ein weit verbreitetes Phänomen und können vielfältige Ursachen haben. Es ist wichtig zu verstehen, dass Taubheitsgefühle im Oberschenkel durch unterschiedliche Faktoren ausgelöst werden können, die von lokalen Problemen bis hin zu systemischen Erkrankungen reichen.
Ursachen von Taubheitsgefühlen im Oberschenkel
Taubheitsgefühle im Oberschenkel können verschiedene Ursachen haben, die von Nervenreizungen bis hin zu Durchblutungsstörungen reichen. Hier sind einige der häufigsten Ursachen:
- Nervenschädigung: Während einer Operation kann es zu einer versehentlichen Beschädigung oder Irritation der Nerven kommen, die das Bein versorgen, insbesondere des Nervus femoralis oder des Nervus cutaneus femoris lateralis. Solche Nervenschäden können zu Taubheitsgefühlen, Kribbeln oder Schmerzen im Oberschenkel führen.
- Meralgia paraesthetica: Eine Einklemmung des seitlichen Oberschenkelhautnervs (Nervus cutaneus femoris lateralis) am Leistenband kann ebenfalls Taubheitsgefühle verursachen. Viele Betroffene klagen über Taubheitsgefühle im Oberschenkel seitlich, die ebenfalls durch die Meralgia paraesthetica ausgelöst werden.
- Bandscheibenvorfall: Bandscheibenvorfälle der Lendenwirbelsäule (LWS) können ebenfalls zu einem Taubheitsgefühl im Oberschenkel führen. Die Ursache liegt darin, dass eine Bandscheibe im Bereich der Lendenwirbelsäule verrutscht und auf einen austretenden Nerv der Lendenwirbelsäule drückt. Dadurch entsteht eine Kompression des Nervs und ein Taubheitsgefühl im Bereich des Oberschenkels. Ein Bandscheibenvorfall der LWS, insbesondere in den Segmenten L4, L5 und S1, kann direkt auf die austretenden Nervenwurzeln drücken.
- Polyneuropathie: Eine Schädigung mehrerer peripherer Nerven, die oft mit Grunderkrankungen wie Diabetes mellitus, Vitaminmangel oder chronischem Alkoholkonsum einhergeht, kann ebenfalls Taubheitsgefühle verursachen.
- Vitaminmangel: Ein Vitaminmangel, insbesondere ein Vitamin-B12-Mangel, kann ebenfalls zu Taubheitsgefühlen im Bereich des Oberschenkels führen.
- Multiple Sklerose (MS): Auch im Bereich des Oberschenkels kann durch eine MS ein Taubheitsgefühl ausgelöst werden, da die Myelinscheiden (Ummantelung der Nerven) undichter werden und aus diesem Grund der durch den Nerv weitergeleiteten elektrischen Reiz nicht mehr ungehindert stattfinden kann.
- Psychosomatische Ursachen: Taubheitsgefühle im Bereich der Oberschenkel können auch einer ausgeprägten psychosomatischen Ursache folgen. Auch können bei einer entsprechenden Hyperventilation, die ein Ausdruck einer Panikattacke ist, ebenfalls Taubheitsgefühle in den Fingern, Armen oder Oberschenkeln auftreten.
- Lipödem: Das so genannte Lipödem ist eine Fettverteilungsstörung vor allen Dingen des Oberschenkels, die meist genetisch angelegt ist. Hier ist Bauchfett des Körpers im Bereich der Oberschenkel ungewöhnlich stark eingelagert, was dann auch zu einer Kompression und Reizung der sensiblen Hautnerven im Bereich des Oberschenkels führen kann.
- Muskelverhärtungen und Triggerpunkte: Anhaltende, schmerzhafte Kontraktionen der Muskulatur können ebenfalls eine Rolle spielen.
- Arterielle Verschlusskrankheit (PAVK): Eine Verengung der Beinarterien, die die Durchblutung behindert, kann ebenfalls Taubheitsgefühle verursachen.
- Nervenentzündung: Bei einer Nervenentzündung im Bereich der austretenden Nerven der Wirbelsäule kommt es ebenfalls zu einer entsprechenden Reizung von sensible Nerven.
- Sportliche Betätigung: Nach Sport kommt es nicht selten ebenfalls zu einem Taubheitsgefühl im Bereich des Oberschenkels. Auch Belastungen, die bislang unbemerkt blieben, aber beim Sport dann deutlich auffallen, können zu einem Taubheitsgefühl im Bereich des Oberschenkels führen.
Begleitende Symptome
Meistens sind Schmerzen, die durch eine Nervenreizung ausgelöst werden, von stechenden, beißenden Charakter und werden als sehr unangenehm wahrgenommen. Manchmal kann es auch vorkommen, dass es zu einer leichten Schwellung im Bereich des Oberschenkels kommt. Eine mögliche Ursache eines Taubheitsgefühl in Verbindung mit Leistenschmerzen könnte durch ein sogenanntes Iliopsoassyndrom ausgelöst werden. Hierbei kommt es zu einer Einklemmung bzw einer Reizung des Musculus iliopsoas. Neben dem Iliopsoassyndrom als mögliche Ursache kann auch ein Leistenbruch zu Schmerzen und zu einem Taubheitsgefühl im Bereich der Leiste führen. Rückenschmerzen, die mit einem Taubheitsgefühl in der Leiste und des Oberschenkels einhergehen, deuten immer auch auf einen Bandscheibenvorfall im Bereich der Lendenwirbelsäule hin. Eine Schädigung oder auch eine Reizung des Nervus cutaneus femoris lateralis kann zu einem Taubheitsgefühl auf der Außenseite des Oberschenkels führen. Ein Grund wäre eine muskuläre Verhärtung im Verlauf dieses Nerven oder aber auch ein Bandscheibenvorfall, der den Ursprungsort dieses Nerven komprimiert. Auch kann durch eine Gürtelrose, die sich im Bereich des Oberschenkels ausbreitet, einen entsprechenden Schmerz oder auch Taubheitsgefühl im Bereich des Oberschenkels ausbreiten. Der Schmerz kann auch im Rahmen einer Post-Zoster-Neuralgie vorkommen. Auch die Vorderseite/Oberseite wird durch Nerven versorgt, die ihren Ursprung in Bereich der Lendenwirbelsäule L2-L4 haben.Das bedeutet, dass eine Reizung der Nervenwurzel, wie sie z.B.
Taubheitsgefühl nach Fuß-OP
Ursachen und Behandlung
Auch nach Fußoperationen, insbesondere an der Achillessehne, können Taubheitsgefühle auftreten. Diese können verschiedene Ursachen haben und erfordern eine sorgfältige Diagnose und Behandlung.
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- Nervenirritationen: Bei korrigierenden Fuß-Operationen werden Fußknochen durchtrennt, die Weichteile werden vom Knochen abgelöst. Diese Maßnahmen führen zur Blutung. Nicht alle Blutungsquellen können während der Operation gestillt werden; z.B. die Blutung aus dem Knochen. Durch die Anlage eines elastischen Verbandes hört die Blutung kurze Zeit nach der Operation auf. Dieses Blut sammelt sich in den Weichteilen und äußert sich optisch als blaue Hautverfärbung (Bluterguss, med. Hämatom). Der Bluterguss wandert in Richtung der Schwerkraft. Ausgeprägte Blutergüsse können gefährlich sein. Diese können zu Wundheilungsstörungen und Infektionen führen. In seltenen Fällen kann eine Schlagader am Fuß verletzt werden. Wenn diese Blutung während der Operation nicht entdeckt wird, kann sich ein ausgeprägtes Hämatom bilden.
- Kompression durch Verbände: Eine der häufigsten Ursachen für Schmerzen nach einer Fuß-OP ist eine zu starke Kompression durch den Verband.
- Thromboserisiko: Operationen am Fuß werden in Bezug auf das postoperative Thromboserisiko in zwei Kategorien eingeteilt. Operationen mit niedrigem Thromboserisiko: ohne Ruhigstellung des oberen Sprunggelenkes, Vollbelastung. Operationen mit hohem Thromboserisiko: Ruhigstellung im Walker oder Gips, Entlastung. Während in der 1. Kategorie eine Thromboseprophylaxe (ugs. Thrombosespritzen) nur für 2-3 Tage notwendig ist, wird diese in der 2. Kategorie bis zur Beendigung der Ruhigstellung und dem Erreichen der Vollbelastung (ca.
- Wundheilungsstörungen: Zu diesen Komplikationen zählen Spannungsblasen, Wunddehiszenz (Platzwunde), Nachblutungen, Hämatome, Wundheilungsstörungen und Wundinfekte (bakterielle Entzündungen).
- Schwellungen: Nach Fuß- und Sprunggelenk-Operationen gehört die Schwellung zu einer normalen Heilung. Bei vorbestehenden Nebenerkrankungen, wie z.B. Eine anhaltende Schwellung kann auch das Zeichen einer Komplikation sein (z.B. Infektion oder Nichtverheilung des Knochens).
Diagnose
Die Diagnosestellung sollte meistens durch eine ausführliche Krankenbefragung gestartet werden. Weiterhin sollte eine ausführliche Sensibilitätsprüfung durchgeführt werden, die mit einem Pinsel erfolgt und zeigen soll, wie groß der Bereich der Sensibilitätsstörung ist. Anhand dieses Bereiches kann man schon beurteilen, welche Nerven dieses Gebiet versorgen. Des Weiteren stehen auch noch weiterführende Bildgebungen, wie z.B.
- Ultraschall: Im Ultraschall kann man dicht unter der Haut liegende Strukturen, wie Muskeln, Sehnen und auch Blutgefäße sehen und beurteilen. Entzündliche Flüssigkeiten und auch Hämatome lassen sich im Ultraschall ebenfalls darstellen und geben Hinweis auf eine entzündliche Ursache.
- Röntgenbilder: Röntgenbilder zeigen vor allem Knochen und auch Sehnen, wenn diese im Verlauf verkalkt sind. Hat man vor allem nach einem Unfall den Verdacht, dass Knochen des Oberschenkels verletzt ist und die Ursache für das angegebene Taubheitsgefühl ist, kann man eine Röntgenaufnahme in 2 Ebenen im Bereich des Oberschenkels durchführen.
- MRT: Auch wenn man den Verdacht hat, dass Muskeln ggfs diese Nerven komprimieren oder auch, wenn Hämatome im Bereich des Oberschenkels vermutet werden und sich vielleicht sogar auch schon im Ultraschall dargestellt haben, kann man eine MRT Untersuchung durchführen, die dann vor allem das räumliche Ausmaß dieser Hämatome genauer darstellen kann. Eine MRT Untersuchung ist strahlungsfrei und dauert ca.
Behandlung
Die Behandlung eines Taubheitsgefühls im Oberschenkel richtet sich jeweils nach der Ursache. Die Dauer, bis das Taubheitsgefühl und auch die Schmerzen im Bereich des Oberschenkels verschwunden sind, richtet sich nach der auslösenden Ursache. Sollte es zu einer Schädigung von Nerven gekommen sein, muss mit einer Monate bis Jahre dauernden Genesungszeit gerechnet werden.
Auch, wenn es sich um einen Bandscheibenvorfall handelt, kann dieser oft auch konservativ durch entsprechende Physiotherapie behandelt werden. In einigen Fällen kann es notwendig werden, dass eine operative Maßnahme notwendig wird, um die Nervenkompression, die durch den Bandscheibenvorfall entstanden ist, zu beheben. Hier wird in einem neurochirurgischen Eingriff die herausgerutschte und komprimierende Bandscheibe abgetragen und so der eingeklemmte Nerv befreit.
Geht das Taubheitsgefühl auch mit Schmerzen einher, sollte mit einer entzündungshemmenden Schmerztherapie begonnen werden, die bei Bedarf oder auch für kurze Zeit fest eingenommen werden sollte.
Weitere Behandlungsmethoden
- Schmerztherapie: Die Schmerztherapie ist ein wesentlicher Teil der Behandlung nach einer Fuß-Operation. Besonders nach Operationen an den Fußknochen können die Schmerzen vor allem in den ersten 24 Stunden stark sein. Aus diesem Grund wird in unserer Einrichtung standardmäßig während der Operation ein sog. Fußblock durchgeführt. Das bedeutet, dass in Narkose alle Fußnerven durch das Einspritzen eines lang wirkendes Lokalanästhetikums (bis zu 12 h) betäubt werden. Es empfiehlt sich, 2-3 Schmerzmittel mit verschiedenen Wirkungsmechanismen zu kombinieren. Eine Kombination aus Metamizol (z.B. Novalgin®), einen Antiphlogistikum (z.B. Ibuprofen®) und einen Opiat (z.B.
- Wundversorgung: Während an Körperstellen wie z.B. Bauch oder Gesicht die Wunden innerhalb den ersten 2-3 Tage trocken werden, dauert die Blutung der Wunden am Fuß häufig viel länger. Aus diesem Grund empfiehlt sich in der ersten postoperativen Woche die Anlage eines saugfähigen Kompressionsverband. Standardmäßig wechseln wir den Verband am Morgen nach der Operation, danach alle 2 Tage für eine Woche. Ab der 2. Wundkontrollen kann jeder Arzt durchführen. In unserer Praxis verwenden wir für die meisten Wunden am Fuß resorbierbares Nahtmaterial. ästhetischer (keine Narben an den Einstichstellen) weniger Wundheilungsstörungen (keine Manipulation der Wundränder während des Nähens) kein verbleibendes Nahtmaterial (während der Entfernung des nicht resorbierbaren Nahtmaterials reißen oft die Fäden und die verbleibende Fadenstücke führen zu Entzündungen - med. Fadengranulom) keine unangenehme Fadenentfernung Werden die Wunden am Fuß doch mit entfernungsbedürftigem Fadenmaterial verschlossen, werden die Nähte nach ca.
- Tapeverbände: Nach minimalinvasiven Fuß-Operationen werden die Zehen mit einem Tapeverband fixiert. Bei übermäßiger Anschwellung der Zehen kann der Tapeverband die Zehen einschnüren. Bei Ablösung der Tapes können sich die durchtrennten Knochen verschieben und die Zehenstellung verändern. Eine verlängerte Wundsekretion deutet entweder auf einen Wundinfekt oder auf einen zu strammen Verband. In all diesen Fällen ist eine Wiedervorstellung beim Operateur notwendig, um den Tapeverband zu überprüfen und ggf.
- Schwellungsmanagement: Die Hochlagerung ist die einfachste Methode zur Abschwellung. Im Liegen empfiehlt sich eine Lagerung des Beines z.B. auf einem dicken Kissen. Als Faustregel gilt eine Höhe oberhalb des Herzensniveaus. Ebenfalls zu empfehlen ist Laufen, da es dabei zur Aktivierung der Muskulatur kommt. Sitzen empfiehlt sich nicht. Hierbei kommt es zu einem Abknicken der Venen durch Beugung dvon Knie- und Hüftgelenk. Kühlung mit Eis hilft sowohl gegen Schmerzen, als auch gegen die Schwellung. Der Eisbeutel oder der Kühlpack sollten nicht direkt auf die Haut gelegt werden, es können Erfrierungen entstehen. Eisbeutel und Kühlpack sollten in ein dünnes Tuch gepackt werden und nicht länger als 30 min aufliegen. Das Tragen eines Kompressionsstrumpfes wird vor allem bei Patienten mit vorbestehenden Erkrankungen wie Herzinsuffizienz oder Krampfadern empfohlen. Je nach Schwellungsausmaß gibt es serienmäßige Kompressionsstrümpfe oder welche nach Maß. In den meisten Fällen reichen Strümpfe bis unterhalb des Knies aus. Patienten mit Becken- oder Oberschenkelthrombosen in der Vorgeschichte benötigen oberschenkel-hohe Kompressionsstrümpfe. Nach Hallux valgus Operationen sollten spezielle Kompressionsstrümpfe getragen werden, welche über ein spezielles Fach für die Großzehe verfügen. Damit wird verhindert, dass die frisch operierte und gerade gestellte Großzehe wieder nach außen verschoben wird. Lymphdrainage ist eine physiotherapeutische Therapiemaßnahme, wodurch das Wasser aus dem Bein massiert wird.
- Narbenpflege: Nach Abschluss der Wundheilung (ca. 12-14 Tage) sollte die Narbe mit einer einfachen Feuchtigkeitscreme gepflegt werden. Dies kann am Anfang zwei mal täglich erfolgen. Während des Auftragens sollte eine Narbenmobilisation und Fußmassage erfolgen.
- Hygiene: In der ersten Woche nach einer Fuß-Operation ist die Wunde noch nicht trocken, sodass ein saugfähiger Verband notwendig ist. In dieser Zeit sollte der Verband vor Feuchtigkeit geschützt werden. Beim Duschen kann der Verband durch einen wasserundurchlässigen Sack geschützt werden. Wenn die Wunde bereits trocken und mit Pflaster versorgt ist, kann man eine Duschfolie verwenden. Diese kann in einer Apotheke erworben werden. Alternativ ist das Duschen erlaubt, ohne den Wasserstrahl direkt auf den Verband oder auf das Pflaster zu rechten und danach das Pflaster direkt zu wechseln. Wenn keine Belastung erlaubt ist, besteht die Gefahr, dass man beim duschen ausrutscht und versehentlich mit dem Fuß auftritt. In solchen Fällen erweist sich ein Duschhocker als sehr hilfreich. Baden ist erst nach abgeschlossener Wundheilung erlaubt. Wenn man unbedingt Baden möchte, kann man den operierten Fuß über die Badewannenkante hängen lassen. Wenn ein Tapeverband angelegt wurde, darf dieser nicht feucht werden.
- Frühe Mobilisierung: Das Laufenlernen und die Wiederherstellung der Gelenkbeweglichkeit sind wichtige Aufgaben der postoperativen Phase. Eine frühe Mobilisierung ist extrem heilungsfördern. Durch die Aktivierung der Muskulatur wird die Schwellung reduziert, die Verschmelzung der Muskulatur (med. Atrophie) wird vermieden.
- Belastungsarten: Je nachdem wie man den Fuß belasten darf, unterscheidet man die folgenden Belastungsarten: Entlastung, Abrollbelastung, Teilbelastung und Vollbelastung. Das Laufen mit Vollbelastung erfolgt durch den 4-Punkt-Gang (Kreuzgang).
- Verbandsschuhe und Walker: Der Fuß wird nach den meisten Fuß-Operationen mit einem speziellen Schuh versorgt. Die Industrie bietet solche Schuhe in verschiedenen Ausführungen. Wie bereits erwähnt, wird am Fuß direkt nach Operationen mit einem dicken Verband versorgt. Der Verbandsschuh verfügt über ein Schließmechanismus mit Klettverschluss. Die Schuhsohle ist versteift und dadurch wirkt für die Fußgelenke ruhigstellend. Manche Verbandsschuhe verfügen über ein wechselbares Innenleben, welches gewaschen werden kann. Dies ist hygienisch und erlaubt die Beseitigung der unvermeidbaren Blutflecken. Das Innenleben wird durch ein Vakuum- oder Luftkissen-Mechanismus an der Fußform angepasst und dadurch ähnelt eines Gipses. Oft muss solcher Schuh sowohl tags als auch nachts getragen werden. Die Walker sind Verbandsstiefel. Bei Erkrankungen der Achillessehne oder nach Operationen in diesem Bereich ist notwendig, das Sprunggelenk in einer Spitzfußstellung ruhigzustellen. Durch die Aufhebung der Sprunggelenkbeweglichkeit durch den Walker besteht bei Patienten versorgt mit diesem Schuh ein erhöhtes Thrombosegefahr.
- Gehhilfen: Nach fast jeder Fuß-Op wird ein Hilfsmittel zum Laufen benötigt. Dieses dient zur Unterstützung des operierten und schmerzenden Fußes während des Laufens und falls der Fuß nicht belastet werden darf, sogar zum Ersatz dessen. Die am häufigsten verwendete Hilfsmittel sind die Unterarmgehstützen. Diese nehmen wenig Platz und erlauben sowohl das Laufen auf normalen Ebene, als auch auf die Treppen. Für Patienten mit nicht belastbarer oberen Extremität (z.B. mit gleichzeitiger Fuß- und Unterarm-/Handverletzungen oder Handrheuma) kommen Achselgehstützen zum Einsatz. Ältere Patienten leiden oft unter Gleichgewichtsstörungen und kommen relativ schlecht mit den Gehstützen zurecht. Für diese Patienten empfehlt das Laufen mit einem Rollator. Dieser ist stabil, kann gebremst werden, kann in einen temporären Sitz umgewandelt werden und kann mit kleinen Gegenstände geladen werden. Patienten, die den Fuß entlasten müssen und verfügen über keine ausreichende körperliche Kraft mit Gehstützen zu laufen, profitieren von einem Rollstuhl. Man benötigt jedoch dafür eine ausreichend räumliche Wohnung und eine gewisse Breite der Türe. Ein Aufzug ist notwendig, um von höheren Etagen nach draußen zu fahren. Sportliche und aktive Patienten finden es sehr unangenehm während der Entlastungsphase an Unterarmgehstützen zu laufen.
- Sportliche Aktivität: Erst wenn der Knochen und die Weichteilstrukturen verheilt sind, kann man sportliche Tätigkeiten, die die untere Extremitäten involvieren, wiederaufnehmen. Dieser Zeitpunkt variiert, je nachdem welche Veränderungen unternommen wurden, i.d.R. zwischen 1 - 4 Monate. Ein vorzeitiger Start kann zu Verletzungen, Entzündungen der nicht komplett geheilten Strukturen und Schmerzen führen. Nach einfachen Operationen (z.B. eingewachsener Zehennagel) kann man sogar nach 3-4 Wochen wieder joggen. Nach weichteiligen rekonstruktiven Operationen (z.B. Sehnennaht) kann man nach ca. 8 Wochen wieder schrittweise anfangen.
Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
Hier kann man entweder einen Neurologen zurate ziehen oder aber auch einen Orthopäden. Erstgenannte werden die Nervenleitgeschwindigkeit der betroffenen Nerven untersuchen und beurteilen, warum es zu einem Taubheitsgefühl im Bereich der Oberschenkel gekommen ist. In jedem Fall sollte man auch einen Orthopäden aufsuchen, wenn neben den Taubheitsgefühlen auch Schmerzen im Bereich der Oberschenkel aufgetreten sind.
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