Tee bei Magen-Darm-Krämpfen: Welcher Tee hilft wirklich?

Schon Oma wusste, dass eine Tasse Tee bei Magen-Darm-Beschwerden wahre Wunder wirken kann. Doch nicht jeder Tee hilft gleich gut gegen Bauchweh. Wärme von innen und außen hilft in den allermeisten Fällen, das Bauchweh zu lindern. Um den Körper von innen zu wärmen, hilft Tee am besten. In der Apotheke oder im Drogeriemarkt gibt es spezielle Teesorten, die Bauchweh lindern sollen. Auch Kräutertees sind zu empfehlen. Doch welcher Tee ist der richtige bei Magen-Darm-Krämpfen? Hier erfährst Du alles Wissenswerte über die besten Kräutertees, die Deine Verdauung unterstützen und Magenschmerzen lindern können.

Ursachen und Symptome von Magen-Darm-Beschwerden

Bauchschmerzen können unterschiedliche Ursachen haben: Verdauungsprobleme, Regelbeschwerden und Organerkrankungen sind nur drei davon. Die Auslöser für Magen-Darm-Probleme sind sehr facettenreich, ebenso wie die Beschwerden. Mit Magenschmerzen sind in der Regel Schmerzen im Oberbauch gemeint. Diese können sich stechend, ziehend oder auch drückend anfühlen. Stress, Erkältung oder das Essen sind die bekanntesten Auslöser von Magenbeschwerden. Wenn Sie allerdings mit Symptomen wie Brechdurchfall zu kämpfen haben, liegt unter Umständen eine Magen-Darm-Grippe, also eine durch Krankheitserreger verursachte Entzündung des Magen-Darm-Traktes vor. Die Symptome sind häufig folgende: starke Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Übelkeit und Fieber.

Es gibt verschiedene Teesorten, die sich besonders bei Übelkeit und Erbrechen bewährt haben. Das Hausmittel „Tee“ kann grundsätzlich gegen Übelkeit oder auch bei Reisekrankheit eine hilfreiche Maßnahme sein.

Die besten Teesorten bei Magen-Darm-Beschwerden

Kräutertees sind eine wunderbare Möglichkeit, Magen-Darm-Beschwerden auf natürliche Weise zu lindern. Viele Kräuter sind gleichzeitig Heilpflanzen - ihre Inhaltsstoffe können auf unterschiedlichste Weise auf unseren Organismus einwirken. Ob Kamille, Pfefferminz, Fenchel, Ingwer oder Anis - jeder Tee hat spezifische Vorteile und kann Dir helfen, Deine lästigen Magen-Darm-Beschwerden zu vergessen. Probiere die verschiedenen Tees aus und versuche herauszufinden, was bei Dir besonders gut funktioniert.

Kamillentee: Der Klassiker bei Magen-Darm-Beschwerden

Kamillentee ist ein echter Klassiker und bekannt für seine beruhigende Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt. Die Kamille ist eine äußerst vielseitige Heilpflanze, sie wirkt gegen Entzündungen, Bakterien und Krämpfe. Die entzündungshemmenden Eigenschaften der Kamille durch sein ätherisches Öl können bei Magenbeschwerden und Übelkeit helfen. Die Blüten der Kamille enthalten sehr viele ätherische Öle, die antibakteriell wirken sollen, was wiederum Entzündungen hemmen kann. Deshalb wird Kamille oft gegen Bauchschmerzen und Blähungen eingesetzt. Auch zur Lösung von Krämpfen wird Kamillentee empfohlen: als Getränk, als Bad oder als warme Bauchwickel. In den meisten Magen-Darm-Tees ist die Kamille am häufigsten enthalten. Das nicht ohne Grund, denn Sie hemmt das Wachstum von Bakterien und Viren.

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Pfefferminztee: Entkrampfend und belebend

Pfefferminztee ist ein weiteres bewährtes Hausmittel gegen Magen-Darm-Beschwerden. Das Menthol in der Pfefferminze wirkt belebend, es regt die Durchblutung an. Pfefferminztee belebt und wirkt bei Bauchschmerzen entkrampfend. Die ätherischen Öle der Pfefferminze haben eine entspannende Wirkung auf die Muskulatur des Magen-Darm-Trakts und können so Krämpfe und Blähungen reduzieren. Pfefferminzzubereitungen lösen Krämpfe im Magen-Darm-Bereich, wirken blähungstreibend und regen Gallenfluss und Appetit an. Sie ist leicht antiviral und antibakteriell, wirkt im Magen-Darm-Trakt krampflösend und fördert die Verdauung.

Fencheltee: Hilfe bei Blähungen und Völlegefühl

Fencheltee ist besonders hilfreich bei Blähungen und Völlegefühl. Die ätherischen Öle und Bitterstoffe in den Samen helfen gegen Bauchkrämpfe und Blähungen. Die enthaltenen ätherischen Öle wirken krampflösend und können die Gasbildung im Darm reduzieren. Fenchel hat aufgrund des ätherischen Öls in den verwendeten Früchten ein leicht süßliches Aroma und entkrampft die glatte Muskulatur, vor allem die des Darms. Die einen lieben ihn, die anderen hassen ihn: Fenchel hat einen intensiven, leicht süßlichen und gleichzeitig bitteren Geschmack, der an Anis erinnert. Die Knolle macht sich nicht nur gut in Salat oder als Ofengemüse, Fenchelsamen schmecken wunderbar als Kräutertee. Fenchel war im Jahr 2009 „Heilpflanze des Jahres“. In den Samen sind ätherische Öle enthalten mit den Substanzen Fenchon, trans-Anethol und Estragol. Die Wirkung von Fenchel soll vielseitig sein: Koliken, Magenkrämpfe und Bauchschmerzen seien da als erstes genannt, weshalb auch Babys Fencheltee zu trinken bekommen, wenn sie Bauchweh haben.

Ingwertee: Vielseitig und verdauungsfördernd

Ingwertee ist ein vielseitiger Tee, der nicht nur bei Erkältungen, sondern auch bei Magen-Darm-Beschwerden helfen kann. Die scharfen Inhaltsstoffe des Ingwers, die sogenannten Gingerole, fördern die Verdauung und können Übelkeit und Erbrechen lindern. Ingwer ist vor allem für seine entzündungshemmende Wirkung bekannt und wird oft bei Halsschmerzen in Teeform empfohlen. Bei Magenbeschwerden ist Ingwer noch ein Geheimtipp. Dabei soll die Wurzel der Ingwerpflanze gegen Völlegefühl und Übelkeit helfen - auch in der Schwangerschaft, da dem Ingwer nachgesagt wird, den Brechreiz zu unterdrücken. Die Wirkung wird den Inhaltsstoffen des Ingwers zugeschrieben: beta-Eudesmol, Curcumen, Zingberen, ätherische Öle und Scharfstoffe (Shogaloen und Gingerole).

Anistee: Krampflösend und blähungsreduzierend

Anistee ist ein weiterer wohltuender Kräutertee, der bei Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt werden kann. Anis wirkt krampflösend und hilft, Blähungen zu reduzieren. Auch diese Kräuterart wurde zur „Heilpflanze des Jahres“ gekürt, und zwar 2014. Die Inhaltsstoffe in Anis - Estragol sowie ätherische Öle aus den Substanzen cis-Anethol und trans-Anethol - sind denen von Fenchel ähnlich. Deshalb wird Anistee meist bei Bauchschmerzen, Völlegefühl oder Blähungen, Koliken und Krämpfen empfohlen. Anis wird meist in Kombination mit Kümmel und Fenchel als Tee angeboten.

Weitere Teesorten und Kräuter

Neben den genannten Teesorten gibt es noch weitere Kräuter, die bei Magen-Darm-Beschwerden helfen können:

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  • Kümmeltee: Kümmel wirkt entzündungshemmend, beruhigend und krampflösend. Außerdem fördert er die Verdauung und bindet Giftstoffe. Auch beim Kümmel sind es die ätherischen Öle, die einen positiven Einfluss auf die Magen-Darm-Gesundheit haben sollen. Kümmeltee wird gerne bei Blähungen, Verstopfung und Magenschmerzen getrunken, und Kümmel an sich sorgt zum Beispiel in schweren Speisen dafür, dass sie einfacher zu verdauen sind. Das liegt daran, dass die Öle die Bildung von Magensäure anregen, was zu einer besseren Verdauung führt.
  • Melissentee: Melisse soll dank ihrer Inhaltsstoffe - Glykoside, Flavonoide, ätherische Öle, Bitterstoffe, Rosmarinsäure und Vitamin C - bei Stress und psychischer Belastung helfen. Wenn es um den Magen geht, soll die Wirkung ähnlich sein wie bei Kamille: Die Magenschleimhaut wird beruhigt, die Magenfunktion unterstützt. Außerdem sollen die Bitterstoffe in der Melisse die Produktion von Verdauungssäften anregen.
  • Schafgarbentee: Die Schafgarbe findet man meist als Teil von Tee-Mischungen. Sie soll krampflösend wirken, auch bei Menstruationsbeschwerden, außerdem bei Koliken und Verdauungsproblemen. Grund dafür sind die in Schafgarbe enthaltenen ätherischen Öle und Bitterstoffe, die die Verdauung fördern.

Magen-Darm-Tee: Die richtige Anwendung und Dosierung

Magen-Darm-Tee ist ein bewährtes Hausmittel, das bei Verdauungsbeschwerden eine sanfte und natürliche Unterstützung bietet. Doch wie viel sollte man davon trinken, welche Wirkungen haben die verschiedenen Inhaltsstoffe, und wann ist der beste Zeitpunkt, um eine Tasse zu genießen? Die Menge des Tees, die du täglich konsumierst, hängt von deinen individuellen Bedürfnissen und Beschwerden ab. In der Regel wird empfohlen, etwa 2-3 Tassen Magen-Darm-Tee pro Tag zu trinken, um die Verdauung zu unterstützen und Beschwerden wie Blähungen oder Krämpfe zu lindern. Bei akuten Beschwerden kann es hilfreich sein, die Menge auf 4-5 Tassen pro Tag zu erhöhen.

Vor den Mahlzeiten: Wenn du dazu neigst, nach dem Essen unter Blähungen oder Völlegefühl zu leiden, kann es hilfreich sein, eine Tasse Magen-Darm-Tee etwa 30 Minuten vor dem Essen zu trinken. Nach den Mahlzeiten: Bei einem vollen Magen, Sodbrennen oder leichten Magenverstimmungen kann eine Tasse Tee nach dem Essen wohltuend sein. Zwischendurch: Bei akuten Beschwerden wie Magenkrämpfen oder Blähungen kannst du Magen-Darm-Tee auch unabhängig von den Mahlzeiten trinken.

Kräutertees sollten mit kochendem Wasser aufgegossen werden und anschließend etwa 10-20 Minuten zugedeckt ziehen.

Was Du sonst noch tun kannst

Neben dem Trinken von Tee gibt es noch weitere Maßnahmen, die Du bei Magen-Darm-Beschwerden ergreifen kannst:

  • Wärme: Eine Wärmflasche oder ein Körnerkissen auf der schmerzenden Körpermitte kann eine Wohltat sein. Wärme kann wohltuend sein, wenn Bauchkrämpfe Magen-Darm-Erkrankte quälen. Eine Wärmflasche oder ein erwärmtes Kirschkernkissen tut hier gute Dienste. Die Wärme entspannt und kann so die Krämpfe lindern.
  • Schonkost: Bei Durchfall gilt es, Schonkost zu halten: Essen Sie Lebensmittel mit wenig Fett, wenig Schärfe und wenigen Ballaststoffen. Zwieback, hart gekochte Eier, Reis oder ein Brei aus reifen Bananen wirken stopfend. Was Sie auf jeden Fall vermeiden sollten - auch wenn es ein gesunder und ausgewogener Speiseplan normalerweise vorschreibt: Rohkost und frisches Obst, Vollkornprodukte und Nüsse.
  • Viel trinken: Wichtig bei Übelkeit ist zum Beispiel immer das Trinken von ausreichend Wasser, um den Körper mit Flüssigkeit zu versorgen. Da durch den wässrigen Stuhlgang übermäßig viel Wasser und wichtige Mineralsalze aus dem Körper ausgeschieden werden, sollten Sie diesen Flüssigkeitsverlust dringend ausgleichen. Dazu eignen sich elektrolythaltige Getränke und Speisen.

Wann zum Arzt?

Auch wenn Tee helfen kann: Sollten Ihre Magenbeschwerden länger andauern oder intensiver sein, als Sie es normalerweise gewohnt sind, sollten Sie dringend ärztlichen Rat einholen. Wenn die Beschwerden schwer sind, über einen längeren Zeitraum bestehen, nicht besser oder sogar schlimmer werden, sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen! Vor allem bei älteren Menschen und kleinen Kindern kann dann eine Magen-DarmGrippe schnell gefährlich werden. In solchen Fällen reichen Magen-Darm-Hausmittel als alleinige Behandlung nicht aus. Stattdessen können zusätzlich Medikamente nötig sein, die der Arzt verschreiben muss.

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