Schlaganfallursachen: Eine umfassende Betrachtung

Ein Schlaganfall ist ein einschneidendes Ereignis, das das Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen grundlegend verändern kann. Umso wichtiger ist es, die Ursachen zu verstehen, um präventive Maßnahmen ergreifen und im Notfall schnell handeln zu können.

Was ist ein Schlaganfall?

Ein Schlaganfall, auch Apoplex genannt, tritt auf, wenn die Blutversorgung des Gehirns unterbrochen wird. Dies kann durch ein verstopftes Blutgefäß (ischämischer Schlaganfall) oder eine Blutung im Gehirn (hämorrhagischer Schlaganfall) verursacht werden. In beiden Fällen werden die Gehirnzellen nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, was zu Schäden und Funktionsausfällen führen kann.

Ursachen und Risikofaktoren

Die Ursachen für einen Schlaganfall sind vielfältig, und oft spielen mehrere Faktoren zusammen. Zu den wichtigsten Risikofaktoren gehören:

  • Fettstoffwechselstörungen: Sie sind einer der wichtigsten Risikofaktoren für die Entstehung der Atherosklerose und die sich daraus ergebenden Komplikationen wie Herzinfarkt und Schlaganfall. Die Limbach Gruppe bietet über die Basisdiagnostik hinaus ein breites Spektrum modernster Messmethoden für eine umfassende, quantitative Analyse des kompletten Lipoproteinprofils einschließlich diverser Lipoproteinsubklassen. Mit neuesten molekulargenetischen Methoden (NGS = Next Generation Sequencing) können erbliche Defekte der primären Lipoproteinstoffwechselstörungen aufgedeckt oder pharmakogenetische Untersuchungen zur Abklärung einer Statinunverträglichkeit (z. B. SLCO1B1-Genotypisierung) durchgeführt werden.

  • Bluthochdruck (Hypertonie): Erhöhter Blutdruck schädigt die Gefäßwände und fördert die Entstehung von Atherosklerose.

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  • Atherosklerose (Arterienverkalkung): Ablagerungen von Fett und Kalk in den Arterien verengen die Gefäße und können zu einem Verschluss führen.

  • Herzrhythmusstörungen (z. B. Vorhofflimmern): Sie können zur Bildung von Blutgerinnseln im Herzen führen, die ins Gehirn gelangen und dort ein Gefäß verstopfen können.

  • Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit): Diabetes schädigt die Gefäße und erhöht das Risiko für Atherosklerose und Bluthochdruck.

  • Rauchen: Rauchen schädigt die Gefäßwände und fördert die Entstehung von Atherosklerose.

  • Übergewicht und Bewegungsmangel: Sie erhöhen das Risiko für Bluthochdruck, Diabetes und Fettstoffwechselstörungen.

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  • Alter: Das Schlaganfallrisiko steigt mit zunehmendem Alter.

  • Genetische Faktoren: In einigen Fällen können genetische Veranlagungen das Schlaganfallrisiko erhöhen.

  • Blutgerinnungsstörungen: Erhöhte Neigung zur Bildung von Blutgerinnseln.

  • Entzündungen: Chronische Entzündungen im Körper können die Gefäßwände schädigen.

  • Infektionen: In seltenen Fällen können Infektionen, wie beispielsweise eine nicht richtig behandelte Blutvergiftung, einen Schlaganfall auslösen. Dies war beispielsweise bei Manfred Szczina der Fall, der nach einer nicht ausgeheilten Blutvergiftung mehrere Schlaganfälle erlitt.

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Seltene Ursachen

Neben den genannten Hauptursachen gibt es auch seltenere Ursachen für einen Schlaganfall, wie beispielsweise:

  • Gefäßentzündungen (Vaskulitis): Entzündungen der Blutgefäße können zu Verengungen oder Verschlüssen führen.

  • Dissektionen der Halsarterien: Einriss in der Wand einer Halsarterie, der zu einer Verstopfung führen kann.

  • Drogenkonsum: Bestimmte Drogen, wie Kokain oder Amphetamine, können das Schlaganfallrisiko erhöhen.

  • Porphyrien: Porphyrien sind Störungen der Häm-Biosynthese mit einer Vielfalt an klinischen Ausprägungen, die deren Diagnose erschweren bzw. verzögern. Patienten mit Porphyrie haben nicht selten eine jahrelange Odyssee bei Ärzten unterschiedlicher Fachrichtungen, eventuell mit zahlreichen frustranen Therapieversuchen einschließlich Operationen hinter sich, bis die Erkrankung schließlich als solche erkannt wird und gezielt behandelt werden kann.

Schlaganfall bei Thomas Stein

Der Musik-Manager Thomas Stein hatte ein schwieriges Jahr hinter sich. Er erkrankte schwer, fiel sogar ins Koma. Im Gespräch mit "Bild" erzählte Thomas Stein, dass ihn eine Lungenentzündung außer Gefecht setzte und sich so schlimm entwickelte, dass er drei Wochen ins künstliche Koma versetzt wurde. "Es war im Mai. Ohne Vorankündigung bekam ich eine Lungenentzündung. Zu allem Überfluss wurde diese noch von einer Sepsis begleitet", so der 68-Jährige.

Es ist wichtig zu beachten, dass eine Sepsis (Blutvergiftung) in seltenen Fällen auch einen Schlaganfall auslösen kann, wie der Fall von Manfred Szczina zeigt.

Diagnostik

Bei Verdacht auf einen Schlaganfall ist eine schnelle Diagnose entscheidend. Folgende Untersuchungen werden in der Regel durchgeführt:

  • Körperliche Untersuchung: Beurteilung der neurologischen Funktionen (z. B. Sprache, Bewegung, Koordination).
  • Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) des Gehirns: Bildgebende Verfahren, um die Art und das Ausmaß des Schlaganfalls zu bestimmen.
  • Elektrokardiogramm (EKG): Zur Erkennung von Herzrhythmusstörungen.
  • Ultraschalluntersuchung der Halsarterien: Um Verengungen oder Ablagerungen zu erkennen.
  • Blutuntersuchungen: Zur Bestimmung von Risikofaktoren wie Cholesterin, Blutzucker und Gerinnungswerte.

Behandlung

Die Behandlung eines Schlaganfalls hängt von der Art und Schwere des Schlaganfalls ab. Ziel ist es, die Blutversorgung des Gehirns so schnell wie möglich wiederherzustellen und weitere Schäden zu verhindern.

  • Thrombolyse: Bei einem ischämischen Schlaganfall kann versucht werden, das Blutgerinnsel mit Medikamenten (Thrombolyse) aufzulösen. Dies muss jedoch innerhalb weniger Stunden nach dem Schlaganfall erfolgen.
  • Thrombektomie: In einigen Fällen kann das Blutgerinnsel mechanisch mit einem Katheter aus dem Gefäß entfernt werden (Thrombektomie). Dies ist ein erst seit etwa zehn Jahren etabliertes Verfahren. Friedel Kemper wurde beispielsweise mit einer Thrombektomie behandelt, nachdem er einen Schlaganfall erlitten hatte.
  • Operation: Bei einem hämorrhagischen Schlaganfall kann eine Operation erforderlich sein, um die Blutung zu stoppen oder den Druck im Gehirn zu entlasten.
  • Medikamentöse Behandlung: Zur Senkung des Blutdrucks, des Cholesterinspiegels oder zur Vorbeugung von Blutgerinnseln.
  • Rehabilitation: Nach einem Schlaganfall ist eine Rehabilitation wichtig, um verloren gegangene Funktionen wiederzuerlangen und die Lebensqualität zu verbessern. In der Schön Klinik Bad Aibling Harthausen werden beispielsweise modernste technologieunterstützte Therapien, wie Exoskelett, Arm- oder Gang-Roboter, eingesetzt.

Prävention

Viele Schlaganfälle können durch eine gesunde Lebensweise verhindert werden. Folgende Maßnahmen sind empfehlenswert:

  • Gesunde Ernährung: Reich an Obst, Gemüse und Vollkornprodukten, wenig gesättigte Fette und Zucker.
  • Regelmäßige Bewegung: Mindestens 30 Minuten moderate Bewegung an den meisten Tagen der Woche.
  • Nichtrauchen: Rauchen schädigt die Gefäße und erhöht das Schlaganfallrisiko.
  • Blutdruck kontrollieren und behandeln: Hoher Blutdruck ist ein wichtiger Risikofaktor.
  • Cholesterinspiegel senken: Hoher Cholesterinspiegel fördert die Entstehung von Atherosklerose.
  • Diabetes kontrollieren und behandeln: Diabetes schädigt die Gefäße.
  • Herzrhythmusstörungen behandeln: Vorhofflimmern erhöht das Schlaganfallrisiko.
  • Übergewicht vermeiden: Übergewicht erhöht das Risiko für Bluthochdruck, Diabetes und Fettstoffwechselstörungen.

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