Trainer Frank Schmidt: Schlaganfall, Ursachen und Erfolgsgeschichte in Heidenheim

Frank Schmidt ist in Heidenheim ein Volksheld. Seit 2007 ist er Cheftrainer des 1. FC Heidenheim und führte den Verein aus der Oberliga bis in die Bundesliga. Doch was steckt hinter dem Erfolg dieses außergewöhnlichen Trainers? Dieser Artikel beleuchtet Schmidts Werdegang, seine gesundheitlichen Herausforderungen und die Faktoren, die ihn zu einem der dienstältesten und erfolgreichsten Trainer im deutschen Profifußball gemacht haben.

Frank Schmidts Werdegang in Heidenheim

Frank Schmidt ist seit 2007 Cheftrainer des 1. FC Heidenheim. In dieser Zeit führte er den Verein von der Oberliga in die Bundesliga. Mit 16 Jahren im Amt ist Schmidt der mit Abstand dienstälteste Trainer in Deutschlands Topligen und auch historisch der Rekordtrainer. Am 17. September 2023 löste Schmidt Volker Finke (16 Jahre bei Freiburg) als Rekordhalter ab.

Schmidt selbst sagte dazu im Februar 2022: "Eigentlich ist das unglaublich. Mir kommt es zwar nicht so lange vor, aber das ist ja Wahnsinn, vor allem wenn man sich die durchschnittliche Halbwertszeit von Trainern im Profifußball anschaut. Aber man muss auch ehrlich sagen, es geht immer um Konstellationen: Heidenheim ist nicht Hamburg oder München."

Schmidt fühlt sich in Heidenheim erkennbar wohl, aber alles hat irgendwann ein Ende: "Meine Lebensplanung beinhaltet nicht, dass ich bis zum gesetzlichen Rentenalter Trainer bleibe."

Gesundheitliche Herausforderungen: Lungenembolie und Operation

Im Frühjahr 2018 missachtete Schmidt die schweren Folgen eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel, den er sich im Training zugezogen hatte. Es kam zu einer Thrombose und einer beidseitigen Lungenembolie. Sechs Tage lag er damals in der Heidenheimer Klinik. Später sagte Schmidt, er habe gesehen, dass es innerhalb von Sekunden vorbei sein könne. Seitdem versuche er, gelassener zu sein.

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Auch im Mai 2023 musste Schmidt eine gesundheitliche Zwangspause einlegen. Aufgrund einer, nach Vereinsangaben, schon länger geplanten und unumgänglichen Operation am linken Sprunggelenk, wurde Schmidt in der Unfallklinik Murnau operiert. Die OP sei gut verlaufen. „Es war wichtig, dass sie durchgeführt worden ist. Auch Holger Sanwald bezeichnete die Operation als alternativlos.

Die schiefe Kopfhaltung: Eine Verknöcherung der Halswirbelsäule

Was Fußballfans bei Frank Schmidt immer wieder auffällt, ist seine schiefe Kopfhaltung. Der Grund ist eine Verknöcherung der Halswirbelsäule. Schmidt selbst spricht darüber nicht, er sagt nur, dass er damit gut leben kann. Fragen in Interviews zu dieser Thematik lehnt er ab.

Schmidts Erfolgsrezept: Gemeinschaft, Nahbarkeit und Authentizität

Schmidt lebt die Werte vom 1. FC Heidenheim, wie kein anderer. In seinem Buch beschreibt er, wie Nahbarkeit, Authentizität und Fleiß zwangsläufig belohnt werden. Das Frank Schmidt Buch bietet einen beeindruckenden Gegenentwurf zur heutzutage oft sehr glamourösen Fußballwelt.

Schmidt selbst sagt: „Ich bin kein großer Freund von Büchern, die wenigsten Bücher habe ich zu Ende gelesen. Ich ziehe das Wissen aus dem Leben. Ich lerne aus der Beobachtung, aus dem Nachdenken. Ich setze auf den gesunden Menschenverstand.“ Das hat ihn weit gebracht.

Familiärer Hintergrund und Verbundenheit mit Heidenheim

Frank Schmidt ist in Heidenheim geboren und aufgewachsen. Er ist gelernter Bankkaufmann. Laut einem Bericht vom "Express" arbeiten Schmidts Frau als auch seine beiden Töchter als Krankenschwester.

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Schmidt selbst sagte 2021 im Interview bei "Bild": "Mein ganzes Leben ist nachhaltig. Ich bin auch noch mit meiner ersten Freundin zusammen. Es passt einfach."

Jaron Siewert: Ein weiteres Beispiel für junge Trainer mit gesundheitlichen Herausforderungen

Neben Frank Schmidt gibt es auch andere Beispiele von Trainern, die in jungen Jahren mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatten. Jaron Siewert, Trainer der Füchse Berlin, erlitt im August 2022, vor nur zehn Monaten, einen Schlaganfall. Nicht nur sein Leben, sondern nach der Genesung hing auch seine Trainer-Karriere am seidenen Faden.

Doch die Füchse-Bosse Bob Hanning (55) und Stefan Kretzschmar (50) ersetzten ihn für drei Spiele nicht nur auf der Trainer-Bank, sondern gaben Siewert danach auch noch einen neuen Ein-Jahres-Vertrag. Siewert gewann mit den Füchsen Berlin den Titel in der European League.

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