Die Neurochirurgie an der Uniklinik Tübingen ist eine bedeutende Anlaufstelle für Patienten mit komplexen neurochirurgischen Krankheitsbildern. Unter der Leitung von Prof. Dr. med. Marcos Tatagiba, der die Klinik seit 2003 als Direktor führt, bietet das Universitätsklinikum ein breites Spektrum an Behandlungstechniken der modernen Neurochirurgie. Das Ziel ist eine optimale, patientenorientierte Versorgung nach neuesten medizinischen Standards.
Expertise und Spezialisierung
Die Klinik für Neurochirurgie in Tübingen verfügt über ein erfahrenes, interdisziplinäres und internationales Team von Spezialisten. Die hohe Komplexität neurochirurgischer Krankheitsbilder erfordert ein solches Team, um eine umfassende und spezialisierte Behandlung zu gewährleisten. Die Klinik verfügt über international anerkannte Expertise in der Durchführung von Ersatzoperationen und in der Nervenchirurgie. Als Teil des „Tübinger Nerve Team (TNT)“ arbeitet die Klinik eng mit der Neurochirurgie und Neurologie der Uniklinik Tübingen zusammen.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Behandlung von Kindern. Da Kinder keine „kleinen Erwachsenen“ sind, sondern spezielle Bedürfnisse haben, werden sie von auf Kinder spezialisierten Neurochirurgen behandelt.
Leistungsspektrum
Die Neurochirurgie an der Uniklinik Tübingen deckt das gesamte Spektrum der Behandlungsmethoden des Fachgebiets ab. Dazu gehören unter anderem:
- Nervenchirurgie: Behandlung von Lähmungen, Gefühlsstörungen oder eingeschränkter Beweglichkeit von Hand, Arm, Schulter, Fuß oder Bein. Verletzte Nerven werden genäht, verpflanzt oder ersetzt.
- Ersatzoperationen: Die Klinik verfügt über international anerkannte Expertise in der Durchführung von Ersatzoperationen.
- Kinderneurochirurgie: Spezialisierte Behandlung von Kindern mit neurochirurgischen Erkrankungen.
Patientenorientierung und Behandlungsprozess
Die Uniklinik Tübingen legt großen Wert auf eine patientenorientierte Krankenversorgung. Das Ziel ist, dass sich Patienten während ihres Aufenthalts wohlfühlen. Der Behandlungsprozess umfasst mehrere Schritte:
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- Ambulante Vorstellung: Termine für ambulante Patientenvorstellungen können direkt mit der Ambulanz vereinbart werden. Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, werden Terminanfragen bevorzugt über ein Online-Formular entgegengenommen. Bei erhöhtem Patientenaufkommen kann die Bearbeitungszeit bis zu drei Werktage betragen. Zur ambulanten Vorstellung sind aktuelle MRT-Aufnahmen (auf CD oder als QR-Code) und alle verfügbaren krankheitsspezifischen Unterlagen als Kopie mitzubringen.
- Stationärer Aufenthalt: Die neurochirurgische Abteilung verfügt über 54 Betten auf vier Stationen (Station 23, 42, 50 und 22). Es gibt Doppel- und Einzelzimmer mit Komfortausstattung. Jeder Bettplatz ist mit einem Patienteninformations- und Kommunikationssystem (PIKS) ausgestattet, das kostenfreien Zugriff auf Fernsehen, Radio, Zeitungen/Magazine, Spiele und Internet ermöglicht.
- Vor dem Eingriff: Vor dem Eingriff erfolgen eine eingehende körperliche Untersuchung sowie ein ausführliches Patientengespräch.
- OP-Vorbereitung: Am Tag vor der Operation werden die Patienten durch den Ober-/Stationsarzt über den bevorstehenden Eingriff informiert und geben ihre Einwilligung zur Operation.
- Am OP-Tag: Am Tag der Operation dürfen die Patienten weder essen, trinken noch rauchen. Schmuck, Armbanduhr, Zahnprothesen, Brille, Nagellack und Haarspangen müssen abgelegt bzw. entfernt werden. Die Patienten erhalten spezielle OP-Kleidung (Flügelhemd, Einwegslip und Antithrombosestrümpfe).
- Intensivmedizinische Behandlung: Nach Kopf-Operationen werden die Patienten routinemäßig auf der interdisziplinären Intensivstation 39 und Pacu überwacht. Die Neurochirurgie stellt einen eigenen intensivmedizinischen Schwerpunkt innerhalb der Intensivstation dar.
- Nach der OP: Nach der Operation ist meist eine spezielle Physio- und Ergotherapie erforderlich. Sollte eine stationäre Rehabilitationsmaßnahme erforderlich sein, wird diese während des stationären Krankenhausaufenthalts in die Wege geleitet.
- Entlassung: Das Fall- und Belegungsmanagement ist für die Aufnahme- und OP-Koordination sowie für die Planung der Entlassung zuständig. Es wird eng mit der Sozialberatung zusammengearbeitet, um eine postoperative Betreuung, Pflege oder Rehabilitation zu ermöglichen.
Stationsalltag und Service
Während des stationären Aufenthalts wird den Patienten einiges geboten:
- Pflege: Jeder Patientin und jedem Patienten ist pro Schicht eine examinierte Pflegekraft fest zugeordnet (Zimmer- bzw. Bereichspflege).
- Visite: Täglich findet eine ausführliche Visite statt.
- Getränke: Kostenlose Warmgetränke werden vom Servicepersonal angeboten. Sprudelanlagen stehen auf allen Stationen zur Verfügung.
- Unterstützung: Bei beruflichen, sozialen oder rechtlichen Fragen steht die Sozialberatung zur Verfügung. Unterstützung bieten auch das ökumenische Seelsorge-Team oder der psychoonkologische Dienst des Tumorzentrums.
Forschung und Lehre
Die Neurochirurgie an der Uniklinik Tübingen ist nicht nur in der Krankenversorgung aktiv, sondern auch in der Forschung und Lehre. Ziel ist die Erforschung neurochirurgischer Krankheitsbilder und die Entwicklung neuer Therapiemodalitäten. Darüber hinaus engagiert sich die Klinik in der Ausbildung von Studenten und Ärzten. Ein Beispiel hierfür ist das neurochirurgisch-anatomische Trainingsprogramm, das durch moderne Bild- und Videotechnik der klinischen Anatomie des Anatomischen Instituts unterstützt wird.
Wichtige Hinweise für Patienten
- Wertsachen: Wertsachen sollten möglichst nicht und Geld nur in der benötigten Höhe in die Klinik mitgebracht werden. Es besteht die Möglichkeit, Wertsachen an der Kasse (Eingangsbereich Gebäude 400, Ebene 4) abzugeben oder in einem kleinen Safe im Patientenzimmer zu hinterlegen. Die Klinik übernimmt keine Haftung für ungesichert abhanden gekommene Gegenstände.
- Besuch: Am Aufnahmetag sollten Patienten nicht zu viel Besuch einladen, da sie mit Aufnahme- und Aufklärungsgesprächen, Untersuchungen und ggf. weiteren Vorbereitungen beschäftigt sind.
- Untersuchungen: Die meisten Untersuchungen finden „auf Abruf“ statt, daher sollten sich Patienten überwiegend auf Station aufhalten.
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