Langanhaltende Bauchschmerzen und Unwohlsein nach dem Essen können sehr belastend sein, insbesondere wenn die Ursache der Beschwerden unklar ist. Ein Reizmagen ist oft der Fall, da die Diagnose langwierig sein kann.
Was ist ein Reizmagen?
Bei einem Reizmagen, auch funktionelle Dyspepsie genannt, treten über Monate Beschwerden im Oberbauch auf, die sich nicht durch organische Ursachen erklären lassen. Mit „funktionell“ ist gemeint, dass Magen und Zwölffingerdarm zwar gesund erscheinen, aber nicht so arbeiten, wie sie sollen. Manchmal bestehen gleichzeitig noch andere Erkrankungen, deren Beschwerden die eines Reizmagens überlagern oder dessen Symptome verstärken, etwa eine Refluxkrankheit oder ein Reizdarm.
Symptome eines Reizmagens
Ein Reizmagen kann sich unterschiedlich bemerkbar machen:
- Blähgefühl und Krämpfe im Oberbauch
- Häufiges Aufstoßen
- Übelkeit und Unwohlsein
- Erbrechen (seltener)
Die Beschwerden können nahezu dauerhaft oder phasenweise bestehen. Manchmal kommt es auch zu Beschwerden außerhalb des Verdauungstrakts wie Schlafstörungen. Die Lebensqualität ist bei Frauen und älteren Menschen sowie bei Menschen mit Angststörungen oder Depressionen insgesamt oft stärker beeinträchtigt als bei anderen Betroffenen. Kinder und Jugendliche können ebenfalls funktionelle Verdauungsbeschwerden entwickeln.
Ursachen eines Reizmagens
Wodurch genau ein Reizmagen entsteht, ist bisher nicht bekannt. Eine geringere Beweglichkeit des Magens, eine chronische Bakterieninfektion oder vorausgegangene Entzündungen im Verdauungstrakt könnten eine Rolle spielen. Außerdem erhöhen Depressionen und Ängste das Risiko für einen Reizmagen. Normalerweise reagieren die Rezeptoren und Nerven des Magens auf normale Reize wie Druck, Dehnung oder chemische Stoffe in der Nahrung nicht mit Schmerzen. Allerdings wird die Schmerzwahrnehmung durch komplexe körperliche und psychologische Vorgänge gesteuert, die miteinander vernetzt sind. Eine chronische Infektion mit einem Helicobacter-Pylori-Bakterium kann ebenfalls eine Rolle spielen. Bei manchen Menschen dehnt und entspannt sich der Magen nach dem Essen nicht so wie ein gesunder Magen. Dann verteilt sich der Mageninhalt nicht ausreichend, wodurch es schnell zu einem anhaltenden Völlegefühl bis zur Übelkeit kommen kann. Es ist möglich, dass der Mageninhalt verzögert in den Dünndarm weitertransportiert wird. Forscher vermuten, dass auch seelische Belastung und Anspannung sowie Angststörungen und Depressionen zu Magenbeschwerden führen können. Erforscht werden auch mögliche Zusammenhänge von Immunprozessen und Entzündungen im Dünndarm. Die Beschwerden könnten zudem durch Veränderungen der individuellen Zusammensetzung der Darmbakterien (Mikrobiom) entstehen oder beeinflusst werden. Bei Kindern und Jugendlichen diskutieren Wissenschaftler ebenfalls verschiedene Ursachen. Auf Stress durch Ängste, Sorgen, Überforderung oder belastende Erlebnisse reagieren Kinder häufig mit Bauchschmerzen. Die Bauchschmerzen können die Kinder wiederum auch psychisch belasten und in ihren Aktivitäten einschränken. Eine belastende Familiensituation kann das Risiko für länger anhaltende funktionelle Bauchbeschwerden bei Kindern erhöhen. Auch wenn ein anderes Familienmitglied chronische Schmerzen hat, gleich welcher Art, entwickelt ein Kind häufiger Reizmagen-Symptome.
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Diagnose eines Reizmagens
Ob es sich um einen Reizmagen handelt, lässt sich durch Gespräche, körperliche und weitere Untersuchungen wie eine Magenspiegelung, Blut- und Stuhltests oder einen Bauch-Ultraschall herausfinden. Häufig ist ein Test auf Helicobacter Pylori sinnvoll. Eine Magenspiegelung ist ambulant möglich. Auch bei Kindern fragt die Kinderärztin oder der Kinderarzt zunächst nach Art und Dauer der Beschwerden und nach möglichen Anzeichen für eine andere Ursache.
Behandlung eines Reizmagens
Die gute Nachricht vorweg: Ein Reizmagen ist nicht gefährlich. Die Behandlung hat das Ziel, die oft belastenden Beschwerden zu lindern oder zumindest besser mit ihnen zurechtzukommen. Viele Fachleute empfehlen Bewegung und Sport, weil das die Verdauung anregt. Manche Menschen mit einem Reizmagen haben den Eindruck, dass bestimmte Lebensmittel ihre Symptome verstärken, und stellen deshalb ihre Ernährung um. Andere machen gute Erfahrungen damit, über den Tag verteilt kleinere Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Speisen gut durchzukauen und sich Zeit beim Essen zu lassen, ist generell sinnvoll. Es gibt jedoch kaum gute Studien, die eine Änderung der Ernährungsweise bei Reizmagen untersucht haben. Deshalb gibt es dazu keine verlässlichen Empfehlungen. Eine Infektion der Magenschleimhaut mit dem Helicobacter-Pylori-Bakterium kann gut mit Antibiotika behandelt werden. Außerdem können Säurehemmer wie Protonenpumpenhemmer und H2-Rezeptor-Antagonisten bei einem Reizmagen helfen. Pflanzliche Mittel mit verschiedenen Kräutern (unter anderem Pfefferminze und Kümmelöl) können krampflösend wirken und den Verdauungstrakt anregen. Methoden zur Entspannung und Stressbewältigung, etwa autogenes Training oder progressive Muskelentspannung, können beim Umgang mit den Beschwerden unterstützen. Wenn zugleich andere Erkrankungen wie ein Reizdarm oder psychische Probleme wie eine Depression bestehen, ist es wichtig, auch diese anzugehen. Haben Kinder über Wochen Beschwerden, ist ein Gespräch mit der Kinderärztin oder dem Kinderarzt sinnvoll, um das weitere Vorgehen zu besprechen: Wie lässt sich mit den Beschwerden besser umgehen? Wo gibt es psychologische Unterstützung? Sind weitere Untersuchungen sinnvoll und wenn ja, wann?
Ursachen für Übelkeit und Erbrechen
Kommt es zu Übelkeit oder Erbrechen, wird dies vom Brechzentrum im Gehirn veranlasst. Wird dies sanft stimuliert, tritt Übelkeit auf. Bei stärkerer Reizung des Zentrums kommt es zum Erbrechen. Ausgelöst wird die Steuerung des Brechzentrums durch verschiedene Impulse wie Ekel, Magen-Darm-Infektionen und andere Erkrankungen, starke Schmerzen, ansteigender Hirndruck, Schock, Medikamente, Gifte oder durch eine Störung des Gleichgewichtsorgans im Innenohr.
Übelkeit, deren Ursache im Bauchraum entsteht
- Akutes Abdomen: Neben Übelkeit, Erbrechen, Herzrasen und Schweißausbrüchen kommt es zu starken Bauchschmerzen und einer angespannten Bauchdecke. Der Notarzt sollte umgehend gerufen werden.
- Eingeklemmter Leistenbruch: Zusätzlich zu Übelkeit und Erbrechen treten plötzlich sehr starke Bauchschmerzen auf. Außerdem lässt sich der Bruchsack, inzwischen hart und schmerzhaft, nicht mehr in den Bauchraum zurückdrücken. Dann muss sofort der Notarzt verständigt werden.
- Bauchfellentzündung (Peritonitis): Dazu kann es unter anderem bei Blinddarmentzündung, Magendurchbruch, mechanischem Darmverschluss und akuter Bauchspeicheldrüsenentzündung kommen. Symptome sind die eines akuten Abdomens wie Übelkeit, Erbrechen (auch Koterbrechen), heftige Bauchschmerzen, kalter Schweiß, Herzrasen, Fieber und Angst. Der Notarzt muss dann sofort informiert werden.
Übelkeit, deren Ursache im Bereich des Magen-Darm-Trakts liegt
- Nahrungsmittelunverträglichkeit
- Reizmagen
- Übermäßiges Essen mit Überlastung des Magens
- Gastritis
- Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre
- Magendurchbruch (Magenperforation)
- Blinddarmentzündung (Appendizitis)
- Durchfallerkrankungen (Magen-Darm-Grippe oder Brechdurchfall)
- Darmverschluss (Ileus)
- Verschluss einer Darmarterie (Mesenterialinfarkt)
- Magenkrebs (Magenkarzinom)
Übelkeit, deren Ursache im Bereich von Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse liegt
- Leberentzündung (Hepatitis)
- Akutes Leberversagen
- Gallenkolik
- Chronische Bauspeicheldrüsenentzündung (chronische Pankreatitis)
- Akute Bauspeicheldrüsenentzündung (akute Pankreatitis)
- Maligner Tumor der Bauchspeicheldrüse (Pankreaskarzinom)
Übelkeit, deren Ursache im Bereich der Nieren liegt
- Akute Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis)
- Harnvergiftung (Urämie) durch Nierenversagen
- Nierenkolik
- Addison-Krankheit (Morbus Addison)
Übelkeit, deren Ursache von Herz- und Kreislauferkrankungen ausgeht
- Chronische Herzschwäche (Herzinsuffizienz)
- Herzinfarkt (Myokardinfarkt)
- Herzenge (Angina pectoris)
- Akute Herzschwäche (Herzversagen)
- Blutdruckentgleisung bei hohem Blutdruck (Hypertensive Krise)
Übelkeit, deren Ursache im Bereich der Geschlechtsorgane liegt
- Eileiter- und Eierstockentzündung (Akute Adnexitis)
- Eileiterriss infolge einer Eileiterschwangerschaft
- Stielgedrehte Eierstockzyste (Ovarialzyste)
- Hodenverdrehung (Hodentorsion)
Übelkeit, deren Ursache im Gehirn entsteht
- Migräne
- Schädelprellung
- Neuroborreliose
- Frühsommer-Meningoenzephalitis
- Hirn- und Hirnhautentzündung
- Schlaganfall durch Hirnblutung
- Hirnblutung
- Gehirntumor
- Höhenschwindel
- Hitzeschlag
Übelkeit, deren Ursache im Bereich von Augen und Ohren liegt
- Akuter Glaukomanfall
- Morbus Menière
- Reiseübelkeit
Übelkeit aufgrund von Stoffwechselstörungen
- Diabetische Ketoazidose (Stoffwechselentgleisung bei Zuckerkrankheit)
- Azetonämisches Erbrechen
Übelkeit aufgrund von Vergiftungen, Genussmitteln und Drogen
- Lebensmittelvergiftung
- Vergiftungen durch Medikamente, Pflanzenschutzmittel oder Kohlenmonoxid
- Alkoholvergiftung
- Nikotinvergiftung
- Zuviel Koffein aus Kaffee oder koffeinhaltigen Energydrinks
- Drogen: Überdosis und auch Entzug
Übelkeit, die in der Schwangerschaft entsteht
- Schwangerschaftsübelkeit: Morgendliche Übelkeit und/oder Erbrechen in der Frühschwangerschaft
- Schweres Schwangerschaftserbrechen: beginnt meist in der sechsten bis achten Schwangerschaftswoche und hält bis zur 12. bzw. 14. SSW an.
Übelkeit aufgrund psychischer Auslöser
- Zum Beispiel durch Ekel, Angst, Aufregung oder Schmerz
Übelkeit aufgrund von Medikamenten
- Zum Beispiel durch Nebenwirkungen von Antibiotika, Zytostatika (Krebsmedikamente) oder Eisenpräparaten
Wann sollte man bei Übelkeit einen Arzt aufsuchen?
Kommt es öfter zu Übelkeit, zum Beispiel nach dem Genuss bestimmter Nahrungsmittel oder als Nebenwirkung von Medikamenten, sollte der behandelnde Arzt um Rat gefragt werden. Übelkeit nach zu üppigen oder fetten Mahlzeiten oder aufgrund von Autoreisen, verschwindet in der Regel von alleine wieder. Treten zusätzliche Symptome auf, wie Erbrechen, Schweißausbrüche, Fieber, Bauchschmerzen oder Brustschmerzen, kann eine ernste Erkrankung vorliegen und es sollte unbedingt ein Notarzt gerufen werden.
Diagnose von Übelkeit
Der Arzt wird sich ausführlich nach den Beschwerden erkundigen, aber auch nach der bisherigen Krankengeschichte. Hier können bereits erste Schlüsse zur möglichen Ursache der Übelkeit gezogen werden. Nach einer körperlichen Untersuchung sind in der Regel noch weiterführende Kontrollen nötig, um eine genaue Diagnose stellen zu können:
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- Laboruntersuchung: Die Analyse von Blut, Stuhlprobe und Urin kann Informationen zur möglichen Ursache der Übelkeit geben. Bei Verdacht auf eine Unverträglichkeit gegenüber Milchzucker (Laktoseintoleranz), Fruchtzucker (Fruktoseintoleranz) oder Sorbit (Sorbitintoleranz) wird häufig ein Wasserstoff-Atemtest (H2-Atemtest) durchgeführt. Zur Identifizierung einer Nahrungsmittelallergie wird meist mittels eines sogenannten Prick-Tests (Hauttest) der Auslöser eruiert.
- Bildgebende Verfahren: Mittels Ultraschalluntersuchung (Sonografie) lassen sich beispielsweise Gallensteine, eine Blinddarmentzündung oder ein Eileiterriss bei Eileiterschwangerschaft erkennen. Ein Herzultraschall (Echokardiografie) und eine Elektrokardiografie (EKG) werden bei vermuteter Herzschwäche durchgeführt. Bei Verdacht auf einen Herzinfarkt findet das EKG ebenfalls Anwendung. Eine Röntgenuntersuchung wird zum Beispiel bei Verdacht auf Magendurchbruch oder Darmverschluss gemacht. Mittels Magenspiegelung (Gastroskopie) lässt sich unter anderem ein Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür erkennen. Einen Schlaganfall oder einen Hirntumor kann man mittels Computertomografie (CT) nachweisen. Die Kernspintomografie (Magnetresonanztomografie, MRT) ist unter anderem sinnvoll, um eine Hirnhautentzündung, einen Hirntumor oder eine Blutung im Hirn zu erkennen. Auch neurologische Untersuchungen können bei der Diagnostik hilfreich sein: zum Beispiel dann, wenn Migräne oder Morbus Ménière die Ursache für die Übelkeit sind.
Behandlung von Übelkeit
Auf Basis der gestellten Diagnose kann der Arzt nun die entsprechende Therapie einleiten. Gegen Übelkeit und Erbrechen aufgrund von Migräne oder einer Chemotherapie beispielsweise werden in der Regel Antiemetika wie Metoclopramid und Domperidon verordnet. Tritt die Übelkeit als Nebenwirkung eines Medikaments auf, kann der Arzt gegebenenfalls ein anderes Präparat empfehlen oder die verordnete Dosis ändern. Kommt es aufgrund von Übelkeit zu starkem Erbrechen, können Infusionen sinnvoll sein, um die verlorene Flüssigkeit im Organismus rasch zu ersetzen. So können schon ein beruhigender Kräutertee oder eine Wärmflasche deutliche Linderung verschaffen.
Homöopathie bei Übelkeit
Das Entstehen von Übelkeit kann zahlreiche Ursachen haben. So gilt als ein Auslöser fettes und übermäßiges Essen, aber auch Stress kann neben vielen anderen ernsten Erkrankungen zu einem flauen Gefühl im Magen führen. Zur Behandlung bzw. Linderung der Beschwerden mit homöopathischen Mitteln müssen Grunderkrankung und individuelle Symptomatik genau berücksichtigt werden.
Gegen Übelkeit werden zum Beispiel folgende homöopathische Mittel empfohlen:
- Anamirta cocculus: Bei Reiseübelkeit mit Magenkrämpfen, Leeregefühl im Magen und Schwindel
- Nux vomica: Bei Übelkeit mit Blähungen, Völlegefühl und Aufstoßen nach verdorbener Nahrung oder Genussmittelmissbrauch.
- Ipecacuanha: Bei andauernder Übelkeit, nach schweren Mahlzeiten. Betroffene haben wenig Durst.
Akupunktur bei Übelkeit
Akupunktur ist zwar ein therapeutisches Verfahren der Traditionellen Chinesischen Medizin, findet aber zunehmend häufiger auch in schulmedizinischen Einrichtungen Anwendung. An der Universitätsklinik Greifswald werden die feinen Nadeln beispielsweise in der Anästhesie eingesetzt. Im Rahmen von Studien konnte nachgewiesen werden, dass Akupunktur am Handgelenk gegen Übelkeit nach Operationen hilft. Dabei werden über die Nervenbahnen Signale zum Hirnstamm und zum sogenannten Brechzentrum gesendet. Das durch Narkose- und Schmerzmittel irritierte Brechzentrum kann so beruhigt werden. Die Information wird über den Nervus Vagus an den Magen weitergeleitet.
Schwangerschaftsübelkeit
Diese sogenannte Schwangerschaftsübelkeit und auch das damit öfter einhergehende Erbrechen gelten nicht als Krankheit. Seltener kommt es zum schweren Schwangerschaftserbrechen. Betroffene Frauen müssen sich dabei Tag und Nacht mehr als fünfmal übergeben. Das Erbrechen kann nicht gestillt oder durch eine Ernährungsumstellung beendet werden. Es beginnt zwischen der sechsten und achten Woche der Schwangerschaft und dauert bis zur 12. oder manchmal 14. Schwangerschaftswoche an. In einzelnen Fällen zieht sich der Zustand auch bis in die 20. Woche. Das schwere Schwangerschaftserbrechen (Hyperemesis gravidarum) muss ärztlich behandelt werden, da die Frauen viel an Gewicht, Flüssigkeit und Elektrolyten verlieren.
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Magen- und Bauchkrämpfe
Magen- und Bauchkrämpfe sind ein weit verbreitetes Problem, das viele Menschen betrifft. Sie können verschiedene Ursachen haben und von unterschiedlichen Symptomen begleitet sein.
Ursachen von Magen- und Bauchkrämpfen
Die Ursachen für Magen- und Bauchkrämpfe können sehr vielfältig sein. Stress, ein Infekt, bestimmte Erkrankungen sowie die Ernährungs- und Lebensweise können eine Rolle spielen.
Weitere häufige Ursachen von Bauchkrämpfen und/oder -schmerzen sind:
- Magen-Darm-Infekte
- Entzündung der Magenschleimhaut
- Blähende Lebensmittel wie Bohnen oder Kohl
- Stress und andere psychische Belastungen
- Reizdarmsyndrom
- Morbus Crohn
- Unverträglichkeiten zum Beispiel gegenüber Laktose (Milchzucker), Gluten (Klebereiweiß) oder Fructose (Fruchtzucker)
- Ungleichgewicht der Darmflora etwa auf Grund einer Dünndarmfehlbesiedlung (SIBO)
- Bestimmte Medikamente wie Antibiotika und Arzneimittel gegen z. B. Diabetes
- Eine Schwangerschaft
Symptome von Magen- und Bauchkrämpfen
Kommt es zu Magen- oder Bauchkrämpfen, ist das meist mit starken Schmerzen verbunden: Die Muskulatur im Verdauungstrakt zieht sich dabei krampfartig zusammen. Gereizte Nerven, die in großer Zahl in Magen und Darm angesiedelt sind, geben über ihre Schmerzrezeptoren Schmerzsignale ans Gehirn weiter. Unterbauchbeschwerden können jedoch auch durch Probleme mit der Blase auftreten oder eine gynäkologische Ursache haben.
Zusätzlich können die Begleitbeschwerden der Bauchkrämpfe Betroffenen das Leben schwermachen. Dazu zählen unter anderem:
- Blähungen
- Völlegefühl
- Übelkeit bis hin zum Erbrechen
- Durchfall
Behandlung von Magen- und Bauchkrämpfen
Um die unangenehmen Magenkrämpfe möglichst schnell wieder loszuwerden, stehen Betroffenen verschiedene Mittel zur Verfügung. Neben Medikamenten können Hausmittel bei Magenkrämpfen lindernd wirken. Aber auch eine gesunde Lebensführung kann zur Besserung von Bauchkrämpfen beitragen.
Medikamente gegen Magenkrämpfe
Arzneimittel können die Beschwerden oft schnell und gezielt lindern. Das gilt zum Beispiel für die pflanzlichen Arzneimittel Iberogast® Classic und Iberogast® Advance. Sie lindern verschiedene funktionelle Magen-Darm-Beschwerden im Rahmen eines Reizmagen- und Reizdarmsyndroms, wie Magenschmerzen, Magen-Darm-Krämpfe, Völlegefühl und auch Blähungen. Werden Ihre Bauchkrämpfe gasbedingt, also durch Blähungen ausgelöst, sind die Lefax®-Produkte gut geeignet.
Wenn Sie an wiederkehrenden, sich verschlimmernden oder extremen Magenkrämpfen leiden, sollten Sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, da Magen- und Bauchkrämpfe auch Symptome von ernstzunehmenden Erkrankungen sein können.
Hausmittel gegen Magenkrämpfe
Die beiden wichtigsten Faktoren bei der nicht-medikamentösen Linderung von Bauchkrämpfen sind Entspannung und Wärme. Gönnen Sie sich daher bei Bauchschmerzen mit Krämpfen Ruhe. Zusätzlich können Sie eine Wärmflasche oder ein Kirschkernkissen auf den Bauch legen - die Wärme trägt zur Entspannung der verkrampften Muskulatur bei. Zudem können unterschiedliche Teesorten entspannend und krampflösend sein. Dazu zählen unter anderem Aufgüsse aus Fenchel, Pfefferminze, Kamille, Anis, Kümmel oder Salbei. Diese gibt es auch als fertige Mischungen zu kaufen.
Gesunde Lebensführung bei Magen- oder Bauchkrämpfen
Wer sich fragt, was sonst noch gegen Magen- oder Bauchkrämpfe hilft, kann den eigenen Lebensstil - und besonders die Ernährungsweise - unter die Lupe nehmen. Versuchen Sie künftig auf eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung zu achten. Dazu gehört auch, täglich etwa zwei Liter Wasser zu trinken und möglichst auf schädliche Stoffe wie Nikotin und Alkohol zu verzichten. Regelmäßige und ausreichende Bewegung ist nicht nur gut für das Immunsystem, sondern auch für die Verdauung.
Was tun bei akuten Bauchschmerzen?
Ein akutes Abdomen geht in der Regel mit starken Bauchschmerzen einher. Häufig kommt es zu weiteren Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung. Betroffene sollten frühzeitig ärztliche Hilfe aufsuchen. Der Begriff beschreibt ein möglicherweise lebensbedrohliches Krankheitsbild mit plötzlich auftretenden starken Bauchschmerzen und Anspannung der Bauchmuskulatur (Abwehrspannung). Häufig treten weitere Symptome wie Übelkeit und Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung und manchmal auch allgemeine Beschwerden auf, z. B. Erschöpfung oder Fieber. Die Ursache liegt oft im Bauch selbst, die Schmerzen können aber auch aus anderen Organen in den Bauch einstrahlen (z. B. Herzinfarkt) oder durch Stoffwechselstörungen verursacht sein. Akute Bauchschmerzen können ein Notfall sein, der schnellstmöglich behandelt werden muss!
Häufige Ursachen für akute Bauchschmerzen
- Blinddarmentzündung (Appendizitis): Muss ärztlich abgeklärt werden! Typischerweise beginnen die Schmerzen zunächst im gesamten Bauch, später vor allem im rechten Unterbauch. Weitere Symptome sind Übelkeit und Brechreiz sowie Verstopfung.
- Gallenblasenentzündung (Cholezystitis): Die Entzündung der Gallenblase wird durch die ärztliche Untersuchung in Kombination mit Laborwerten und einem Ultraschall nachgewiesen. Eine operative Entfernung der Gallenblase kann notwendig sein.
- Harnsteine/Nierensteine (Urolithiasis): Betroffene haben starke Schmerzen, die in den Leistenbereich bzw. in den Hodensack ausstrahlen, oft in Kombination mit Übelkeit und Erbrechen. Weitere Beschwerden sind Schmerzen beim Beklopfen des Nierenlagers, Bewegungsdrang und Blut im Urin.
- Akute Bauchspeicheldrüsenentzündung (akute Pankreatitis): Tritt am häufigsten bei Menschen auf, die übermäßig Alkohol konsumieren, oder die an Gallensteinen leiden. Dabei kommt es zu Schmerzen in der Magenmitte, die gürtelförmig in den Rücken ausstrahlen.
- Durchbruch im Magen-Darm-Trakt: Muss unverzüglich ärztlich abgeklärt werden! Ein Durchbruch (Perforation) des Magens oder des Darms kann zu einer Bauchfellentzündung führen. Außerdem kann Luft in die Bauchhöhle gelangen. In den meisten Fällen im Rahmen einer Ulkuskrankheit (Magen- und Duodenalgeschwüre); verursacht durch die Besiedelung mit dem Bakterium Helicobacter pylori oder durch die Einnahme von bestimmten entzündungshemmenden Schmerzmitteln (sog. NSAR). Auch der Darm kann perforieren, am häufigsten bei entzündeten Ausstülpungen der Dickdarmwand (Divertikulitis).
- Eingeklemmte Hernie (Hernia incarcerata): Notfall! Eine Hernie besteht aus einer Bruchpforte und einem Bruchsack, in dem sich unterschiedlicher Inhalt befinden kann (z. B. Fettgewebe, Darm). Wenn sich Darmschlingen im Bruchsack befinden, die zwar hinein, aber nicht mehr zurück gelangen, spricht man von einer eingeklemmten Hernie. Wenn zusätzlich auch die Blutzufuhr unterbrochen ist, stirbt der betroffene Darmanteil ab, und es kommt zu starken Schmerzen und anderen Krankheitssymptomen.
- Darmverschluss (Ileus): Notfall! Darmverschlüsse kommen z. B. bei Menschen vor, die zuvor an einem Baucho…
Hausmittel und Tipps bei Übelkeit
Liegt der Übelkeit keine ernste Erkrankung zugrunde kann man häufig selbst einiges zur Linderung der Beschwerden unternehmen:
- Ingwer: Ein Stück der frischen Wurzel kauen oder als Tee aufbrühen. Das hilft insbesondere bei Verdauungsbeschwerden mit Übelkeit und Brechreiz.
- Bitterstoffe: Bitterstoffe aus Artischockenblättern oder Enzianwurzel, Wermut und Angelika helfen oft nach Übelkeit aufgrund zu fetten Essens. Sie unterstützen die Magen- und Gallensaftsekretion und sind damit verdauungsfördernd. Die Kräutertropfen sind in Apotheken erhältlich. Sie können auch in Kombination mit Tee aus Melisse, Fenchel oder Kamille eingenommen werden.
- Pfefferminz- und Kamillentee: Wer sich den Magen verdorben hat und unter akuter Gastritis leidet, kann Beschwerden wie Übelkeit, Brechreiz oder Magenkrämpfe mit diesen beruhigenden Kräutertees lindern.
- Schonkost: Tee, Zwieback oder mit Wasser zubereiteter Haferschleim werden bei akuter Übelkeit und Erbrechen empfohlen. Schweres und fettreiches Essen sollte man stattdessen meiden.
- Rollkur: Wer an einer Gastritis oder einem Magengeschwür leidet, dem könnte eine Rollkur mit Kamillentee Besserung bringen: Am besten auf nüchternen Magen eine halbe Tasse Kamillentee trinken, dann rund zehn Minuten auf den Rücken legen und den restlichen Tee aus der Tasse trinken. Anschließend zehn Minuten auf die linke Seite legen. Dann die Prozedur wiederholen, jedoch nun auf den Bauch legen. Abschließend noch einmal eine halbe Tasse vom Tee trinken und für zehn Minuten auf die rechte Seite legen. Diese Rollkur sollte gerade bei chronischen Beschwerden regelmäßig angewandt werden.
- Tee aus Kalmuswurzel: Dieser beruhigende Tee wird bei Übelkeit, die durch Stress oder Nervosität hervorgerufen wird, empfohlen. Die Kalmuswurzel sollte man allerdings in der Apotheke kaufen, da es auch Sorten mit krebserregenden Inhaltsstoffen gibt. Für die Zubereitung einfach einen Teelöffel der Wurzel kleinschneiden oder das Pulver verwenden. Nachdem es mit heißem Wasser übergossen wurde, noch etwa zehn Minuten ziehen lassen. - Der Tee sollte nicht während der Schwangerschaft getrunken werden.
- Bauchwickel oder Wärmflasche: Tritt nach fettreicher oder üppiger Mahlzeit Übelkeit auf, helfen auch warme Bauchwickel oder eine Wärmflasche.
Zusammenfassung
Übelkeit und Krämpfe können viele verschiedene Ursachen haben, von harmlosen Verdauungsstörungen bis hin zu ernsthaften Erkrankungen. Es ist wichtig, die Symptome ernst zu nehmen und bei Bedarf einen Arzt aufzusuchen, um die Ursache abzuklären und eine geeignete Behandlung zu erhalten. Eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung, ausreichend Bewegung und Stressbewältigung kann dazu beitragen, Beschwerden vorzubeugen oder zu lindern.