Die Neurologische Klinik in Münster bietet eine umfassende Versorgung sämtlicher Krankheitsbilder des neurologischen Fachgebietes nach dem neuesten Stand der Medizin. Als zertifizierte Klinik mit Stroke Unit und Neurophysiologischer Klinik ist sie für die primäre Akutversorgung des gesamten Kreises Coesfeld zuständig, wobei das Einzugsgebiet aufgrund des differenzierten Angebotes deutlich darüber hinausreicht. Im Jahr 2023 wurden hier mehr als 3.500 Betroffene stationär betreut.
Schwerpunkte und Spezialisierungen
Die Klinik hat sich auf die Diagnostik und Therapie von Patient:innen mit Schlaganfall, Parkinson, Multipler Sklerose, Epilepsie, Rückenmarkserkrankungen, Polyneuropathie, Kopfschmerzen und Schwindel spezialisiert. Neben der allgemeinen neurologischen Versorgung bietet die Klinik besondere Sprechstunden an, die sich einer überregionalen Akzeptanz erfreuen:
- Sprechstunde für Privatversicherte
- Sprechstunde für Parkinson, einschließlich Tiefer Hirnstimulation
- Sprechstunde für Multiple Sklerose
Zusätzlich wird in Zusammenarbeit mit Neurologen aus Nordwestdeutschland eine ambulante videobasierte Parkinsoneinstellung angeboten.
Die Klinik ist Mitglied des Kompetenznetzes Parkinson, des Parkinsonnetzes Münsterland Plus (PNM+) und von der Deutschen MS Gesellschaft als Schwerpunktzentrum anerkannt. Die hohe Qualität in der Behandlung von Schlaganfallpatient:innen wird durch die in 2022 erneut erfolgreich zertifizierte Stroke Unit (Schlaganfall-Spezialstation) durch die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft bescheinigt.
Diagnostisches Angebot
Mit Hilfe der modern ausgestatteten Neurophysiologischen Klinik, der hauseigenen Radiologischen Klinik und des Instituts für Labor- und Liquordiagnostik bietet die Klinik eine schnelle und umfassende Diagnose und Therapie. Zum diagnostischen Angebot zählt ein modern ausgestattetes neurophysiologisches und neurosonographisches Labor. Hier werden Arm- und Beinnerven und Hirnströme gemessen (Elektroneurographie, Evozierte Potentiale, EEG) und die hirnversorgenden Arterien mittels einer Doppler-/Duplexsonographie nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurophysiologie (DGKN) untersucht.
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Eine hohe Untersuchungsqualität wird erreicht durch vorliegende DGKN-Fortbildungszertifikate für sämtliche neurophysiologische Untersuchungen. Es besteht auch die Möglichkeit eines 24 Stunden Video-EEGs und einer differenzierten Schluckdiagnostik mittels Endoskopie (FEES). Komplettiert wird die Diagnostik durch ein hauseigenes Liquorlabor unter Leitung von Herrn Prof. von Müller und durch eine eigene Radiologische Klinik mit MRT und CT unter Leitung von Frau Dr. Christel Vockelmann.
Folgende diagnostische Verfahren werden in der Neurologischen Klinik durchgeführt:
- Elektroencephalographie (EEG) einschl.
Das Team
Neben den neurologischen Fachärzt:innen unterstützt ein multiprofessionelles Team die Patient:innen, bestehend aus zwei Neuropsychologinnen, Ergotherapeut:innen, Physiotherapeut:innen, Logopäd:innen und speziell geschulten Pflegekräften (MS-Nurse und Parkinson-Nurse).
Akademisches Lehrkrankenhaus
Als Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Münster ist der Klinik die Ausbildung von jungen Ärzt:innen ein großes Anliegen. In der Beliebtheitsskala des ärztlichen Nachwuchses zählt die Neurologie zu den beliebtesten Abteilungen.
Behandlungsschwerpunkte im Detail
Schlaganfall
Der Schlaganfall ist eine Durchblutungsstörung, die durch einen Hirnarterienverschluss (85%) oder eine Hirnblutung (15%) entstehen kann. Hierdurch kommt es zu einer Sauerstoff- und Nährstoffunterversorgung des betroffenen Hirnareals und zum Absterben von Nervenzellen.
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Häufige Symptome:
- Lähmung oder Empfindungsstörung von Arm, Bein oder einer Körperhälfte
- Sehstörungen (z. B. Doppelbilder, Gesichtsfeldausfälle)
- Schwindel und Gangunsicherheit
- Bewusstseinsstörung
- Sprech- oder Sprachstörung
- Schluckstörung
- Koordinationsstörung
Durch moderne diagnostische und therapeutische Möglichkeiten kann Schlaganfällen vorgebeugt und das Risiko schwerer körperlicher Einschränkungen reduziert werden.
Häufige Ursachen:
- Bluthochdruck (Arterieller Hypertonus)
- Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
- Erhöhte Blutfettwerte (Hypercholesterinämie)
- Herzrhythmusstörungen (z. B. Vorhofflimmern)
- Einengung der hirnversorgenden Arterien
- Übergewicht und Bewegungsmangel
- Rauchen
Die Neurologische Klinik verfügt über acht modern ausgestattete Stroke Unit-Betten, in denen jährlich etwa 900 Schlaganfallpatient:innen behandelt werden. Hier werden Patient:innen mit einem Schlaganfall notfallmäßig von ärztlichen und pflegerischen Spezialisten aufgenommen und innerhalb kurzer Zeit alle erforderlichen Untersuchungen wie eine Bildgebung des Kopfes oder ein Ultraschall der hirnversorgenden Arterien veranlasst. Ein Schwerpunkt liegt hier in der engen Zusammenarbeit mit der Abteilung für Kardiologie in der Suche nach möglichen Quellen eines Gerinnsels.
Diagnostik:
- Computertomographie des Schädels
- EKG
- Blutgasanalyse
- Überwachung von Herzrhythmus, Blutdruck und Atmung
- Ultraschall der hirnversorgenden Arterien
- ggf. Telemetrie auch auf der peripheren Station
- ggf. Implantation eines Event-Rekorders
- ggf. Blutdruckmessung der Beine
- ggf. Magnetresonanztomographie des Schädels
- ggf. Echokardiographie (Ultraschall des Herzens)
- ggf. videounterstützte endoskopische Schluckuntersuchung
Meist ist ein verstopftes Hirngefäß Ursache des Schlaganfalls. Mit modernen Medikamenten kann es gelingen, rasch wieder einen ausreichenden Blutfluss im Gehirn herzustellen. Die Chance, einen Schlaganfall weitgehend unbeschadet zu überstehen, ist umso größer, je früher die Behandlung einsetzt.
Therapiemöglichkeiten:
Die Akutbehandlung erfolgt zunächst auf der Stroke Unit (Schlaganfall Spezialeinheit), wo speziell geschultes Personal schnell die notwendige Diagnostik durchführt. Es wird versucht, falls möglich, bei einer Durchblutungsstörung das Gerinnsel durch eine Lyse (vorübergehende Aufhebung der Blutgerinnung) aufzulösen, um den Schaden zu begrenzen. Gleichzeitig gilt es, rasch Ursachen für den Schlaganfall zu erkennen und Komplikationen zu behandeln. Bei größeren Gefäßverschlüssen muss das Gefäß ggf. auch mechanisch mittels Katheter wiedereröffnet werden (Thrombektomie). Seit Januar 2021 führen wir Thrombektomien in unserem Hause durch. Darüber hinaus besteht weiterhin eine enge Kooperation, u. a.
Parkinson-Krankheit
Die Parkinson-Krankheit (Morbus Parkinson) wurde nach dem englischen Arzt James Parkinson benannt, der die Krankheit 1817 erstmals systematisch beschrieb. Die Erkrankung gehört zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen in Deutschland mit 200.000 bis 400.000 Betroffenen. Ausgelöst wird das Krankheitsbild durch einen Mangel des Botenstoffes Dopamin im Gehirn. Eine Heilung der langsam fortschreitenden Erkrankung ist bisher nicht möglich, wohl aber eine Verbesserung des Zustandsbildes durch Medikamente und flankierende therapeutische Maßnahmen.
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Symptomatik:
Die Erkrankung zeichnet sich durch die motorischen Leitsymptome aus:
- Verlangsamung der Bewegungsabläufe (Bradykinese)
- Zittern (Tremor)
- Muskelsteifigkeit (Rigor)
- Haltungsinstabilität
Als Folge sind häufig ein kleinschrittiger, unsicherer Gang, eine kleiner werdende Schrift und eine gebückte Körperhaltung zu beobachten. Neben den motorischen Symptomen finden sich auch vegetative Symptome wie starkes Schwitzen, vermehrter Speichelfluss, Schwindel durch lageabhängigen Blutdruckabfall, Schluck- und Riechstörungen. Darüber hinaus leiden einige der Betroffenen unter psychischen Begleitsymptomen (depressive Verstimmung, Schlafstörungen, Tagesmüdigkeit, Veränderungen der Persönlichkeit) und neuropsychologischen Auffälligkeiten (Aufmerksamkeits- und Gedächtnisstörungen, Störungen exekutiver und visuokonstruktiver Funktionen).
Für die Diagnosestellung ist eine genaue körperliche Untersuchung entscheidend.
Stationäre Parkinson-Therapie:
Um die Patient:innen kümmert sich ein interdisziplinäres, speziell geschultes Team aus Ärzt:innen, Pflegekräften (einschließlich einer Parkinson Nurse), Physio- und Ergotherapeut:innen, Logopäd:innen und Neuropsycholog:innen. Eine medikamentöse Therapie gleicht den Dopaminmangel aus. Bei nachlassender Wirkung der konventionellen Therapie kann unter bestimmten Bedingungen, je nach Patient:in, eine alternative Therapieoption, wie das Apomorphin subkutan, die Tiefe Hirnstimulation oder die Duodopa-Pumpe in Betracht gezogen werden.
Ambulante Videotherapie:
Als eines von wenigen Zentren in Deutschland ist die Neurologische Klinik für die ambulante Videotherapie zugelassen. Parkinsonpatient:innen können über vier Wochen im häuslichen Umfeld durch mehrfache Videoaufzeichnungen über den Tag medikamentös eingestellt werden. Die Einstellung erfolgt in Zusammenarbeit zwischen dem niedergelassenen Neurologen und dem Chef- bzw. Oberarzt der Klinik.
Seit 2014 ist die Klinik Mitglied des Kompetenznetz Parkinson.
Ermächtigungsambulanz zur Behandlung von Patient:innen mit Bewegungsstörungen im fortgeschrittenen Stadium:
Die Neurologische Klinik der Christophorus-Kliniken in Dülmen bietet auf Überweisung vom Neurologen eine ambulante Möglichkeit zur Behandlung von Patienten mit Bewegungsstörungen unter der KV-Ermächtigung der hierauf spezialisierten Ärzte an.
Sprechstunde: jeweils dienstags 13:30 - 15:30 Uhr
Hier können z. B. bei Patient:innen mit fortgeschrittenem M. Parkinson in Frage kommende Therapieoptionen wie z.B. die Tiefe Hirnstimulation, Einstellung auf eine Apomorphin-Pumpe oder auf eine Duodopa-Pumpe besprochen werden und im Verlauf eine ambulante Begleitung der gewählten Therapie erfolgen.
Multiple Sklerose
Die Multiple Sklerose (MS) ist die häufigste chronisch entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems. Durch eine Fehlleitung des Immunsystems kommt es zu einer Schädigung und einer anschließenden Vernarbung des Nervengewebes. Die Ursache hierfür ist nach wie vor ungeklärt.
Symptomatik:
Die Symptome der MS können sehr verschieden sein - unter anderem treten Gefühlsstörungen, Lähmungen, Sehstörungen, Blasenfunktionsstörungen oder Erschöpfungssymptome auf. Die Verlaufsformen der MS reichen von primär schubförmigen zu chronisch-progredienten Formen.
Diagnostisches Spektrum:
- Kernspintomographie des zentralen Nervensystems
- Elektrophysiologie (VEP, MEP, SEP, AEP, EEG)
- Labor- und Liquordiagnostik
Therapeutisches Spektrum:
- intravenöse Kortisontherapie im akuten Schub
- Plasmaaustauschtherapie
- intrahekale Baclofentherapie inclusive Einstellung einer Baclofenpumpe
- intrathekale Kortisontherapie
- Einstellung einer Immuntherapie mit injizierbaren sowie oral verfügbaren Medikamenten
- Umstellung der Immuntherapie auf stärker wirksame Substanzen, so z.B. Anitkörpertherapien über die MS-Ambulanz
- Diagnostik und symptomatische Behandlung von Begleitsymptomen
- Neuropsychologische Diagnostik und Therapie
- Physiotherapie und Ergotherapie
Ermächtigungsambulanz zur Behandlung von Patienten mit hochaktiver Multiple Sklerose:
Das therapeutische Spektrum zur Behandlung der schubförmigen Multiplen Sklerose wird ständig erweitert.
Schwindel
Der Schwindel ist ein häufiges Symptom, hinter welchem sich viele verschiedene und oft auch neurologische Erkrankungen verbergen können. Zur weiteren diagnostischen Einordnung ist u.a. die Unterscheidung zwischen Schwank- und Drehschwindel, aber auch zwischen attacken-/episodenartigem bzw. lageabhängigem Schwindel und einem Dauerschwindel bedeutsam.
Ursachen:
Auf neurologischem Fachgebiet können als Ursache von Schwindel häufig Störungen des Gleichgewichtsorgans, welches im Innenohr lokalisiert ist, nachgewiesen werden. Die häufigsten Erkrankungen dabei sind der benigne paroxysmale Lagerungsschwindel (BPLS), der M. Meniere und die akute einseitige Vestibulopathie. Weiterhin kann aber auch eine Erkrankung des Gehirnes, zum Beispiel ein Schlaganfall oder eine Migräne mit Aura Schwindel auslösen. Darüber hinaus kommt es gar nicht so selten zu Schwindelbeschwerden ohne das Vorliegen einer organischen Ursache (phobischer Schwindel). Davon abzugrenzen sind andere Schwindelursachen, beispielsweise eine Kreislaufregulationsstörung.
Diagnostik:
Zunächst wird bei der Aufnahme eine ausführliche körperliche Untersuchung mit speziellen Schwindeltests (Lagerungsmanöver, Kopf-Impuls-Test, ggf. Untersuchung mit Frenzelbrille etc.) durchgeführt. In der Mehrheit der Fälle kann bereits dadurch zwischen einer zentralen Ursache des Schwindels oder einer Schädigung des Gleichgewichtsorganes als Schwindelauslöser unterschieden werden. Zur weiteren Einordnung der Beschwerden stehen neben einem MRT-Gerät (zur Darstellung des Gehirns und des Gleichgewichtsnervs) auch weitere neurologische Untersuchungsverfahren zur Verfügung. So sind z.B. eine thermische Vestibularisprüfung, die subjektive visuelle Vertikale (SVV), Lagerungsproben mit Videonystagmographie, AEP, Blinkreflex, Schellongtest (Kreislauftest) oder auch Doppler-/Duplexsonographie der hirnversorgenden Arterien (Ultraschall der Halsschlagadern) in der Abteilung durchführbar. Ergänzt wird das diagnostische Spektrum um ausführliche Herz-Kreislauf-Diagnostik, wie z.B. Telemetrie (Überwachung des Herzrhythmus) oder auch Herzultraschall, ermöglicht durch die enge Zusammenarbeit mit der kardiologischen Abteilung. Darüber hinaus besteht eine Kooperation mit der HNO-ärztlichen Praxis im benachbarten Ärztehaus. Bei Verdacht auf einen phobischen Schwindel besteht die Möglichkeit einer neuropsychologischen Untersuchung durch die Neuropsychologin.
Therapie:
Die Therapie ist abhängig von der Grunderkrankung.
Epilepsie
Mit der Bezeichnung Epilepsie werden verschiedene Krankheitsbilder zusammengefasst, bei denen das Auftreten von spontanen Anfällen vorkommt. Diese Anfälle entstehen durch abnorme überschießende Entladungen in den Nervenzellen im Gehirn. Je nach Ursache und Entstehungsgebiet im Gehirn werden mehrere Epilepsieformen unterschieden.
Ursachen können verschiedene Hirnschädigungen, z.B. nach einer Kopfverletzung, ein Schlaganfall, aber auch Alkohol und Medikamente sein. Allerdings kann nicht immer eine Ursache gefunden werden. Auslöser für epileptische Anfälle können Schlafmangel, Fieber, Alkohol, Flickerlicht etc. sein.
Symptomatik:
Die epileptischen Anfälle können sehr unterschiedlich sein. Teilweise gehen sie mit Bewusstseinsverlust und ggf. einem Sturz einher, teils bleibt das Bewusstsein erhalten und nur ein Teil des Körpers erleidet unwillkürliche „Zuckungen“ der Muskeln oder Mißempfindungen auf der Haut. Aber auch stereotype „merkwürdige“ wiederkehrende Verhaltensweisen können Ausdruck eines epileptischen Anfalls sein.
Gerade die Verletzungen durch Stürze oder unwillkürliche Bewegungen sowie der Bewußtseinsverlust in einer gefährlichen Situation, z.B. beim Autofahren oder Baden, machen epileptische Anfälle gefährlich. Aus diesem Grund ist eine rasche Diagnosestellung und Therapie von besonderer Bedeutung. Auch die Abgrenzung von anderen Erkrankungen, die zu einem Bewusstseinsverlust führen können (z.B.
Kopfschmerzen
Kopfschmerzen gehören zu den häufigen Symptomen, die zum Aufsuchen des Hausarztes, eines Neurologen oder zu einer Krankenhausaufnahme führen. Frauen sind davon insgesamt öfter betroffen. Schon aufgrund der Schilderung des/der Betroffenen (Beginn, Verteilung, Schmerzcharakter, Dauer, Intensität, Licht- und Lärmempfindlichkeit, Übelkeit/Erbre…
Ambulanz und Kontakt
Ambulanztermine:
- ambulanztermine.neurologie(at)ukmuenster(dot)de
- Mo-Fr: 12.30-15.00 Uhr
Wenn Sie zu einem ambulanten Termin in der Klinik erscheinen, melden Sie sich bitte zuerst an der Leitstelle 05 West im Zentralklinikum. Bitte bringen Sie eine Überweisung von Ihrem Haus- oder Facharzt sowie alle Ihre Unterlagen mit.
Die Ambulanz befindet sich im Zentralklinikum, Albert-Schweitzer-Campus 1, Westturm, Ebene 05.
Weitere Informationen
Bewegungsstörungen
Bewegungsstörungen umfassen eine Vielzahl von unterschiedlichen Krankheiten, häufige Formen sind die Parkinsonkrankheit und der essentielle Tremor. Symptome können Bewegungsverarmung (Hypokinese), ein Übermaß an Bewegung (Hyperkinese), verkrampfte Bewegungen (Dystonie) oder ein Zittern (Tremor) sein. Am UKM werden alle Formen der neurologischen Bewegungsstörungen sowohl ambulant als auch stationär behandelt. Hierzu zählen unter anderem:
- Morbus Parkinson
- Atypische Parkinson-Syndrome (Multisystematrophie, Progressive supranukleäre Blickparese, Corticobasale Degeneration, Demenz vom Lewy-Körperchen-Typ)
- Tremor-Syndrome
- Dystonie
- Gangstörungen (z.B. vaskulär, Normaldruckhydrocephalus)
- Myoklonus
- Tics
- Chorea
- Ataxie
- Hereditäre spastische Spinalparalyse
Ferner werden weitere Krankheitsbilder, die nicht zu den Bewegungsstörungen im engeren Sinn gehören, im Rahmen der Spezialambulanz behandelt.
Leistungen im Rahmen der stationären und ambulanten Betreuung:
- Botulinumtoxie-Therapie
- Frühdiagnostik und Differentialdiagnostik des idiopathischen Parkinson-Syndroms
- Differenzierte Therapie motorischer und nicht-motorischer Symptome
- Indikationsstellung für Pumpentherapien mit Apomorphin oder L-Dopa
- Nachbetreuung und Therapieoptimierung von Patienten mit Pumpentherapien
- Indikationsstellung für die tiefe Hirnstimulation
- Nachbetreuung und Therapieoptimierung von Patienten mit tiefer Hirnstimulation
- Videobasierte Parkinson-Therapie (Ärztliche Videobegleitung zu Hause)
- Endoskopische Evaluation Parkinson-bedingter Schluckstörungen
- Indikationsstellung für PEG-Anlage bei Parkinson-Patienten mit Schluckstörungen
- Diagnostik und Therapie atypischer Parkinson-Syndrome, z.B. Multisystematrophie oder Progressive supranukleäre Paralyse
- Diagnostik und Therapie anderer Bewegungsstörungen, z. B.
Neuroimmunologie
Die Neuroimmunologische Ambulanz betreut Patienten mit Multipler Sklerose (MS), entzündlichen Erkrankungen des Gehirns, Rückenmarks, peripheren Nervensystems und neuromuskulären Systems. Sie ist ein Kernzentrum des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Kompetenznetz MS. Die Ambulanz versteht sich nicht als Alternative, sondern als Ergänzung zum niedergelassenen Neurologen.
Typische Fragestellungen sind Schubbehandlung, Prophylaxe, Therapieverlauf sowie Fragen der symptomatischen Therapie und der ambulanten Durchführung von Infusionen. Besonderer Wert wird auf begleitende wissenschaftliche Untersuchungsmöglichkeiten gelegt, insbesondere auf Verlaufsmessungen des Immunstatus und des Therapieansprechens. Durch die enge Verknüpfung der wissenschaftlichen Forschung mit der klinischen Versorgung, hohe ärztliche und pflegerische Kompetenz, die Beteiligung an internationalen Studien und die Rolle im Kompetenzzentrum für MS profitieren die Patienten schon vor der Zulassung von erfolgsversprechenden Therapien.
Während eines Besuches in der Ambulanz finden ein Gespräch mit einer MS-Schwester, zusätzliche Tests der neurologischen Funktionen mittels objektiver Messungen (EDSS, MSFC) oder immunologische Messungen statt. Die Klinik bietet eine umfassende Behandlung komplexer neurologischer Erkrankungen auf höchstem universitärem Niveau und setzt dabei auf eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Partnern im Neurozentrum und in der Uniklinik Freiburg. Der Fokus liegt auf der Weiterentwicklung der Präzisionsmedizin und neurologischen Immuntherapie. Mit innovativen Ansätzen wie der Anwendung fortschrittlicher Biomarker und digitaler Technologien setzt die Klinik Maßstäbe in der modernen Neurologie, um so eine bestmögliche Therapie für jeden einzelnen Patienten zu erreichen.
Am UKM werden alle Formen neuroimmunologischer Erkrankungen behandelt. Dazu gehören:
- Multiple Sklerose
- Neuromyelitis optica (Devic-Syndrom) und Formenkreis
- Akute disseminierte Enzephalomyelitis
- Enzephalitiden
- (Auto)Immunerkrankungen mit gesicherter oder fraglicher Beteiligung des Nervensystems (z. B. systemischer Lupus erythematodes (SLE) M.
Stationäre und teilstationäre Versorgung
Patienten, die zu einer stationären Behandlung kommen, melden sich bitte im Westturm auf Ebene 05 in Raum 612 an. Auf den Stationen 12 A und 16 A West werden Sie von qualifizierten Ärzten und von geschultem Pflegepersonal betreut. Zur weiterführenden Diagnostik besteht ebenfalls die Möglichkeit eines teilstationären Aufenthaltes auf der neurologischen Tagesklinik.
Aktuelle Therapie-Studien
An der Klinik werden eine Reihe klinischer Studien zu verschiedenen Indikationen im Bereich der Neuroimmunologie durchgeführt. Besonders stark ist das Engagement im Bereich Multiple Sklerose; zusätzlich werden Studien im Bereich entzündlicher Neuropathien durchgeführt. Hierbei handelt es sich zum einen um Studien mit innovativen und vielversprechenden neuen Medikamenten in unterschiedlichen Entwicklungsphasen (Phasen I-IV). Zum anderen handelt es sich um Beobachtungsstudien mit dem Ziel, neue wissenschaftliche Erkenntnisse über den Krankheitsverlauf und diesen beeinflussende Faktoren zu gewinnen. Dieses breite Angebot an aktuellen Studien in Verbindung mit einer kompetenten Beratung ist für die Patienten und die zuweisenden Ärzte eine ideale Ergänzung zu der neuroimmunologischen Ambulanz.
Informationen für Patienten
Digitale Patientenhandbücher des Krankheitsbezogenen Kompetenznetz Multiple Sklerose (KKNMS) e.V. sind verfügbar.
Neuigkeiten und Veranstaltungen
Die Neurologische Klinik Münster informiert regelmäßig über aktuelle Entwicklungen und Veranstaltungen:
- 4. Oktober 18: Spezielle Therapie bei Parkinson: Allgemeine Neurologie Münster ist 2018 Gastgeber eines LSVT- und BIG-Workshops für Physio- und Ergotherapeuten
- 13. September 17: Parkinsontag am UKM - Oberarzt PD Dr. Tobias Warnecke informiert über neueste Forschung und Therapien.
- 22. Mai 17: Ausatemtraining könnte die Schluckfunktion bei Parkinson-Patienten verbessern: Teilnehmer für vierwöchige Studie gesucht.
- 19. Mai 17: Schluckstörungen und Parkinson: Münstersche Arbeitsgruppe veröffentlicht neue Studien:Claus et al. Parkinsonism and Related Disorders. 2017Suttrup et al.Neurogastroenterology & Motility. 2017.Warnecke et al. Parkinsonism and Related Disorders. 2017
- 9. November 16: Zusammenhang zwischen Schlaf und Parkinson-Syndrom: Bewegungsstörungen und Probleme beim Schlaf in der REM-Phase könnten erste Anzeichen für Parkinson-Krankheit sein, zeigt Münstersche Arbeitsgruppe.
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