Die Neurochirurgische Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz hat sich als ein Zentrum für hochmoderne neurochirurgische Versorgung etabliert. Mit einem breiten Spektrum an Behandlungen von Erkrankungen des Gehirns, der Wirbelsäule und der peripheren Nerven, kombiniert die Klinik modernste Techniken mit einem interdisziplinären Ansatz.
Kontinuität und Fortschritt: Prof. Giese und Prof. Ringel
Seit dem 15. April 2011 leitete Univ.-Prof. Dr. Alf Giese die Neurochirurgische Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz. Giese, geboren 1965 in Hamburg, studierte Medizin an der Universität Hamburg und absolvierte Forschungsaufenthalte am Barrow Neurological Institute in Phoenix (USA). Seine Schwerpunkte lagen in der Weiterentwicklung hochmoderner Operationsmöglichkeiten, insbesondere im Bereich der Hirntumorbehandlung und der Entwicklung innovativer medizintechnischer Verfahren.
Am 1. Oktober 2017 übernahm Prof. Dr. Florian Ringel die W3-Professur für Neurochirurgie. Ringel, der sein Studium 1998 an der Ludwig-Maximilians-Universität München abschloss, bringt umfangreiche Expertise in der neurochirurgischen Onkologie, der vaskulären Neurochirurgie und der komplexen Wirbelsäulenchirurgie mit.
Schwerpunkte in der Patientenversorgung
Die Neurochirurgische Klinik und Poliklinik deckt das gesamte Spektrum der Neurochirurgie ab, einschließlich der pädiatrischen Neurochirurgie.
Hirntumorchirurgie: Ein zentraler Fokus liegt auf der Behandlung von Hirntumoren. Prof. Giese setzte auf neue Behandlungsstrategien und innovative medizintechnische Verfahren, insbesondere computerassistierte Operationsverfahren, Navigation und intraoperative Bildgebung. Die Klinik strebt eine möglichst vollständige Resektion von Hirntumoren bei gleichzeitigem Schutz der Hirnfunktionen an. Im Labor für Translationale Neuroonkologie werden Strahlen- und Chemoresistenzmechanismen von Hirntumorstammzellen untersucht, die als Ursache für Therapieversagen gelten.
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Vaskuläre Neurochirurgie: Die Behandlung von Aneurysmen und anderen vaskulären Erkrankungen des Gehirns stellt einen weiteren Schwerpunkt dar.
Wirbelsäulenchirurgie: Die Klinik bietet komplexe Wirbelsäulenchirurgie der gesamten Wirbelsäule an. Prof. Ringel gründete das "Universitäre Centrum für Wirbelsäulenerkrankungen und -verletzungen Mainz" in Kooperation mit der Orthopädie und Unfallchirurgie, um eine intensive interdisziplinäre Zusammenarbeit zu gewährleisten.
Wachkraniotomien: Ein besonderes Interesse gilt den Wachkraniotomien, bei denen Patienten während der Operation wach sind, um Sprache und höhere Hirnleistungen zu testen und vor Schädigungen zu schützen. Intraoperative elektrophysiologische Verfahren werden eingesetzt, um komplexe Hirn- und Nervenfunktionen zu schützen.
Forschung und Innovation
Die Neurochirurgische Klinik engagiert sich stark in der Forschung. Prof. Giese forschte intensiv im Bereich der Biologie der Hirntumore. Prof. Ringel möchte verstärkt klinische Studien durchführen, um Patienten Zugang zu innovativen Behandlungsmethoden zu ermöglichen. Ein Forschungsschwerpunkt liegt auf dem Funktionserhalt nach Tumorresektionen.
Hochtechnisierte Operationsräume
Die Klinik setzt auf hochtechnisierte Operationsräume mit integrierter intraoperativer Bildgebung, optischer- und sensorbasierter Hirngewebeanalyse und Hirnfunktionsanalyse. Ziel ist es, die Resektion von Hirntumoren möglichst vollständig zu ermöglichen und gleichzeitig die Hirnfunktionen zu schützen.
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Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Die Neurochirurgische Klinik legt großen Wert auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen, insbesondere mit der Orthopädie und Unfallchirurgie im Bereich der Wirbelsäulenchirurgie.
Die Universitätsmedizin Mainz als Ganzes
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige Einrichtung dieser Art in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Rund 3.300 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund 7.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor.
Die Universitätsmedizin Mainz bietet eine Vielzahl von Ausbildungsplätzen in verschiedenen Bereichen an, darunter:
- Ausbildung in Ernährung und Diätetik
- Ausbildung in Physiotherapie
- Ausbildung in Krankenpflegehilfe
- Ausbildung in Logopädie
- Ausbildung zum/zur MTAL (Medizinisch-Technischer Laboratoriumsassistent/in)
- Ausbildung zum/zur MTRA (Medizinisch-Technischer Radiologieassistent/in)
- Ausbildung zum/zur OTA (Operationstechnische/r Assistent/in)
- Ausbildung zum/zur ATA (Anästhesietechnische/r Assistent/in)
Herausforderungen und Zukunftsperspektiven
Die Universitätsmedizin Mainz steht vor Herausforderungen wie der Beschleunigung von Berufungsprozessen und der Konsolidierung der Finanzen. Der neue Vorstandsvorsitzende, Ralf Kiesslich, setzt auf Kommunikation im Team und effiziente Strukturen, um diese Herausforderungen zu meistern.
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