Vibrationsplatte bei Nervenschmerzen: Erfahrungen, Anwendung und Wirksamkeit

Vibrationsplatten sind in den letzten Jahren immer beliebter geworden, sowohl im Fitnessbereich als auch in der Therapie. Besonders bei Nervenschmerzen, wie sie beispielsweise durch Polyneuropathie oder LWS/ISG-Probleme verursacht werden, werden Vibrationsplatten immer wieder als mögliche Behandlungsoption genannt. Dieser Artikel beleuchtet die Erfahrungen mit Vibrationsplatten bei Nervenschmerzen, die verschiedenen Anwendungsformen und die wissenschaftliche Evidenz für ihre Wirksamkeit.

Einführung

Die Vibrationsplatte ist ein Gerät, das Schwingungen erzeugt, die auf den Körper übertragen werden. Diese Schwingungen können Muskelkontraktionen und Dehnreflexe auslösen, was zu einer Stärkung der Muskulatur und einer Verbesserung der Koordination beitragen soll. Im Bereich der Nervenschmerzen wird die Vibrationsplatte vor allem zur Schmerzlinderung und zur Verbesserung der Nervenfunktion eingesetzt.

Persönliche Erfahrungen mit der GALILEO-Vibrationsplatte

Ein Anwender berichtet von seinen positiven Erfahrungen mit der GALILEO-Vibrationsplatte zur Behandlung von LWS/ISG-Problemen und Schmerzen. Nach acht Wochen Training beim Osteopathen bzw. Physiotherapeuten, einmal pro Woche, sind die Schmerzen fast verschwunden.

Das Training umfasst folgende Übungen bei einer Grundeinstellung von 5,5 Hz:

  • 3 Minuten stehend, Füße in Schulterbreite, Knie leicht gebeugt, aufrechte Körperhaltung (mit Festhalten an einer Sprossenwand).
  • 1 ½ Minuten im leichten Ausfallschritt (abwechselnd linkes und rechtes Bein).
  • 1 ½ Minuten "Treppensteigen" am Gerät.
  • Abschließend nochmals 1 ½ Minuten stehend wie in der ersten Position.

Anfangs wurde eine höhere Frequenz (17 Hz) verwendet, was jedoch zu starken Schmerzen und Muskelkater führte. Die Reduzierung auf 5,5 Hz brachte den gewünschten Erfolg. Die Beinmuskulatur ist locker und durchgewärmt, die LWS/ISG-Schmerzen sind verschwunden. Das Gangbild hat sich verbessert, und kurze Strecken können wieder ohne Stöcke gegangen werden.

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Der Anwender zahlt derzeit 15 Euro für 10-12 Minuten Training und empfindet dies aufgrund des Erfolges als angemessen. Er weist darauf hin, dass Vibrationstraining bei Polyneuropathie immer wieder empfohlen wird und ein Versuch lohnenswert sein kann.

Vibrationstraining bei Polyneuropathie

Vibrationstraining wird bei Polyneuropathie immer wieder empfohlen. Das Training kann helfen, allerdings müssen einige Dinge beachtet werden. Denn Training mit Polyneuropathie funktioniert anders als das in Fitnesstudios gängige Vibrationstraining.

Arten der Vibration

Beim Vibrationstraining stellt man sich meist auf eine vibrierende Platte. Es gibt verschiedene Arten der Vibration, die beiden gängigsten sind Systeme, bei denen die Platte quasi hin und her wippt (seitenalternierend), und Systeme, bei denen sich die Platte auf und ab bewegt.

Wirkungsweise im Fitnessbereich

Die starke Vibration stellt einen starken Reiz für den Körper dar und kann gewisse Trainingseffekte bewirken. Der im Fitnessbereich am häufigsten angestrebte Effekt ist, dass durch die Vibration Reflexe ausgelöst werden, die kleine Muskelzuckungen verursachen, wodurch die Muskelkraft steigen soll. Deshalb stellt man sich auf die Platten und macht häufig noch weitere Übungen darauf. Dadurch sollen Trainingseffekte auf Muskelkraft- und Größe ausgelöst werden. Tatsächlich wurden (kleine) Verbesserungen der Muskelkraft beobachtet, wenn man auf Vibrationsgeräten trainiert. Allerdings sind die Effekte umso kleiner, je fitter man ist. Als reine Fitnessübung für Gesunde Sportler ist der Effekt von Vibrationstraining also sehr begrenzt und wird oft übertrieben dargestellt.

Wirkung auf das Nervensystem

Die Vibration bewirkt nämlich besondere Effekte im Nervensystem. Denn während die Effekte auf die Muskulatur nicht sonderlich groß sind, hat die Vibration dort eine stärkere Wirkung. Die Vibration stellt einen sehr intensiven Reiz für das Nervensystem dar, was jeder der sich auf ein Vibrationsgerät stellt sofort wahrnehmen kann. Verschiedene Arten von Nervenzellen in den Extremitäten werden gereizt und senden ein Feuerwerk von Informationen an das zentrale Nervensystem. Als Folge davon werden verschiedene Botenstoffe ausgeschüttet, die im Nervensystem Anpassungen hervorrufen. Dadurch scheinen Synapsen besser zu funktionieren und ein Schutz vor Schäden des Nervensystems zu entstehen. Dadurch wurde sogar eine Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten in Tierversuchen festgestellt. Auch bei Menschen wurden Verbesserungen bei verschiedenen Denkaufgaben beobachtet. Man kann aufgrund dessen vermuten, dass Vibrationstraining zu einer Verbesserung der Nervenfunktion führt, die auch bei Polyneuropathie positive Effekte hat.

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Studienergebnisse

In der Forschung wurde eine Verbesserung der Schmerzen bei Patienten, die aufgrund einer Chemotherapie Polyneuropathie entwickelten, beobachtet. Eine weitere Studie verglich die Wirkung des Vibrationstrainings mit der Wirkung von Gleichgewichtstraining. Vibrationstraining führte hier zu einer Reduktion der Schmerzen, allerdings zeigte sich auch, dass das Gleichgewichtstraining bessere Effekte für die Mobilität und die Gangsicherheit bewirkte als das Vibrationstraining. Auch mit Menschen mit diabetischer Polyneuropathie wurden Studien zum Vibrationstraining durchgeführt. Auch hier wurden Verbesserungen der Schmerzen nach Vibrationstraining beobachtet. Allerdings ist die Qualität der Studien nicht so gut, dass sich eine klare Aussage darüber treffen lässt, wie groß die Effekte tatsächlich sind. Es wird jedoch angenommen, dass Schmerzen und Missempfindungen bei Polyneuropathie durch Vibrationstraining etwas gemildert werden können. Die langfristigen Effekte des Vibrationstrainings bei Polyneuropathie wurden außerdem noch nicht untersucht. Bisher liegen nur Studien zum Training über einige Wochen vor.

Anwendung bei Polyneuropathie

Im Fitnesstraining wird meistens eine Dauer von 10-15 Minuten angewandt und auf der vibrierenden Platte Übungen gemacht. Das Ziel des Trainings ist es bei Polyneuropathie, die Nerven zu stimulieren und nicht, Muskeln zu aktivieren. Deshalb reicht es, sich einfach auf die Platte zu stellen, oder sich sogar neben die Platte auf einen Stuhl zu setzen und die Füße darauf zu stellen. Im Sitzen oder Stehen ohne zusätzliche Bewegungen scheint die Wirkung sogar größer zu sein, als wenn man gleichzeitig Übungen macht. Es ist also besser, während einer Trainingseinheit erst das Vibrationstraining abzuschließen bevor man mit Kraftübungen weitermacht. Das Training sollte außerdem immer nur kurz dauern. Die Vibration sollte immer nur 1 Minute angewandt werden, dann sollte man mindestens 1 Minute Pause machen, bevor man weiter macht. Man kann dies dann mehrmals wiederholen. Wenn man neu mit dem Vibrationstraining beginnt, sollte man mit langsamen Schwingungen beginnen und diese mit der Zeit langsam steigern. Die Vibrationsfrequenz, bei der in der vorliegenden Forschung die stärksten Effekte gemessen wurden ist 30 Hz. Leider ist es relativ schwer herauszufinden, mit welcher Frequenz eine Platte schwingt, weil die meisten Geräte keine Anzeige in Hz besitzen. Allerdings sind 30 Hz eine recht hohe Frequenz. Denn 30 Hz bedeutet, dass die Platte sich mit einer Frequenz von 30 Schwingungen pro Sekunde bewegt. Bei den meisten Geräten dürfte das im schnellsten Bereich dessen sein was die Platte schafft.

Zusätzliche Behandlungsmethoden

Bei Polyneuropathie sind außer Vibrationstraining auch Gleichgewichtstraining, Massage und Dehnung, sowie Krafttraining und Ausdauersport sinnvoll. Alle diese Methoden wirken auf ihre Weise und haben positive Effekte. Wenn Sie die verschiedenen Methoden kombinieren möchten, ist es wahrscheinlich am erfolgversprechendsten, zuerst mit dem Vibrationstraining das Nervensystem zu aktivieren, bevor man andere Trainingsmethoden anwendet. Wenn man aufgrund eines anderen Trainings Muskelkater hat, kann man das Vibrationstraining am Tag einer Trainingspause dennoch anwenden. Falls während der Chemotherapie die Blutplättchen unter 20 000 sinken sollten, sollte man nur im Sitzen auf einem Stuhl trainieren und die Füße auf die Platte stellen um jede Sturzgefahr zu vermeiden.

Risiken und Kontraindikationen

Wie bei jeder Therapieform gibt es auch beim Vibrationstraining Risiken und Kontraindikationen, die beachtet werden sollten.

Überlastungserscheinungen

Bei zu starker oder zu lange anhaltender Vibration kann es zu Überlastungserscheinungen kommen. Kurzfristige Symptome sind ein Kribbeln oder eine Rötung in den Beinen, Verspannungen und Gelenkschmerzen. Schwerere Nebenwirkungen sind extrem selten und betrafen das Auge. Es gibt tatsächlich ein Zuviel an Vibration - abhängig von Dauer, Intensität und auch Bewegungsrichtung (z.B. werden seitlich einwirkende Vibration in der Arbeitsmedizin als "schädlicher" taxiert.

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Allgemeine Kontraindikationen

Es gibt ein paar Kontraindikationen, auf die Sie achten sollten. Ist Vibration schädlich? Was eine Wirkung hat, hat auch Nebenwirkungen. Die seitenalternierende Vibration von Mediplate ist eine natürliche Vibration, die bewusst für eine kurze Zeit angewendet wird. Die seitenalternierende Vibration ist neben der natürlichen Bewegungsform auch die schonendste Vibrationsart: Die Vibration dringt kaum bis zum Kopf vor und es wirken nur ca. halb so hohe Belastungen auf die Wirbelkörper als bei der vertikalen Vibration. Trotzdem sind Implantate eine Kontraindikation, besonders bei Implantaten, die nicht am Knochen befestigt sind.

Spezifische Risiken

Ein erhöhtes Risiko besteht bei einer unnatürlichen Bewegungsrichtung. Wirkt die Vibration seitlich auf die Knie, werden diese stark und vor allem physiologisch nicht ideal belastet. Auf Wärmebildkameras kann man sehen, dass die Knie sich deutlich erwärmen. Wirkt die Vibration allerdings so, dass die Knie in ihrer natürlich Bewegungsachse bewegt werden, dann bleibt die Beanspruchung der Knie im gesunden Mass. Bei Studiogeräten werden oft sehr hohe Intensitäten gefahren - das erhöht das Risiko einer Überlastung. Das Risiko/Nutzen Verhältnis scheint uns dabei nicht gerechtfertigt. Die Vibrationsintensität bei Studiogeräten übertrifft die Empfehlungen der ISO (International Standard Organization) für Arbeitssicherheit, selbst bei kurzzeitigem Gebrauch. In einem Fall kam es zu einer Verschiebung eines Nierensteins. Schwerwiegendere Nebenwirkungen wurden in insgesamt 2 Fällen bei Personen mit Glaskörperimplantaten im Auge berichtet; hier kam es zu Einblutungen.

Resonanzphänomen

Resonanz ist ein physikalisches Phänomen. Es beschreibt die Tatsache, dass Schwingung bzw. Vibration sich auf andere Objekte übertragen können und diese zum mitschwingen anregen können. Die Frequenzen von Mediplate liegen in demselben Bereich wie die Frequenzen, die beim Joggen auftreten (heel-toe running) - d.h. wenn mit der Ferse zuerst aufgesetzt wird. Das Phänomen der Resonanz macht es theoretisch möglich, dass eine von Aussen zugeführte Vibration die Eigenfrequenz (Eigenvibration) von einem Organ im Körper trifft. Dieses Organ würde dann stark angeregt. Nun ist es so, dass die Eigenfrequenz von der Anspannung abhängt. Der Körper adaptiert - er ist mit einem statischen Bauwerk nicht zu vergleichen. Wir empfehlen, das Phänomen Resonanz zu kennen und als Konsequenz die Frequenzen zu variieren. Somit ist eine unbeabsichtigte Wirkung einer einzelnen Frequenz ausgeschlossen.

Vibrationen im Frequenbereich

Vibrationen lösen im Frequenbereich von 0-100 Hz einen tonischen Vibrationsreflex aus (tonic vibratory reflex TVR). Es kommt daher zunehmend zu einer Entkoppelung von Exzitation und Kontraktion der Muskelfasern, was zu einer Ermüdung der Muskulatur führt. Es wird vermutet, dass die Belastung der Muskulatur durch einen Synchronisationsprozess (Vibrationsreflex, motorische Steuerung) zustande kommt. Dieser Synchronisationsprozess steigt bei Frequenzen von 40 - 80 Hz stark an und schwächt sich bei Frequenzen, die höher als die bekannten Resonanzfrequenzen von biologischem Gewebe liegen (d.h. über 150 Hz) wieder ab. Die Anwendung von Vibrationen über 40 Hz ist besonders beanspruchend. Diese hohen Frequenzen sind ausschliesslich mit klassischen Vibratoren (vertikale Vibration) erreichbar. Es besteht unseres Erachtens ein Risiko, dass die einzelnen Kontraktionen miteinander „verschmelzen“ und die Muskelfasern sich einer Art Dauerkontraktion festfahren. Dies würde die lockernden und dehnenden Effekte, die bei tieferen Frequenzen beobachtbar sind, zunichte machen. Für die Lockerung der Muskulatur (auch der tiefliegenden) erachten wir tiefe Frequenzen als sinnvoller.

Die Risiken in der Arbeitsmedizin

Die Risiken, die in der Arbeitsmedizin diskutiert werden, betreffen eine andere Dauer, Haltung und Intensität von Vibration. Zudem ist ein passives Ertragen nicht vergleichbar mit einer aufrechten und aktiven Haltung, wie sie im Rahmen von Vibrationstraining angewendet wird. Diese Unterschiede sowie die Ergebnisse zahlreicher Studien zu Vibrationsanwendungen sind deutliche Evidenz für eine sichere Anwendung. Ein erhöhtes Risiko besteht bei einer unnatürlichen, Bewegungsrichtung. Wirkt die Vibration seitlich auf die Knie, werden diese stark und vor allem physiologisch nicht ideal belastet. Auf Wärmebildkameras kann man sehen, dass die Knie sich deutlich erwärmen. Wirkt die Vibration allerdings so, dass die Knie in ihrer natürlich Bewegungsachse bewegt werden, dann bleibt die Beanspruchung der Knie im gesunden Mass.

Arten von Vibrationsplatten

Vibration ist nicht gleich Vibration - dies weiss man bereits aus der Arbeitsmedizin, die Bewegungsrichtungen entsprechend unterschiedlich bewertet. Bei Vibrationsplatten wird im wesentlichen zwischen seitenalternierender und vertikaler/3D Vibration unterschieden.

Seitenalternierende Vibration

Seitenalternierende Vibration wie bei Mediplate ist eine Bewegung, wie sie in der Natur auch vorkommt. Wenn wir gehen oder laufen, belasten wir unsere Beine alternierend. Dies führt zu einer seitlichen Bewegung der Wirbelsäule. Seitenalternierende Vibration wird vom Körper besser verarbeitet als vertikale Vibration. Herren et al.⁠ konnten zeigen, dass die Transmission von seitenalternierender Vibration in den Kopfbereich ca. 40-50% geringer ausfiel als bei vertikaler Vibration. Vibration im Kopfbereich ist nicht erwünscht; man kennt keinen Nutzen (aber auch keinen Schaden). Die Sicherheit ist grösser, wenn die Impulsantworten des Körpers da erfolgen, wo Kraft, Koordination und Knochendichte aufgebaut werden soll. Seitenalternierende Vibration erfüllt diesen Zweck am besten. Rohlmann et al.⁠ konnten zudem zeigen, dass die maximale Belastung (Kompression) auf die Wirbelkörper bei seitenalternierender Vibration nur ca. halb so hoch ausfiel als bei der vertikalen Vibration. Dies könnte an der Physiologie des menschlichen Körpers liegen, der auf seitenalternierende Belastungen ausgelegt ist (d.h. der natürliche Gang des Menschen ist Laufen und nicht Hüpfen oder Springen). Insgesamt sind die Kräfte, die durch eine Vibrationsplatte induziert werden so gering, dass Rohlmann auch bei Vorliegen einer Osteoporose keine Gefahr sieht. Die seitenalternierende Vibration erreicht dank der hohen Amplituden bereits bei tiefen Frequenzen hohe Intensitäten. Eine Überlastung durch hohe Frequenzen (die zum tonischen Vibrationsreflex, einer Art Dauerkontraktion) führen, ist mit Mediplate ausgeschlossen. Sie trainieren auf jeder Stufe in einem sicheren physiologischen Bereich. Die Frequenzen liegen bei der seitenalternierenden Vibration in einem Bereich, der nahe an der normalen physiologischen Realität liegt. In Bezug auf eine Anwendung über viele Jahre - was dem präventiven Gedanken von Mediplate entspricht - ist die Nähe zur natürlichen Bewegung ein Sicherheitsmerkmal. Mediplate wurde aus diesen Gründen so konstruiert, dass einerseits keine Belastungsspitzen auftreten (geführte Bewegung mit Marken Kugellagern), keine seitlichen Beschleunigungskräfte einwirken und Frequenzen verwendet werden, für die keine bekannten Risiken existieren. In der Übersichtsarbeit von Oliveira et al. zeigten sich bei 1833 untersuchten Probanden lediglich bei 55 Fällen leichte Nebenwirkungen.

Vertikale Vibration

Vertikale Vibration belastet beide Beine gleichzeitig, wie dies z.B. beim Hüpfen auftritt. Vibration kann in allen Frequenzen und Intensitäten eingesetzt werden. Vertikale Vibration nutzt in der Regel höhere Frequenzen und geringere Amplituden.

Worauf sollte man beim Kauf einer Vibrationsplatte achten?

Die Zahl der im Handel erhältlichen Vibrationsplatten ist riesig. Damit diese jedoch zu Ihren persönlichen Bedürfnissen und Anforderungen passt, sollten Sie beim Kauf einige Dinge beachten. Dazu gehören neben der Motorleistung beispielsweise auch die maximale Belastbarkeit oder die Bedienung.

  • Die Motorleistung: Damit das Training mit einer Vibrationsplatte effektiv ist, braucht diese eine solide Motorleistung. Vor allem Wechselstrom-Motoren erzeugen besonders starke Schwingungen. Bezüglich der Motorleistung spielt aber auch Ihr persönliches Gewicht eine entscheidende Rolle. Die klassischen Vibrationsboards arbeiten mit 200 Watt. Das reicht bis zu einem Maximalgewicht von 120 Kilogramm. Darüber ist eine Leistung von 350 Watt und mehr notwendig. Nur dann führen die Vibrationen noch zum gewünschten Trainingseffekt.
  • Die Größe der Trainingsfläche: Je breiter die Trainingsfläche, desto sicherer fühlen sie sich während der Übungen.
  • Die maximale Belastbarkeit: Damit Ihre Vibrationsplatte lange hält, achten Sie beim Kauf auf die maximal zulässige Belastbarkeit. Während manche Geräte bis zu 150 Kilogramm belastbar sind, sind es bei anderen gerade einmal 120 Kilogramm.
  • Die Amplitude: Die Amplitude gibt die Höhe der Auf- und Abwärtsbewegung der Platte während des Betriebs an. Je höher die Amplitude, desto größer ist die Trainingsintensität.
  • Die Frequenzen: Die Frequenzbereiche verraten Ihnen, ob die Platte lediglich einen leichten Massageeffekt hat oder ob sie damit effektiv Muskelmasse aufbauen können. Je höher der Frequenzbereich, desto besser können Sie damit Ihre Ausdauer trainieren und Muskeln fordern.
  • Die Vibrationsart: Je nach Ihren persönlichen Zielen kann es sinnvoll sein, eine vertikale, oszillierende oder triaxiale Vibration zu wählen.
  • Die Ausstattung: Die meisten Fitnessplatten besitzen voreingestellte Programme und unterschiedliche Intensitäts- und Geschwindigkeitsstufen. Je mehr Programme und Geschwindigkeitsstufen möglich sind, desto abwechslungsreicher ist das Training. Zudem gehören bei vielen Boards Expanderseile zum Arm- und Oberkörpertraining zum Lieferumfang dazu. Eine weitere Ausstattung sind oft integrierte Bluetooth-Lautsprecher zum Musikstreamen über das Smartphone oder Tablet während der Übungen.
  • Die Bedienung: In der Regel haben die Platten ein Display. Jedoch nicht alle davon sind Touchscreens. Achten Sie beim Kauf generell darauf, dass es sich leicht bedienen lässt. Zudem sollten die Inhalte übersichtlich dargestellt werden. Manche Geräte haben zusätzlich zum Display noch eine Fernbedienung. Damit können Sie die Einstellungen problemlos verändern, ohne dazu den laufenden Trainingsmodus unterbrechen zu müssen.
  • Der Kaufpreis: Gerade Einsteiger sollten sich nicht unbedingt ein Profigerät für mehrere Hundert Euro kaufen. Zu Beginn reicht eine preiswerte Vibrationsplatte vollkommen aus. Dann ist nicht allzu viel verloren, falls das Produkt nicht den eigenen Vorstellungen entspricht.
  • Die Standfüße: Für eine hohe Standfestigkeit sollte die Vibrationsplatte Gummifüße oder Saugnoppen haben. Damit ist zugleich Ihr Boden vor Kratzern geschützt.

Empfehlenswerte Modelle

Es gibt eine Vielzahl von Vibrationsplatten auf dem Markt, die sich in Preis, Ausstattung und Leistung unterscheiden. Einige empfehlenswerte Modelle sind:

  • Skandika V1 Twin Engine: Optimal für Einsteiger, mit zwei unabhängig voneinander steuerbaren Motoren und Magnetkugeln für Fußreflexpunktmassage.
  • Homcom A90-175: Ein gelungenes Basis-Modell für unter 100 Euro, einfach zu bedienen und mit sicheren Saugnapf-Füßen.
  • Bluefin Fitness Ultra Slim: Eine einfache, aber leistungsstarke Vibrationsplatte mit 180 Geschwindigkeitsstufen und Trainingsbändern für den Oberkörper.
  • Iso Trade 7863: Ein echter Preis-Tipp mit 5 Programmen, 99 Geschwindigkeitsstufen und Bluetooth-Lautsprecher.
  • Miweba MV300: Die beste Vibrationsplatte für die meisten, die ihrem Körper mit intensivem Training etwas Gutes tun wollen.
  • Sportstech VP400: Die Sportstech vereint Oszillation und Vibration und firmiert unter dem Namen »4D Vibrationsplatte«.
  • Dripex 3D: Das kompakte Modell ist für weniger als 100 Euro erhältlich.

Vibrationstraining als Ergänzung zum Lauftraining

Vibrationstraining ist anstrengend und effektiv. Wir zeigen, warum es schnell macht und was es dabei zu beachten gilt. Auf eine Vibrationsplatte stellen, eine einigermaßen aktive Position einnehmen, fünf Minuten durchrütteln lassen, fertig ist das Training für Kraft und Schnelligkeit oder wahlweise Entspannung und Beweglichkeit. Klingt zu schön, um wahr zu sein? Ist es auch. Wer aber gezielt Übungen und Vibrationstraining kombiniert, hat ein effektives Zusatz-Work-out im Trainingsplan.

Was ist Vibrationstraining?

Vibrationstraining wird auch „Ganzkörpervibration“ (engl. whole body vibration), Beschleunigungstraining oder stochastisches Resonanztraining genannt. Entdeckt wurden die positiven Effekte von Vibrationen auf den menschlichen Bewegungsapparat 1978 von dem Sportwissenschaftler Wladimir Nasarow, als man auf der Suche nach einem effektiven Krafttraining zur Verhinderung des Muskelabbaus in der Raumfahrt war. Die Firma Novotec Medical GmbH entwickelte daraufhin in den 90er-Jahren das bekannte Vibrationstrainingsgerät "Galileo". Kurze Zeit später wurde das neuartige Training Bestandteil des Trainingsplans im Profi-Fußball. Heute gibt es verschiedene Hersteller und Gerätetypen für Vibrations-Trainingsgeräte. Seit 1996 werden Vibrationsgeräte im freien Handel für das Training zu Hause angeboten.

Anwendung

Beim Vibrationstraining steht, sitzt, liegt oder planked man auf einer vibrierenden Platte, die einige Sportlerinnen und Sportler liebevoll als Rüttelplatte bezeichnen. Bei der Übungsauswahl ist von Kniebeugen über Ausfallschritte bis hin zum Liegestütz fast alles erlaubt. Während des Trainings bewegt sich die Vibrationsplatte mit einer Frequenz von 5 bis 45 Hz (also 5 bis 45 Vibrationen pro Sekunde) sehr schnell auf und ab: Es entstehen mehr oder weniger starke Vibrationen, die sich auf den Körper übertragen. Diese Schwingungen simulieren Grundprinzipien der menschlichen Fortbewegung und bewirken eine Stimulation der Muskulatur und der Knochen. Abhängig von der eingestellten Vibrationsfrequenz entsteht eine Muskelanspannung oder Muskelentspannung.

Funktionstypen

Man unterscheidet bei den Vibrationsgeräten zwei verschiedene Funktionstypen:

  • Synchrone vertikale Schwingung oder Oszillation: Dieses Gerät erzeugt eine gleichmäßige Auf- und Abbewegung der gesamten Vibrationsplatte. Steht man mit beiden Füßen auf der Platte, werden beide Beine gleichzeitig und gleichmäßig auf und ab beschleunigt, als würde man ganz viele kleine Sprünge absolvieren.
  • Bilateral alternierende vertikale Schwingung oder Oszillation: Dieses Gerät bewirkt eine seitenalternierende phasenverschobene vibratorische Muskelstimulation auf die untere Extremität. Steht man mit beiden Füßen auf der Platte, bewegen sich die Beine im Wechsel rechts und links auf und ab, als würde man ganz viele kleine Schritte machen oder sehr schnell wippen.

Anwendungsbereiche

Die Anwendung dieser Trainingsform erfolgt in Leistungssport, Fitnesstraining und im Beautybereich. Hier dient das Vibrationstraining als Ergänzung von Krafttrainingsübungen und Athletiktraining und unterstütztdie Entwicklung von Kraftausdauer und Maximalkraftdie Erhöhung der Knochendichtebei der Dehnung von "Muskelverkürzungen"die Entspannungsfähigkeitdie Minderung von Cellulite

In der Sporttherapie und Physiotherapie findet Vibrationstraining in der Rehabilitation und Prävention Anwendung beiMuskelschwäche und unterstützend zum MuskelaufbauVerbesserung der HaltungskontrolleBindegewebsschwächeOsteoporoseSturzgefahr(chronische lumbale) Rückenschmerzeneingeschränkter Gelenkbeweglichkeit und Gelenkstabilitätspastischen Paresen z. B. nach Schlaganfall und bei Multiple Sklerose (MS)ParaplegieMorbus ParkinsonMuskeldystrophieBeckenbodenschwäche, Harninkontinenz, Stress-InkontinenzLipödemDurchblutungsstörungenLungenerkrankungen (COPD)

Wirkungsweise

Die Wirkung von Vibrationstraining entsteht durch die schnelle Abfolge kleinster Auf- und Abbewegungen einer vibrierenden Platte, die sich auf den Körper übertragen und ihn passiv in Bewegung versetzen. Die Vibrationen lösen Veränderungen unserer Körperhaltung aus. Würden wir ganz locker auf der Vibrationsplatte herumstehen, würden die Schwingungen ungebremst durch den Körper hindurchgehen und ein unkontrolliertes, unangenehmes, teilweise schmerzhaftes Hin- und Herbewegen der Halswirbelsäule und des Kopfes bewirken. Da wir jedoch versuchen, unsere Körperposition stabil zu halten und die Vibrationen mit den Beinen abzufangen und auszugleichen, entstehen rhythmische, reflexgesteuerte Muskelkontraktionen. Reflexgesteuert bedeutet, dass wir die Muskulatur nicht bewusst aktivieren.

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