Vitamin B Komplex und Polyneuropathie: Ein umfassender Überblick

Ein starkes Nervensystem ist für die körperliche und psychische Leistungsfähigkeit unerlässlich. Der Vitamin B-Komplex spielt dabei eine zentrale Rolle. Ein Mangel an B-Vitaminen kann den Organismus aus dem Gleichgewicht bringen und zu Erkrankungen des Nervensystems führen, insbesondere zu Polyneuropathie. Dieser Artikel beleuchtet die Zusammenhänge zwischen Vitamin B-Komplex, Polyneuropathie und gibt einen Überblick über Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten.

Bedeutung von B-Vitaminen für das Nervensystem

Die B-Vitamine sind eine Gruppe wasserlöslicher Vitamine, die für zahlreiche Stoffwechselprozesse im Körper unerlässlich sind, insbesondere für die Funktion des Nervensystems. Da der Körper sie, mit Ausnahme von Vitamin B12, nicht lange speichern kann, ist eine regelmäßige Zufuhr notwendig.

  • Vitamin B1 (Thiamin): Spielt eine wichtige Rolle im Energie-, Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel. Es ist essentiell für die Herzfunktion sowie die Nerven- und Gedächtnisleistung. Vitamin B1 wirkt appetitanregend, fördert eine gute Verdauung, lindert Schmerzen, sorgt für geistiges Wohlbefinden und unterstützt die Wundheilung.
  • Vitamin B6 (Pyridoxin): Ist wichtig für den Eiweißstoffwechsel, die Blutbildung, das Nervensystem und das Immunsystem.
  • Vitamin B12 (Cobalamin): Ist am Aufbau der Erbsubstanz (DNA) beteiligt und notwendig für Zellaufbau, Blutbildung und Energiestoffwechsel. Vitamin B12 ist wichtig für die Regeneration und Bildung der Myelinscheiden der Nervenfasern.

Ein Mangel an diesen Vitaminen kann Nervenschäden, Erschöpfung und weitere Beschwerden verursachen. Die gezielte Zufuhr von Vitamin B kann Nervenschmerzen oft beheben, solange keine irreversiblen Schäden vorliegen.

Ursachen und Risikofaktoren für Vitamin-B-Mangel

Bestimmte Personengruppen sind besonders gefährdet, einen Vitamin-B-Mangel zu entwickeln:

  • Leistungssportler: Haben aufgrund ihres höheren Energieverbrauchs und Stoffwechsels einen erhöhten Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen.
  • Ältere Menschen: Können aufgrund veränderter Ernährungsgewohnheiten und einer verminderten Fähigkeit, Vitalstoffe aufzunehmen, unterversorgt sein. Mit zunehmendem Alter verliert der Mensch die Fähigkeit, Vitalstoffe ausreichend aus der täglichen Nahrung aufzunehmen.
  • Diabetes-Patienten: Haben oft einen erhöhten Bedarf an Vitamin B1 und B12. Die Schädigungen der Nerven (diabetische Polyneuropathie) zeigen sich mit Taubheit und Schmerzen an den Füßen.
  • Vegetarier und Veganer: Müssen besonders auf eine ausreichende Zufuhr von Vitamin B12 achten, da es hauptsächlich in tierischen Produkten vorkommt.
  • Schwangere und Stillende: Haben einen erhöhten Bedarf an B-Vitaminen.
  • Menschen mit chronischen Erkrankungen: Können aufgrund ihrer Erkrankung oder der Einnahme von Medikamenten einen erhöhten Bedarf haben.
  • Personen mit hohem Alkoholkonsum oder Nikotinkonsum: Diese Stoffe können die Aufnahme von Vitaminen beeinträchtigen und den Bedarf erhöhen.

Auch bestimmte Medikamente, Nerven- und Magenschutzpräparate, Magenverkleinerungen zur Gewichtsabnahme, chronische Magenerkrankungen, Dünndarmerkrankung oder das Kurzdarmsyndrom können zu einer Unterversorgung mit Vitaminen führen.

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Polyneuropathie: Wenn Nerven "verrückt" spielen

Polyneuropathie (PNP) ist eine Erkrankung, bei der mehrere periphere Nerven gleichzeitig geschädigt sind. Dies führt zu einer Vielzahl von Symptomen, die sich meist zuerst an den Füßen und Händen bemerkbar machen. Typische Symptome sind:

  • Kribbeln, Brennen, Taubheitsgefühle oder Schmerzen in Händen und Füßen
  • Sensibilitätsstörungen (Hypästhesien)
  • Eingeschränktes Lage- und Vibrationsempfinden
  • Muskelschwäche
  • Gleichgewichtsstörungen
  • Erektionsstörungen

Die Ursachen für Polyneuropathie sind vielfältig. Diabetes mellitus und toxische Einwirkungen (z. B. durch Alkoholmissbrauch) sind häufige Auslöser. Es gibt über 500 verschiedene Ursachen für Polyneuropathie. Neben Diabetes und Alkohol können auch bestimmte Medikamente, Chemikalien wie Pflanzenschutzmittel, Schwermetalle, Drogen, Borreliose, HIV und Autoimmunerkrankungen eine Polyneuropathie verursachen. In einigen Fällen lässt sich die Ursache nicht feststellen (idiopathische Polyneuropathie).

Zusammenhang zwischen Vitamin-B-Mangel und Polyneuropathie

Ein Mangel an bestimmten B-Vitaminen, insbesondere B1, B6 und B12, kann eine Polyneuropathie verursachen oder verstärken. Diese Vitamine sind essentiell für die Gesundheit und Funktion der Nerven. Ein Mangel kann zu Schäden an den Nervenfasern und den schützenden Myelinscheiden führen. Eine Unterversorgung mit Vitamin B12 und Vitamin B6 ist eine häufige Ursache der idiopathischen PNP. Ein Vitamin-B1-Mangel kann Ursache einer symmetrischen, distalen, sensomotorischen PNP sein.

Diagnose von Vitamin-B-Mangel und Polyneuropathie

Die Diagnose von Vitamin-B-Mangel und Polyneuropathie umfasst in der Regel folgende Schritte:

  1. Anamnese: Der Arzt erfragt die Krankengeschichte, Symptome, Ernährungsgewohnheiten, Medikamenteneinnahme und mögliche Risikofaktoren. Die Frage nach Zusatztherapien - spezifisch nach NEM - sollte Teil jedes Erstgesprächs sein.
  2. Körperliche Untersuchung: Der Arzt untersucht die Sensibilität, Reflexe, Muskelkraft und Koordination.
  3. Neurologische Untersuchung: Umfasst eine detaillierte Beurteilung der Nervenfunktion.
  4. Laboruntersuchungen:
    • Bestimmung der Vitamin-B-Spiegel im Blut: Insbesondere Vitamin B1, B6 und B12. Die Vitamin-B12- und Vitamin-B6-Spiegel werden jedoch viel zu selten erhoben.
    • Methylmalonsäure (MMA) und Homocystein: Erhöhte Werte können auf einen Vitamin-B12-Mangel hinweisen, auch wenn der Vitamin-B12-Spiegel im Normbereich liegt. Bei begleitend niedrigem Holotranscobalamin spiegel hohe Aussagekraft bez. eines manifesten Vitamin B12 Mangels
    • Holo-Transcobalamin (Holo-TC): Dieser Parameter gibt Aufschluss über die Menge an aktivem Vitamin B12.
    • Blutbild: Zur Beurteilung der Blutbildung und zum Ausschluss anderer Ursachen für die Symptome.
    • Antikörper: Parietalzell-Antikörper und IF-Autoantikörper können auf eine Autoimmunerkrankung als Ursache des Vitamin-B12-Mangels hinweisen.
  5. Neurographie: Messung der Nervenleitgeschwindigkeit, um die Funktion der Nerven zu überprüfen und Schädigungen festzustellen. Motorische und sensible Nervenleitungsgeschwindigkeitsmessung kann eine demyelinisierende sensible oder sensomotorische Polyneuropathie aufdecken.
  6. Elektromyographie (EMG): Untersuchung der Muskelaktivität, um festzustellen, ob die Muskeln durch Nervenschäden beeinträchtigt sind.
  7. Evozierte Potentiale: Messung der Hirnaktivität als Reaktion auf bestimmte Reize, um die Funktion der Nervenbahnen zu überprüfen.
  8. Bildgebung: MRT des zervikalen Myelons kann hyperintenser Darstellung der Hinter- und oder Seitenstränge zeigen. MRT des Kopfes ist bei psychiatrischer oder demenzieller Symptomatik sinnvoll.
  9. Haaranalyse oder Nagelanalyse: Um die Belastung mit Schwermetallen und Aluminium zu überprüfen.

Behandlung von Polyneuropathie durch Vitamin-B-Komplex

Die Behandlung der Polyneuropathie zielt darauf ab, die Ursache zu behandeln, die Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Eine wichtige Säule der Behandlung ist dieBehebung eines Vitamin-B-Mangels.

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  • Vitamin-B-Substitution: Bei nachgewiesenem Mangel werden hochdosierte Vitamin-B-Präparate verabreicht, um die Speicher wieder aufzufüllen und die Nervenfunktion zu verbessern. Vitamin B Komplex forte Hevert enthält die hochdosierten B-Vitamine Vitamin B1 (Thiamin), Vitamin B6 (Pyridoxin) und Vitamin B12 (Cyanocobalamin). Dieser einzigartige Neuro-Tri-Komplex verbessert die Stoffwechselprozesse in den Zellen, besonders in den Nervenzellen und trägt so zur Regeneration und zum Schutz der Nerven bei.
  • Ernährungsumstellung: Eine ausgewogene Ernährung mit viel frischem Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten ist wichtig, um den Bedarf an B-Vitaminen zu decken. Vegetarier und Veganer sollten auf eine ausreichende Zufuhr von Vitamin B12 achten, z. B. durch angereicherte Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel.
  • Behandlung der Grunderkrankung: Wenn die Polyneuropathie durch eine andere Erkrankung verursacht wird, muss diese behandelt werden. Bei Diabetes ist eine optimale Blutzuckereinstellung essentiell.
  • Schmerztherapie: Bei neuropathischen Schmerzen können Schmerzmittel, Antidepressiva oder Antikonvulsiva eingesetzt werden.
  • Physiotherapie: Kann helfen, die Muskelkraft und Koordination zu verbessern.
  • Weitere Maßnahmen:
    • Alpha-Liponsäure: Ein Antioxidans, das bei diabetischer Polyneuropathie eingesetzt wird, um oxidativen Stress zu reduzieren.
    • Uridinmonophosphat (UMP): Ein Baustein für Nervenzellen, der die Regeneration geschädigter Nerven unterstützen kann.
    • Magnesium: Beruhigt das Nervensystem.
    • Heilpflanzen: Kalmus, Estragon, Salbei oder Kurkuma können bei Polyneuropathie hilfreich sein.
    • Capsaicin: Äußerlich angewandte Capsaicin-Zubereitungen können bei der Schmerzbekämpfung gute Dienste erweisen.
    • Helmkraut (Scutellaria): Beruhigt das gesamte Nervensystem.
    • Nachtkerzenöl: Kann wirkungsvoll bei der Vorbeugung von Nervenschäden und möglicherweise bei milden Formen der diabetischen Polyneuropathie hilfreich sein.
    • Rizinusöl-Packungen: Die äußerliche Anwendung kann bei manchen Menschen die Symptome der Polyneuropathie lindern.
    • Rotlicht-Therapie: Kann bei vielen Beschwerden hilfreich sein.

Vitamin B Komplex forte Hevert

Das rezeptfreie, apothekenpflichtige Arzneimittel Vitamin B Komplex forte Hevert versorgt den Körper schnell und hochdosiert mit B-Vitaminen und lindert Symptome eines Vitamin B-Mangels, zum Beispiel Kribbeln, Brennen, Taubheitsgefühle oder Schmerzen in Händen und Füßen bei Neuropathien. Vitamin B Komplex forte Hevert enthält die hochdosierten B-Vitamine Vitamin B1 (Thiamin), Vitamin B6 (Pyridoxin) und Vitamin B12 (Cyanocobalamin). Dieser einzigartige Neuro-Tri-Komplex verbessert die Stoffwechselprozesse in den Zellen, besonders in den Nervenzellen und trägt so zur Regeneration und zum Schutz der Nerven bei.

Wichtige Hinweise zur Einnahme von Vitamin B Komplex forte Hevert

  • Anwendungsgebiete: Zur Therapie nachgewiesener Mangelzustände der Vitamine B1, B6 und B12.
  • Dosierung: Die Dosierung hängt vom Krankheitsbild ab und wird vom Arzt oder Heilpraktiker festgelegt.
  • Dauer der Einnahme: Die Einnahme sollte nicht unbegrenzt erfolgen, sondern nur solange eine entsprechende Indikation besteht.
  • Schwangerschaft und Stillzeit: In Schwangerschaft und Stillzeit ist “Vitamin B Komplex forte Hevert” aufgrund seiner Wirkstoffmenge nur zur Behandlung eines nachgewiesenen Vitamin B1- und B6-Mangels sinnvoll und nur anzuwenden, wenn der Arzt dies für unbedingt erforderlich hält.
  • Kinder: Vitamin B Komplex forte Hevert darf bei Kindern angewendet werden. Die Zulassung des Arzneimittels enthält keine Einschränkung nach Alter.
  • Allergien: Nicht einnehmen bei Überempfindlichkeit gegen Thiaminnitrat (Vitamin B1), Pyridoxinhydrochlorid (Vitamin B6), Cyanocobalamin (Vitamin B12) oder einen der sonstigen Bestandteile.
  • Nebenwirkungen: Aufgrund der Bestandteile Vitamin B1 (Thiaminnitrat) und Vitamin B12 (Cyanocobalamin) können in Einzelfällen Schweißausbrüche, Tachykardie und Hautreaktionen mit Juckreiz und Urticaria auftreten. Bei langfristiger Einnahme von Tagesdosen über 50 mg Vitamin B6 (Pyridoxinhydrochlorid) sowie bei kurzfristiger Einnahme von Dosen im Grammbereich wurden periphere sensorische Neuropathien beobachtet. Photosensitivität wurde bei sehr hohen Tagesdosen beschrieben.
  • Wechselwirkungen: Vitamin B1 (Thiaminnitrat) wird durch 5-Fluoruracil inaktiviert. Bei Langzeitbehandlung mit Furosemid kann ein Thiamindefizit durch vermehrte renale Ausscheidung entstehen. Vitamin B6 (Pyridoxin) kann zu einer Wirkungsabschwächung von L-Dopa führen.
  • Sonstige Hinweise: Vitamin B Komplex Forte Hevert enthält keine Konservierungsstoffe und ist glutenfrei.

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