Voltaren bei Krämpfen: Eine umfassende Betrachtung

Voltaren ist ein weit verbreitetes Medikament, das zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen eingesetzt wird. Es enthält den Wirkstoff Diclofenac, ein nicht-steroidales Antirheumatikum (NSAR). NSAR wirken, indem sie die Produktion von bestimmten Gewebshormonen blockieren, die an Entzündungsprozessen, der Schmerzauslösung und der Entstehung von Fieber beteiligt sind. Diclofenac besitzt somit auch eine entzündungshemmende und antirheumatische Wirkung. Voltaren ist in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich, darunter Tabletten, Salben, Gels, Sprays, Pflaster, Zäpfchen, Augentropfen und Cremes.

Anwendungsgebiete von Voltaren

Voltaren wird zur Behandlung verschiedener Arten von Schmerzen und Entzündungen eingesetzt, darunter:

  • Muskel-, Sehnen- und Gelenkschmerzen (z. B. "Rheuma", Gicht)
  • Verschleißbedingte Beschwerden der Wirbelsäule und Gelenke (Arthrose)
  • Migräne
  • Menstruationsbeschwerden
  • Sportverletzungen wie Prellungen, Verstauchungen, Zerrungen oder Sehnenscheidenentzündungen

Einige spezifische Voltaren-Produkte und ihre Anwendungsgebiete umfassen:

  • Voltaren Schmerzgel/Actigo Schmerzgel/Schmerzgel forte: Zur lokalen, symptomatischen Behandlung von Schmerzen bei akuten Prellungen, Zerrungen oder Verstauchungen infolge eines stumpfen Traumas (z. B. Sport- und Unfallverletzungen), Schmerzen der gelenknahen Weichteile bei Arthrose der Knie- und Fingergelenke, bei Epicondylitis und akuten Muskelschmerzen im Rückenbereich. Geeignet für Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren (Schmerzgel forte). Bei Jugendlichen ist das Arzneimittel zur Kurzzeitbehandlung vorgesehen.
  • Voltaren Dolo Tabletten/Liquid: Zur symptomatischen Behandlung von leichten bis mäßig starken Schmerzen und Fieber.
  • Voltaren 24 Stunden Schmerzpflaster: Zur lokalen, symptomatischen Kurzzeitbehandlung (max. 7 Tage) von Schmerzen bei akuten Zerrungen, Verstauchungen oder Prellungen der Extremitäten infolge eines stumpfen Traumas bei Jugendlichen ab 16 Jahren und Erwachsenen.
  • VoltaMed pflanzliche Schmerzcreme: Zur äußerlichen Anwendung zur unterstützenden Behandlung rheumatischer Beschwerden und Muskelschmerzen (enthält Pfefferminzöl, Eukalyptusöl und Rosmarinöl).
  • VoltaDexibu Schmerztabletten: Zur symptomatischen kurzzeitigen Behandlung von akuten leichten bis mäßig starken Schmerzen wie Zahnschmerzen, Regelschmerzen, Kopfschmerzen bei Erwachsenen.

Voltaren und Krämpfe: Was ist zu beachten?

Obwohl Voltaren primär zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung eingesetzt wird, ist es wichtig zu verstehen, wie es im Zusammenhang mit Krämpfen wirkt, insbesondere Wadenkrämpfen.

Ursachen von Krämpfen

Krämpfe, insbesondere Wadenkrämpfe, können verschiedene Ursachen haben:

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  1. Elektrolyt- und Wasserhaushalt: Eine Störung im Elektrolyt- oder Wasserhaushalt kann die Ursache sein. Dies tritt häufig bei Sportlern auf, die sich zu viel zumuten und die Muskeln nicht zur Ruhe kommen lassen. Starkes Schwitzen und zu wenig Trinken können ebenfalls Krämpfe auslösen.
  2. Überanstrengung und Verkürzung der Muskeln: Übermüdete Muskeln, die zu wenig Flüssigkeit und Mineralstoffe bekommen, können schmerzen. Verkürzte Muskeln, oft durch langes Sitzen oder im Alter, können nachts Krämpfe auslösen.
  3. Fehlstellungen und Fehlhaltungen: Fehlstellungen an Fuß oder Bein (z. B. Senkfüße) können die Muskeln ungleichmäßig belasten. Auch Fehlhaltungen oder einseitige Haltungen können zu Krämpfen führen. Schlecht sitzende Schuhe oder ungünstige Schlafpositionen können die Beinmuskulatur anspannen.
  4. Medikamente: Einige Medikamente können den Mineralstoffhaushalt stören und Krämpfe verursachen, darunter bestimmte Bluthochdruckmittel, Mittel gegen Alzheimer, Parkinson oder harntreibende Medikamente. Auch Krebsmedikamente, die Verhütungspille und Mittel gegen Osteoporose können beteiligt sein.
  5. Erkrankungen: In seltenen Fällen können Muskelkrämpfe ein Begleitsymptom von Erkrankungen sein, wie z.B. Nervenerkrankungen (z.B. Amyotrophe Lateralsklerose, Nervenwurzelerkrankungen nach Bandscheibenvorfall), Muskelkrankheiten oder Gefäßerkrankungen (z.B. Krampfadern).

Wie Voltaren bei Krämpfen helfen kann

Voltaren kann bei Krämpfen indirekt helfen, indem es die Schmerzen lindert, die durch die Krämpfe verursacht werden. Es behandelt jedoch nicht die Ursache des Krampfes selbst. Wenn Krämpfe durch Entzündungen oder Schmerzen in den Muskeln oder Gelenken verursacht werden, kann Voltaren diese Symptome reduzieren und so zu einer gewissen Erleichterung beitragen.

Was bei Krämpfen zu tun ist

Bei akuten Wadenkrämpfen können folgende Maßnahmen helfen:

  • Dehnen: Ziehen Sie die Fußspitze Richtung Körper, treten Sie mit der Ferse nach vorne oder strecken Sie das schmerzhafte Bein nach hinten durch und drücken Sie dabei die Ferse auf den Boden.
  • Massage: Leichtes Massieren der Wade lockert die Muskulatur, steigert die Durchblutung und kann entspannen.
  • Beim Sport: Trainingspause einlegen und Elektrolyt-haltige Getränke trinken, um den Elektrolythaushalt auszugleichen.
  • Nachts im Bett: Aufstehen und vorsichtiges Herumlaufen kann den Krampf lösen.
  • Wärme oder Kälte: Eine kurze Fuß- oder Wadendusche oder eine Wärmflasche auf die schmerzende Muskulatur legen. Alternativ können auch kalte Auflagen helfen.

Vorbeugung von Krämpfen

Um Krämpfen vorzubeugen, können folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  • Magnesium und Elektrolyte: Hochdosiertes Magnesium kann Krämpfen und Verspannungen vorbeugen. Auch eine Kombination aus verschiedenen Mineralstoffen kann sinnvoll sein.
  • Ausreichend trinken: Wer genug trinkt, beugt Störungen des Elektrolythaushalts vor.
  • Regelmäßiges Training: Sanfte Bewegung fördert die Durchblutung der Muskeln. Zusätzliches Dehnen wirkt einer Verkürzung entgegen.
  • Massage mit Latschenkiefernöl: Ein sanftes Massieren mit Latschenkiefernöl kann wohltuend wirken, da es die Durchblutung fördert, wärmt und Muskel- und Gelenksbeschwerden lindert.

Wann ein Arzt aufgesucht werden sollte

Ein Arzt sollte konsultiert werden, wenn:

  • Sich die Muskeln immer wieder schmerzhaft verkrampfen und sich die Schmerzen auf andere Körperpartien ausbreiten.
  • Der Wadenkrampf lange anhält oder auf Dauer die Nachtruhe oder den Tagesablauf stört.
  • Eine chronische Stoffwechselerkrankung wie Diabetes mellitus oder eine Nierenschwäche vorliegt.
  • Hohes Fieber und/oder Durchfall und Erbrechen auftreten.

Voltaren: Wichtige Hinweise und Warnhinweise

  • Anwendungsdauer: Voltaren sollte ohne ärztlichen Rat nicht länger als in der Packungsbeilage vorgegeben angewendet werden. Bei Jugendlichen ist Voltaren Schmerzgel lediglich zur kurzzeitigen Behandlung einzusetzen. Generell gilt eine maximale Behandlungsdauer von 3 Wochen.
  • Gegenanzeigen: Voltaren darf nicht eingenommen werden bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder sonstige Bestandteile des Medikaments, bei Unverträglichkeitsreaktionen nach der Einnahme von nicht steroidalen Entzündungshemmern, bei ungeklärten Blutbildungsstörungen, bei bestehenden oder wiederholt aufgetretenen Magen-/Zwölffingerdarm-Geschwüren oder Blutungen, bei Hirnblutungen oder anderen Blutungen, bei schweren Leber- oder Nierenfunktionsstörungen, bei fortgeschrittener Herzschwäche und im letzten Schwangerschaftsdrittel.
  • Wechselwirkungen: Bei gleichzeitiger Einnahme weiterer Medikamente können sich die Wirkungsweisen der Arzneimittel beeinträchtigen. Besondere Vorsicht gilt bei paralleler Einnahme von Mitteln zur Stärkung der Herzkraft (Digoxin), Mitteln zur Behandlung von Krampfanfällen (Phenytoin), Mitteln zur Behandlung geistig-seelischer Erkrankungen (Lithium), entwässernden und blutdrucksenkenden Medikamenten (Diuretika und Antihypertensiva) und Chinolon-Antibiotika.
  • Nebenwirkungen: Häufige Nebenwirkungen betreffen den Verdauungstrakt (Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Magenschleimhautreizungen und Magen-Darm-Geschwüre) sowie das zentrale Nervensystem (Kopfschmerzen, Schwindel, Benommenheit, Erregung, Müdigkeit). Die äußerliche Anwendung kann Hautausschlag und Hautjucken bedingen.
  • Überdosierung: Eine Voltaren-Überdosierung kann zu zentralnervösen Störungen, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Blutungen im Magen-Darm-Trakt oder Funktionsstörungen von Leber und Nieren führen. Bei Verdacht auf Überdosierung sollte ein Arzt konsultiert werden.
  • Alkohol: Möglicherweise auftretende Nebenwirkungen können durch Alkohol verstärkt werden.
  • Schwangerschaft und Stillzeit: Im letzten Schwangerschaftsdrittel darf Voltaren nicht verwendet werden. Während der Stillzeit ist eine Unterbrechung des Stillens in der Regel nicht notwendig, aber bei langfristiger oder hoch dosierter Einnahme sollte zuvor eine Rücksprache mit dem Arzt erfolgen.
  • Verkehrstüchtigkeit und Bedienen von Maschinen: Voltaren kann insbesondere bei hoher Dosierung zentralnervöse Nebenwirkungen hervorrufen, die das Reaktionsvermögen beeinträchtigen können.

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