Wadenkrampf nach Bänderriss: Ursachen und Behandlung

Wadenkrämpfe sind ein weit verbreitetes Phänomen, das viele Menschen betrifft. Sie können plötzlich auftreten und sehr schmerzhaft sein. In manchen Fällen treten sie im Zusammenhang mit einem Bänderriss auf. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen von Wadenkrämpfen nach einem Bänderriss und stellt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten vor.

Die komplexe Struktur des Fußes und ihre Bedeutung

Die Füße sind eine wichtige Voraussetzung für den aufrechten Gang. Sie bestehen aus Knochen, Gelenken und Bändern, die zusammenarbeiten, um den Fuß zu formen und zu stabilisieren. Eine Fehlstellung der Füße kann im Laufe der Zeit zu Beschwerden führen und Wadenkrämpfe begünstigen.

Fußfehlstellungen: Ursachen und Auswirkungen

Fußfehlstellungen können angeboren oder erworben sein. Zu den häufigsten Ursachen zählen falsches Schuhwerk, Fehl- oder Überlastung, Verschleiß, Krankheit, Fraktur oder ein Unfall. Diese Faktoren können zu verschiedenen Beschwerden führen, wie Waden- und Fußkrämpfen, Schmerzen und Gehstörungen.

Arten von Fußfehlstellungen

Es gibt verschiedene Arten von Fußfehlstellungen, darunter:

  • Knick-Senkfuß: Das Fußlängsgewölbe auf der Innenseite sinkt ab, während das Fersenbein nach außen wegknickt. Übergewicht, falsches Schuhwerk und Bewegungsmangel sind häufige Ursachen. Typische Symptome sind Schmerzen am Fußinnenrand und am Innenknöchel.
  • Knick-Senk-Spreizfuß (Plattfuß): Hierbei handelt es sich um eine Kombination von Fehlstellungen. Der Unterschenkel und die Ferse bilden keine gerade Linie. Der innen liegende Fußrand ist abgesenkt, während der äußere Rand angehoben ist. Der mittlere Fußbereich ist abgesenkt, und die Mittelfußknochen wandern auseinander, wodurch das Quergewölbe einsinkt. Schwache Bänder oder eine Muskelschwäche sind häufige Ursachen.
  • Hohlfuß: Das Längsgewölbe der Fußsohle ist nach oben gezogen, und die Zehen werden in eine Krallenstellung gezwungen. Dadurch wird die Last nur von einem kleinen Teil der Fußsohle aufgenommen, was zu Schmerzen in der Wade führen kann.
  • Hallux valgus (Ballenzeh): Der große Zeh dreht sich nach innen zu den kleinen Zehen. Der erste Mittelfußknochen wandert zum inneren Fußrand, wodurch sich der innere Teil des Fußes verbreitert. Ein Hallux valgus geht fast immer mit einem Spreizfuß einher.
  • Hallux rigidus: Der große Zeh ist steif und schmerzhaft, was das Abrollen beim Gehen erschweren kann. Der Hallux rigidus entsteht meistens durch Arthrose.
  • Fersensporn: Ein knöcherner Auswuchs am Fersenbein, der durch starke Belastung entsteht. Normales Gehen ist bei einem unbehandelten Fersensporn oft nur unter großen Schmerzen möglich.
  • Spreizfuß: Eine Verbreiterung des Vorfußes durch „Spreizung“ der Mittelfußknochen. Beim Gehen liegt dann hier die Hauptlast, was zu Schmerzen im Ballen- und Zehenbereich führt. Druckstellen oder Hornhautschwielen sind typische Merkmale.

Symptome von Fußfehlstellungen

Fußfehlstellungen verursachen nicht immer Probleme. Manche Menschen haben nur leichte Veränderungen und trotzdem Beschwerden, während andere stark verformte Füße haben und dennoch kaum Symptome verspüren. Zu den möglichen Symptomen gehören:

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  • Muskelkrämpfe (Fuß, Wade)
  • Schmerzen bei Bewegung oder Belastung
  • Unsicherer Gang
  • Eingeschränkte Beweglichkeit
  • Schwielen, Druckstellen und/oder Hornhaut am Fuß
  • Gelenkschmerzen (Knie, Hüfte, Rücken)

Bänderrisse im Fuß: Ursachen, Symptome und Behandlung

Ein Bänderriss im Fuß ist eine häufige Verletzung, die insbesondere bei Sportlern auftritt. Er entsteht, wenn starke Kräfte auf das Fußgelenk einwirken und die Bänder überstrapaziert werden. Oftmals sind die Bänder am Sprunggelenk betroffen, die eine wichtige Funktion bei der Bewegung und Stabilisierung des Fußgelenks einnehmen.

Ursachen für einen Bänderriss

Bänderrisse sind meist die Folge von unnatürlichen Bewegungen des Fußgelenks, bei denen die Bänder im Bereich der Knöchel über natürliche Physiologie hinaus strapaziert werden und daraufhin reißen. Seltener können auch äußere Einflüsse wie Schläge einen Bänderriss zur Folge haben. Besonders häufig betroffen sind die Außenbänder, da die Innenbänder grundsätzlich stabiler sind.

Symptome eines Bänderrisses

Erste Anzeichen für einen Bänderriss sind plötzlich auftretende Schmerzen am Fuß infolge unnatürlicher Bewegungen oder äußerer Einflüsse. Je mehr der verletzte Fuß anschwillt, desto stärker werden meist die Schmerzen. Ob und inwieweit die Bewegungsfähigkeit des Fußes eingeschränkt ist, hängt von den betroffenen Bändern ab. Sind Bänder vollständig gerissen, so verspüren betroffene Personen oftmals ein Gefühl der Instabilität im Fuß. Im schlimmsten Fall kommt es beim Gehen zu einem seitlichen Wegknicken, wodurch sich die Verletzung verschlimmern kann.

Diagnose eines Bänderrisses

Bei einer potenziellen Verletzung der Bänder sollte man sich umgehend an einen Mediziner wenden. Dieser wird zunächst ein ausführliches Gespräch suchen und unterschiedliche Fragen abklären, die die Diagnose erleichtern. Im Anschluss erfolgt die körperliche Untersuchung, während der der Mediziner den Fuß genau untersucht und dabei auf eine mögliche Schonhaltung achtet. Um einen Bänderriss zu diagnostizieren und die Bewegungsfreiheit des Fußes zu testen, kontrolliert der Arzt nun die Beweglichkeit sowie die Empfindlichkeit mittels Abtasten. Durch unterschiedliche Bewegungen stellt er zudem fest, inwiefern die Funktionalität des Fußes eingeschränkt ist. Weitere Methoden der Diagnostik sind sowohl der Tilt-Test als auch der Squeeze-Test.

Schweregrade eines Bänderrisses

Mediziner unterscheiden Bänderrisse am Fuß in drei Grade:

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  • Grad 1: Es handelt sich im Grunde vielmehr um eine Bänderdehnung, in deren Folge mikroskopisch kleine Risse entstanden sind. Etwaige Verletzungen der Bänder äußern sich durch leichte Schwellungen und geringe Schmerzen. Das Fußgelenk ist trotz der Verletzung noch stabil und das Gehen unter mäßigen Schmerzen weiterhin möglich.
  • Grad 2: Der Mediziner stellt bei der Untersuchung einen deutlichen Anriss des Bandes oder der Bänder fest. Sämtliche Symptome sind signifikanter als bei einer Verletzung ersten Grades. Dazu gehört auch, dass Schmerzen deutlich spürbar und der Bewegungsumfang des Fußes eingeschränkt sind.
  • Grad 3: Ein vollständiger Riss eines oder mehrerer Bänder. Es kommt hierbei zu starken Schwellungen und Schmerzen. Zudem ist das Laufen in den meisten Fällen kaum noch möglich. Auch zeigen sich starke Bewegungseinschränkungen des Fußes.

Behandlung von Bänderrissen

Je nach Schwere der Verletzung gibt es zwei Möglichkeiten zur Behandlung:

  • Konservative Behandlung: Bei einem Großteil der Bänderrisse ist eine konservative Behandlung durch den Arzt möglich. Um den gesamten Fuß zu schonen und die Bänder vor zusätzlichen Belastungen zu schützen, wird bei einem Bänderriss oftmals eine Orthese genutzt. Mithilfe dieser speziellen Gehschiene kann der Patient bereits kurz nach der Verletzung wieder laufen. Sofern eine Schiene zur Behandlung infrage kommt, muss diese für etwa sechs Wochen lang sowohl nachts als auch tagsüber getragen werden. Je nach Fall kann als Alternative auch eine krankengymnastische Behandlung ratsam sein.
  • Operative Behandlung: Sind gleich mehrere Bänder im Fuß gerissen, sodass die Gelenkstabilität kaum noch vorhanden ist, wird der Bänderriss mittels Operation behandelt. Während einer etwaigen Operation versucht der Arzt, abgerissene Knochen- oder Knorpelelemente wieder zu befestigen und den Bänderriss zu nähen. Bei starken Beschädigungen der Bänder greifen Ärzte zudem auf Transplantationen von körpereigenen Sehnen zurück, um die Funktionalität wiederherzustellen.

Heilungsdauer eines Bänderrisses

Der Heilungsprozess nach einem Bänderriss im Fuß ist maßgeblich von der Schwere der Verletzung abhängig. Zudem wird die Dauer dadurch beeinflusst, dass je nach Verletzungsbild eine Behandlung oder gar Operation notwendig ist. Fast immer gehen Bänderrisse im Fuß mit starken Schmerzen einher. Im Fall einer solchen Verletzung ist davon auszugehen, dass diese Schmerzen Sie während der ersten ein bis zwei Wochen nach Verletzung begleiten werden. Anschließend nehmen die Schmerzen in der Regel deutlich ab.

Verhalten bei einem möglichen Bänderriss

Bei Verdacht auf eine schwere Verletzung des Fußes ist es ratsam, die sogenannten PECH-Regeln zu beherzigen:

  • Pause: Nach einem Unfall sofort eine Pause einlegen und sämtliche Belastungen auf den Fuß vermeiden.
  • Eis: Das betroffene Fußgelenk umgehend mit Eis kühlen, um die Schmerzen zu lindern und einer Schwellung entgegenzuwirken.
  • Compression: Eine stabilisierende Bandage sorgt für die nötige Kompression, um Schwellungen und Blutergüssen zu minimieren.
  • Hochlagern: Das Hochlagern des verletzten Fußes kann eine Linderung von Schmerzen und Schwellungen begünstigen.

Wadenkrämpfe: Ursachen und Behandlung

Wadenkrämpfe sind eine Überlastungsreaktion der Muskulatur und die damit verbundenen Schmerzen ebben in der Regel nach einigen Minuten wieder ab. Sie treten oft nachts im Schlaf, beim oder nach dem Sport auf. Der Krampf der Muskulatur geht meistens mit einem größeren Flüssigkeitsverlust durch zu wenig Trinken oder vermehrtes Schwitzen einher. Während des Krampfes geben die Nerven einen bestimmten Impuls an die Muskulatur, der in ein willkürliches Zusammenziehen der einzelnen Muskelfasern der Wadenmuskulatur resultiert. Nach der Kontraktion der Muskulatur kommt es jedoch nicht zur Entspannung. Neben den Schmerzen ist die Verhärtung der Muskel ein weiteres Anzeichen.

Ursachen von Wadenkrämpfen

Die Ursachen für Wadenkrämpfe sind vielseitig und meistens mit der Überforderung der Muskulatur verbunden. Nur selten sind sie Anzeichen für eine Unterforderung. Weitere mögliche Ursachen sind:

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  • Nährstoffmangel (Magnesium, Kalium, Natrium oder Kalzium)
  • Flüssigkeitsmangel
  • Fieberhafte Infekte, Durchfallerkrankungen und häufiges Erbrechen
  • Diabetes
  • Übermäßiger Genuss von Alkohol
  • Unbequeme oder unnatürliche Fuß- und Beinstellung
  • Falsches Schuhwerk
  • Einnahme bestimmter Medikamente
  • Familiäre Veranlagung

Behandlung von Wadenkrämpfen

Zur Behandlung eines Wadenkrampfes eignen sich verschiedene Maßnahmen:

  • Dehnen und Massieren der Muskulatur
  • Fersenbein aufstellen und Zehen sowie Schienbein anziehen
  • Zum Erzeugen von Zug in der Wade betroffene Bein zurückstellen, die Ferse belasten und nach vorne lehnen
  • Wärme zur Entspannung in Form von Kirschkernkissen und Wärmflasche nutzen
  • Aconit Schmerzöl

Vorbeugung von Wadenkrämpfen

Um im Vorfeld einem Zusammenkrampfen der Muskulatur entgegenzuwirken, sollte die ausreichende Dehnung der Muskelgruppen vor und nach dem Sport Teil des Sportprogramms sein. Nachts kann das Hochlagern und Wärmen der Beine ebenfalls Wadenkrämpfen entgegenwirken. Des Weiteren könnte auch ein mäßiger bis komplett eingestellter Alkoholkonsum die Vermeidung von Wadenkrämpfen unterstützen.

Wadenkrämpfe in der Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft treten Wadenkrämpfe häufig als Begleiterscheinung und dann vor allem nachts auf. Dies ist in der hormonellen Veränderung des Stoffwechsels begründet. Sie führt zu einem erhöhten Nährstoffbedarf. Schwangere sollten beispielsweise gerade in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft auf den Spiegel des Magnesiums achten. Gegebenenfalls muss es von außen als Nahrungsergänzung zugeführt werden. Zudem benötigt das Baby zusätzliche Nährstoffe für ein gesundes Wachstum.

Schmerzen nach Wadenkrampf

Schmerzen nach einem Wadenkrampf resultieren aus den weiterhin verhärteten Muskeln. Manchmal dauern sie einige Tage an. Je stärker diese sind und je häufiger sie auftreten, desto wahrscheinlicher ist das Auftreten eines Muskelfaserrisses als Folge der ständigen Überlastung.

Der Zusammenhang zwischen Bänderriss und Wadenkrämpfen

Ein Bänderriss kann indirekt zu Wadenkrämpfen führen. Durch die Verletzung und die damit verbundene Schonhaltung kommt es zu einer veränderten Belastung der Beinmuskulatur. Dies kann zu einer Überlastung der Wadenmuskulatur führen, was wiederum Krämpfe auslösen kann. Zudem kann die Ruhigstellung des Fußes zu einer Schwächung der Muskulatur führen, was die Entstehung von Krämpfen begünstigt.

Weitere Ursachen für Wadenschmerzen

Wadenschmerzen können verschiedene Ursachen haben, die nicht immer mit einem Bänderriss oder Wadenkrämpfen in Verbindung stehen. Hier sind einige zusätzliche Faktoren, die Wadenschmerzen verursachen können:

Verspannungen und Bindegewebsprobleme

Chronische Wadenschmerzen oder Unterschenkelschmerzen können in vielen Fällen von verspannten Unterschenkelmuskeln und/oder vom Bindegewebe auf diesen Muskeln ausgehen. Häufig kommen die Schmerzen bei oder nach starker Beanspruchung (z.B. bei längerem Joggen, beim Heben von Gewichten, nach einer Bergwanderung). Der Ursprung dieser Schmerzen und Missempfindungen aus dem Bindegewebe / Faszien der Haut und Unterhaut wird oft lange nicht erkannt.

Fehlhaltungen und falsche Bewegungsmuster

Manche Menschen haben die Gewohnheit, mit ständig gebeugten Knien zu stehen und zu gehen, was die Wadenmuskeln in Dauerspannung bringt. Auch Sport kann - falsch ausgeführt - zu Wadenschmerzen führen. Harte, kaum biegsame Sohlen verhindern eine ausreichende Fußbewegung. Nicht nur die Füße auch die Waden werden starr und verspannt. Auch nach jahrelangen Tragen von hohen Absätzen verspannen und verkürzen sich die Wadenmuskeln.

Zehenkrallen

Die langen Zehenbeuger-Muskeln, krümmen die Zehen. Sie befinden sich in der Wade unter den großen Wadenmuskeln und erstrecken sich mit ihren Sehnen bis in die Fußsohle und Zehen. Ihre Dauerkontraktion bewirkt ständig gekrümmte, gekrallte Zehen. Gekrallte Zehen entstehen häufig durch längeres Tragen falscher Schuhe. Sind die Schuhe eng und hochhackig müssen die Zehen gekrümmt, eingezogen gehalten werden und sind gleichzeitig ständig mit Gewicht belastet.

Muskelfaserriss in der Wade

Ein Muskelfaserriss in der Wade ist eine häufige Sportverletzung, verursacht durch direkte Gewalteinwirkung (z. B. Tritt in die Wade) oder plötzliche Überlastung (z. B. Zerrung beim Abspringen). Eine sofortige Behandlung mit Eis und elastischen Binden lindert die Beschwerden.

Schienbeinschmerzen

Eine weitere Erkrankung, die ebenfalls auf einer Überlastung der Unterschenkelmuskulatur beruht, kennen insbesondere Läufer: Schienbeinschmerzen (shin splints), die sich meistens an der inneren Schienbeinkante entlang bis hinunter zum Innenknöchel ziehen. Gehäuft treten sie bei Laufanfängern oder nach einer Steigerung des Trainingspensums auf.

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