Stressige Tage, an denen Aufgaben und Verpflichtungen sich türmen, kennen viele. Um in solchen Situationen zur Ruhe zu kommen, kann man auf sogenannte Nervennahrung zurückgreifen. Diese Lebensmittel enthalten Nährstoffe, die das Nervensystem unterstützen und den Stresspegel senken können.
Was ist Nervennahrung?
Nervennahrung bezieht sich auf Lebensmittel, die aufgrund ihrer Nährstoffzusammensetzung dazu beitragen können, die Nerven zu beruhigen und den Stresspegel zu senken. Sie enthalten oft Vitamine, Mineralstoffe und andere Substanzen, die sich positiv auf das Nervensystem auswirken. Zu den wichtigsten Nährstoffen gehören B-Vitamine, Magnesium und Tryptophan.
Lebensmittel für die Nerven
Es gibt eine Vielzahl von Lebensmitteln, die als Nervennahrung dienen und zur Beruhigung der Nerven beitragen können. Hier sind einige Beispiele:
Haferflocken
Haferflocken sind reich an komplexen Kohlenhydraten, Ballaststoffen, B-Vitaminen und Magnesium. Insbesondere Vitamin B3 spielt eine entscheidende Rolle für die mentale Gesundheit und unterstützt die normale psychische Funktion. Haferflocken sind ideal zur Beruhigung der Nerven und für entspanntes Durchhaltevermögen. Sie liefern dem Körper komplexe Kohlenhydrate und Ballaststoffe. Auch B-Vitamine und Magnesium sind darin enthalten - und die sind nicht nur wichtig für unser Nervensystem, sondern auch für unseren Energiestoffwechsel. Insbesondere Vitamin B3 spielt für die mentale Gesundheit eine entscheidende Rolle: Es unterstützt die normale psychische Funktion. Perfekt zur Beruhigung der Nerven und für entspanntes Durchhaltevermögen!
Hülsenfrüchte
Hülsenfrüchte wie Linsen und Kichererbsen enthalten die Aminosäure Tryptophan, die der Körper in Serotonin umwandelt. Serotonin wirkt ausgleichend auf die Psyche und kann uns am Abend helfen, zur Ruhe zu kommen, da es bei Dunkelheit in das Schlafhormon Melatonin umgewandelt wird. Gute Laune und Entspannung gefällig? Dann sind Hülsenfrüchte, wie Linsen oder Kichererbsen, für zur Beruhigung der Nerven genau das Richtige! Sie enthalten die Aminosäure Tryptophan, die der Körper in Serotonin umwandelt. Dieses sogenannte Glückshormon hat nicht nur eine ausgleichende Wirkung auf unsere Psyche, sondern kann uns am Abend auch helfen zur Ruhe zu kommen: Sobald es dunkel wird, bildet unser Körper aus Serotonin das Schlafhormon Melatonin. Dies ist dafür verantwortlich, dass wir abends entspannen und müde werden.
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Dunkle Schokolade
Dunkle Schokolade, insbesondere mit einem hohen Kakaoanteil, ist reich an Tryptophan. Sie kann in stressigen Situationen ohne schlechtes Gewissen genossen werden und trägt zur Beruhigung der Nerven bei. Die Grundzutat der Nascherei ist nämlich ebenfalls reich an der Aminosäure Tryptophan. Deshalb unser Tipp: In der Büroschublade immer eine Tafel dunkle Schokolade parat haben - dann bringt Sie auf der Arbeit (fast) nichts mehr aus der Ruhe und Ihr Nervenkostüm bleibt entspannt. Wer kein großer Fan des puren bitter-herben Geschmacks ist, kann beispielsweise sein Porridge mit Kakaonibs oder Backkakao verfeinern - sie haben den gleichen Effekt und die Haferflocken sorgen für doppelte Power zur Beruhigung der Nerven.
Nüsse
Nüsse sind reich an B-Vitaminen, Magnesium und Omega-3-Fettsäuren. Diese Nährstoffe unterstützen die Nervenfunktion und sorgen für Entspannung im Alltag. Knabbern und zur Ruhe kommen: Nüsse sind der optimale Snack für unterwegs, zuhause oder die Arbeit - und die ideale Nervennahrung. Warum? Sie enthalten reichlich B-Vitamine und Magnesium, die die Nerven unterstützen und für Entspannung im Alltag sorgen. Auch die darin enthaltenen Omega-3-Fettsäuren sind wertvoll: für unser Gehirn und laut Studien sogar für unser Stresslevel. Also zur Beruhigung der Nerven und wenn es stressig wird, einfach mal drauf losknabbern.
Fisch
Fettreiche Kaltwasserfische wie Lachs, Makrele und Hering sind reich an Omega-3-Fettsäuren, die positive Effekte auf die Psyche und die Gehirnfunktion haben. Sie tragen auch zur Aufrechterhaltung eines normalen Blutdrucks bei, was in stressigen Situationen hilfreich ist. Leckeren Fisch zur Beruhigung der Nerven genießen, kann uns einen Hauch meditteraner Entspannung bieten. Und obendrauf ist Fisch die Omega-3-Quelle schlechthin: fettreiche Kaltwasserfische wie Lachs, Makrele oder Hering. Neben den positiven Effekten auf unsere Psyche und Gehirnfunktionen trägt die Fettsäure auch zur Aufrechterhaltung eines normalen Blutdrucks bei. Besonders förderlich für Situationen in denen einem der Puls in die Höhe schießt.
Bananen
Bananen enthalten Tryptophan, das die Produktion des Glückshormons Serotonin fördert. Sie sind auch reich an Mineralstoffen wie Kalium und Magnesium sowie Vitamin B6, die wichtig für unser Nervensystem sind. Fröhlich-gelb strahlen sie einem entgegen - kaum verwunderlich, dass auch Bananen reichlich Tryptophan enthalten und so die Produktion des Glückshormons Serotonin fördern. Auch Mineralstoffe wie Kalium und Magnesium, die wichtig für unser Nervensystem sind, kommen in der süßen Frucht vor. Außerdem sind Bananen reich an Vitamin B6, was ein echter Anti-Stress-Allrounder ist: Psyche, Energielevel und unsere Nerven können davon profitieren.
Weitere Lebensmittel
Neben den genannten Lebensmitteln gibt es noch weitere, die zur Beruhigung der Nerven beitragen können:
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- Paprika: Enthält viel Vitamin C, welches zur Auffüllung des Vitamin-C-Speichers nach einer stressigen Situation beiträgt.
- Spinat: Reich an Magnesium, Vitamin B6 und Kalium, die alle zu einer normalen Funktion des Nervensystems beitragen.
- Avocados: Reich an B-Vitaminen, Magnesium und Kalium.
- Eier: Guter Lieferant für Vitamin B12 sowie Vitamin D.
Pflanzliche Helfer
Die Natur bietet eine Vielzahl von Wirkstoffen, die innere Anspannung und Nervosität lindern können. Bewährt haben sich unter anderem Baldrian, Hopfen, Lavendel, Melisse und Passionsblume.
- Baldrian: Wirkt beruhigend und kann bei nervöser Anspannung helfen.
- Hopfen: Wirkt schlaffördernd und entspannend.
- Lavendel: Hilft bei innerer Unruhe mit Angstgefühlen und Reizbarkeit.
- Melisse: Beruhigt und stärkt die Nerven.
- Passionsblume: Wirkt gegen Nervosität, Reizbarkeit und Angstgefühle.
- Johanniskraut: Kann bei Unruhezuständen tagsüber helfen.
Weitere Tipps zur Beruhigung der Nerven
Neben der Ernährung und pflanzlichen Helfern gibt es noch weitere Maßnahmen, die zur Beruhigung der Nerven beitragen können:
- Achtsamkeit: Achtsamkeit und Entspannung können helfen, die Anspannung zu lösen.
- Bewegung: Körperliche Aktivität hilft, Stresshormone abzubauen und das Nervensystem wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
- Atemübungen: Spezielle Atemtechniken, wie die Zwerchfellatmung, können den Vagusnerv aktivieren und den Körper beruhigen.
- Meditation: Regelmäßige Meditation kann den Geist und das Nervensystem beruhigen.
- Schlafhygiene: Ausreichend Schlaf ist essenziell, um das Nervensystem zu beruhigen.
- Soziale Kontakte: Lockere, freundliche und liebevolle soziale Interaktionen vermitteln dem Gehirn, dass die Welt ein sicherer Ort ist.
- Entspannungstechniken: Yoga, progressive Muskelentspannung, Achtsamkeitsübungen und Meditation können Körper und Seele wieder in Balance bringen.
- Auszeiten: Regelmäßige Auszeiten und kleine Pausen im Alltag helfen, Stress abzubauen.
- Koffein- und Alkoholkonsum reduzieren: Übermäßiger Konsum von Kaffee oder Alkohol kann zu Überreizung und Anspannung führen.
- Warme Bäder: Ein warmes Bad mit Lavendelöl kann entspannend wirken.
- Grimassenschneiden: Lockert die Muskeln im Gesicht, am Hals und im Mund.
- Alle Muskeln aktivieren: Anspannen und Entspannen der Muskeln kann zur Entspannung beitragen.
- Schultern hochziehen: Lockert den verspannten Oberkörper.
- An die frische Luft gehen: Sauerstoff tut dem gesamten Körper gut.
- Powernap gönnen: Kurze Nickerchen können erfrischend wirken.
- Zunge in Ruhe lassen: Legen Sie die Zunge hinter den Zähnen auf den kleinen Hügel am Gaumen.
- Aus dem Fenster schauen: Heben Sie den Blick vom Bildschirm und schauen Sie einige Minuten lang aus dem Fenster.
- Die Augen wärmen: Reiben Sie die Hände aneinander und legen Sie diese dann locker auf die geschlossenen Augen.
- Magnesium: Magnesiummangel kann zu innerer Unruhe führen.
- Warmes Wasser: Lässt man etwas warmes Wasser über die Hände und die Innenseite der Handgelenke laufen, soll die Wärme die Nerven beruhigen.
- Muskulatur bewusst entspannen: Wer gestresst ist, spannt die Muskulatur an.
- Massage: Eine Massage ist nach wie vor das ultimative Mittel um loszulassen.
Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
Wenn die innere Unruhe über einen längeren Zeitraum anhält oder mit weiteren Symptomen wie Schlafstörungen, Konzentrationsproblemen oder depressiven Verstimmungen einhergeht, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Auch bei Verdacht auf eine körperliche Ursache, wie beispielsweise eine Schilddrüsenüberfunktion, ist eine ärztliche Abklärung ratsam.
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