Alzheimer-Krankheit: Definition, Ursachen, Symptome und Behandlung

Die Alzheimer-Krankheit, oft auch als Morbus Alzheimer oder Demenz vom Alzheimer-Typ bezeichnet, ist eine fortschreitende, neurodegenerative Erkrankung des Gehirns. Sie ist die häufigste Form der Demenz und führt zu einem kontinuierlichen Verlust von kognitiven Fähigkeiten, Gedächtnis, Denkvermögen, Orientierung und Sprache. Im weiteren Verlauf der Erkrankung können auch Persönlichkeits- und Verhaltensänderungen auftreten.

Was ist die Alzheimer-Krankheit?

Die Alzheimer-Krankheit ist eine hirnorganische Erkrankung, die durch den Abbau von Nervenzellen im Gehirn gekennzeichnet ist. Dieser Abbau führt zu zunehmenden Einschränkungen der Fähigkeiten der Betroffenen. Im Gehirn von Alzheimer-Kranken sind typische Eiweißablagerungen, sogenannte Amyloid-Plaques und Tau-Fibrillen, festzustellen. Diese Ablagerungen tragen zur Zerstörung der Nervenzellen bei und führen letztendlich zur Schrumpfung bestimmter Bereiche des Gehirns, die mithilfe von bildgebenden Verfahren wie MRT (Magnet-Resonanz-Tomographie) oder CT (Computer-Tomografie) sichtbar gemacht werden kann.

Demenz und Alzheimer: Ein wichtiger Unterschied

Es ist wichtig zu verstehen, dass "Demenz" ein Oberbegriff für etwa 50 verschiedene Erkrankungen des Gehirns ist, die mit einem Muster von Symptomen einhergehen, das eine Verschlechterung verschiedener geistiger Fähigkeiten im Vergleich zum früheren Zustand verursacht. Die Alzheimer-Krankheit ist eine dieser Erkrankungen und die häufigste Ursache für Demenz. Somit ist nicht jede Demenz automatisch Alzheimer, aber die Alzheimer-Demenz ist eine der 50 Erkrankungen, die unter den Begriff Demenz fallen.

Ursachen und Risikofaktoren

Die genauen Ursachen der Alzheimer-Krankheit sind noch nicht vollständig erforscht. Es gibt jedoch eine Reihe von Faktoren, die das Risiko für die Entwicklung der Krankheit erhöhen können.

  • Alter: Der größte Risikofaktor für die Entwicklung einer Alzheimer-Krankheit ist das Alter. Je älter man wird, desto größer ist das Risiko, an Alzheimer zu erkranken. Die meisten Betroffenen sind älter als 80 Jahre, und nur in seltenen Fällen beginnt die Krankheit vor dem 65. Lebensjahr.
  • Genetische Faktoren: Genetische Faktoren spielen eine Rolle bei der Entstehung der Alzheimer-Krankheit. Allerdings sind sie in weniger als 3 % der Fälle der alleinige Auslöser für die Krankheit. In diesen seltenen Fällen spricht man von familiärer Alzheimer-Demenz (FAD). Wenn ein Elternteil an dieser speziellen Form erkrankt ist, liegt das eigene Erkrankungsrisiko bei 50 Prozent.
  • Weitere Risikofaktoren: Studien deuten darauf hin, dass neben nicht veränderbaren Faktoren wie Alter, Geschlecht und Genetik auch Verhaltensweisen und Lebensumstände das Risiko beeinflussen können. Dazu gehören:
    • Körperliche Inaktivität: Mangelnde Bewegung kann das Risiko erhöhen.
    • Ungesunde Ernährung: Eine unausgewogene Ernährung kann das Risiko erhöhen.
    • Soziale Isolation: Mangelnde soziale Kontakte können das Risiko erhöhen.
    • Übergewicht: Übergewicht kann das Risiko erhöhen.
    • Bluthochdruck: Bluthochdruck kann das Risiko erhöhen.
    • Rauchen: Rauchen kann das Risiko erhöhen.
    • Übermäßiger Alkoholkonsum: Übermäßiger Alkoholkonsum kann das Risiko erhöhen.
    • Diabetes: Diabetes kann das Risiko erhöhen.
    • Schwere Kopfverletzungen: Schwere Kopfverletzungen können das Risiko erhöhen.
    • Infektionen: Infektionen können das Risiko erhöhen.
    • Depression: Depressionen können das Risiko erhöhen.
    • Chronischer Stress: Chronischer Stress kann das Risiko erhöhen.
    • Hör- oder Sehminderung: Das Vorliegen einer Hör- oder Sehminderung kann das Risiko erhöhen.
    • Erhöhte Cholesterinwerte: Erhöhte Cholesterinwerte können das Risiko erhöhen.
  • Veränderungen im Gehirn: Bei Alzheimer-Patienten kommt es zu einem Absterben von Nervenzellen und der Zerstörung ihrer Verbindung untereinander. Darüber hinaus werden Eiweißablagerungen im Gehirn (Plaques beziehungsweise Fibrillen) sowie die Verminderung eines für das Gedächtnis wichtigen Botenstoffs (Acetylcholin) beobachtet.

Was passiert im Gehirn bei Alzheimer?

Im Gehirn von Menschen mit Alzheimer lagern sich schädliche Proteine wie Amyloid-Beta ab. Diese Proteine bilden Klumpen oder Ablagerungen, die sogenannten Plaques, die wie Straßensperren auf den Informationswegen des Gehirns wirken. Im Inneren der Gehirnzellen gibt es Strukturen, die wie Schienen für den Transport von Nährstoffen und anderen wichtigen Substanzen vorgesehen sind. Diese Strukturen werden durch das Tau-Protein stabilisiert. Bei Alzheimer verändert sich das Tau-Protein und bildet knäuelhafte Fasern, sogenannte Fibrillen.

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Symptome der Alzheimer-Krankheit

Die Alzheimer-Krankheit beginnt in der Regel schleichend und verläuft bei jedem Menschen unterschiedlich. Es lassen sich jedoch grundsätzlich drei Stadien feststellen, die fließend ineinander übergehen. Die Symptome entwickeln sich langsam und verschlechtern sich über mehrere Jahre. Zu Beginn kann der Verlauf ganz schleichend, nahezu unmerklich sein.

Frühe Symptome

Die ersten Anzeichen von Alzheimer sind oft subtil und können leicht übersehen oder dem normalen Alterungsprozess zugeschrieben werden. Dazu gehören:

  • Gedächtnisprobleme: Vergesslichkeit für wiederkehrende Ereignisse und alltägliche Begebenheiten, insbesondere Schwierigkeiten, sich an neue Informationen zu erinnern.
  • Orientierungsprobleme: Schwierigkeiten mit der örtlichen und zeitlichen Orientierung, beispielsweise Vergessen, wo man ist und wie man dorthin gekommen ist. Schwierigkeiten mit der Uhrzeit, der Jahreszeit oder der zeitlichen Einordnung in Kategorien wie "gestern", "heute" und "morgen".
  • Sprachschwierigkeiten: Wortfindungsstörungen, Verwendung einfacherer Wörter und kürzerer Sätze oder Stocken mitten im Satz.
  • Probleme mit dem Denk- und Urteilsvermögen: Schwierigkeiten, allgemeine Informationen richtig einzuordnen und verhältnismäßige Entscheidungen zu treffen.
  • Veränderungen der Stimmungslage: Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Angst oder Depression.
  • Veränderungen des Verhaltens: Zunehmender Rückzug von sozialen Aktivitäten, Verlust des Interesses an Hobbys.
  • Schwierigkeiten bei der Ausführung vertrauter Aufgaben: Probleme bei der Planung und Organisation von Aufgaben, Schwierigkeiten bei der Bedienung von Haushaltsgeräten oder beim Zuknöpfen eines Hemdes.
  • Verlegen von Gegenständen: Gegenstände werden an unüblichen Orten abgelegt und daher nicht mehr sofort wiedergefunden.

Mittlere Symptome

Im weiteren Krankheitsverlauf werden die Symptome deutlicher und beeinträchtigen zunehmend die selbstständige Lebensführung. Zu den Symptomen im mittleren Stadium gehören:

  • Zunehmende Gedächtnisprobleme: Schwierigkeiten, sich an länger zurückliegende Ereignisse zu erinnern, Verwechseln von Personen.
  • Zunehmende Orientierungsprobleme: Sich verirren, auch an vertrauten Orten.
  • Zunehmende Sprachschwierigkeiten: Schwierigkeiten, vollständige Sätze zu bilden und sich verständlich auszudrücken.
  • Zunehmende Probleme mit dem Denk- und Urteilsvermögen: Schwierigkeiten, Probleme zu lösen und Urteile zu fällen.
  • Verhaltensänderungen: Unruhe, Aggressivität, Wahnvorstellungen, Halluzinationen.
  • Schlafstörungen: Störung des Tag-Nacht-Rhythmus.
  • Hinlauftendenz: Neigung, aus der Wohnung zu laufen.
  • Verlust der Wahrnehmung des eigenen Krankseins: Die Betroffenen fühlen sich wie im besten Erwachsenenalter, suchen ihre längst verstorbenen Eltern oder wollen zur Arbeit gehen.
  • Benötigen zunehmend Hilfe bei alltäglichen Aufgaben: Einkaufen, Zubereiten von Mahlzeiten, Bedienen von Haushaltsgeräten oder der Körperpflege.

Späte Symptome

Im Spätstadium der Alzheimer-Krankheit sind die Betroffenen vollkommen auf Pflege und Betreuung durch andere Personen angewiesen. Zu den Symptomen im späten Stadium gehören:

  • Hochgradiger geistiger Abbau: Die Sprache beschränkt sich nur noch auf wenige Wörter oder versiegt ganz.
  • Verlust der Kontrolle über Blase und Darm: Inkontinenz.
  • Verlust der Kontrolle über die Körperhaltung: Schwierigkeiten beim Gehen, Rollstuhlpflichtigkeit oder Bettlägerigkeit.
  • Körperliche Symptome: Versteifungen in den Gliedmaßen, Schluckstörungen, Krampfanfälle.
  • Erhöhte Anfälligkeit für Infektionen: Insbesondere Lungenentzündung.
  • Nicht mehr Erkennen von Familienmitgliedern: Unfähigkeit, vertraute Personen zu erkennen.

Diagnose der Alzheimer-Krankheit

Die Diagnose der Alzheimer-Krankheit wird in der Regel von einem Arzt gestellt, der Erfahrung mit Demenzerkrankungen hat. Der Diagnoseprozess umfasst in der Regel:

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  • Anamnese: Erhebung der Krankengeschichte des Patienten und seiner Familie.
  • Körperliche Untersuchung: Untersuchung des allgemeinen Gesundheitszustands des Patienten.
  • Neurologische Untersuchung: Untersuchung der Nervenfunktion des Patienten.
  • Kognitive Tests: Durchführung von Tests zur Beurteilung der geistigen Leistungsfähigkeit des Patienten, wie z. B. Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Sprache und Problemlösungsfähigkeit.
  • Psychometrische Testverfahren: Objektive Erfassung der geistigen Leistungsfähigkeit bzw. Leistungseinbußen.
  • Bildgebende Verfahren: Durchführung von bildgebenden Verfahren wie MRT oder CT, um Veränderungen im Gehirn sichtbar zu machen und andere Ursachen für die Symptome auszuschließen. Neuere Methoden können auch die Hirndurchblutung und die Aktivität bestimmter Gehirnbereiche sichtbar machen.
  • Bluttests: Durchführung von Bluttests, um andere Ursachen für die Symptome auszuschließen, wie z. B. Vitaminmangel oder Schilddrüsenunterfunktion.
  • Liquoruntersuchung: In einigen Fällen kann eine Untersuchung des Nervenwassers (Liquor) durchgeführt werden, um bestimmte Biomarker für die Alzheimer-Krankheit zu bestimmen.
  • ApoE-Genotypisierung: Feststellung, ob und wie viele Kopien des Gens Apolipoprotein E4 (ApoE4) vorhanden sind, da die Variante ApoE4 das Alzheimer-Risiko erhöhen und die Nebenwirkungen bestimmter Medikamente verstärken kann.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Diagnose der Alzheimer-Krankheit eine Ausschlussdiagnose ist. Das bedeutet, dass andere Ursachen für die Symptome ausgeschlossen werden müssen, bevor die Diagnose Alzheimer-Krankheit gestellt werden kann.

Frühdiagnostik

Eine frühe Diagnose ist wichtig, auch wenn die Krankheit an sich bislang nicht heilbar ist. Sie bildet die Grundlage für alle weiteren Maßnahmen, die im nächsten Schritt getroffen werden sollten. Gerade zu Beginn führen frühe Anzeichen wie Vergesslichkeit oftmals zu Konflikten. Zu wissen, dass sich hinter diesen Anzeichen eine beginnende Alzheimer-Krankheit verbirgt, schafft mehr Verständnis und kann somit auch Konflikten vorbeugen. Das Wissen und der offene Austausch über die Erkrankung ist also in vielen Fällen sehr wertvoll.

Behandlung der Alzheimer-Krankheit

Die Alzheimer-Krankheit ist bisher nicht heilbar, und die Abbauprozesse im Gehirn können derzeit nicht wesentlich verlangsamt oder aufgehalten werden. Die Behandlung konzentriert sich daher auf die Linderung der Symptome, die Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen und die Unterstützung der Angehörigen.

Medikamentöse Behandlung

Es gibt verschiedene Medikamente, die zur Behandlung der Symptome der Alzheimer-Krankheit eingesetzt werden können.

  • Acetylcholinesterasehemmer: Diese Medikamente (Donepezil, Galantamin und Rivastigmin) erhöhen die Konzentration des Botenstoffs Acetylcholin im Gehirn und können die Gedächtnisleistung und das Denkvermögen verbessern. Sie werden bei leichter bis mittelschwerer Alzheimer-Demenz eingesetzt.
  • NMDA-Rezeptor-Antagonisten: Diese Medikamente (Memantin) schützen Nervenzellen vor Schäden durch den Botenstoff Glutamat und können die Gedächtnisleistung und das Denkvermögen verbessern. Sie werden bei mittelschwerer bis schwerer Alzheimer-Demenz eingesetzt.
  • Amyloid-Antikörper-Therapie: Für Menschen mit einer Frühform der Alzheimer-Krankheit (leichte kognitive Störung oder leichte Demenz) gibt es in Deutschland ab September 2025 eine Amyloid-Antikörper-Therapie mit Lecanemab. Die Antikörper binden an die Beta-Amyloid-Ablagerungen, die man zwischen den Nervenzellen im Gehirn Alzheimer-Erkrankter vermehrt feststellt. Die Antikörper sollen die Beta-Amyloid-Ablagerungen reduzieren und so den Krankheitsverlauf verlangsamen. Lecanemab muss derzeit alle zwei Wochen als Infusion verabreicht werden. Des Weiteren sind regelmäßige MRT-Sicherheitskontrollen erforderlich. Vor Beginn der Behandlung muss ein MRT vorliegen, das nicht älter als 6 Monate ist. Danach folgen Kontrollen vor der 3., 5., 7. und 14.Donanemab wird alle vier Wochen als Infusion verabreicht. Auch hier sind zu Beginn regelmäßige MRT-Sicherheitskontrollen erforderlich. Vor der Behandlung muss ein MRT vorliegen, das nicht älter als 6 Monate ist. Die Kontrollen folgen vor der 2., 3., 4. und 7. Die MRT-Sicherheitskontrollen finden statt, da Bildveränderungen im MRT auftreten können (sogenannte Amyloid-related Imaging abnormalities - ARIAs).

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Medikamente die Alzheimer-Krankheit nicht heilen können, sondern lediglich die Symptome lindern und den Krankheitsverlauf verlangsamen können.

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Nicht-medikamentöse Behandlung

Neben der medikamentösen Behandlung spielen nicht-medikamentöse Maßnahmen eine wichtige Rolle bei der Behandlung der Alzheimer-Krankheit. Diese Maßnahmen können die geistige Leistungsfähigkeit und Alltagsfähigkeiten fördern, Verhaltensstörungen abschwächen und das Wohlbefinden verbessern. Dazu gehören:

  • Kognitives Training: Übungen zur Verbesserung des Gedächtnisses, der Aufmerksamkeit und des Denkvermögens.
  • Körperliche Aktivität: Regelmäßige Bewegung kann die körperliche und geistige Gesundheit verbessern.
  • Ergotherapie: Unterstützung bei der Ausführung alltäglicher Aufgaben.
  • Logopädie: Behandlung von Sprach- und Schluckstörungen.
  • Musiktherapie: Einsatz von Musik zur Förderung des Wohlbefindens und der Kommunikation.
  • Kunsttherapie: Einsatz von Kunst zur Förderung des Selbstausdrucks und der Kreativität.
  • Realitätsorientierungstraining (ROT): Hilft den Betroffenen, sich in der Realität zu orientieren.
  • Validation: Wertschätzender Umgang mit den Gefühlen und Bedürfnissen der Betroffenen.
  • Anpassung des Wohnumfelds: Schaffung einer sicheren und vertrauten Umgebung.
  • Unterstützung der Angehörigen: Beratung und Unterstützung für die Angehörigen, um die Belastung durch die Pflege zu reduzieren.

Umgang mit Verhaltensauffälligkeiten

Viele Symptome, die das Leben mit Alzheimer-Demenz stark beeinträchtigen, sind sehr gut behandelbar. Vor allem im Frühstadium sind Symptome und Begleiterscheinungen wie Verhaltensauffälligkeiten und psychische Symptome jedoch behandelbar. Dazu gehören Depressionen, Angst, Unruhe, Aggression, Teilnahmslosigkeit, Wahnvorstellungen und Halluzinationen. Wichtig: Sprechen Sie solche Auffälligkeiten im Arztgespräch an, sei es bei sich selbst oder Ihrem/Ihrer Angehörigen.

Leben mit der Alzheimer-Krankheit

Die Diagnose Alzheimer-Krankheit ist für die meisten Betroffenen und ihre Familien zunächst ein tiefer Einschnitt. Die Krankheit verändert das Leben, aber sie nimmt nicht sofort alles, was den Menschen ausmacht. Erinnerungen mögen verblassen, der Alltag sich verändern - doch der Mensch bleibt. Trotz der Diagnose ist ein Leben mit Sinn, Freude und Verbindung möglich.

Tipps für Betroffene und Angehörige

  • Sich frühzeitig mit der Krankheit auseinandersetzen: Wer versteht, was gerade geschieht, kann bewusster handeln.
  • Stärken ausbauen: Was gut gelingt oder Freude macht, darf und soll intensiviert werden.
  • Einschränkungen akzeptieren: Mit den Einschränkungen liebevoll umgehen - nicht als persönliches Scheitern, sondern als Teil der Krankheit.
  • Struktur geben: Feste Tagesabläufe, wiederkehrende Rituale und vertraute Umgebungen helfen, sich zu orientieren.
  • Aktiv bleiben: Bewegung, frische Luft, Musik, gemeinsames Kochen oder einfache Handarbeiten können viel Lebensfreude schenken.
  • Über Gefühle sprechen: Der Austausch mit vertrauten Menschen, mit Angehörigen oder in Selbsthilfegruppen kann entlasten.
  • Unterstützung annehmen: Hilfe anzunehmen, bedeutet nicht Schwäche - es bedeutet Stärke.
  • Nicht entmutigen lassen: Jeder Tag ist neu. Nicht jeder wird einfach sein - aber in vielen steckt ein kostbarer Moment: ein Lächeln, ein vertrauter Blick, ein Augenblick der Nähe.

Pflegegrad

Wenn sich ein Unterstützungsbedarf abzeichnet, sollten Sie den möglichen Anspruch auf einen Pflegegrad prüfen. Denn mit diesem stehen der betroffenen Person verschiedene Leistungen der Pflegeversicherung zu, die ihren Pflegealltag erleichtern sollen.

Patientenverfügung

Eine Patientenverfügung stellt sicher, dass Ihre medizinischen Wünsche auch in unerwarteten Situationen respektiert werden und bewahrt so Ihre Selbstbestimmung. Sie greift in Situationen, in denen Sie aufgrund von Krankheit oder Verletzung nicht in der Lage sind, sie selbst auszudrücken.

Prävention der Alzheimer-Krankheit

Auch wenn die Ursachen der Alzheimer-Demenz noch nicht hinreichend bekannt sind, lässt sich aus entsprechenden Studien ableiten, dass neben nicht veränderbaren Faktoren (wie Alter, Geschlecht und Genetik) und Vorerkrankungen auch Verhaltensweisen und Lebensumstände das Risiko beeinflussen, daran zu erkranken. Das Risiko sinkt beispielsweise durch:

  • Körperliche Aktivität: Regelmäßige Bewegung kann das Risiko senken.
  • Ausgewogene Ernährung: Eine gesunde und ausgewogene Ernährung kann das Risiko senken.
  • Geistige Aktivität: Geistige Aktivität, wie z. B. Lesen, Kreuzworträtsel lösen oder das Erlernen einer neuen Sprache, kann das Risiko senken.
  • Soziale Teilhabe: Soziale Kontakte und die Teilnahme an sozialen Aktivitäten können das Risiko senken.
  • Vermeidung von Risikofaktoren: Die Vermeidung von Übergewicht, Bluthochdruck, Rauchen, übermäßigem Alkoholkonsum, Diabetes, schweren Kopfverletzungen, Infektionen, Depressionen, chronischem Stress sowie das Vorliegen einer Hör- oder Sehminderung, erhöhte Cholesterinwerte kann das Risiko senken.

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