Freundschaften sind ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens, aber manchmal können uns auch die besten Freunde auf die Nerven gehen. Besonders in der heutigen Zeit, in der wir ständig über WhatsApp und andere Messenger-Dienste in Kontakt stehen, kann es schnell zu Reizüberflutung und Missverständnissen kommen. Wenn dich deine Freunde auf WhatsApp nerven, gibt es verschiedene Strategien, um die Situation zu verbessern und deine Freundschaften zu retten, ohne gleich den Kontakt abzubrechen.
Ursachenforschung: Warum nerven sie dich?
Bevor du drastische Maßnahmen ergreifst, solltest du versuchen, die Ursache für dein genervt sein zu finden. Frage dich ehrlich:
- Was genau stört dich an deinen Freunden? Ist es die Häufigkeit der Nachrichten, der Inhalt, die Art und Weise, wie sie schreiben, oder etwas ganz anderes?
- Liegt es wirklich an deinen Freunden oder an deiner eigenen Verfassung? Bist du gestresst, überlastet oder hast du andere Sorgen, die dich reizbarer machen? Bist du angespannt? Oder hast du Sorgen und Ängste? Oder sonstige Dinge, die dich frustriert haben?
- Hat sich etwas in eurer Freundschaft verändert? Habt ihr euch auseinandergelebt, unterschiedliche Interessen entwickelt oder gibt es unausgesprochene Konflikte?
Manchmal liegt das Problem nicht an den Freunden selbst, sondern an äußeren Umständen oder an der eigenen Gefühlslage. Normalerweise mag man seine Freunde so, wie sie sind. Auch meine Freundin Pfeift manchmal dermaßen schief ein Lied mit, das ich denke… gut das uns keiner hört. Eventuell ist es etwas anderes in deinem Leben, was dich nervt, ärgert oder dich frustriert, wo du aber noch nicht drauf gekommen bist?
Strategien für entspanntere WhatsApp-Freundschaften
1. Abstand nehmen und Auszeiten einlegen
Manchmal hilft es, einfach mal eine Pause von WhatsApp und den ständigen Nachrichten einzulegen. Bleib mal längere Zeit für dich alleine und versuche mal in dich hineinzuhören. Wenn du deine Freunde mal eine Weile nicht gesehen hast, freust du dich vielleicht auch wieder mehr auf sie.
- Schalte dein Handy stumm: Lege dein Smartphone bewusst weg und widme dich anderen Dingen, die dir Freude bereiten.
- Reduziere deine Online-Zeit: Lege feste Zeiten fest, zu denen du deine Nachrichten checkst und beantworte sie dann gebündelt.
- Verbringe Zeit mit dir selbst: Unternimm etwas alleine, um dich zu entspannen und deine Gedanken zu ordnen.
So ein Urlaub kann ziemlich ernüchternd sein, wenn man 24/7 aufeinander hängt und wirklich alles zusammen unternimmt. Wenn man sich dann nicht mal eine Auszeit nehmen kann, wird's schnell nervig. Vielleicht hilft es wenn du ein wenig Abstand nimmst von deiner Freundin, es kommt der Zeitpunkt an dem man eben merkt das sich jeder in verschiedene Richtungen entwickelt und man nicht mehr viel gemeinsam hat.
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2. Kommunikation ist der Schlüssel
Wenn dich bestimmte Verhaltensweisen deiner Freunde stören, solltest du das offen und ehrlich ansprechen. Eventuell wissen sie gar nicht, das du von ihnen genervt bist und können daher ihr Verhalten dir gegenüber nicht anpassen.
- Wähle den richtigen Zeitpunkt und Ton: Sprich deine Freunde in einem ruhigen Moment an, wenn ihr beide entspannt seid. Vermeide Vorwürfe und bleibe sachlich.
- Formuliere deine Bedürfnisse klar: Sage, was dich stört und was du dir stattdessen wünschen würdest.
- Sei kompromissbereit: Versuche, eine Lösung zu finden, mit der alle Beteiligten zufrieden sind.
Wenn ich z.B. auf Musik stehe, wo ich weiß, meine Freundin mag die nicht, dann muß ich sie ja nicht ständig abspielen, wenn sie gerade da ist. Oder bei mir ist es, ich mag diese teuren Pralinen absolut nicht. Das hab ich meiner Freundin gesagt, weil ich weiß, das sie meistens genau solche Pralinen verschenkt, wenn jemand Geburtstag hat. Sie meint es gut, aber ich mag die einfach absolut nicht. Dazu hab ich ihr aber auch gesagt, was ich stattdessen viel lieber mag.
3. WhatsApp-Einstellungen anpassen
WhatsApp bietet zahlreiche Möglichkeiten, um die Kommunikation individueller zu gestalten und Störungen zu reduzieren.
- Stummschalten: Schalte einzelne Kontakte oder Gruppen stumm, um keine Benachrichtigungen mehr zu erhalten. Zum "Stummschalten" deiner Kontakte musst du in das entsprechende Profil gehen und dort den Schalter Summschalten aktivieren, damit keine Benachrichtungen mehr von diesen Personen kommen.
- Benachrichtigungen anpassen: Deaktiviere Benachrichtigungen für bestimmte Chats oder stelle sie auf lautlos, um nicht ständig abgelenkt zu werden. Man kann die automatische Benachrichtigungsfunktion ausstellen, so dass man selbst entscheidet, wann man in die App guckt.
- Lesebestätigungen deaktivieren: Schalte die blauen Haken aus, um nicht unter Druck zu geraten, sofort antworten zu müssen. Ihr könnt die Lesebestätigung auch ausstellen. In den Einstellungen unter "Account" findet ihr die Datenschutzbestimmungen. Hier gibt es ein Häkchen bei Lesebestätigungen. Entfernt ihr es, sind die blauen Haken ausgeschaltet.
- "Zuletzt online"-Anzeige deaktivieren: Verhindere, dass andere sehen, wann du zuletzt online warst, um deine Privatsphäre zu schützen. Wenn ihr auf solche Fragen keine Lust habt, dann deaktiviert die "Zuletzt online"-Anzeige in den Einstellungen unter "Account", "Datenschutz" und "Zuletzt online" - oder schränkt diese ein. Der Nachteil: Auch ihr seht dann nicht mehr, wann eure Freunde zuletzt online waren. Die Anzeige, wenn jemand aktuell online ist und schreibt, könnt ihr ebenfalls in den Einstellungen anpassen.
- Profilbild und Statusmeldung anpassen: Schränke die Sichtbarkeit deines Profilbildes und deiner Statusmeldung ein, um zu kontrollieren, wer deine Informationen sehen kann. Schaltet eure Statusmeldungen und Profilbilder nur für Menschen frei, die ihr wirklich kennt. Wo? Unter "Einstellungen", "Account", "Datenschutz".
4. Kommunikationsregeln festlegen
In manchen Freundschaften kann es hilfreich sein, gemeinsame Regeln für die WhatsApp-Kommunikation festzulegen.
- Nachrichtenmenge: Vereinbart, wie viele Nachrichten pro Tag oder Woche angemessen sind.
- Inhaltsbeschränkungen: Legt fest, welche Themen in euren Chats tabu sind oder welche Art von Nachrichten (z.B. Kettenbriefe, Spam) vermieden werden sollen.
- Antwortzeiten: Sprecht darüber, wie schnell ihr auf Nachrichten antworten müsst oder wollt.
5. Alternativen zur WhatsApp-Kommunikation
Nicht jede Information muss sofort über WhatsApp geteilt werden.
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- Telefonieren: Für längere Gespräche oder wichtige Anliegen ist ein Anruf oft persönlicher und effizienter.
- Treffen: Verabredet euch persönlich, um Zeit miteinander zu verbringen und euch auszutauschen.
- Andere Messenger-Dienste: Nutzt alternative Messenger-Dienste, die weniger aufdringlich sind oder spezielle Funktionen für bestimmte Zwecke bieten.
6. Grenzen setzen und Nein sagen
Es ist wichtig, deine eigenen Grenzen zu kennen und zu respektieren.
- Sage Nein zu Dingen, die du nicht möchtest: Wenn du keine Zeit oder Lust hast, auf eine Nachricht zu antworten, dann tue es nicht.
- Lass dich nicht unter Druck setzen: Du bist nicht verpflichtet, ständig erreichbar zu sein oder sofort auf jede Nachricht zu reagieren.
- Stehe zu deinen Bedürfnissen: Es ist in Ordnung, Zeit für dich selbst zu brauchen oder deine Freundschaften auf eine Art und Weise zu gestalten, die für dich passt. Ich weiss, dass das auch an mir liegt. Ich fühle mich da oft "verpflichtet" zu antworten, dabei müsste ich mein Umfeld "erziehen", wenn ich es anders haben will.
7. Freundschaften überdenken
In manchen Fällen kann es sein, dass sich Freundschaften im Laufe der Zeit auseinanderleben oder dass die unterschiedlichen Bedürfnisse und Erwartungen nicht mehr zusammenpassen.
- Reflektiere deine Freundschaften: Frage dich, welche Freundschaften dir guttun und welche dich eher belasten.
- Akzeptiere Veränderungen: Menschen verändern sich und Freundschaften können sich wandeln oder enden.
- Konzentriere dich auf positive Beziehungen: Investiere deine Zeit und Energie in Freundschaften, die dich glücklich machen und dir guttun.
Ich liebe meine Freunde eigentlich über alles, sie sind die wichtigsten Menschen in meinem Leben, aber ich bin in letzter Zeit immer mehr genervt von ihnen. Aber dann gibt es so Momente, wo ich mich frage, warum wir befreundet sind. Die Sache ist, ganz allein sein kann und möchte ich auch nicht, ich brauche meine Freunde wirklich.
Zusätzliche Tipps und Tricks für WhatsApp
Neben den genannten Strategien gibt es noch einige weitere Tipps und Tricks, die dir helfen können, WhatsApp entspannter zu nutzen:
- Formatierungen nutzen: Nutze die Formatierungsoptionen von WhatsApp, um deine Nachrichten übersichtlicher zu gestalten. Um fett zu schreiben, macht ein Sternchen vor und hinter dem Wort (fett). Ein Unterstrich an den gleichen Stellen lässt die Schrift kursiv erscheinen (kursiv). Ein Wort durchstreichen geht mit dem wellenförmigen "ungefähr"-Zeichen (~durchgestrichen~). Wenn eine Formatierung nicht ausreicht, kombiniert sie fett und kursiv schreibt den Text so: fett und kursiv.
- Sprachnachrichten mit Bedacht einsetzen: Sprachnachrichten können praktisch sein, aber nicht immer. Bei kurzen Fragen reicht eine normale Textnachricht, und wenn der Gesprächsbedarf groß ist, könnte man vielleicht auch einfach telefonieren. Jedes Mal greift sich ein kleiner Teil in mir an den Kopf, wenn ich sehe, dass die neue Nachricht auf meinem Handy eine zweiminütige Sprachnachricht ist. Na toll. Um sie in den Öffis anzuhören, muss ich also erst mal mühsam nach meinen Kopfhörern kramen. Denn es gibt nichts Peinlicheres, als wenn man unabsichtlich den Play-Button streift und ein schrilles „Heeey, Guuuurl, na, bist du auch noch immer betrunken von gestern?“ oder ähnliche Neckereien meiner Freundinnen und Freunde mich vor meinen U-Bahn-Mitfahrenden diskreditieren.
- Medien-Auto-Download deaktivieren: Verhindere, dass Bilder und Videos automatisch heruntergeladen werden, um dein Datenvolumen zu schonen. Die Videos saugen das Datenvolumen leer? Dann ladet sie einfach erst im WLAN runter. Schaut in den Einstellungen bei "Chats und Anrufe" unter "Medien Auto-Download" nach, welche Medien automatisch runtergeladen werden, wenn ihr unterwegs seid. Mit einem Klick auf die jeweilige Verbindungsart ändert ihr die Einstellungen - zumindest bei der Android-Version. iPhone-Nutzer gehen in die Einstellungen und dort auf "Daten- und Speichernutzung".
- Wichtige Nachrichten markieren: Speichere wichtige Nachrichten als Favorit, um sie schnell wiederzufinden. Lästiges Suchen nach Adressen oder Treffpunkten und Uhrzeiten könnt ihr euch jetzt sparen. Speichert die wichtigen Nachrichten als Favorit und findet sie jederzeit wieder. Wie? Drückt einige Sekunden auf die Nachricht und wählt "Mit Stern markieren".
- WhatsApp Web nutzen: Wenn du längere Nachrichten schreiben musst oder lieber am Computer arbeitest, nutze WhatsApp Web. Genervt vom Tippen am Handy? Keine Lust mehr auf Autokorrektur-Fehler? Wenn ihr einen Rechner in der Nähe habt, loggt euch einfach im Web ein.
- Kettenbriefe ignorieren: Leite keine Kettenbriefe weiter, da sie oft unnötig sind und andere Nutzer nerven. Wer immer noch glaubt, dass das Weiterleiten von Kettenbriefen Glück bringt oder Unglück verhindert, lebt wohl in der Vergangenheit. Solche Nachrichten sind längst überholt und gehen nur noch den Empfängern auf die Nerven. Die Wahrscheinlichkeit, blockiert zu werden, steigt bei jedem Kettenbrief rapide an.
- Profilbilder anpassen: Achte darauf, dass dein Profilbild für deine Kontakte erkennbar ist. Fußball-Wappen, Kinderfotos, Comicfiguren oder das Cover der Lieblingsplatte - das alles mag schön sein, doch wozu, wenn niemand erkennt, wer sich hinter der Nummer verbirgt? Das Ziel eines Profilbildes sollte es sein, sich für seine Kontakte erkennbar zu machen. Wenn das nicht gewünscht ist, wäre es vielleicht sinnvoller, ganz auf ein Bild zu verzichten.
Humor als Ventil
Manchmal hilft es auch, die Situation mit Humor zu nehmen.
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- Pranks spielen: Verarsche deine Freunde mit lustigen WhatsApp-Pranks. Schreib deinen Leuten, dass was total Krasses passiert sei. Und dann "Wart ich schick ein Foto!!!!" - Dann schick ein Bild, auf dem du deinen Finger auf der Kameralinse hast und reagiere nicht mehr auf die Antworten 😂 Mal sehen, wer als erstes komplett ausrastet.
- Sarkastische Sprüche: Teile lustige oder sarkastische Sprüche, um deine Stimmung aufzulockern.
- Emojis und GIFs: Nutze Emojis und GIFs, um deine Nachrichten aufzulockern und deine Gefühle auszudrücken.