"Du gehst mir auf die Nerven!" oder "Du gehst mir auf den Sack!" - Solche Sätze hat wohl jeder schon einmal gehört oder selbst ausgesprochen. In Beziehungen kommt es immer wieder zu Reibungen und Streitigkeiten. Während manche Menschen gelassen bleiben, platzt anderen schnell der Kragen. Doch was steckt wirklich dahinter, wenn uns das Verhalten des Partners auf die Nerven geht, und wie können wir konstruktiv damit umgehen?
Ursachenforschung: Was steckt hinter dem Genervtsein?
Wenn Ihnen Ihr Partner mit seinem Verhalten auf die Nerven oder den Sack geht, kann das ganz verschiedene Ursachen haben. Diese reichen von Kleinigkeiten hin zu einer Charaktereigenschaft, die Ihnen beinahe den Verstand raubt. Manchmal sind es viele kleine Dinge, die zusammengezählt einen Reflex auslösen, der sich in den Worten „Du gehst mir auf die Nerven“ oder "Du gehst mir auf den Sack" entlädt. Es gibt wohl kaum eine Beziehung, die durchgehend von eitel Sonnenschein geprägt ist. Beziehungsexperten sagen sogar, dass es wesentlich gesünder ist, ab und an die Luft herauszulassen und den eigenen Unmut zur Sprache zu bringen. Denn wenn Unzufriedenheit immer wieder hinuntergeschluckt wird, hat dies langfristige Folgen für eine Beziehung.
Hinterfragen Sie sich ab und zu, weshalb Sie wegen Kleinigkeiten an die Decke gehen. Jeder Mensch hat eigene Bedürfnisse. Gerade die Berührungspunkte dieser verschiedenen Anliegen führen zu Reibungen und Streitigkeiten. Wer sich selbst gut kennt, kann das auch nach außen hin kommunizieren.
Ein Beispiel: Erika und Bernhard streiten sich, seit sie sich kennen. Erika ist eine Chaos-Queen und lässt ihre Sachen überall liegen. Bernhard hingegen ist ordnungsliebend und kann Erikas Chaos kaum ertragen. Immer wieder platzt es aus ihm heraus: "Du gehst mir auf den Sack!"
Die Bedürfnispyramide von Maslow
Hinter solchen Konflikten stecken oft unerfüllte Bedürfnisse. Die Bedürfnispyramide von Maslow zeigt, was uns als Menschen wichtig ist: Neben Grundbedürfnissen wie Essen und einem Dach über dem Kopf geht es um Sicherheit, Anerkennung und Selbstverwirklichung. Eine Nicht-Erfüllung verursacht dabei Stress und Unwohlsein.
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Im Falle der Unordnung kann es sich beispielsweise um das Bedürfnis nach Ordnung und Struktur handeln. Unterpunkte des Themas Sicherheit. Wenn Ihr Partner alles liegen lässt, dann untergräbt er damit Ihr Bedürfnis nach einem trauten Heim. Natürlich ist dies ein unbewusster Vorgang und wahrscheinlich hat Ihr Liebster eine ganz andere Motivation für sein Verhalten. Vielleicht braucht dieser mehr Freiraum und herumliegende Socken sind ein Ausdruck dessen, dass ihm Platz fehlt?
Konstruktive Kommunikation: Der Ton macht die Musik
Deshalb ist es zunächst einmal positiv, wenn Sie sich über ein Verhalten Ihres Partners aufregen und dies auch entsprechend zur Sprache bringen. Jedoch ist es auch hier so wie in allen anderen Bereichen des Lebens auch: Der Ton macht die Musik! Deshalb sind Aussagen wie „Du gehst mir auf den Sack, den Geist, den Senkel, die Eier…“ nicht immer beziehungsfördernd. Diese Sätze sind zurückweisend und verletzend. Es ist deshalb weitaus besser, wenn Sie sich zunächst einmal darüber klarwerden, welche Flausen Ihnen die Haare zu Berge stehen lassen und welches Grundmotiv dahintersteckt. Denn nicht immer sind es nur die liegen gelassenen Socken, die für Verärgerung sorgen. Viel wahrscheinlicher ist es, dass Ihr Partner Sie und Ihre Bedürfnisse nicht wahrnimmt, weil Sie diese selbst nicht gut genug kennen.
Ein gelegentliches „Du gehst mir auf die Nerven“ oder ein "Du gehst mir auf den Sack" in freundlicher Form müssen Sie sich nicht verkneifen! Was es Ihnen jedoch bringen soll, ist ein gewisses Maß an Gelassenheit. Es sind nicht die Dinge von außen, die uns wütend machen. Es ist die Einstellung gegenüber diesen, die zu endlosen Streits führt, am Ende derer wir oft gar nicht mehr wissen, um was es eigentlich gegangen ist.
Lösungswege: Akzeptanz, Veränderung oder Trennung
Wenn Ihr Partner Sie mit seinem Verhalten zur Weißglut treibt, bleiben Ihnen drei Möglichkeiten, mit den Problemen fertig zu werden: Akzeptanz, Veränderung oder Trennung.
1. Akzeptanz
Auch wenn es manchmal schwerfällt, kann es langfristig gesehen einfacher sein, eine bestimmte Verhaltensweise zu akzeptieren. Damit ist nicht gemeint, dass Sie seufzend und traurig resignieren. Nein! Es geht vielmehr darum, ob Sie bereit sind, Ihren Partner mit all seinen Fehlern wirklich zu lieben. Denn Menschen verändern sich nicht von heute auf morgen. Zumindest nicht was eingeschliffene Verhaltensweisen anbelangt. Akzeptanz bedeutet im Grunde genommen, dass Sie jede herumliegende Socke mit einem liebevollen Auge betrachten und sich klarmachen, dass dies ein Persönlichkeitsaspekt Ihres Partners ist. Weg mit „Du gehst mir auf die Nerven“ und "Du gehst mir auf den Sack" und her mit „Ich liebe Dich und Deine Flausen!“
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2. Veränderung
Wenn Sie das mit dem Akzeptieren nicht hinbekommen, weil vielleicht Geduld nicht zu Ihren starken Eigenschaften zählt, bleibt auch noch die etwas anstrengendere Variante der Veränderung. Diese kann sowohl auf Ihrer Seite stattfinden, im Fall der Socken sollte aber auch Ihr Partner bereit sein, irgendetwas in Zukunft besser zu machen. Während Ihr Anteil vielleicht darin bestehen könnte, Ihre Einstellung gegenüber Ordnung allgemein zu verändern, muss Ihr Partner sicherlich lernen, seinen Kram endlich mal wegzuräumen.
Passen Sie bei diesem Vorschlag auf, dass Sie nicht in die Mutter- oder Therapeutenrolle rutschen. Die Wandlung können Sie nur anstoßen, ausführen muss sie der Partner ganz von allein!
3. Trennung
Die dritte Möglichkeit ist, einfach zu gehen. Eine Trennung ohne Streit und große Dramen. Menschen sind verschieden und manche passen schlicht und ergreifend nicht zusammen. Das ist kein Weltuntergang, sondern einfacher Fakt. Der kontinuierliche Gedanke „Du gehst mir auf die Nerven“ bzw. "Du gehst mir auf den Sack" ist sozusagen das Grundmotiv Ihrer Beziehung geworden? Dann ist es vielleicht Zeit für eine Trennung.
Streit konstruktiv lösen
Wenn Sie die Art und Weise ändern, wie Sie streiten, können Sie Ihre Beziehungsqualität steigern. Wenn Sie sich angewöhnen, herumliegende Socken nicht als Kampfansage an Ihre Person zu sehen und darauf mit den entsprechenden Geschützen zu reagieren, sondern versuchen sich über Ihre Bedürfnisse klar zu werden und diese auszudrücken, können Sie und Ihr Partner anfangen, sich wirklich zu verstehen.
Wie heißt es so schön: Kommunikation ist der Schlüssel zum Erfolg. Dies kann doppelt und dreifach unterstrichen werden. Wenn Sie nun noch eine Prise Kompromissbereitschaft hineinmischen, haben Sie das perfekte Rezept für eine langfristig glückliche Beziehung gefunden.
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