Neurowissenschaftler definieren Emotionen als psychische Prozesse, die durch äußere Reize ausgelöst werden und Handlungsbereitschaft zur Folge haben. Diese komplexen Reaktionen entstehen im limbischen System, einem evolutionär alten Teil unseres Gehirns. Emotionen wie Angst, Ekel, Freude oder Trauer sind oft schwer zu unterdrücken und stellen für die Wissenschaft ein anspruchsvolles Forschungsgebiet dar, da sie sehr individuell und schwer zu beschreiben sind. Angst ist das am besten erforschte Gefühl. Die individuelle Emotionalität prägt unsere Persönlichkeit maßgeblich.
Die Neurologie der Emotionen
In der aufregenden Phase des Verliebtseins wird das Gehirn von Dopamin überschwemmt, einem Botenstoff, der vom Hypothalamus ausgeschüttet wird, der wichtigsten Hormonquelle des Gehirns. Dopamin wirkt hauptsächlich im limbischen System und spielt eine wichtige Rolle bei Belohnung und Euphorie. Verliebte produzieren weniger Stresshormone, Wunden heilen schneller und Schmerzen werden weniger stark wahrgenommen. Mit der Zeit sinkt der Dopaminspiegel, und aus Verliebtsein kann Liebe werden, wobei Oxytocin eine größere Rolle spielt. Dieses Hormon, das im Hypothalamus produziert und in der Hirnanhangsdrüse gespeichert wird, beruhigt, reduziert Ängste und Aggressionen und fördert Nähe und Vertrauen.
Emotionen lösen bestimmte Verhaltensmuster aus. Angst bereitet den Körper auf Flucht oder Kampf vor: Herzfrequenz und Blutdruck steigen, die Muskeln werden mit Energie versorgt und die Aufmerksamkeit konzentriert sich auf die Bedrohung. Ob dies sinnvoll ist, hängt von der Situation ab. Um angemessen zu reagieren, müssen die eigenen Gefühle, Erfahrungen und das Verhalten anderer berücksichtigt werden. Die Inselrinde, ein Teil der Großhirnrinde, spielt dabei eine wichtige Rolle. Nadine Gogolla und ihre Forschungsgruppe am Max-Planck-Institut für Neurobiologie untersuchen, was dort genau passiert, oft mit Mäusen als Modell. Sie haben entdeckt, dass Mäuse wie Menschen Gesichtsausdrücke haben, die Emotionen wie Freude, Ekel und Angst zuverlässig erkennen lassen.
Der Einfluss von Erfahrung und Gesellschaft
Was ein Mensch fühlt und wie er es zeigt, ist nicht nur Ausdruck eines inneren Zustands, sondern wird auch erlernt und von der Gesellschaft beeinflusst. Ute Frevert und ihr Team am Berliner Max-Planck-Institut für Bildungsforschung untersuchen, wie Gefühle Geschichte schreiben, da Emotionen wie Angst, Wut oder Hoffnung einen großen politischen und gesellschaftlichen Einfluss haben. Sie untersuchen die Bedeutung von Scham, Schande und öffentlicher Demütigung in verschiedenen Kulturen und Zeiten, Gefühle, die auch heute noch eine wichtige Rolle spielen, beispielsweise im Cyber-Mobbing, von dem besonders Kinder und Jugendliche betroffen sind.
Musik und Emotionen: Eine Frage des Geschmacks und der Akkorde
Wenn es um Musik geht, sind die Geschmäcker verschieden, aber jeder Mensch kann sofort sagen, ob ihm ein Musikstück gefällt oder nicht. Die Forscher am Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik in Frankfurt wollen herausfinden, wie Musik als schön oder schrecklich empfunden wird. Die Leipziger Max-Planck-Wissenschaftler untersuchen, was einen erfolgreichen Popsong ausmacht. Ob ein Musikstück ein Hit wird, hängt weniger von Text oder Melodie ab, sondern von den Akkordfolgen. Besonders beliebte Songs zeichnen sich durch eine Mischung aus vorhersehbaren und überraschenden Akkordfolgen aus, die das Genusssystem im Gehirn aktivieren.
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Die Rolle des limbischen Systems und der Amygdala
Verliebtsein aktiviert das Belohnungssystem im Gehirn und setzt Hormone wie Dopamin, Vasopressin und Oxytocin frei. Das limbische System, bestehend aus Dopamin-Neuronen, ist entscheidend für die Entstehung dieser positiven Gefühle. Die Amygdala (Mandelkern) entscheidet in Millisekunden, ob wir Angst haben, wodurch Herzfrequenz und Muskelenergie steigen und wir für Kampf oder Flucht bereit sind. Die Amygdala liegt im Temporallappen, ist mit dem Hirnstamm verbunden und beeinflusst autonome Körperfunktionen wie Atmung und Kreislauf. Ein dickes Nervenbündel führt zum Hypothalamus, der die Adrenalinproduktion auslöst.
Die Amygdala erhält Informationen aus allen sensorischen Regionen der Großhirnrinde. Bei einer Beleidigung werden die Informationen über Augen und Ohren zunächst an das Zwischenhirn geschickt, das sie an die Amygdala und den Frontallappen der Großhirnrinde weiterleitet. Wenn die Amygdala entscheidet, dass es sich um eine Kränkung handelt, hat die Großhirnrinde keine Chance: Die Amygdala ist schneller und aktiviert den Hypothalamus, wodurch Stresshormone wie Adrenalin und Noradrenalin ausgeschüttet werden und der Puls steigt.
Trauer, Zufriedenheit und Glück
Wenn wir verlassen werden oder einen geliebten Menschen verlieren, empfinden wir große Traurigkeit. Im Gehirn kommt es zu einer Stressreaktion, die Amygdala wird aktiviert und Cortisol freigesetzt. Trauer ist jedoch ein bewusstes Gefühl, das uns hilft, Stress zu verarbeiten und mit dem Verlust zu leben. In der Trauer werden Bereiche im Frontallappen aktiviert.
Zufriedenheit, Freude und Glück hängen eng zusammen. Zufriedenheit ist ein Zustand innerer Ausgeglichenheit, der teils genetisch und teils durch die Umwelt beeinflusst wird. Er entsteht zwischen dem fünften und zehnten Lebensjahr und bleibt zeitlebens weitgehend gleich. Biochemisch sind Serotonin, Dopamin und Oxytocin beteiligt. Das Glücksgefühl entsteht durch einen Cocktail aus gehirneigenen Opioiden wie Endorphinen. Die Qualität des Glücks hängt von seinem Ursprung ab. Materielle Dinge aktivieren vor allem das Belohnungssystem und führen nur zu kurzfristigem Glück.
Angst und die Amygdala als Alarmanlage
Der Anblick einer Spinne oder huschender Schatten im Dunklen lassen die Alarmanlage des Gehirns schrillen, was zu Schweißausbrüchen und Angst führt. Oft ist es jedoch ein Fehlalarm. Die Amygdala schätzt Gefahren ein und steuert die Angstreaktionen. Sie erhält eine grobe Skizze der Situation direkt vom Thalamus, um schnell die Gefahr einzuschätzen, während eine genaue Analyse später über den langsameren Weg vom Thalamus über den Neocortex und den Hippocampus erfolgt.
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Historische Perspektiven auf Emotionen
James Papez fragte 1937, ob Emotion ein magisches Produkt oder ein physiologischer Prozess ist, der von einem anatomischen Mechanismus abhängt. Er entschied sich für die zweite Antwort und glaubte, dass Emotion ein Produkt des limbischen Systems ist, das Paul Broca bereits 1878 als "grand lobe limbique" beschrieben hatte. Dieses Areal besteht aus mehreren verbundenen Strukturen, darunter Amygdala, Hippocampus und Septum. Die genaue Zusammensetzung des limbischen Systems ist jedoch noch immer umstritten.
Hemisphären und Emotionen
Die Annahme, dass Emotion und Rationalität im Gehirn räumlich getrennt liegen, ist weit verbreitet. Viele glauben, dass die Emotionen in der rechten und die Vernunft in der linken Hemisphäre sitzen. Tatsächlich scheint die rechte Hirnhälfte für die Emotionsverarbeitung besonders wichtig zu sein. Nach rechtsseitigen Gehirnverletzungen fällt es Patienten schwer, Gefühle im Gesicht des anderen zu deuten. Doch auch linkshemisphärische Verletzungen wirken sich auf die Gefühlswelt aus: Häufig leiden Patienten unter einer Katastrophenreaktion mit tiefer Depression. Dies legt nahe, dass die linke Hemisphäre unsere Gefühlslage aufhellt, indem sie die rechte Hemisphäre hemmt. Studien mit Neugeborenen sprechen ebenfalls dafür, dass die linke Hemisphäre stärker bei positiven, die rechte bei negativen Gefühlen aktiv ist. Neurowissenschaftler warnen jedoch davor, komplexe Phänomene wie Emotionen einer einzigen Hirnhälfte zuzuordnen, da an nahezu allen Funktionen beide Hemisphären beteiligt sind, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß. Bei Split-Brain-Patienten, deren neuronale Verbindung zwischen ihren beiden Hemisphären gekappt ist, lassen sich die relativen Stärken der beiden Hirnhälften gut beobachten: Die linke Hemisphäre ist demnach besser darin, nach Ursachen und Erklärungen zu suchen.
Angst und Überleben
Die hormonellen und vegetativen Reaktionen auf Angst und die automatisch ablaufenden Verhaltensprogramme dienen dazu, das Überleben zu sichern. Die Hypophyse schüttet Stresshormone aus, wodurch der Bedrohte schneller und effizienter handeln kann. Das basale Vorderhirn steigert zusätzlich die Aufmerksamkeit und Erregung. Über den Hirnstamm wird das autonome System aktiviert: Blutdruck, Atemfrequenz und Herzschlag steigen, die Muskeln ziehen sich zusammen - der Geängstigte ist bereit für Flucht oder Kampf. Der Hirnstamm senkt auch die Schmerzwahrnehmung, damit Verletzungen nicht ablenken.
Die Amygdala als Alarmanlage: Ein detaillierterer Blick
Die Amygdala dient Tier und Mensch als Alarmanlage. Innerhalb von wenigen Millisekunden bewertet sie Situationen und schätzt Gefahren ein. Einige Anblicke, Geräusche oder Gerüche lösen schon von Geburt oder nach einmaliger Begegnung Angst aus. Auch Laborratten, die nie in Freiheit gelebt haben, fürchten sich, wenn sie den Schrei einer Eule hören oder den Geruch eines Raubtiers wahrnehmen. Manche Ängste sind zwar nicht angeboren, aber sehr leicht zu erwerben. Affen etwa fürchten sich vor Schlangen, sobald sie eine entsprechende Emotion als Reaktion auf ein Reptil bei einem anderen Affen beobachten konnten. Ähnlich sensitiv reagieren die Amygdala von Primaten auf negative Gesichtsausdrücke anderer. Evolutionär sind solche angeborenen Ängste oder Angstneigungen für das einzelne Lebewesen von großem Vorteil: Ergreift zum Beispiel eine Ratte beim Schrei einer Eule schnell die Flucht, rettet sie womöglich ihr Leben.
Reize, die lange Zeit neutral oder positiv wahrgenommen wurden, können durch Lernprozesse irgendwann mit Gefahr assoziiert werden und später selbst Angst auslösen. Wenn ein neutraler Reiz gleichzeitig oder kurz nach einem unangenehmen Reiz wie Schmerz auftritt, färbt die Angst, die der unangenehme Reiz auslöst, auf den neutralen Reiz ab. Die Geräusche, die Martha Kristensen hörte, unmittelbar bevor sie der Tritt in die Kniekehle traf, hat ihre Amygdala als bedrohlich gespeichert. Wenn sie heute Schritte hinter sich hört, vor allem nachts, hat sie immer noch Angst.
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Der Schaltkreis der Angst: Zwei Wege zur Amygdala
Der Neurowissenschaftler Joseph LeDoux von der New York University hat die zugrundeliegenden Mechanismen als einen Schaltkreis der Angst beschrieben, der über zwei Wege Informationen an die Amygdala sendet: einmal schnell, grob und fehleranfällig, und einmal langsam, aber durch genaue Analyse überprüft. Ausgangspunkt ist stets der Thalamus. Dieser Teil des Zwischenhirns bildet das Tor zum Bewusstsein und ist eine wichtige zentrale Schaltstelle für Nachrichten von den Sinnesorganen. Erhält er einen emotionalen Reiz wie zum Beispiel ein lautes Geräusch, leitet er eine grobe Skizze des Sinneseindrucks direkt weiter an einen kleinen Zellverbund ("Furcht-an" Neurone) in der lateralen Amygdala. Werden diese Zellverbände aktiviert, fließt die Information weiter zum zentralen Kern der Amygdala. Hier werden die defensiven Verhaltensprogramme aktiviert. So werden körperliche Angstreaktionen ausgelöst. Dank dieser thalamo-amygdalären Verbindung können Tier und Mensch blitzschnell auf eine Gefahr reagieren. Auch der Hirnstamm und die Großhirnrinde werden informiert. Der Hirnstamm löst automatische Verhaltensreaktionen aus, die von einem Erstarren über Flucht bis zum Angriff reichen können.
Dieser empfindliche, schnelle Weg des Angst-Schaltkreises löst hin und wieder auch falschen Alarm aus: Etwa wenn wir vor unserem eigenen Schatten, dem Krach einer Trillerpfeife oder dem Anblick eines schlangenförmigen Stockes erschrecken. Zusätzlich zu der von LeDoux als "quick and dirty" beschriebenen Abkürzung führt daher vom Thalamus zur Amygdala auch die so genannte "high road" der kognitiven Verarbeitung. Auf dieser bewussten Route gelangt die Sinnesinformation vom Thalamus zuerst in den Cortex und den Hippocampus. Dort werden die Eindrücke genauer analysiert, bevor sie die Amygdala erreichen. Die sensorischen Areale des Neocortex ermöglichen uns, die Angstreize differenzierter wahrzunehmen und beispielsweise die Trippelschritte einer Frau von schweren Männerschritten zu unterscheiden. Dafür aber braucht das Gehirn auch seine Zeit: Bis die Informationen über den Cortex zur Amygdala gelangen, dauert es doppelt so lange wie auf dem direkten Weg vom Thalamus. Zudem bringt der Hippocampus über die langsame Route auch bewusste Erinnerungen an unangenehme oder angstauslösende Situationen mit ins Spiel. Wenn Martha Kristensen etwa Schritte dicht hinter sich hört, hat sie die Bilder des Überfalls wieder vor Augen. LeDoux beschreibt es so: "Der Hippocampus ist entscheidend dafür, dass Sie ein Gesicht als das Ihrer Cousine erkennen. Es ist der Mandelkern, der dann hinzufügt, dass Sie sie eigentlich nicht mögen." Genau wie der Neocortex ist auch der Hippocampus mit der Amygdala verbunden. Er kann die Furcht eindämmen, indem er die Merkmale feiner analysiert und einen Reiz als ungefährlich bewertet.
Aggression und Gewalt: Eine dunkle Seite der Emotionen
Selbst Personen, die sich eigentlich als friedliche Menschen einschätzen, sind vor Aggression und Gewalt kaum gefeit. Ein Streit auf dem Schulhof, die Eskalation eines familiären Konflikts oder eine aggressive Gruppendynamik unter Sportfans kann ausreichen, zivilisatorische Hemmungen fallen und Fäuste fliegen zu lassen. Die Weltgesundheitsorganisation beschreibt in ihrem Bericht "Gewalt und Gesundheit" mindestens 38 Typen von Gewalt und definiert den Begriff insgesamt als den "tatsächlichen oder angedrohten absichtlichen Gebrauch von physischer oder psychologischer Kraft oder Macht, die gegen die eigene oder eine andere Person, gegen eine Gruppe oder Gemeinschaft gerichtet ist und die tatsächlich oder mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Verletzungen, Tod, psychischen Schäden, Fehlentwicklung oder Deprivation führt". Der so umschriebene Gebrauch von Macht zum Schaden der Betroffenen bringt oft erhebliche Vorteile für den Täter mit sich. Gewalt hat ihre Wurzeln daher auch in der Evolution, denn sie ist ein - oft erfolgreiches - Mittel im Kampf um knappe Ressourcen und um der eigenen Gruppe Vorteile zu verschaffen. Gleichzeitig sprechen moralische Intuitionen und ethische Gründe dafür, sie zu vermeiden oder zumindest zu zügeln. Aufgrund des zerstörerischen Charakters von Gewalt, und da sie häufig Gegengewalt auslöst, ist der Gesamtschaden in gewalttätigen Konflikten oft größer als der Nutzen, mitunter auch für die Täter. Die rationale Erkenntnis dieses Umstands und der Wunsch, selbst nicht von Gewalt betroffen zu sein, haben vielfältige alternative Lösungsansätze hervorgebracht, um Interessen durchzusetzen und Konflikte beizulegen.
Innere Dämonen und bessere Engel: Die Psychologie der Gewalt
Der Psychologe Steven Pinker unterscheidet in seinem Buch "Gewalt: Eine neue Geschichte der Menschheit" fünf "innere Dämonen", die den Menschen zur Gewaltanwendung verlocken: Raublust, Streben nach Dominanz, Rache, Sadismus und Ideologie. Ihnen gegenüberstehend sieht Pinker vier "bessere Engel", die dabei helfen können, dieser Verlockung zu widerstehen: Empathie, Selbstbeherrschung, Moral und Vernunft.
Bei der Beantwortung dieser Frage gilt es, mindestens zwei Qualitäten von Aggression und Gewalt zu unterscheiden: einerseits solche, die vorsätzlich eingesetzt wird, um die eigenen Ziele zu erreichen (instrumentelle oder proaktive Aggression), und andererseits solche, bei der auf bestimmte Ereignisse emotional aggressiv reagiert wird (impulsive oder reaktive Aggression). Das Ergebnis, ein Faustschlag zum Beispiel, mag bei beiden Varianten dasselbe sein, doch im Gehirn laufen unterschiedliche Prozesse ab, vor allem in der emotionalen Schaltzentrale, der Amygdala . Dort werden äußere Reize bewertet, und in Gefühle übersetzt, die dazu beitragen, den Körper auf angemessene Reaktionen vorzubereiten. Besonders interessiert sich die Amygdala für Ereignisse, die Angst, Wut oder Frust auslösen. Je intensiver ein solcher Reiz wahrgenommen wird, desto heftiger die emotionale Reaktion. Sowohl der Mensch als auch zahlreiche im Labor untersuchte Tiere versuchen, sich unangenehmen oder bedrohlichen Situationen zunächst zu entziehen, z. B. mit Stillhalten, um nicht aufzufallen, oder Weglaufen. An der Auswertung dieser Reize sind neben der Amygdala auch der Hypothalamus und eine Ansammlung von Nervenknoten, das periaquäduktale Grau, beteiligt. Zeigt sich der neuronale Schaltkreis dauerhaft zu sensibel, kann das zu stärkerer oder häufigerer reaktiver Aggression führen.